Katie Ganshert: Das Motel der vergessenen Träume

  • Als ihre alkoholkranke Mutter die Teenagerin Gracie wegen Schwierigkeiten in der Schule zu ihrem Vater schickt, nimmt diese Reißaus und versteckt sich im alten Motel "Treasure Cheast", was sie bereits aus ihrer Kindheit kennt. Dort findet ihre Halbschwester Carmen sie, die die Schicksalsschläge mehrerer Fehlgeburten zu verarbeiten hat. Die beiden Schwestern habe eigentlich keinen Kontakt, doch um Gracie Stabilität zu bieten, nehmen Carmen und ihr Mann Ben Gracie bei sich auf.


    Gemeinsam kümmern die Schwestern sich um das Treasure Cheast, das vor einiger Zeit aufgegeben werden musste und nun sehr heruntergekommen ist. Doch sowohl Gracie als auch Carmen können sich nur schwer öffnen, und so bleiben Streit, Hoffnungslosigkeit und Konflikte nicht aus...




    Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Carmen und von Gracie geschrieben. Die Perspektive wechselt nach jedem Kapitel. Sowohl Gracie als auch Carmen habe ich auf Anhieb lieb gewonnen. Beide Charaktere haben ihre Besonderheiten und Päckchen zu tragen. Die Themen wie Fehlgeburt, Beziehung, Familie, Alkoholabhängigkeit und "vergessene Träume" sprechen für sich. Durch eine sehr einfühlsame Schreibweise rund um die Gedankengänge der beiden zeigt das Buch Tiefgang.


    Gerade wegen der ernsten Themen wird auch der Glaube an Gott, der in diesem Buch eine große Rolle spielt, sehr realistisch dargestellt. Vor allem Camen hadert mit ihrem Glauben: "Gott hat einen Plan"-Das war es, was ich auch einmal geglaubt hatte, vor langer Zeit. Aber jetzt?"(S. 32)




    Die Sprache ist flüssig geschrieben, so dass das Buch sich leicht lesen lässt. Mit 59 Kapiteln kann man auch kurze Lesezeiten nutzen, um beim Lesen voran zu kommen. Am Ende des Buches gibt es Fragen für Buchgruppen, durch die jeder Leser die Geschichte persönlich vertiefen kann.




    Gerade wegen der ernsten Themen wurde auch der Glaube an Gott sehr realistisch dargestellt. "Gott hat einen Plan"-Das war es, was ich auch einmal geglaubt hatte, vor langer Zeit. Aber jetzt?"(S. 32)




    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Bisher war es eines meiner Lesehighlights im Jahr 2018, so dass ich es sehr weiterempfehlen kann.