Beiträge von Asmos

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    Original von melancholy
    Ich wüsste auch nicht, welchen Schaden man davon trägt, außer - und hier spreche ich nicht unbedingt von Schaden für die Person sondern eher als Schaden für den Glauben - dass einem der Glaubensweg in gewisser Weise schon vorgelegt wird. Als Säugling entscheidet man sich nicht bewusst dazu, einer Religion anzugehören. Und das ist meines Erachtens der springende Punkt. Man muss sich bewusst dazu entscheiden! Und dazu finde ich es wesentlich, das Kind mit allen Religionen zumindest bis zu einem gewissen Grade vertraut zu machen, erst dann hat es als Jugendlicher/Erwachsener die Möglichkeit, sich wirklich bewusst für den Katholozismus (Beispiel) zu entscheiden.


    Ich verstehe deinen Standpunkt durchaus, nur glaube ich nicht, dass er in irgendeiner Form realistisch ist. Eltern sind prägend für ihre Kinder und für religiöse Eltern ist ihre Religion Teil ihrer selbst. Sie leben ihre Religion und ihr Leben findet nun einmal gemeinsam mit ihrem Kind statt. Wie kann man diese beiden Dinge trennen, ohne dass ein Bruch zwischen Eltern und Kind geschieht? Jedes Kind nimmt bestimmte Dinge seiner Eltern an, seien es nun Ausschnitte aus der Kultur, Meinungen, Lebensweisen, die Art, wie die Wäsche gebügelt wird. Lassen wir mal die Taufe als Beispiel weg, denn sie ist nur ein Bruchteil der Religion. Wie gesagt, nur ein wenig Wasser, mehr nicht. Prägender ist doch die effektive Ausübung der Religion. Das Beten, die Messen, damit verbundene Bräuche. Sagen wir mal, die Eltern lassen ihr Kind nicht taufen, aber sie selbst sind religiös und üben ihre Religion aus, dh. sie beten, besuchen die Messe, usw. Nun ist das Kind ungetauft, aber es ist doch tagtäglich von der Religion der Eltern umgeben. Die Taufe ist im Vergleich dazu doch völlig nebensächlich. Was wirklich prägend ist, ist doch dieser tagtägliche Kontakt. Und davon kann man - wie man es auch anstellt - ein Kind doch nicht 'beschützen'. Ob man das Kind nun tauft oder nicht, macht für mich ehrlich gesagt absolut keinen Unterschied.


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    Die Taufe hinterlässt vielleicht keinen Stempel, allerdings steht es in den Papieren und zumindest hierzulande ist es so, dass ein Kind mit katholischer Konfession den katholischen Religionsunterricht besuchen muss (!).


    Gut, ich will diesbezüglich nichts sagen. Ich denke mal Deutschland und Italien unterscheiden sich diesbezüglich. Der Religionsunterricht ist bei uns jedoch das, was der Name schon sagt: Unterricht über die Religion. Alle. Klar malt man in der Grundschule Noah und die Arche voller Tiere, aber das Programm passt sich dem Alter der Kinder an und sobald diese alt genug sind, um einen Unterschied zwischen den Religionen zu begreifen, fließen normalerweise auch derartige Inhalte in den Unterricht mit ein. Zumindest war das bei mir so. Ich bin nicht aufgewachsen, ohne neben meiner eigenen Religion, auch alle anderen kennen zu lernen.


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    Und ganz ehrlich, es gibt genügend Eltern, die ihr Kind nicht aus Glaubensgründen sondern gesellschaftlichen Zwängen taufen lassen. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Glauben zu tun, sondern ähnelt einem Vereinswesen.


    Sicher, die gibt es. Es gibt auch genügend Eltern, die ihren Kindern den Glauben wirklich aufdrängen. Das heiße ich in keinster Weise gut.


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    Es ist GRAUSAM ein Kind in Beziehung auf die eigene Kultur und/oder Religion völlig außen vor zu lassen? Nur, weil man selbiges Kind nicht taufen lässt?


    Die Taufe ist doch eigentlich nur ein Beispiel. Ich spreche immer von der Religion als großem Ganzem. Taufe, Erstkommunion, Firmung, das sind vielleicht Meilensteine, aber prägend ist doch das ganze Zwischendrin. Die effektive Ausübung der Religion. Und zu versuchen ein Kind von etwas auszuschließen, was einen Teil des elterlichen Lebens darstellt, finde ich durchaus grausam. Ich nehme mal das banale Beispiel eines Hobbys: Daddy sammelt Briefmarken, verbringt viel Zeit mit Sammeln, Ablösen, Sortieren, Tauschen. Sohnemann kriegt das natürlich mit (Kinder sind in dieser Beziehung ja echte Blitzmerker). Wenn ein Elternteil regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg sich intensiv mit etwas Derartigem beschäftigt, dann ist es utopisch anzunehmen, Sohnemann würde davon nicht beeinflusst werden und bis zu einem gewissen Punkt findet er Daddys Hobby sicherlich interessant, spannend oder er ist einfach neugierig. Aber Daddy will, dass sein Sohnemann sich selbst ein Hobby sucht und entscheidet, was er gerne in seiner Freizeit machen würde, ohne dass er Daddys Hobby als Vorbild nimmt, also lässt er Sohnemann außen vor. (okay, das Beispiel ist bescheuert merk ich grad, aber ich hoffe, man erkennt, worauf ich hinaus will...) Ich fände das ja arg daneben. Das Briefmarkensammeln ist in diesem Falle Teil des Lebens seines Vaters und der Knirps kann doch auch entscheiden, dass er später einmal nicht Briefmarken sammeln will, obwohl er in seiner Kindheit damit intensiv in Berührung gekommen ist. Oder eben gerade deshalb. Warum sollte es mit der Religion anders sein? Der Vater sollte sich ja auch nicht gezwungen fühlen, sein Hobby aufzugeben oder zu verstecken, damit sein Kind die Entscheidung eines Hobbys später für sich selbst treffen kann. Und wenn er seinem Sohn ein Briefmarkenalbum schenkt und ihn dazu anregt, selbst Briefmarken zu sammeln, begeht er damit keine Straftat und wird auch das Leben seines Kindes damit nicht ruinieren. Klar, es ist ein Einfluss, aber die Eltern sollten ja auch einen Einfluss auf ihre Kinder haben. Dabei färben Dinge ab und in anderen Punkten gehen die Wege von Eltern und Kinder völlig auseinander, wenn die Kinder erwachsen werden. Deshalb finde ich es abwegig ein Kind von der Religion der Eltern auszugrenzen, damit es... ja, was eigentlich? Unvoreingenommen bleibt?


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    Was ist denn bitte schon die "eigene" Kultur und wieso setzt du diese mit Religion gleich? Religion ist doch keine Kultur, in der man aufwächst, sondern eine festgelegte Glaubenseinstellung.


    Wo liegen denn die Unterschiede? Religion ist ein Teil der Kultur, wenn man es genau nimmt.


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    Ich glaube kaum, dass es für ein Kind grausam ist, wenn ihm keine bestimmte Glaubenseinstellung vorgelegt wird.


    'Vorgelegt' ist das falsche Wort. 'Vorgelebt' sollte es heißen. Und ich wüsste nach wie vor nicht, wie die Eltern verhindern sollten, dass sie ihrem Kind ihre Kultur vorleben. Wie gesagt, wenn ich religiös bin, ist die Religion Teil meines Lebens. Habe ich nun ein Kind, kann ich auf diesen Teil meines Lebens verzichten, damit mein Nachwuchs innerhalb meiner Familie nicht damit in Berührung kommt. Aber das wäre absolut dämlich. Und seinen Glauben im Geheimen auszuüben umso mehr. Also bleibt man religiös und zieht die Kinder mit rein, egal ob man es nun mit Taufe und Firmung traditionell ganz bewusst macht, oder nicht. Irgendwie hängen sie da mit drin und ganz ehrlich? Ich kann daran nichts Schlimmes sehen. Das Kind wird dann erwachsen und kann sich entscheiden, ob es den Glauben weiterhin ausüben will oder nicht. Liegt die Problematik dann wirklich darin, dass auf irgendeinem Papier steht, dass dieser Mensch getauft worden ist? Fesselt ihn das an irgendetwas?


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    Zudem hat selbiges Kind ja immer die Möglichkeit, auf die "Grausamkeit" es nicht getauft gelassen zu haben, aufmerksam zu machen und seine ihm so grausam vorenthaltene Konfession einzufordern. Und sobald ein Kind dazu in der Lage ist, sich über eine etwaige Konfessionslosigkeit zu empören, ist es auch in der Lage, die Situation zu ändern.


    Eben. Sobald das Kind groß genug ist, kann es ja selbst entscheiden, ob es mit dem Glauben der Eltern etwas anfangen kann, oder nicht. Ein paar Tröpfchen Wasser oder eine Beschneidung sollten da eigentlich kein Hinternis sein.


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    Nicht getauft zu sein, heißt ja nicht, dass man keine Religion ausüben kann.


    Ich finde es etwas bedenklich, dass wir so dermaßen an dieser Taufe hängen geblieben sind. Als wäre sie DER Mittelpunkt des katholischen Glaubens.
    Wie gesagt, man kann auch nicht religiös sein, wenn man als Kind getauft wurde.


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    "Religion ist IMMER ein Teil von EINEM selbst?" Entschuldige, aber das ist eine Verallgemeinerung, denn du sprichst da nur für einen (recht bescheidenen) Teil der Bevölkerung. Für mich ist Religion kein Teil meiner selbst, wie denn auch, wo ich doch keine habe. Deswegen feht mir aber auch nichts.


    Wie bereits vorhin erwähnt, bezog ich das auf religöse Menschen. Natürlich ist Religion nicht ein Teil eines nicht religösen Menschens. Tut mir leid, wenn ich das missverständlich ausgedrückt habe, aber ich dachte eigentlich, das verstehe sich von selbst ;)
    (Ich würde zudem das "recht bescheiden" weglassen, denn ich glaube die Zahl aller Gläubigen weltweit übersteigt (noch) die Zahl der Atheisten, bzw. der Nichtgläubigen)


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    Der Mensch ist denke ich nicht unbedingt für Religion prädestiniert, daher lebt keiner sein Leben nur ungenügend aus, wenn er keine Religion praktiziert.


    Viele Religionen halten sich nun doch schon einige Jahre, der Glauben an Götter ist uralt. Natürlich kann man ein erfülltes Leben auch ohne Religion leben, das würde ich niemals bezweifeln. Man kann sicher auch ein erfülltes Leben ohne das Internet haben, aber ich hänge trotzdem sehr daran :chen


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    Deine Eltern haben dich miteinbezogen, indem sich dich taufen ließen? Siehst du, und ich sehe es andersrum: Meine Eltern haben mich einbezogen, indem sie mich NICHT taufen ließen.


    Naja, fast. Meine Eltern haben mich miteinbezogen, in dem sie mich an ihrem Glauben teilnehmen ließen. Inzwischen bin ich erwachsen und entscheide selbst, aber ich habe rückblickend nicht das Gefühl, dass meine Eltern mir irgendetwas aufgezwungen haben. (klar, es war manchmal echt blöde Sonntag Morgens aufzustehen, um zur Messe zu gehen. Andererseits bin ich teilweise unter der Woche schon um fünf Uhr aus dem Bett, weil ich beim Frühgottesdienst ministriert habe und darauf mächtig stolz war)


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    Wieso sagen Katholiken zu ihrem Gott "und führe mich nicht in Versuchung"? Wieso sollte es der "Allmächtige" nötig haben, jemanden in Versuchun zu führen.


    Mir hat man früher beigebracht, dass 'in Versuchung führen' in diesem Fall 'prüfen' bedeutet. Ich bin kein Theologe und kann mich natürlich irren. Aber du sagst ja selbst:

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    Man hat das Gefühl, jeder legt sich die Glaubensinhalte so zurecht, wie sie einem grade am besten passen.


    Ich zähle diese 'Wortklauberei' mal dazu. Natürlich kann auch das Vater Unser je nach Bedarf entsprechend zerlegt werden.


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    Wenn man glaubt, dass Gott einem Hilft, ist das meiner Ansicht nach kein Glauben an sich selbst, sondern Glauben daran, dass man selbst hilflos ist und Hilfe von Gott (weil man z.B. ein braver Christ war) erwarten darf.
    Im Gegenteil, ich denke, Glaube an einen Gott/höheres Wesen/alles, was im Irdischen nicht fassbar ist, schwächt vielmehr als dass es hilft. Der Glaube an einen Selbst ist es, der einen aus Krisen raushilft, Krankheiten überwinden lässt, etc.


    Ganz schön harte Worte. Etwas unfair, wie ich finde. Millionen Menschen schöpfen in schwierigen, teils auswegslosen Situationen Kraft aus ihrem Glauben an einen Gott/mehrere Götter und du behauptest, sie würden sich damit allesamt ins eigene Knie schießen?


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    Glaubt man hingegen an ein schöneres Leben im Jenseits, hat es wenig Sinn, sich im Diesseits noch einmal so richtig aufzuraffen und seinem Leben doch noch eine schöne Seite zu verleihen.


    Wir armen, selbstmordgefährdeten Katholiken :rofl


    Jetzt mal im Ernst: Meine Oma ist vor zwei Wochen verstorben. Ich finde den Gedanken, dass sie jetzt im Paradies sitzt und über mich wacht weitaus schöner und tröstlicher, als dass sie ins schwarze Nichts verschwunden ist.

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    Original von Delano
    Lassen sich denn die E-Books aus dem amazon.com Kindle Store kaufen? Das könnte man ja auch mit der kostenlosen Kindle-App für PC oder Mac und einem kostenlosen E-Book ausprobieren.


    Zumindest werden mir die E-Books als 'kaufbar' angezeigt, wenn ich auf amazon.com eingelogged bin. Die Notlösung wäre für mich ja gewesen, auf die sprachliche Vielfalt zu verzichten und mich größtenteils auf das Englische zu konzentrieren. Allerdings habe ich dann vor Kurzem davon gelesen, dass für Käufer mit ausländlischen Adressen eine Gebühr anfällt (4,99$ glaube ich). Ich muss mal nachschauen, wo genau ich das gelesen habe. Auf jeden Fall bin ich nach wie vor verunsichert. Ich werde wohl bei Gelegenheit mal amazon direkt kontaktieren und mir das alles auf meine ganz persönliche Situation bezogen erklären lassen.

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    Original von melancholy
    Was ich allerdings im Großen und Ganzen nicht gut heißen kann, ist die Kirche. Und das hat für mich gar nichts mit ihren Glaubensinhalten zu tun. Wenn man über die Ansichten des Christentums diskutiert, finde ich es sehr wichtig, Kirche und Religion zu trennen. Die Kirche ist für mich nur eine Einrichtung mit sehr viel Macht und Einfluss, die sich den christlichen Glauben als Vorwand nimmt, um die Wünsche und Ansichten weniger Männer umzusetzen. Die Kirche ist meiner Ansicht nach Blasphemie pur!


    Wenn wir schon dabei sind Kirche und Religion zu trennen, würde ich auch die Kirche per se nicht als ein ganzes, großes Übel verurteilen, dafür umfasst dieses Wort zu viel. Unter den Begriff 'Kirche' fallen ja nicht nur der Vatikan, sondern viele kleine und größere Glaubensgemeinden, viele Hilfsprojekte, soziale Strukturen. Sicherlich hat der Papst eine gewisse Macht, aber den Pfarrer meiner Heimatgemeinde würde ich jetzt nicht unbedingt als mächtig bezeichnen. Ich wüsste auch nicht, wie er die Macht, die er meiner Meinung nach nicht besitzt, überhaupt missbrauchen könnte.


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    Ich erachte es als sehr wichtig, dass jeder Mensch das Recht auf einen individuellen Glauben hat, daher sehe ich nicht ein, warum bereits über einen im Säuglingsalter entschieden wird, welcher Religion er nun angehören soll. Früher ließen sich die Menschen auch erst im Erwachsenenalter taufen, was ich für sehr sinnvoll halte.


    Angenommen die Religiosität der Eltern hat ein gesundes Maß, wüsste ich nicht, welchen Schaden jemand davon trägt, wenn er getauft und beispielsweise katholisch aufgezogen wird. Die Taufe erhält ihre Wichtigkeit meiner Meinung nach erst durch den Glauben der Familie, bzw. des Getauften selbst. Wenn jemand als Erwachsener beschließt, dass er mit dieser Religion nichts zu tun haben will, dann ist er als Kind nur einmal mehr ein wenig nass geworden. Die Taufe hinterlässt ja keinen Stempel, den man nicht mehr los wird und unter dem man sein Leben lang zu leiden hat. Und ebenso, wie die Eltern entscheiden, dass ihr Kind ein- oder doppelsprachig erzogen wird, nach der Kultur einer oder beider Elternteile oder ohne jeglichen Einfluss der Kulturen, von denen die Familie abstammt, so sehe ich es nicht als Verbrechen an, wenn die Eltern auch für ihre Kinder entscheiden, ob sie getauft werden oder nicht. Wenn die Kinder dann erwachsen werden, können sie sich immer noch entscheiden, ob sie nun katholisch bleiben wollen oder nicht, ob sie beispielsweise ihre türkischen Wurzeln ergründen wollen oder eben nicht.
    Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass es grausam ist, ein Kind in Beziehung auf die eigene Kultur und/oder Religion völlig außen vor zu lassen, damit es sich dann später im Erwachsenenalter selbst für dieses oder jenes entscheiden kann. Religion ist immer ein Teil von einem selbst und somit auch der Eltern und ich hätte mich ja ehrlich gesagt beschissen gefühlt, wenn meine Eltern mich in diesem Punkt nicht miteinbezogen hätten. Zumal Religion auch immer irgendwie zum Alltag gehört; Wenn man in einer katholischen und ländlichen Gegend lebt sowieso. Ich wäre als Kind ganz schön sauer gewesen, wenn ich am Palmsonntag nicht hätte mit Daddy einen Palmbesen basteln und dann mit dem geweihten Wedel stolz wie bolle durchs Dorf laufen dürfen.
    Deshalb finde ich es okay, wenn die Eltern in Religionsfragen über ihre Kinder entscheiden, bis diese alt genug sind, um es selbst zu tun. Wie gesagt: Taufe und Co sind kein Stempel, den man nicht mehr wegbekommt.


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    Das Christentum erscheint mir schon sehr widersprüchlich im manchen Dingen. Man hat das Gefühl, jeder legt sich die Glaubensinhalte so zurecht, wie sie einem grade am besten passen.


    Steinigt mich, wenn ich falsch liege, aber ist das nicht überall so? Egal ob nun in der Religionen (das Christentum ist da sicherlich nicht alleine), der Politik und allgemeinen Alltagsdingen. Wir sind nun mal eine sehr bequeme Rasse und wir haben gerne recht. Dass das ein Problem der Kirche sein soll, halte nun wiederum ich für blasphemisch ;-)


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    Was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich Glauben in Verbinung mit Macht als etwas sehr gefährliches betrachte. Menschen sind so verletztlich und manipulierbar, wenn sie glauben...


    Macht ist immer gefährlich, egal in welcher Verbindung. Es mag auch sein, dass viele/einige/manche religiöse Menschen verletzlicher und manipulierbarer sind, allerdings erachte ich den Glauben für viele Menschen als sehr wichtig. Er gibt vielen verzweifelten Menschen Hoffnung, wenn ihre Situation ausweglos erscheint. Er ist Stütze und Wegweiser. Das ist vielleicht nicht viel und es ist nichts Bares auf die Hand, keine effektive Hilfe, aber Stärke resultiert aus dem Glauben an sich selbst und wenn der daher rührt, dass man glaubt, dass Gott einem hilft, dann sei’s drum, das ist sicher nicht das Schlechteste.



    Ich für meinen Teil bin katholisch erzogen worden, bin getauft, habe die Erstkommunion erhalten und bin gefirmt. Ich glaube an Gott, ja. Ich bin nicht fanatisch religiös, halte mich auch – ehrlich gesagt – nicht für naiv, leicht verletzlich und/oder manipulierbar und gehe im Normalfall keinem mit meinem Glauben auf die Nerven. Ich glaube still für mich alleine und bin damit glücklich.

    Glückwunsch allen Gewinnern ;)


    Ich hab noch eine dumme Frage: Auch wenn ich nicht gewonnen habe, würde ich gerne an der 'Leserunde' teilnehmen. Jetzt hab ich allerdings letztens meine Stereoanlage geschrottet und liebäugle mit dem Buch (anstatt des Hörbuchs), weil ich auf die Geschichte eigentlich nicht verzichten will und ich auch den PC nicht die ganze Nacht laufen lassen möchte (ich höre die Hörbücher ja meistens abends und penne dabei mit 100%iger Sicherheit weg). Jetzt würde ich gerne wissen, ob ich mich dann auch mit dem Buch noch in die 'Leserunde' stehlen dürfte, da ich unheimlich gerne mitmachen würde.
    Alternativ würde ich mir ja vorlesen lassen, aber ich glaube nicht, dass meine Schwester sich dazu bereit erklären würde. Fragen könnte ich aber auf alle Fälle mal :chen

    Ich wollte gerade das gelesene Buch ins Regal stellen und musste erkennen, dass es irgendwie nicht zum Folgeband passt. Wer kommt denn auf die grandiose Idee das zweite Buch aus der selben Reihe drei Millimeter höher zu machen? Dass die Blutflecken auf den Buchrücken ein zusammenpassendes Muster ergeben, tröstet mich nicht über die Tatsache hinweg, dass dieser Größenunterschied mein Sortierkonzept über den Haufen wirft :help

    Zwischen Beerdigung und Zimmerumbau habe ich es jetzt doch noch geschafft das Buch zu beenden. Thrillermäßig bin ich ja meistens immer recht gut bedient und habe in der Regel auch mit den Geschichten kein Problem, in dem der Mörder eine eigene Erzählschiene bekommt. Im Falle von Raphael war diese ziemlich aufschlussreich und ich glaube auf andere Art und Weise hätte man den Lesern die Tragik seiner Figur kaum näher bringen können. Er ist ja das Paradebeispiel eines Menschen, der wirklich zum Mörder gemacht wurde und das finde ich dahingehend so erschreckend, weil das ja immer und überall passieren kann. Raphael mag ein fiktives Beispiel sein, aber allzu weit hergeholt ist die Geschichte sicher nicht. Da kommt ein Kind unschuldig auf die Welt und wird von einer Mutter, die noch immer ihrer Jugend nachhängt, (unbewusst) zu einem Monster gemacht. Ich hätte der Frau ja bei jedem "Er ist kein guter Junge" am liebsten den Hals umgedreht - und das, wo ich Raphael trotz aller Tragik wirklich nicht besonders sympathisch fand. Aber dieses Martha-Sigrid-Gespann fand ich furchtbar grässlich, zumal ich die beiden für ein groteskes Pärchen halte. Es hat mich mit Schadenfreude erfüllt, als Raphael das garstige Weib ins Jenseits befördert hat. Ein wenig hat mich die Frau an das Fräulein Rottenmeier erinnert und wie die Frau mit Heidi umgesprungen ist.


    Viel schöner fand ich die Geschichte mit Ron. Ihm habe ich wirklich nachgetrauert, weil man gemerkt hat, dass er Martha liebt und Raphael ebenso wie einen Sohn behandelt.


    Ich bin ja ein Anhänger der Tassilo-Fangemeinde :chen
    Der Kerl ist mir - Massenmord hin oder her - als Charakter unheimlich sympathisch und bei all den Krimis und Thrillern die ich in der letzten Zeit gelesen habe, ist mir ein derartiges Duo, wie Kern und Tassilo, niemals untergekommen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das nächste Buch die 'Beziehung' der beiden tiefer gehen lässt, da nun ja die gesamte Vorgeschichte erstmal größtenteils vom Tisch ist und die Verhältnisse geklärt sind. Tassilo ist der Böse, Kern der Gute, aber der hat es nicht geschafft den Bösen ins Gefängnis zu bringen (ich fand es aber ehrlich gesagt des Happy Ends etwas zu viel, als Nathalie [Gott, wie stört mich das blöde H... meine Schwester regt sich immer tierisch auf, wenn jemand 'ihren' Namen derart misshandelt *g*] wieder zu Kern zurück ist. Da ja noch zwei Bücher ausstehen, hätte ich eine derartige Entwicklung erst später erwartet) und jetzt geht es darum mitzufiebern, ob Kern es in den nächsten Büchern vielleicht doch noch schafft, oder nicht. Ich gönne Tassilo und Jonathan ja ein glückliches Leben, denn derartig schrill-bunte Charaktere liebe ich.


    Ich bin nun ernsthaft am Überlegen, ob ich mit dem zweiten Band wirklich bis zur Leserunde warte oder ob ich nicht doch meiner Neugier nachgebe. :gruebel

    Gelegentlich ist die Meinung der (bzw. einiger) Eulen für mich ausschlaggebend für den Kauf eines Buches, allerdings ist natürlich auch das keine 100%ige Garantie, dass mir ein Buch gefällt und andererseits vertraue ich gerne meinem Bauchgefühl und der 'Liebe auf den ersten Blick'. Geht beides genauso oft in die Hose, aber ich kann mit ein paar Fehlschlägen gut leben.
    Als Anregung finde ich die Eulenrezis aber außerst praktisch, besonders wenn beim Kauf im Internet der Klappentext, bzw. die Inhaltsangabe eines Buches nicht besonders viel hergibt. Die Eulen sind da weitaus ausführlicher und man bekommt ein gutes Gefühl für das Buch und teilweise für mich wichtige Informationen über den Inhalt.
    Trotzdem werde ich mich nicht so schnell rein auf die Rezensionen der Eulen verlassen, einfach weil diese oft weit auseinandergehen und zweitens weil ich ja weiß, dass jeder seinen ganz speziellen Geschmack hat und manchmal die ganz kleinen Dinge störend, bzw. völlige Unterhaltungskiller sind.
    Oftmals lese ich die Rezensionen aus dem Forum erst nach Beendigung eines Buches. Es ist interessant zu sehen, welche Eulen wie über Bücher denken, die mir gut gefallen haben oder die ich absolut grässlich fand.


    Aber vielleicht finde ich ja noch meinen eineiigen Zwilligen auf dem Forum, dessen Rezensionen ich blind vertrauen kann ;)

    Stefan Kiesbye erzählt auf besonders eindrucksvolle Weise vom ländlichen Leben einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft. Durch die Augen der heranwachsenden Kinder des Ortes erlebt man als Leser ein Leben in Abgeschiedenheit, das irgendwo zwischen Vergangenheit und Gegenwart stecken geblieben ist und sich nicht wirklich an der Zukunft orientieren kann (und sie auch nicht an sich heranlassen will).
    Dabei bedient sich der Autor zahlreicher Klischees des Dorflebens, welche das nach außen hin geradezu langweilige ländliche Dasein geradezu zu einem Horrorfilm machen. Das fand ich stellenweise wahnsinnig überzogen, auch wenn ich der Meinung bin, dass viele der benutzten Klischees (früher) durchaus tatsächlich vorgekommen sind (ich darf das ja sagen, ich lebe ja selbst auf dem Land ;)), aber es wohl unwahrscheinlich ist, dass in einem einzigen Dorf innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten sämtliche Greuel- und Schandtaten stattgefunden haben können, die der Autor in seine Geschichte webt. Einiges fand ich überzogener als anderes und am Anfang fällt das Übermaß an Dramatik nicht auf, da man die Geschichte durch die damals noch so jungen Kinderaugen sieht. Je älter die Kinder werden, desto realer sollte die Geschichte eigentlich werden, aber dem war größtenteils nicht so. Die Geschichte bleibt geradezu bizarr und verliert auch gen Ende nicht an Härte. Der Autor bleibt schamlos in seiner Erzählung und sich selbst bis zum Schluss treu.


    Sein Stil jedoch ist einmalig. Außerordentlich bildhaft und durch den ständigen Perspektivwechsel bekommt die Geschichte immer wieder neuen Schwung. Da viele der Geschehen im Dorf niemals einzelne Häuser verlassen, ist dieses Hin- und Herspringen zwischen den Kindern eine gelungene Methode, um die Handlung nicht auf die Sichtweise einer einzelnen Familie zu beschränken und jede Abscheulichkeit hautnah miterleben zu können. Da das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, wäre alles andere langweilig gewesen. Der Nachteil war, dass ich durch die Ich-Erzählung anfangs so manches Mal durcheinander gekommen bin, wenn ich beim Lesen eine Pause mitten in einem Kapitel gemacht habe. Es war dann teilweise schwer den Erzähler zu identifizieren, ohne zurück an den Kapitelanfang zu blättern.


    Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können, es hat seine ganz eigene absonderliche Art zu fesseln. Absonderlich, genau wie der Inhalt, pikierend und verstörend, aber nachdenklich stimmend. Definitiv einen Blick wert.

    Sonst denn nicht? Warum sollen Männer ihre langweiligen Hemden nicht auch mal auf kreative Weise nutzen können? :chen
    Bear Grylls zeigt in der Wüste z.B. immer auf sehr eindrucksvolle Weise, wie man sich aus einem Hemd oder einem T-Shirt mit etwas Geschick eine bepinkelte (zur Kühlung) Kopfbedeckung bastelt :rofl

    :yikes Neinnein :nono
    Ich habe nur eine große Abneigung gegen dieses rosa Ding neben meinem Nick.


    Aber ich muss gestehen, dass ich meinen Nick einer männlichen Figur gestohlen habe :chen


    Ich hätte trotzdem auch eigene Hemden, allerdings sind die vielleicht zu klein, bzw. kurz, um mir die Ärmel als Gürtel um den Bauch oder die Brust zu binden...

    Na, ob sich das alles noch irgendwann einrenken wird? Noch verbuche ich alles unter 'Startschwierigkeiten', also mal sehen, was sich in den nächsten Monaten, bzw. Jahren entwickelt. Vielleicht weine ich ja zufrüh und in nem halben Jahr ist dann alles kein Problem mehr ;)


    Danke, das ist keine blöde Idee. Anstatt nach einem Reader zu suchen, sollte ich wohl erst einmal herausfinden, ob ich denn überhaupt irgendwie und irgendwo aus Italien deutsche E-Books kaufen kann. eigentlich naheliegend.

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    Original von oemchenli


    ..ja wenn ich es nicht besser wüßte würde ich denken deine Mieze hat vorher bei mir gewohnt.... :rofl


    Vielleicht hat Madame ja von deinem Kater gelernt ;)


    Das kleine Chaosmonster hat gestern auch versucht um die Ecke zu springen und hätte dabei fast das Telefon mit in den Tod gerissen. Das ist genauso bescheuert, wie als sie versucht hat auf der Katzentreppe zu wenden, anstatt ihren Weg über das letzte Brett nach oben auf den Balkon fortzusetzen, dort umzudrehen und wieder runter zu klettern. Schlussendlich ist sie dann runter gefallen. :pille

    Wenn dann der neue 4er ohne Touchscreen und ohne Tastatur. Ich bin mit 'nur blättern' ohne Schnickschnack vollkommen zufrieden, bzw. wäre es, wenn es denn funktionieren würde *seufz*
    Vielleicht warte ich einfach noch ein Jahr, bis man diese ganzen Rechtsfragen über Staaten und Kontinente hinaus geklärt hat :gruebel
    Ich verstehe nur nicht wirklich, wo der Unterschied zwischen normalen Büchern und E-Books liegt. Erstere kann ich ja auch ganz normal über amazon.de beziehen.

    Ich war aber eigentlich auf den Kindle eingeschossen, weil er mir sehr einfach und schlicht und nicht allzu teuer erschien. Bestünde mein Vorhaben darin, meinen Bücherkonsum größtenteils auf den Reader zu verlegen, hätte ich vielleicht von vorne herein einen anderen Reader bevorzugt, aber für mich geht es größtenteils darum, eine kostengünstige, aber gut funktionierende Alternative für unterwegs zu finden und da hat sich der Kindle angeboten. Mein Grundgedanke war ja auch, dass ich mit dem kindle einfach E-Books in meinen drei Sprachen kaufen kann, denn Amazon gibt es ja auch in Italien, aber wie gesagt, verweist die italienische Amazon-Seite lediglich auf den Kindle auf amazon.com, wo ich dann wieder am Anfang meines Problems stehe.


    Die andere Frage ist, ob ich mit den anderen Readern so viel besser beraten bin, wenn ich Bücher in mehr als nur einer oder zwei Sprachen lesen will. Mein Problem scheint ja vorrangig darin zu liegen, dass ich mit italienischem Wohnsitz nicht befugt bin, deutsche E-Books zu kaufen. Wenn das über Amazon nicht geht, warum sollte es mit einem anderen Reader über einen anderen Shop funktionieren?

    Ich kann dahingehend zustimmen, dass ich schon verhältnismäßig viele Männer kennen gelernt habe, die zwei oder mehr Stephen King Bücher im Regal stehen haben, allerdings gibt das meiner Meinung nach keinen Aufschluss darüber, ob sie Horrorfans sind oder nicht. Bei einigen meiner männlichen Bekannten hätte ich ohnehin daran gezweifelt, dass sie die Bücher in ihrem Regal überhaupt einmal gelesen haben, aber wenn Mann schon mal irgendein Buch lesen muss, dann ist King sicher eine bevorzugte Wahl. Es hat ja doch ein wenig das Klischee des Männerbuchs anhaften und ich glaube, die Filme tragen dazu einiges bei.
    Aber selbst wenn ein Mann seine Nase zufällig mal in ein King-Buch steckt, ist er doch nicht gleich ein Horrorbuchfan. Und King füllt die Sparte der Horrorbücher ja nicht komplett alleine aus.


    Vielleicht stimmt es, dass Männer bevorzugt Horror und SF lesen, aber dass Männer mehr Horror lesen, als Frauen, bezweifle ich stark. Von einer "Männersache" will ich gar nicht erst reden. Ich kenne genügend weibliche Leser, die sehr gerne Horror lesen, mich eingeschlossen und ich hatte auch nie das Gefühl mich auf einer Männerdomäne zu bewegen, ganz im Gegenteil.

    Ich bin prinzipiell bereit ins Zeitalter der E-books einzutauchen, allerdings habe ich schnell bemerkt, dass ich über amazon.de keine kindle-Versionen laden könnte. Wenn ich angemeldet bin, steht überall "Bei Amazon.de sind keine Kindle-Titel für Ihr Land erhältlich.". Google hat nichts dazu ausgeworfen, ob es da speziell für Italien (oder allgemein für das Ausland) irgendwelche Pläne gibt. Habe hier ja gelesen, dass einige User aus Luxemburg, Österreich und co. zwar nicht alle Titel downloaden können, aber zumindest einen Teil. Ich wäre ja schon damit zufrieden.


    Alternativ würde ich mir den kindle auch bei amazon.com bestellen. Der neue ist ja mehrsprachig und soweit ich das sehe, könnte ich über amazon.com die deutschen kindle-Downloads ja auch kaufen. (das italienische Amazon bietet noch nicht einmal den kindle (geschweigedenn die entsprechenden kindle-Downloads) an. Das Gerät ist zwar auf der Startseite aufgeschlagen, allerdings nicht die Version die ich haben will und ich lande beim Klick auf den Link ohnehin auf amazon.com ^^)


    Meine Frage: wäre es egal, ob ich den Kindle von amazon.com beziehe? Kann ich das Gerät mit deutschem Menü benutzen und dabei auf den Kindleshop von amazon.com zugreifen? Oder stehe ich am Ende blöd da, ganz in Richtung "Ätschbätsch! Die blöden Italiener kriegen keine kindle-Hörbücher!".
    Und weiß jemand, ob es in nicht allzu fener Zukunft auch möglich sein wird, kindle-Downloads ganz normal über amazon.de zu bestellen, wenn man denn schon deutscher Muttersprache ist?

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    Original von Iszlá
    Ich sehe hier zwar extreme Lager: Die Eulen, die es gar nicht verstehen können, wie man vorblättern kann und es selbst nur ganz, ganz vorsichtig tun, um die Seitenzahl zu erkennen und nur die Seitenzahl! Und die Eulen, die grundsätzlich vorblättern und es gar nicht begreifen können, wie man es nicht tun kann, weil es doch völlig normal ist, schließlich will man das Buch in Ruhe lesen und nicht in Hektik verfallen, weil man nicht weiß, wie es endet.


    Ich mag die Eulen und ihre Spleens! :grin


    Ich gehöre zu den Spannungsresistenten Eulen. Vorblättern geht überhaupt nicht :nono
    Da kann ich das Buch danach getrost zur Seite legen, weil die Luft raus ist. Dieser Hauch von Nervenkitzel und das Zucken in den Fingerspitzen, weil man wissen will, ob jemand stirbt oder doch nicht, sind für mich ein wesentlicher Bestandteil des Lesens und den würde ich mir auf keinen Fall selbst nehmen.

    Die einzige mögliche Erklärung wäre, dass sie auf Panoramafenster steht (teilweise auf solche mit 360° Rundblick), denn drinnen schlafen tut sie auch gerne. Sie sitzt dann IM Karton und zerstückelt ihn von innen nach außen. Ich muss mal schauen, ob ich die Fotos noch habe, in denen man von außen nur ein kleines Loch und darin zwei Vampirzähne und die kohlrabenschwarze Nase sieht.


    Molly ist inzwischen 2 1/2 und ist Kartonfetischistin, solange ich zurückdenken kann. Die Kleine hingegen beschnuppert zwar jeden Karton, legt sich auch gerne rein (je kleiner, desto besser), aber auf die Idee reinzubeißen ist sie noch nie gekommen. Sie fällt höchstens vom Karton oder vom Schrank in den Karton. Das macht weitaus weniger Arbeit, als jeden Tag die Kartonfetzen vom Teppich zu zupfen.
    Als die letzte zooplus-Bestellung kam, hat Molly sich - nachdem ich ihr den Karton entrissen habe - über die Rechnung hergemacht. Wahrscheinlich aus Trotz...

    Falls ich jemals ausziehen sollte, werde ich mich beim Packen wohl ins Schlafzimmer einsperren müssen. Hatte heute einen Karton nach Hause gebracht, weil ich anfangen wollte den Schrank auszuräumen, bevor nächste Woche der Tischler kommt, und Molly hat zehn Minuten gebraucht das Teil zu beschnuppern, zu besteigen, von innen zu besichtigen und anzumauzen, bevor sie damit begonnen hat, das Teil systematisch zu zerlegen.
    Warum um alles in der Welt zerrupft meine Katze jeden Karton?