Beiträge von Asmos

    Mich stört in Büchern selten eine detaillierte Gewaltdarstellung, besonders wenn "Thriller" dick und fett auf dem Cover prangert.
    Nur in einem Fall kann ich mich daran erinnern, dass ich die Beschreibung teilweise SEHR anschaulich fand, obwohl das Buch an und für sich - trotz des dicken fetten "Thrillers" auf dem Cover - meistens eher langsam wie ein Krimi dahin geplätschert ist (und teilweise sogar noch etwas langsamer). Die Gewaltszenen waren dafür dann meistens umso genauer und der eine oder andere wird das sicher nicht so toll finden ;)
    Da das Buch jedoch die Thematik eines verschwundenen Kindes in einer von Gewalt beherrschten Umgebung aufgreift, sollte jeder Leser allerspätestens bei der ersten Gewaltszene genau wissen, womit er es zu tun hat. Und obwohl der gesamte behandelnde Inhalt des Buches äußerst brisant ist, beschränken sich die detaillierten und bildlichen Gewaltbeschreibungen doch auf einige wenige Szenen (wie gesagt, das Buch plätschert an den meisten Stellen recht seichte dahin). Dafür sind die dann umso genauer ;)



    Buch: "Voodoo" von Nick Stone


    Begründung: Vergewaltigung eines jungen Mädchens


    Und wer sich schon mal ein Bild von Stein-Hoden-Stein machen wollte, sollte auch mal einen kurzen Blick in das Buch werfen.

    Ein ansprechendes Cover ist für mich oftmals in der Buchhandlung ausschlaggebend ein Buch überhaupt in die Hand zu nehmen. Andersrum hat ein Buch mit einem hässlichen Cover schlechte Chancen, jemals von mir gekauft zu werden, selbst wenn der Inhalt möglicherweise gut ist. Denn da die Auswahl in einer Buchhaltung meistens enorm ist, gehe ich meistens davon aus, dass es genügend Bücher mit schönem Cover und gutem Inhalt gibt, sodass ich mich nicht durch die Menge an Büchern mit hässlichem Cover und eventuell gutem Inhalt quälen muss.


    Einen Kauf rein wegen des Covers habe ich allerdings noch nie getätigt. Wenn der Klappentext nicht wenigstens auf einen halbwegs passablen Inhalt schließen lässt, nützt dem Buch auch die schöne Verpackung nichts, dann wandert es schnurstracks wieder zurück ins Regal der Buchhandlung.

    Klappentext:
    Drei exzentrische Pariser Studenten in einem heißen römischen Sommer, eine wundervolle Femme fatale, ein italienischer Bischof, der den Genüssen des Lebens zugetan ist - sie alle werden in einen Mordfall hineingezogen, bei dem es sich um ein sehr seltenes Mordinstrument geht : den Schierlingstrank. Wer war in der Lage, das antike Gift zu bereiten ?


    Meine Meinung:
    Meine Leidenschaft für Vargas und ihre Charaktere ist ungebrochen. Auch mit ihrem Erstlingswerk bin ich schnell warm geworden, obwohl es von den gewohnten Umgebungen nahe Adamsberg und Kehrweiler abweicht. Während ich die beiden schrulligen Ermittler innerhalb vieler Bücher inzwischen wahnsinnig lieb gewonnen habe, betrat ich auf dem Palazzo Farnese Neuland. Denn während ich es bei den anderen Krimis gewohnt war, die Kommissare als Mittelpunkt der Geschichte zu betrachten und die Erzählung meistens von dort aus dirigiert wird, treten im Falle des Erstlingskrimis noch mindestens drei weitere Charaktere in den Raum, die maßgeblichen Anteil an der Geschichte haben. Die drei exzentrischen römischen Kaiser (namentlich Nero - eigentlich David -, Tiberius - eigentlich Thibault - und Claudius - der wirklich so heißt) verleihen diesem Buch die nötige Würze und erschaffen zudem die gewohnte Vargas-Atmosphäre, für die normalerweise die Kommissare Adamsberg und Kehrweiler zuständig sind. Denn im Gegensatz zu diesen beiden ist der Ermittler dieses Werkes - namentlich Richard Valence - ein eher bodenständiges Individuum, das mich allerdings von Anfang an überzeugt hat. Und besonders im anfänglich starken Kontrast zu den drei Kaisern, dem Bischof und Laura (die mich am Anfang durch ihre Scheinbare Perfektion genervt hat), erschien er mir wie ein Fels in der Brandung, der stets ein Auge für die Realität hatte.


    Vargas besticht meistens durch ihre Charaktere allein. Im Reich der Kriminalgeschichten sind die meisten Handlungsstränge inzwischen mehr als nur ausgelutscht und es braucht inzwischen weit mehr als nur einen interessanten oder einfallsreichen Mord, um neuen Wind in einen Krimi zu bekommen. Das ist auch bei Vargas Geschichten nicht anders. Besonders das Erstlingswerk stützt sich auf einen denkbar ausgelutschten Mord: ein Mann wird scheinbar aufgrund eines entwendeten Dokuments aus der Vatincana (der Bibliothek des Vatikans) ermordet. Wer sich dabei an Dan Brown oder ähnliche Autoren erinnert fühlt, hat durchaus recht.
    Aber bei Vargas täuscht man sich, wenn man einen simplen Handlungsverlauf erwartet und in ihrem Fall sind es vor allen Dingen immer die Charaktere selbst, ob nun Mordverdächtige, Augenzeugen, Nebencharaktere oder Ermittler, welche der Geschichte die nötige Würze geben. Ihre Charaktere sind immer schrullig, seltsam, irgendwie nicht von dieser Welt und das ist es, was mich an ihren Werken so sehr begeistert. Das war auch bei diesem Buch nicht anders. Sicher, man muss sie mögen, diese seltsam verqueren Charaktere, aber ich kann allen, die einmal etwas andere Persönlichkeiten durch Kriminalfälle schleichen sehen wollen, Vargas nur wärmstens ans Herz legen.


    Fazit:
    Ich war erstaunt - und gleichwohl begeistert -, dass Vargas Erstlingswerk bereits so gut in die Schiene passt, welche ich von ihr gewohnt bin. Da ich am anderen Ende ihrer Werke angefangen habe (nämlich beim allerneuesten Adamsberg-Krimi), hatte ich nicht erwartet, dass "Im Schatten des Palazzo Varnese" mit den selben Vorzügen aufwarten kann, wie seine Nachfolger. Doch das Buch - obwohl sehr kurz - hat mich schnell in seinen Bann gezogen und mich einige (wenige) Stunden überaus gut unterhalten.

    Meine Meinung:
    Ohne besondere Erwartungen bin ich an das Buch heran gegangen und wurde deshalb auch nicht enttäuscht. Es hat sich als kurzweiliger, netter Zeitvertreib entpuppt, aber gewiss nicht als literarischer Festschmaus. Allerdings hätte es mir auch etwas arg zu denken gegeben hätte Funke plötzlich angefangen verschlungene Verschwörungsgeschichten zu schreiben. Dahingegend fand ich diese märchenhaft aufgebaute Struktur durchaus passend und bis zu den letzten Kapiteln fand ich auch die Geschichte inhaltlich überaus angenehm zu lesen. Ins Stolpern kam ich erst am Schluss, der Meinung nach mehr als nur erzwungen erscheint.


    Die Aufmachung des Buches fand ich unbestreitbar schön. Sowohl den Einband, als auch die Kapitelanfänge, die mit netten Zeichnungen den Märchencharakter der Geschichte unterstrichen.
    Die Hauptcharaktere fand ich - erstaundlicherweise - allesamt auf ihre Weise sympathisch, bzw. interessant. Das ist insofern gut, dass mir kein nerviger Charakter die Geschichte verdorben hat und insoweit schlecht, dass ich in diesem Buch bis zum Ende keinen wirklichen Bösewicht finden konnte, auf den ich meinen Unmut lenken konnte. Immerhin ging es in diesem Buch um einen Krieg und in einem solchen gibt es normalerweise immer jemanden, den man hassen muss.


    Die Märchenkonstante, die sich durch das Buch zieht, empfand ich am Anfang als gelungenes Stilmittel, um der Geschichte etwas Lebendiges zu geben und zudem das Ganze zu einer Art Schatzsuche zu gestalten. Allerdings entpuppten sich eben diese Märcheneinflüsse am Ende als Mittel zum Zweck, um das Ende des Bandes zu erzwingen. Anstatt dass die Geschichte langsam ausklingt, wird es am Ende rasant (wobei diese Steigerung bei den vorherigen kurzen Kapitel beinahe ein Ding der Unmöglichkeit schien) und für meinen Geschmack zu fantastisch. Was ich in einem Fantasybuch selten zu sagen pflege.


    Fazit:
    Funkes neues Buch ist ein kurzweiliges Leseabenteuer, das in vielen Punkten die Eigenschaften eines Märchens verwendet, um die Gschichte voran zu treiben, allerdings sollte man keine sprachlichen oder inhaltlichen Saltos erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht.

    Entgegen all der schlechten Kritiken, die ich im Internet über den neuen Brown gelesen habe, fand ich die Lektüre sehr angenehm. Die Handlung war flüssig und selbst wenn es einmal etwas ausschweifender wurde, hat mich die Informationsflut nicht gestört. Es mag daran liegen, dass ich großes Interesse an religiösen und kirchlichen Themen hege, andererseits bin ich auch der Meinung, dass es ein typischer Brown ist. Wer ein völlig neues Werk mit völlig neuem Inhalt erwartet hat, der hätte gut daran getan sich das Buch eines ihm unbekannten Autors zu besorgen. Besonders innerhalb einer Reihe würde es mich weitaus mehr stören, wenn der Autor plötzlich von seiner ursprünglichen Schiene komplett abweichen würde.


    Was die Thematik des Buches betrifft, so befanden wir uns beim verlorenen Symbol teilweise auf fantastisch erscheinendem Boden. Stückweise klang es gar nach etwas, das aus seinem Science Fiction Roman entsprungen ist. Tatsache ist jedoch, dass vieles, was uns in diesem Buch so fremd erscheint (die Noetik, sowie beispielsweise die mit sauerstoff gesättigte Flüssigkeit) durchaus reale Wissenschaften/Techniken sind. Gerade deshalb finde ich Browns Romane immer so interessant: nicht weil jegliche Verschwörungstheorie, die er zum Besten bringt, die absolute Wahrheit darstellt, sondern viel mehr, weil man viele Anreize dafür bekommt, sich für bestimmte Themen der Wissenschaft und Geschichte zu interessieren. Wenig Bücher schaffen es mich ständig zu google zu scheuchen, um mir Bilder anzusehen oder Gebäude zu suchen.


    Was mich bei diesem Brown etwas gestört hat, ist der Fuß, den sich der Autor bereits im ersten Buch selbst gestellt hat: die Platzangst seines Hauptcharakters. Während ich sie in den ersten beiden Büchern gut eingesetzt und passend fand, war sie beim verlorenen Symbol eher störend, denn immerhin befand sich Langdon ständig in irgendwelchen niedrigen Gängen, kleinen Räumen, was auch immer. Und jemand, der schon im Inneren eines Lieferwagens (oder was auch immer das noch mal war) beinahe einen Nervenzusammenbruch hat, der dürfte in einem 2x3 Meter Raum oder gar einem noch kleineren geschlossenen Behältnis mehr als nur ein klein wenig panisch werden.


    Trotzdem fand ich, dass das Buch lesenswert ist. Über die Aussage dass alles im Buch absolut der Wahrheit entspricht, lässt sich natürlich streiten. Allerdings lese ich einen Thriller in erster Linie des Unterhaltungswertes wegen, denn wenn ich wahrheitsgetreue Bücher haben will, lege ich mir ein Sachbuch zu und selbst diese stellen sich nach einigen Jahren oftmals als Falschinformanten heraus.

    Zitat

    Original von Rosenstolz


    Danke.
    Ich habe mir aufgrund deiner Empfehlung dieses Buch gekauft. :wave


    Ich habe die selbe Ausgabe ;)



    Ich wollte dann nur allgemein anmerken, dass ich etwas langsamer sein werde mit dem Lesen. Ich habe im Moment eine Austauschschülerin aus Amerika im Haus und da kommt es nicht so gut, wenn ich ständig mit meiner Nase in einem Buch durch die Gegend renne *g*
    Deshalb ist das Teil bisher noch orginalverpackt, aber ich verspreche, ich werde aufholen ^^

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    Original von bleeding
    Schließlich will man doch als AutorIN ernst genommen werden und seine Geschichte glaubhaft gestalten, oder nicht? :-)


    Als Autorin von Fantasy-Kinderbüchern (und es ist und bleibt für mich ein Kinderbuch) würde ich darauf durchaus auch verzichten ;)


    Puh, ich bin leider auch nicht so recht dazu im Stande groß was zu sagen. Ich fand die Geschichte nicht schlecht und mir sagt die Spiegelwelt durchaus zu. Aber... aber... man kann einfach so schlecht darüber reden.


    Dass Kami'en und die Fee am Ende nicht mehr so eindeutig böse und der Rest so eindeutig gut war, wie am Anfang, war etwas seltsam. Anfangs schien es doch ganz deutlich zu sein, auf welcher Seite sich wer befand und auf welcher Seite sich Jacob bewegte. Dass dann Jacob selbst zwischen den Seiten herum springt um sein Ziel zu erreichen, war zu erwarten, aber am Ende fand ich eher die Kaiserin böse und die Goyl nur die armen Wesen, die Jahrhunderte lang gejagt wurden und sich nun dagegen auflehnten und Rache übten. Das ist für mich nicht gerade der Inbegriff des Bösen. Das hat mir die Geschichte etwas über den Haufen geworfen.


    Der Märcheneinfluss, den ich anfangs so gut fand, hat auch angefangen mir auf die Nerven zu gehen. Wie praktisch, dass im Kaiserschloss Gegenstände für jede Gelegenheit befinden und sich jeder nur bedienen kann. Hätte der goldene Ball eigentlich die Kugel aus dem "Froschkönig" sein sollen? Oder ist mir das entsprechende Märchen da nur entwischt?


    Alles in einem kam das Ende dann doch zu schnell. Es war so überrascht und die Geschehnisse schienen nur noch dazusein, um das Buch schnell zu beenden, bevor es zu lang wird. Ich finde es selbst für ein 'Kinderbuch' seltsam, dass die Fee plötzlich den Jadegoyl freigibt, obwohl er nur ein paar Minuten vorher gezeigt hat, dass er für das Überleben des Königs so wichtig ist. Anfangs war es die Fee, die immer wollte, dass Will an der Seite von Kami'en bleibt und der war davon nicht so sonderbar begeistert. Und am Ende gibt sie Will frei und betont dann auch noch, dass Kami'en das nicht gefallen wird. Verkehrte Welt.


    Über dises 'Namenswunder' sag ich schon gar nix. Ich find die Idee relativ abgenutzt und etwas enttäuschend. Ich hatte mir etwas Spektakuläreres für Wills Rettung erwartet. Keine Schneewittchenfarben, goldene Bälle und die Güte einer bösen Fee.


    Ansonsten war die Geschichte kurzweilig, aber - es wurde hier ja schon öfters gesagt - sie hinterlässt keinen wirklich bleibenden Eindruck. Sie kann durchaus ein Vergnügen sein, wenn man den Erzählstil mag (und das tue ich im Großen und Ganzen), aber es ist definitiv eine Geschichte, die man dann auch wieder relativ schnell vergisst.

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    Original von bleeding
    Darf ich mal frech sein? Was kannst du noch an ihnen mögen? Etwas anderes haben wir ja schließlich nicht von ihnen erfahren. Und die beiden Dinge, die du aufzählst, weißt du, weil sie eindeutig so benannt wurden. :P
    /*frechmode off*


    Im Prinzip habe ich keine Probleme damit mir einen Chara auf einem Grundgerüst selbst aufzubauen. In dieser Beziehung finde ich es einerlei, ob ein Autor einen Chara offen darlegt oder nur skizziert. Was auch durchaus meine Vorliebe für Nebencharaktere erklärt, die von den Autoren nicht so breitgetreten werden. Mir sagt das durchaus zu. Aber wiederum auch hier: Geschmackssache. Und ob es nun so positiv ist, dass die Hauptcharaktere ähnlich gehandhabt werden, wie die Nebencharaktere anderer Geschichten, bleibt mal dahin gestellt.
    Allerdings ging es mir mit der Aussage eher darum, drauf hinzuweisen, dass mir (seltsamerweise) keiner der Hauptcharaktere unsympathisch ist. Solange ich mich zurück erinnern kann, ist das noch nicht häufig passiert.


    Jacob erinnert mich zudem ein wenig an Jack Sparrow, das macht ihn durchaus sympathisch und über eben jenen hat man nach drei Filmen ja auch noch nicht die Welt erfahren ;)


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    Achja... danke für den Tipp mit dem weißen Wolf, Asmos. Das wird mal näher bestaunt!


    Besagte Ausgabe wäre die hier. Wie das mit den Illustrationen bei den anderen Ausgaben aussieht, weiß ich nicht.

    Zitat

    Original von Camero
    Das habe ich auch nicht, trotzdem fehlt es mir an Tiefe, sowohl bei der Beschreibung der von Funke geschaffenen Welt als auch bei den Charakteren, das wirkt mir auch für ein "Kinderbuch" alles ein wenig zu oberflächlich. Aber zum Glück sind wir ja nicht alle gleich und haben unterschiedliche Meinungen ;-)


    Es wäre tatsächlich langweilig, wenn es anders wäre ;)
    Trotzdem gefällt mir immer noch der Vergleich mit einem Märchen recht gut. Die sind zwar kürzer, aber vom Inhalt her kommt das ganz gut hin. Man lernt dort auch wenig über die Charaktere, alles läuft recht sachlich und ohne allzu viel Gefühlsduselei ab. Es geht nur darum die Handlung weiterzustricken.
    Natürlich ist es schade, dass so vieles außen vor bleibt, das steht außer Frage und ich denke mal man wird nicht so schnell in den Genuss kommen beispielsweise mehr über Fuchs Vergangenheit zu erfahren. Man weiß das Wichtigste und damit schreitet die Handlung weiter. Es ist dann eine Sache von "mögen" oder "nicht mögen". Und dann wären wir wieder bei den unterschiedlichen Meinungen =)


    ²Sabine Sorg:
    Hänsel und Gretel wirkt mir mit diesem plötzlich neuen Hintergrund gar nicht mehr so kinderfreundlich. Ebenso Dornröschen. Diese netten Kindermärchen kriegen in diesem Buch einen bitteren Beigeschmack von Tod und Verderben (allerdings haben Märchen ja ursprünglich einen lehrreichen Zweck, folglich ist das mit den Kinderfressern zwar düster, aber entspricht ja durchaus dem ursprünglichen Sinn, wenngleich auch nicht dem wörtlichen ^^)
    Andererseits finde ich diese Märchenvernüpfung in Verbindung mit Jacob als Schatzsammler ziemlich toll. Falls ich mal zufällig in eine solche Welt stolpern sollte, wäre das mein absoluter Traumberuf :chen

