Alex Wagner - Tödliche Freuden

  • Buchmeinung zu Alex Wagner – Tödliche Freuden


    „Tödliche Freuden“ ist ein Kriminalroman von Alex Wagner, der 2018 im Eigenverlag erschienen ist.


    Zum Autor:

    Alex Wagner, geb. 1972, lebt und arbeitet in Wien, ist aber ebenso gerne auf Reisen.

    Ursprünglich Betriebswirtin, experimentierte sie sich durch die Jobwelt – von Private Banking und Versicherungsvertrieb über Coaching und Hypnose bis zu Weltretten bei Greenpeace.

    Sie lebt gerne aus dem Koffer und erkundet den Kosmos, per Zug oder im Cyberspace, aber vor allem natürlich auf dem Papier.


    Klappentext:

    Nach einem Theaterabend in der Kurstadt Baden, bei dem Sofie Winter die Bekanntschaft eines charismatischen Fremden macht, flattert ihr ein Erpresserbrief ins Haus: Dreißigtausend Euro, oder ein Video ihres nächtlichen Abenteuers landet im Internet. Der Briefschreiber will im Besitz erotischen Materials sein, das Sofie in aller Öffentlichkeit bloßstellen würde. Nur dass er sich das falsche Opfer ausgesucht hat. Denn Sofie ist keine gewöhnliche Frau und schon gar nicht wehrlos. Ihre Vergangenheit hat sie gelehrt, sich zu verteidigen, auch wenn sie dabei selbst zum Angriff übergehen muss. Wer aber ist dieser verführerische Fremde wirklich, den sie an jenem Abend in Baden traf, und der in Sofie längst verloren geglaubte Gefühle wiedererweckt? Ein Verbündeter, den sie dringend braucht? Oder ein skrupelloser Verbrecher, der selbst vor Mord nicht zurückschreckt? In einem luxuriösen Hoteldorf in den Alpen kommt es zur tödlichen Begegnung …

    Meine Meinung:

    Im Mittelpunkt dieses Thrillers steht mit Sofie Winter eine starke Frau, die sich sehr engagiert für misshandelte Frauen einsetzt. Sie agiert ganz im Stile eines hardboiled Detektivs und wirkt oftmals etwas engstirnig. Für sie scheinen alle Männer Schweine zu sein und die Frauen in deren Umfeld brauchen Sofies Unterstützung. Die Figur konnte meine Sympathien nur sehr bedingt gewinnen. In diesem Fall begegnet sie dem Gigolo Aslan, der auch Sofie nicht kalt läßt. Aslan entwickelt sich während der Erzählung weiter und hat durchaus meine Sympathie gefunden. Sofie scheint in einem starren Käfig in Bezug auf ihrem Verhältnis zu Männern erstarrt zu sein. Sowohl Aslan als auch Sofie haben ihre Quellen, um an Informationen über andere Personen zu gelangen. Beide hüten auch je ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, welches Auswirkungen bis auf den heutigen Tag hat. Beide misstrauen einander sehr, arbeiten aber in einem gewissen Umfang zusammen. Die Geschichte ist geprägt durch eine dunkle Atmosphäre einerseits, einer durchaus spannenden Geschichte und den Anzeichen einer sich anbahnenden Liebesbeziehung. Gemeinsam lösen Sofie und Aslan die Rätsel um mehrere Toten und greifen dabei auch zu grenzwertigen Methoden. Leider findet der Roman nur schwer zu einem Ende, obwohl eigentlich keine Fragen mehr offen waren. Auf der Habenseite stehen einige gelungene Einfälle und die konsequente Vorgehensweise der Sofie Winter.


    Fazit:

    Ein spannender Kriminalroman mit viel düsterer Atmosphäre im Umfeld misshandelter Frauen, der mich aber mit einer wenig sympathischen Hauptfigur und einem zu langen Abschluss nicht fesseln konnte. So gibt es nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln