Ralf Gebhardt - Ich schenke dir den Schmerz

  • Ralf Gebhardt, 1968 geboren, studierte Ökonomie und arbeitet als Banker. Mit seiner Frau und Tochter lebt er in Mitteldeutschland und schreibt Thriller, Krimis und Kurzgeschichten. Bereits als Kind liebte er das Lesen und Schreiben. Seine Eltern forderten ihn mehr als einmal auf, statt im Zimmer über den Büchern zu hocken, an die frische Luft zu gehen. Er, ganz pfiffig, schnappte sich Buch und Fußbänkchen, hockte sich direkt neben die Eingangstür und las unbekümmert weiter. Er ist aktives Mitglied im BVjA (Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e.V.) sowie der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur – SYNDIKAT.

    • Dateigröße: 2051 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 250 Seiten
    • Verlag: edition oberkassel; Auflage: 1 (2. November 2018)
    • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B07F9XGZDT


    Die Vergangenheit bringt oft böse Bestien hervor

    "Böse Menschen müssen das Böse aus Hass gegen die Bösen tun." (Novalis)
    Hauptkommissar Richard Störmer hat seinen letzten Fall noch immer nicht richtig überwunden, da kommt es im Mansfelder Land erneut zu Mordfällen. Sein Freund Staatsanwalt Nagel ist davon überzeugt, das der letzte Täter Falk Michels dahintersteckt. Kurz danach werden zwei verbrannte Frauen bei einer Autobahnkirche aufgefunden. Bei einem weiteren Zwischenfall findet man in einem Paket 2 Köpfe und Haarbüschel von Frauen die schon älter als 20 Jahr sind. Als dann es dann bei einem Banküberfall zu weiteren Toten und Entführung von Mitarbeitern kommt, ist man sich sicher das Michels diese Taten niemals alleine begangen hat. Noch erkennt Störmer die Zusammenhänge nicht auch nicht, dass sich der Psychopath mit einer Bestie verbündet hat, die nicht vor brutalen Foltermethoden und Morden zurückschreckt. Zur gleichen Zeit muss Störmer das Rätsel um eine unbekannte Macht einer noch aktiven DDR-Seilschaft der Staatssicherheit lösen, die ebenfalls ihr Unwesen treiben. Dabei ahnt Störmer noch nicht das, das er selbst längstens zur Zielscheibe der Täter geworden ist und ihm die Zeit davonläuft.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich den ersten Band schon gelesen hatte, war ich schon gespannt, wie es mit Kommissar Richard Störmer weitergeht. Das düstere Cover mit dem Blick auf eine Burg zeigt im Grunde schon einer der Kulissen im Mansfelder Land. Der Schreibstil war gut und hat mich schnell in den Bann gezogen. Jedoch wie schon im Vorgängerband waren mir auch hier oft wieder große Zeitsprünge, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. Genauso waren mir in diesem Fall die Ermittlungsarbeit viel zu wenig, meist erlebte ich nur das heftige und brutale Treiben und Foltern der beiden Psychopathen. Zwar war die Spannung dadurch außerordentlich hoch, doch es hat mich bisweilen, sogar entsetzt und fassungslos gemacht wie die Täter mit ihren Opfern umgingen. Vor allem die Folterszenen und Ermordungen die der Autor wirklich brutal und detailliert dargestellt hatte, waren meiner Ansicht nach fast zu viel. Dadurch wurden die polizeilichen Ermittlungen leider so drastisch in den Hintergrund gedrängt, sodass ich mich manchmal fragte, ob hier überhaupt ermittelt wird oder ob wir nur die Täter und ihre Taten erleben. Natürlich konnte man nachvollziehen das Störmer diesen Fall ungern bearbeitet, trotzdem kam mir die reine Ermittlung zu kurz. Ich würde mich freuen, wen ich beim nächsten Mal deutlich mehr von Störmers kriminalistischer Seite miterleben könnte. Gerne auch mit dem Zutun von Autorin, Nachbarin und Freundin Magdalena, in die er sich inzwischen verliebt hatte und die ein gutes Duo abgeben würden. Meiner Meinung nach kam in diesem Buch auch seine Kollegin Alida und Staatsanwalt Nagel zu kurz. Dagegen fand ich die Machenschaften dieser Seilschaft der ehemaligen Stasi, recht glaubwürdig und erschreckend, nur gut das diese fiktiv waren. Ein Kriminalfall wieder mal nichts für schwache Nerven, dem ich
    8 Eulen gebe und der weiter Luft nach oben hat. :thumbup:





    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."