    Die Zeichnungen sind ja je nach Motiv und Kapitel auch mal hell und freundlich. Teilweise reine Landschaftsmotive.
    Farbdrucke waren ja kaum zu erwarten. Die schlagen sich ja immer übel auf den Preis aus und außerdem hätte man dafür ganzseitige Drucke auf einem gesonderten Papier benötigt.
    Hat so auch einen etwas alten Beigeschmack. Erinnert mich ein wenig an "Die unendliche Geschichte". Da waren die Kapitelanfänge auch illustriert. Da mein/das ganze Buch in grün/rot gedruckt war, waren auch die Zeichnungen in diesen Farben gehalten. Hat mich damals auch nicht gestört, wobei die Zeichnungen da sogar etwas düsterer waren.
    Oder die alte Ausgabe von "Der weiße Wolf" von Käthe Recheis. Da waren auch die Kapitelanfänge ähnlich illustriert. Das gefiel mir schon damals ziemlich gut ;)

    Ich stemme mich mal gegen die allgemeine Meinung und sage, dass mich die kurzen Kapitel nicht stören. Genausowenig wie das Tempo der Erzählung. Ganz im Gegenteil bin ich sogar äußerst überrascht, weil ich die Tintentrilogie als weitaus langatmiger in Erinnerung hatte.
    Es kann durchaus daran liegen, dass ich so empfinde, weil ich in letzter Zeit häufig recht 'langatmige' Bücher gelesen habe, die teilweise ewig um ein- und dieselbe Szene herumgetänzelt sind. Da macht sich zwischendurch mal etwas Flotteres ganz gut.
    Woran mich die Geschichte und die Erzählweise stark erinnert, das sind alte Märchen. Gerade weil ich nebenbei einen Band mit Märchen aus aller Welt lese, fällt mir die Ähnlichkeit so sehr auf. Denn auch Märchen schleichen nicht lange um etwas herum, sondern sind geradlinig und flott. Da Funke ja gerade auch Kinderbücher schreibt und ich auch Reckless teilweise noch für ein 'Kinderbuch' halte, finde ich den Stil des Buches durchaus passend. Und wie gesagt: mich stört er nicht im Geringsten. Ich tue mich auch nicht schwer in die Geschichte hinein zu finden. Andererseits habe ich aber auch kein kompliziertes und hochverschlüsseltes Buch erwartet. Ich habe genau das bekommen, was ich vermutet habe, auch wenn ich durchaus die Zweifel teile, dass die Seitenanzahl des Buches nicht ausreichen wird, um diese eigentlich so wahnsinnig schönen und interessanten Welt gerecht zu werden, bzw. sie auszuschöpfen.


    Was die Charaktere betrifft, so sind sie mir bisher alle lieber als die Tintentrilogiefiguren (und das soll etwas heißen). Ich mag Jacops rastloses Herz und Wills Vertrauensseeligkeit. Und ich mag sogar Clara. Und Fuchs sowieso =)
    Bisher fand ich nur das (kurze) Kapitel mit der Kaiserin etwas zweifelhaft, aber ich bleibe gespannt, was sich daraus ergibt.


    Der 'Schneider' hat mich übrigens enorm (auch von der Zeichnung her) an Edward mit den Scherenhänden erinnert. Ich hatte ständig Johnny Depp vor Augen, was mich etwas aus dem Konzept gebracht hat. Ich wurde den Gedanken nicht los, dass er Pate für diese Figur gestanden hat ^^

    Die Geschichte der Familie Brown beginnt im Leben einer mehr oder weniger normalen Familie, die mit den Problemen des Alltags zu kämpfen hat. Doch all diese erweisen sich auf einen Schlag als unwichtig und banal, als der Erstgeborene Sam stirbt. Die Familie stürzt in ein bodenloses Loch und erst Cleo, das kleine - hässliche - Kätzchen scheint wieder Leben zurück in das Haus zu bringen.


    In der ersten Hälfte des Buches begleitet man Rob, Steve und Helen durch die Zeit kurz vor Sams Tod, den Augenblick des Schreckens und dann weitere zwei Jahre. In dieser Zeit habe ich die Familie lieb gewonnen, bewunderte ihre Art des Kampfes und habe öfters zustimmend genickt, als die Sprache auf die kleine lebensrettende Katze zu sprechen kam.
    Wer selbst eine Katze besitzt oder einmal besessen hat, der weiß, dass die Tiere ganz besondere Wesen sind und manches Unmöglich erscheinende wahr machen. Und dabei ist jede Katze einzigartig und auf ihre Weise etwas ganz Besoneres.


    Allerdings muss ich zugeben, dass ich das Buch nach den ersten 18 Kapiteln als abgeschlossen angesehen habe: Cleo war in das Leben der Familie getreten, hatte sie aus ihrer Trauer geholt und auch wenn man den Schmerz eines toten Kindes nie völlig überwindet, so hatte die Familie doch zurück ins Leben gefunden. Das war die Geschichte, die Titel und Klappentext des Buches versprochen hat und auch der Inhalt, den ich mir von der Geschichte erwartet habe.


    Danach wurde das Werk zunehmend autobiographischer und ich muss leider sagen, dass mir das nicht mehr so gut gefallen hat. Alles, was in den ersten Kapiteln so wichtig erschien, fiel plötzlich weg oder rückte in den Hintergrund. Teilweise ging es seitenlang nur noch rein um die Autorin. Kein totes Kind, kein Rob, nicht einmal Cleo und ab diesem Zeitpunkt hat mir der Bezug zum Handlungsfaden des Buches gefehlt. Ich hatte als Leser kein Ziel mehr im Auge und wusste nicht, worauf das Buch zusteuerte. Teilweise wurden ganze Jahre übersprungen, nur um die Erzählung am Laufen zu erhalten.



    Ich hatte meine Freunde mit der ersten Hälfte des Buches und finde, dass der Inhalt eben dieser Kapitel wunderschön, traurig und ergreifend ist, aber ich hätte auf den Rest des Buches auch verzichten können.

    Zitat

    Original von Lesehunger


    ich finde es gehörig frech von dir als frech bezeichnet zu werden. Der Ton passt mir in diesem Zusammenhang nicht.
    Ich bin bei BoD Büchern generell vorsichtig. Zu oft findet man hier Autoren, die tatsächlich nicht schreiben können. Ich habe Ausnahmen erlebt, aber diese waren im Gegensatz zu den negativen Erlebnissen zu gering. Auch hier werden selten genug BoD Bücher empfohlen. Meisten nur vom Autor selbst, sehr selten von Lesern. (wobei ich auch zwei Beispiele hätte, die ich sofort empfehlen würde)
    Die negativen Amazon-Meinungen sprechen ebenfalls dafür, dass das Buch nur sehr wenigen Lesern gefallen hat. Ein weiterer Punkt, weswegen ich nicht danach greifen werde und aus diesem Grund auch mein Rat es nicht mit diesem zu versuchen. Ich denke Mainstream wäre am Anfang einfach besser, wenn man sich erst einmal einlesen und ein Gespühr dafür finden möchte, was einem liegt und was nicht.
    Aber wer weiß, vielleicht gefällt es dir. Gegönnt sei es dir.


    Ich schätze mal, dem Autor würde dein Ton auch nicht unbedingt gefallen. Unabhängig davon, wie gut oder schlecht ein Buch in den Augen der meisten Eulen ist, steckt doch eine Menge Arbeit darin. Diese so dermaßen mit Füßen zu treten, als dass man pauschal sagt, man wolle das Buch nicht einmal nachgeworfen, obwohl man nicht mehr gelesen hat, als die Zusammenfassung, ich in meinen Augen einfach frech.


    Aber lassen wir das. Es gilt anzunehmen, dass Speedy_92 durchaus selbst in der Lage ist die Amazon-Meinungen zu lesen, demnach hat er sich eventuell nicht des Covers wegen für das Buch entscheiden.


    *mo sieht das thema nun als abgeschlossen an*

    Zitat

    Original von Speedy_92
    Also Bücher die ich abgebrochen habe sind Das Monstrum von Stephen King (auf Englisch), Der Herr Der Ringe (Ich liebe die Filme, habe es aber nicht durchgehalten bei den Büchern), Harry Potter I, ein Buch über Merlin (der Zauberer) von meinem Bruder, Tom Sawyer und mehrere Bücher, die wir im Deutschunterricht eigentlich hätten lesen sollen :grin Ich würde sagen, die meisten Bücher waren einfach zu dick und ich habe kein Ende gesehen. Bücher müssen überschaubar für mich sein (wenigstens am Anfang).


    Tolkiens Welt ist relativ komplex und die Bücher sind schon ziemlich happig für einen Leseanfänger, weil sich die Zahl an Charakteren halt doch mehr als verdreifacht. Aber wenn du die Filme von HdR und somit Tolkiens Universum an und für sich mochtest, dann solltest du es mal mit dem Hobbit versuchen. HdR ist ziemlich komplex geschrieben, der Hobbit hingegen so leichtfüßig wie ein Märchen. Ich fand das Buch großartig. Fantasy, wie ich sie liebe. Und mal ehrlich: Bilbo ist doch weitaus sympathischer, als Frodo *g*

    Gott sei Dank hat bei Büchern jeder seinen eigenen Geschmack ;)
    Und Aufgrund eines Klappentextes auf das gesamte Buch zu schließen, finde ich schon gehörig frech, wenn ich ehrlich bin.


    ²Speedy_92:
    Glaubst du, es stört dich, wenn die Hauptperson weiblich ist? Wenn nicht, würde ich dir die beiden Bücher von Sharon Bolton ans Herz legen. Sie haben ne gute durchschnittliche Länge und waren eigentlich von Anfang bis Ende spannend. Schlangenhaus fand ich einen Ticken besser als Todesopfer, aber durchgelesen habe ich beide in einem Rutsch.

    ;-(Wenn das so weiter geht, dann lese ich zur nächsten Lesenacht dasselbe Buch wie zur vorherigen ;-(
    Aber immerhin ist der freudige Grund für meine wenige Lesezeit die Ankunft eines neuen Bücherregals (sammt halbem Schlafzimmer), weshalb ich erstmal mein ganzes Gerümpel ausmisten muss ^^

    Zitat

    Original von Whooomaster


    :chen Boxen wird erst im Dezember wieder sein glaub ich :lache


    ansonsten denke ich, ist auch länger möglich, aber es kommt auch viel auf den Tag an und wie es einem geht....


    XD na wenigstens ein Problem aus der Welt *g*
    Wobei mein Fußball mich etwas mehr in Beschlag nehmen wird, aber je nach Unterhaltungswert einer Partie kann ich auch nebenbei lesen. Mal schaun, mal schaun =)



    Bei mir hat das mit Lesen/Schreiben eigentlich wunderbar geklappt. Jedes Mal, wenn ein Kapitel zu Ende war, hab ich mich kurz in den Thread geklickt und nachgelesen und was getippt, falls es was zu Tippen gab. Ich hatte da kein Problem damit zu viel am PC zu sitzen, bzw. gar nicht zum Tippen zu kommen.

    Vielleicht kriegen wir es hin, dass mich um 2 Uhr morgens nicht alle im Stich lassen xD" alleine durchzuhalten klappt nämlich nicht *g*


    Ansonsten war das eine tolle Nacht und ich bin das nächste Mal definitiv wieder dabei. Dann hoffentlich ohne Fußball und ohne Boxen, sodass deutlich mehr Zeit fürs Lesen raus springt, aber immerhin hat bei jeder Partie gewonnen, wer hat gewinnen sollen :chen