Beiträge von Dirk67

    Hallo zusammen :wave


    Ich fand den Tonfall von Jeff Bozes einfach nur übertrieben marketinggeil.


    Und genau auf diese wahnsinnige Menge von 5 (in Worten f-ü-n-f!) Büchern Mehrverkauf in einem Monat, weise ich in meiner Antwort oben ja auch hin.
    5 Bücher sind für amazon schon Grund zum Jubeln???
    5 Bücher machen also schon einen Goldrausch aus, und bedingen die Frage, ob wir (mal wieder) hinterhinken (man stelle sich dabei bitte die Augenbrauen des Herren vor, die irritiert die Stirn hochwandern)?
    Das ist es, was ich arg übertrieben finde.


    Man stelle sich als Beispiel einfach mal einen Fresstempel vor, der statt der normalen Fritten plötzlich frittierte Bananenstäbchen anbietet, weil die aus irgendeinem Grund hip und / oder in sind. Dafür benötigt der Koch eine spezielle Bananenstäbchenfriteuse. Die wurde von der Bank finanziert.
    Plötzlich will der Frittenkoch (jetzt natürlich Bananenfrittierer) noch mehr frittierte Bananen verkaufen, und benötigt eben noch so eine spezielle Friteuse.
    Kann sich jemand das Gesicht des Bankangestellten vorstellen, wenn der Bananenfritierer hellauf erfreut darüber berichtet, dass fritierte Bananen plötzlich boomen, nur weil er in einem Monat fünf Portionen mehr verkauft hat, als normale Fritten?.
    Oder das Gesicht des Kunden der sich Fritten rot-weiß bestellt, und während die Kartoffelstäbchen im heißen Fett knistern vom Koch zu hören bekommt, das die fritierten Bananenstäbchen aber derzeit absolut der Renner sind, und absolut nicht dick machen (im Gegenstz zu Fritten), und das der Frittenkoch im letzten Monat sage und schreibe fünf Portionen mehr Bananenfritten verkauft hat, als normale Fritten? Das ganze natürlich in dem bewusst ruhigen Tonfall, der einen garantiert nicht beeinflusst ;-)


    Ich finde e-books sind eine gute Ergänzung zum gedruckten Buch.
    Mehr aber auch nicht.
    Ohne e-books geht das Abendland ebensowenig unter, wie mit.
    Ob wir in good old germany nun hinterhinken, oder nicht.


    Mich störte einfach nur dieser übertriebene Tonfall, der unterschwellig auch eine Botschaft an alle Druckbücher-Leser beinhaltete:
    "Leute! Ihr seid ja sowas von out und neben der Spur! Kauft e-books, bevor es zu spät ist!"
    Ich war Kunde bei amazon.
    Bis es mir vor lauter e-book-Werbung zuviel wurde.
    Jeden Tag etwa drei Werbemails für Kindle, Oyo und was-weiß-ich-nicht für Reader, nebst einem Programm, dass voll neben meiner Geschmacksspur läuft. Seitdem reagiere ich auf solche Interviews, mit derartig voluminösen Zahlen, etwas allergisch.


    Und was das Mitschleppen der Bücher in den Urlaub betrifft ... ich kann es nicht ganz nachvollziehen.
    Wenn ich nach Griechenland fahre, will ich Land und Leute und Tempel sehen.
    Dito Türkei, Spananien etc.pp. Zum Lesen reichen mir da ein oder zwei gute Schinken, a maximal 500gr.
    Wer schleppt denn bitte für zwei Wochen Ballermann (oder meinetwegen auch Allgäu) mehr als ein Kilo Bücher mit sich?
    Wofür fährt man denn für teure Kohle mit Vollpension und Wellnessprogramm nach Sonstwohin, wenn man dort doch eh nur liest und in der Hütte hängt, statt die Gegend zu genießen :gruebel
    Also für mich ist das kein Grund einen Reader zu kaufen.


    Ich kann diesen Hype um e-books nicht nachvollziehen.
    Und überhaupt ... alles was irgendwie nach Hype klingt, riecht für mich verdächtigst nach Massenhysterie ;-)
    Und da halte ich ich lieber raus, bis sich die Wogen geglättet haben, und der Notausgang wieder frei ist ;-)


    LG


    Dirk67 :wave

    Nun ja ... ich sehe das etwas gelassener.


    Es gibt auch die selbsterfüllende Prophezeiung.
    Wenn amazon ordentlich auf die Tube drückt, also lauthals verkündet, das e-book boomt, dann werden bestimmt genug Käufer, die einfach nur "in" oder hip sein wollen, da mitmachen.


    Dazu kommt, dass Jeff Bozes an konkreten Zahlen sagt, dass auf 100 Printbücher, im Monat April 105 e-books kommen.
    Gerade mal 5 Stück mehr, innerhalb eines Monats.
    Erst als er die kostenlosen e-books mit einrechnet, hat er seinen Goldrausch erklärt.


    Wie sähe das aus, wenn man Printbücher auch kostenlos anbieten würde?
    Print = 205 im Monat April
    e-book = 0 im Monat April
    ?(


    Insgesamt gesehen ist diese Marketingschaumschlägerei für mich kein Grund, mir direkt einen Reader zu kaufen, oder mir Gedanken darüber zu machen, ob wir "lahmen" Deutschen mal wieder hinterherhecheln.


    Ich sehe die Sache sehr gelassen, und bleibe weiterhin bei meinen gedruckten Büchern, mit farbigen Covern.
    Da muss ich dann abends nicht an den Rechner, um meine virtuelle Bibliothek nach einer Bettlektüre zu durchschnüffeln, ich muss keine Angst haben, dass mein DRM oder wie das auch immer heißen mag, abgelaufen ist, oder ich beim letzten Back-up meines Systems versehentlich die Lizenz abgeschossen habe, etc.pp.
    Einfach ans Regal gehen, auswählen, greifen und ab in die Heiapopeia ;-)


    LG


    Dirk67 :wave

    Allgemein
    Verlag: Atlantis Verlag Guido Latz (15. April 2011)
    Format: Broschiert, 220 Seiten, Größe 21,1 x 14,7 x 1,8 cm
    ISBN-10: 394125829X
    ISBN-13: 978-3941258297


    Der Autor:
    Dirk van den Boom, geb. 1966 in Fürstenau, wuchs an der Nordseeküste in Wilhelmshaven auf. Er studierte Politikwissenschaft an der Universität Münster und arbeitet seitdem als Consultant in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik. Seit 2005 ist er selbständig.
    Sein erstes Romanhonorar erhielt er 1998 für einen Ren-Dhark-Roman aus dem "Projekt 99" des Mohlberg-Verlages, 2000 startete die von ihm initiierte SF-Serie "Rettungskreuzer Ikarus". Er schrieb Romane zu den Serien "Rex Corda", "Die Abenteurer" und "Professor Zamorra" und ist regelmäßiger freier Mitarbeiter des SF-Magazins "phantastisch!". Von 2007 bis 2009 publizierte er seine ersten serienunabhängigen Romane, die "Tentakelkrieg"-Trilogie. Derzeit arbeitet er an einem sechsteiligen "alternative history"-Zyklus namens "Kaiserkrieger". Darüber hinaus ist er als Übersetzer für eine Reihe von Genre-Verlagen tätig und gehört zur Redaktion von "phantastik-news.de und zu den Ausrichtern des Deutschen Phantastik Preises (DPP). Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Saarbrücken.
    (Quelle: wikipedia.de)


    Inhalt:
    Trunken von ihrem Triumph vor Adrianopel setzen die Goten zur Eroberung Ostroms an und bedrohen Thessaloniki. Während die Männer des Kleinen Kreuzers Saarbrücken noch versuchen, ihre Nützlichkeit für das Römische Reich unter Beweis zu stellen, formiert sich der Widerstand gegen die "Zeitenwanderer". Mächtige Kirchenfürsten intrigieren gegen den wachsenden Einfluss der Deutschen, und sogar auf der "<em>Saarbrücken</em>" selbst wird der Keim des Verrats gepflanzt. Und nicht nur dort …
    (Quelle: amazon.de)


