Thierry Huguenin - Der 54.

  • Zuerst: ich weiß nicht, ob es in dieser Rubrik richtig ist, es geht um Sekten, die ja gewisserweise eine Art Religion vermitteln. Deshalb habe ich es hier eingestellt. Wenn es woanders besser aufgehoben ist, bitte verschieben. :wave


    Lange ist es her, dass ich dieses Buch gelesen hab. Es hat mich allerdings sehr beeindruckt, deshalb möchte ich es Euch ans Herz legen.


    Klappentext:
    In der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober 1994 verloren 53 Angehörige des Sonnentempler-Ordens in der Schweiz und in Kanada ihr Leben. War es Massenmord oder kollektiver Suizid?


    Thierry Huguenin sollte das 54. Opfer sein. In diesem Buch schildert der einzige Überlebende, was er in den 15 Jahren seiner Sektenzugehörigkeit erlebte. Vom autoritären Regime des geld- und machtgierigen Führers Jo di Mambro, der seinen Anhängern spirituelle Erleuchtung versprach, sie aber seelisch völlig entwurzelte, von kultischen Handlungen, Riten und vermeintlichen Wundern, die sich als inszenierter Hokuspokus entpuppten. Er verschweigt nichts, denn er möchte mit diesem Buch vor den Machenschaften gewissenloser Seelenfänger warnen.


    Meine Meinung
    Sehr beeindruckend! Thierry schildert die Geschichte wie er und seine Frau zu diesem Orden kamen von Beginn an sehr eindrucksvoll. Es ist interessant zu sehen, wie leicht Menschen für einen Glauben ihr eigenes Leben, ihr Denken, ihr soziales Umfeld und alles damit zusammenhängende aufgeben, auch sich selbst! Es ist erschütternd, zu was manche Menschen fähig sind und zu was sie wiederrum andere bringen können. Ich finde es sehr empfehlenswert. Es ist ehrlich, aber gleichzeitig interessant und doch erschütternd das zu lesen. Wenn ich bedenke, dass er weiß, er hätte der 54. der Toten sein sollen und ist diesem Tod nur knapp entronnen, stelle ich es mir sehr schwer vor, einen Eingang in ein wieder normales Leben zu finden.
    Lesen!

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner