Anika Röhrs - Creature World War

  • Erstlingswerke sind immer spannend, zum einen weil man gar nicht weiß was auf einen zukommt, zum anderen weil man wissen will von wem kopiert wurde. Auch möchte ich immer wissen ob ich von diesem Autor mehr lesen möchte.


    Die Geschichte finde ich spannend und normalerweise kann man, kann ich eigentlich zu 99% der Fälle erraten ob es von einer Frau oder einem Mann geschrieben wurde. Hier brach das eine Prozent durch. Anika hat oftmals eine sehr derbe Sprache, die Unterhaltungen die sie beschreibt sind wahnsinnig schnell, sexistisch und witzig. Sie entlockten mir mehr als nur einmal ein lautes Lachen. Ich denke meine Familie vermutete die ganze Zeit, dass ich nicht ganz richtig bin, aber spätestens jetzt weiß sie es. Die Gespräche sind auch genau das was über ein paar Schwächen hinweg tröstet oder sie sogar überdeckt.


    Ja und dieses Buch ist nicht Mainstream, es hat seinen eigenen Charme und für Freunde von Dystrophien, sorry Chef, da war ich schneller, ist es mit Sicherheit sehr empfehlenswert. Man lernt so einiges über Sagengestalten wie Meerjungfrauen oder bekommt ein ganz anderes Bild von Vampiren.


    Die Ideen in dieser Geschichte sind mitunter Strange und amüsant. Was mir persönlich etwas bitter aufgestoßen ist, war der immerwährende Hang zur Gewalt. So als gäbe es nichts anderes, aber es ist verzeihbar. Das Ende war absolut unvorhersehbar und eine echte Überraschung. Machte dann im Buch auch die eine oder andere Länge wett. Anika versucht wirklich das Tempo sehr hoch zu halten und möchte gerne von einem Höhepunkt zum anderen kommen, das gelingt ihr über weite Strecken des Buches. Umso mehr fallen dann die Längen auf, die das Buch trotzdem aufweist.


    Eine ganze Zeit war ich beim Lesen hin und her gerissen und war mir unsicher wie ich das Buch finden soll. Aber wenn man das (wie sagt der Herr Bohlen so schön?) ganze Paket sieht, ist dieses Buch sehr solide. Es unterhält und ist trotz des Themas witzig und es bringt mal ganz andere Ideen sehr anschaulich rüber. Die Längen sind für ein Erstlingswerk absolut im Rahmen und für Freunde dieser Literatur finde ich sollte man es lesen.


    Die Heldin ist sympathisch, sarkastisch und ironisch und trotzdem fehlt ihr so ein klein wenig von einer anderen Eigenschaft die ich so nicht richtig benennen kann, es ist eher ein Bauchgefühl. Wenn ich es versuchen sollte zu beschreiben so wäre es wahrscheinlich am besten umschrieben wenn ich es mit positiven Gefühl benennen würde. Sicherlich ist das was ihr passiert alles andere als schön und wenn man sich wirklich in sie hineinversetzt nachvollziehbar. Sie ist ein Antiheld und doch so ein kleines bisschen mehr von einem positiven Gefühl würde Ihr bestimmt gut stehen.


    Nun gut jetzt komme ich zu meinem Fazit:

    Was ist auf mich zugekommen?


    Eine frische und muntere jenseits des Mainstreams liegende Geschichte. Diese Geschichte ist spannend, trotz einiger Längen und hat liebenswerte Figuren und eine Menge flotter Sprüche.


    Von wem wurde kopiert oder erkennt man ein Vorbild?


    Ein großes weder noch UND DAS IST GUT SO!


    Möchte ich mehr von Anika lesen?


    Auf jeden Fall denn wie gesagt es ist das Erstlingswerk, ja Schwächen gibt es wie bei fast jedem Autor. Aber und das ist das absolut positive es ist nicht die allseits bekannte und zum 1000sten Male aufgewärmte Geschichte.


    Meine Bewertung:


    Ich habe mir absolut schwer getan mit einer Bewertung. Auf der einen Seite würde ich gerne 5 von 5 Mauersteinen geben, da es ein Erstlingswerk ist und ich vor dem Mut und der Arbeit ziemlichen Respekt habe. Auf der anderen Seite sind da ja die Kritikpunkte die ich geäußert habe die eher auf 3,5 von 5 Mauersteinen hinweisen. Also was tue ich. Sollte Anika Welpenschutz genießen?


    Ganz klar Nein und ich gebe ihr 4 von 5 Mauersteinen. Alles in allem ist das Buch rund und ich bin gespannt was das zweite Buch so bringt. Für alle die diese Rezi lesen kauft euch das Buch und unterstützt so junge Autoren die mal was anderes präsentieren.