    … geht es nahtlos weiter …
    … mit der spannenden Geschichte um Kapitän Rheinberg und die Mannen der "Saarbrücken".
    Wie schon in Band I (siehe Rezi zu Kaiserkrieger Teil I, "Die Ankunft") kämpft die Besatzung des in der Zeit der Spätantike gestrandeten Schiffes an mehreren Fronten gleichzeitig um das Vertrauen der römischen Politik, die sich nicht alleine auf den Kindkaiser stützt, selbst wenn der das (vermeintlich) letzte Wort hat.
    So verfolgt Dirk van den Boom die in Band I ausgelegten Handlungsstränge konsequent weiter, schickt Kapitän Rheinberg zum Kaiser, schlägt eine kleinere Schlacht gegen die Goten, zeigt uns, wie es dem heimlichen Liebespaar, der Senatorentochter Julia und dem aus Liebe desertierten Thomas Volkert ergeht, und der erste Offizier von Klasewitz zeigt dem Leser sein wahres Gesicht, das sich bereits in Band I erahnen ließ.
    Kurz:
    Es rummst und kracht, es wird intrigiert, und es wird verraten. Ich habe eine spätantike "Spezialeinheit" bei ihrer Arbeit beobachten dürfen, wurde zwangsweise für die Legion rekrutiert und habe politische Winkelzüge verfolgt, in denen die sich selbst neu findende christliche Lehre eine große Rolle spielt.
    Wo im ersten Band des Zyklus noch eine gewisse "Luftigkeit" im Plot vorhanden war, wird es hier nun um einiges dichter. Die Geschehnisse folgen Schlag auf Schlag, die Wechsel der Perspektiven sind gut und leicht nachvollziehbar, die Handlung wird schneller.
    Sehr gelungen finde ich hierbei die Einsprengsel der notwendigen Recherche für dieses Buch. Der Roman ist kein historisch korrektes Werk, und es stellt diesen Anspruch auch in keinster Weise. Dieses Buch soll nicht lehren, sondern unterhalten. Und das tut es einwandfrei. Dirk van den Boom schafft es dabei mit leichter Feder, die wichtigen Hintergründe, die auch historisch belegt sind, in die Handlung einzuflechten.
    Ein wichtiger Punkt, denn ohne dieses Wissen würde man als moderner Leser vor vielen Situationen, und den daraus resultierenden Handlungen der Personen, zunächst ratlos dastehen.


    Die Sprache …
    … des Buches ist wie im ersten Band sehr einfach und locker gehalten, was dem Lesefluss sehr zuträglich ist. Die Bandwurmsätze, die vereinzelt in "Die Ankunft" noch auftauchten, sind vollends verschwunden, so als hätte Dirk van den Boom sich nun warm geschrieben. Ein Pluspunkt, denn so kann sich das Geschehen der einzelnen Stränge als angenehm, und leicht zu genießendes Kopfkino, vor dem Leser ausbreiten.
    Als ebenso angenehm empfand ich es, dass die Schlacht gegen die Goten nicht in epischer Breite dargestellt wurde. Denn im eigentlichen Sinne war es keine Schlacht, sondern ein Massaker, oder eher eine Massenhinrichtung. Es war ein geschickter Schachzug des Autoren, hier auf unangebrachtes Pathos zu verzichten.
    Schwerter und Bogen gegen Maschinengewehre …
    Wer benötigt da noch den Kamermann, der voll draufhält?
    Wer möchte da noch von einer echten Schlacht und Heldenmut reden?
    Dirk van den Boom hat diesen Punkt nach meinem Dafürhalten exzellent gelöst.


    Erste Wirkungen …
    … des Eingreifens in die Geschichte, das die Mannschaft unter Kapitän Rheinberg bereits durch ihr Auftauchen unweigerlich darstellt, lassen sich bereits erahnen. Diese Ahnung verdichtet sich am Ende dieses zweiten Bands zu einer Gewissheit, aber mehr möchte ich hierzu nicht verraten. Es bleibt spannend, inwieweit sie die bekannte Historie verändern können oder werden.
    Auch das in Band I nur wenig beachtete Gefühl der Verlorenheit, dass die Besatzung mit Sicherheit nach ihrer Ankunft befallen haben dürfte, wird nun hier und da thematisiert. Aber es wird nicht aufdringlich, oder sogar federführend in die Handlung eingeflochten, was mir gut gefällt.
    Die Besatzung der "Saarbrücken" besteht eben aus Soldaten, die durch ihren "Beruf" die Trennung von Familie und Heimat bereits kennen. Da sie unter ihrem Kapitän aber versuchen ihr Schicksal soweit es geht in die eigenen Hände zu nehmen, fände ich als Leser es unpassend, alle paar Seiten von Sehnsucht und Heimweh zu lesen.
    Es schimmert dann und wann bei einigen Personen durch. Aber dann geht es zurück an den großen Plan, der das alles vielleicht gar nicht so schlimm werden lässt, und vielleicht wieder zurück in die eigene Zeit führt.
    Man mag mich jetzt für einen Aufschneider halten, aber ich persönlich würde es auch nicht anders halten.


    Mein Fazit:
    Es fällt mir schwer, bei dieser Rezension nicht zu spoilern. Zu vieles geschieht gleichzeitig, ist gleichrangig wichtig und spannend, ist bereits ersichtlich miteinander verzahnt, oder man ahnt, dass hier bestimmte Personen und Ereignisse noch eine große Rolle spielen werden, als dass ich bestimmte Punkte (vielleicht sogar vorsichtig umschrieben) besonders darstellen könnte.
    Wer Spaß an dem Subgenre der Science Fiction "Alternative history" hat, wird hier auf alle Fälle weiterhin sehr gut bedient. Jeder Strang der Handlung hat sein eigenes Thema, sei es Politik (Thriller), Action (der Verrat und seine Folgen), Zwischenmenschliches … eine erstaunliche Bandbreite, die dem zweiten Teil des auf sechs Bände ausgelegten Zyklus eine zusätzliche Würze verleiht.
    Das Gesamtpaket hat mich auch beim zweiten Teil voll überzeugt. Der erste Band hatte ja schon eine Odyssee mitgemacht, während ich ihn gelesen habe, und auch dem zweiten Buch des Zyklus ist es nicht besser ergangen. Dennoch haben beide Bücher keine Knicke oder sonstigen Beschädigungen. Die Bindung hält, das Cover verdient auch nach einigen Tagen in meiner Arbeitstasche, Frühstücks- und Mittagspausen, sowie dem traditionellem "Nur-noch-ein-Kapitel-dann-mache-ich-das-Licht-aus"-Lesen im Bett seinen Namen.
    Insgesamt ist "Der Verrat" also wieder ein Rundumsorglos-Paket aus dem Atlantis Verlag, der spätestens jetzt zur festen Liste meiner ersten Anlaufstellen gehört, wenn ich neues Lesefutter benötige.
    Ich wurde aufs Beste unterhalten, und freue mich bereits jetzt auf den dritten Band "Der Aufbruch".

    OUCH! :bonk


    Hole ich sofort nach!
    Ehrenwort!


    Scusi *verlegen werd*


    Nachtrag:


    Soeben, noch vor dem Abflug zum Brötchenjob, erledigt :knuddel1


    Sorry nochmal, da habe ich gepennt. Aber sowas von ... ;-)

    Hallo zusammen :wave


    Jepp, nu bin ich auch unter die Blogger gegangen :-]


    Auf meinem Blog Ferne Sterne gibt es unter anderem auch meine Rezensionen aus dem Forum hier.


    In der nächsten Zeit werde dort ich einen Schwerpunkt auf Phantastik legen, und dabei vor allem deutschsprachige Autoren und Autorinnen aus Klein- und Mittelverlagen ins Auge fassen.
    Den Anfang macht dabei Dirk van den Boom, mit seinem auf sechs Bände ausgelegtem "Kaiserkrieger"-Zyklus (Rezi auch hier im Forum unter Kaiserkrieger, die Ankunft
    Aber auch andere, nach meiner Meinung interessante, Bücher werde ich dort besprechen.


    Schaut einfach mal rein.


    Ich freue mich über jeden Kommentar / Gruß


    LG


    Dirk67 :wave

    Allgemein:
    Verlag: Atlantis Verlag Guido Latz (Ausgabe 2010)
    Format: Broschiert, 214 Seiten, Größe: 21,2 x 14,8 x 1,6 cm
    ISBN-10: 3941258281
    ISBN-13: 978-3941258280


    Der Autor:
    Dirk van den Boom, geb. 1966 in Fürstenau, wuchs an der Nordseeküste in Wilhelmshaven auf. Er studierte Politikwissenschaft an der Universität Münster und arbeitet seitdem als Consultant in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik. Seit 2005 ist er selbständig.
    Sein erstes Romanhonorar erhielt er 1998 für einen Ren-Dhark-Roman aus dem "Projekt 99" des Mohlberg-Verlages, 2000 startete die von ihm initiierte SF-Serie "Rettungskreuzer Ikarus". Er schrieb Romane zu den Serien "Rex Corda", "Die Abenteurer" und "Professor Zamorra" und ist regelmäßiger freier Mitarbeiter des SF-Magazins "phantastisch!". Von 2007 bis 2009 publizierte er seine ersten serienunabhängigen Romane, die "Tentakelkrieg"-Trilogie. Derzeit arbeitet er an einem sechsteiligen "alternative history"-Zyklus namens "Kaiserkrieger". Darüber hinaus ist er als Übersetzer für eine Reihe von Genre-Verlagen tätig und gehört zur Redaktion von phantastik-news.de und zu den Ausrichtern des Deutschen Phantastik Preises (DPP). Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Saarbrücken.
    (Quelle: wikipedia.de)


    Inhalt:
    Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs: Der Kleine Kreuzer "Saarbrücken" bricht aus Wilhelmshaven auf, um seine letzte große Fahrt anzutreten, bevor er außer Dienst gestellt wird. Doch auf der Höhe von Portugal gerät das alte Schiff in ein rätselhaftes Phänomen - und der Kreuzer der kaiserlich-wilhelminischen Kriegsmarine findet sich unversehens im Mittelmeer wieder, gut 1500 Jahre in der Vergangenheit, zu einem historischen Zeitpunkt: wir schreiben das Jahr 378, den Anfang des Endes des Weströmischen Reiches, den Beginn der Völkerwanderung. Die Mannschaft der "Saarbrücken" entschließt sich, die Hände nicht in den Schoß zu legen, sondern für sich selbst eine sinnvolle Aufgabe in der Vergangenheit zu finden. Sie waren vorher die Krieger des Kaisers, warum sollten sie es nicht auch hier werden …
    (Quelle: amazon.de)


    Ein paar Hintergedanken:
    Das Subgenre der "Alternative History" ist eine Spielart der Science Fiction-Literatur, die den Grundgedanken jedes Romans, gleich welchen Genres, bis zum Äußersten weiterdenkt.
    Was wäre, wenn …… die Geschichte durch bestimmte Einflüsse, manchmal auch durch unfreiwillige Besucher aus der Zukunft, einen anderen Verlauf genommen hätte?
    Diese Spielart der fantastischen Literatur ist bisher eine Domäne der angloamerikanischen Autorenriege gewesen, wobei besonders Robert Harris´ "Vaterland", und Norman Spinrads "Der stählerne Traum" zu nennen sind.
    Nun also ein "A-H" aus deutscher Feder?
    Ich war zugegebenermaßen skeptisch.
    Doch dann entdeckte ich den Kaiser-Krieger-Blog des Autoren:
    http://kaiserkrieger.de
    Hier gibt es das schriftliche Äquivalent zu den Boni einer DVD. Unter anderem kann man dort in unterhaltsamer Form nachlesen, wie es damals wirklich war.
    Als ich dann aber das Cover zum dritten Band des Zyklus sah, wurde aus meiner Neugier Gewissheit.
    DAS Buch musste ich haben.


    Als der Postbote …
    … bei mir klingelte, riss ich voller Ungeduld das Päckchen auf und begutachtete zuerst einmal auf das äußere Erscheinungsbild des Buches.
    Das von mir in den allgemeinen Informationen erwähnte Format erschien mir zunächst ungewöhnlich, liegt aber sehr angenehm in der Hand. Cover, rein weißes Papier, Schriftbild …
    Meine "Jagdbeute" machte einen ausnehmend guten und professionellen Eindruck.
    Ich setzte mich, begann zu lesen …


    … und die Zeitreise begann.
    Die Geschichte gewinnt schnell an Fahrt, und Dirk van den Boom verzichtet auf allzu technische Detailbeschreibungen, was in der Science Fiction in all ihren Spielarten, ein Novum zu sein scheint.
    Seine intensive Recherche zu den technischen Problemen eines "modernen Kriegsschiffes", das in der späten Antike gestrandet ist, und komplett von jedem Nachschub abgeschnitten wurde, bringt er gut lesbar unter, ohne in das oft genutzte "Technikgebrabbel" abzugleiten. Aber auch die gesellschaftlichen und politischen Strömungen, sowohl zu der Zeit, aus der die Besatzung der "Saarbrücken" stammt, als auch des Jahres 378 a.D., verpackt er sehr locker. So für den Verstand eingetütet, in einem gut lesbaren Abenteuerroman, hätte mir zu seligen Schulzeiten der Geschichtsunterricht noch viel mehr Spaß gemacht.
    Das bis zum Geht-nicht-mehr gepredigte "Zeigen, statt erzählen" der angloamerikanischen Literaturprediger, lässt Dirk van den Boom kalt. Zum Glück, denn so findet er seinen eigenen Erzählstil, und trägt mich als Leser mit seiner eigenen Geschwindigkeit durch die Geschichte, die sie auch benötigt, um sich in aller Pracht zu entfalten.
    Er tänzelt dabei beinahe auf unterhaltsame und sachkundige Weise durch drei große Themenfelder. Er beginnt im deutschen Kaiserreich, baut behutsam seine erste Figur auf, und führt auch auf angenehme Weise weitere Personen ein, die später die Geschicke der "Saarbrücken" lenken werden. Wie bei einem Schachspiel stellt er kurz darauf den "Gegenpart" auf. Er wechselt in die römische Geschichte, in der seine Helden stranden, und bringt dem Leser leicht verständlich die dortige Ausgangssituation nahe.
    Sehr gut gewählt hat der Autor dabei den Zeitpunkt, der in der Literatur beinahe ein Schattendasein fristet. Das Jahr 378 mit seinem beginnenden Untergang des römischen Reiches, die sich ändernde Rolle des Christentums …
    An dieser Stelle möchte ich jedem Interessierten das Nachwort von Dirk van den Boom nahelegen das aufzeigt, welche Mühe in einen Roman steckt, der sich zudem weitgehend an "festen Fakten" entlang arbeiten muss.
    Doch trotz all dieser positiven Aspekte, gibt es auch einige …


    … kleine Mängel
    Manchmal hätte eine kleine Korrektur seitens des Lektoren geholfen. Nämlich dann, wenn der Autor etwas zu aufzählende Bandwurmsätze produziert, an deren Ende man sich fragt, worum es zu Beginn des Satzes ging.
    Ein Sezieren der einzelnen Gedanken / Informationen, und das anschließende Aufbereiten in einzelne Sätze, hätte viel zur Lesegeschwindigkeit / Lesbarkeit mancher Passagen beigetragen. Diese kleinen Stolperstellen gibt es nicht oft, aber dadurch fallen sie eben besonders auf.
    Auch hat es mich überrascht, mit welchem Gleichmut die einfache Mannschaft, aber auch die Offiziere, ihr Schicksal annehmen.
    Sicher, ihnen bleibt keine andere Wahl, als zuerst eine Art von Nachschublinie einzurichten, um die "Saarbrücken" einsatzbereit zu halten. Ihre einzige Chance auf Rückkehr, bzw. die Suche nach dem Loch in der Zeit fortzusetzen. Aber ein wenig mehr Angst vor der Zukunft, hätte hier vielleicht noch mehr Würze in die Tiefe der Protagonisten reinbringen können.
    Andererseits darf man nicht vergessen, aus welcher Zeit und welchem Umfeld sie stammen.
    Militärischer Drill und ein starres, soziales Gefüge, dass sich auch im Mikrokosmos der "Saarbrücken" nicht einfach so in Wohlgefallen auflösen würde, sind hier gute Gegenargumente.


    Die größte Stärke …
    … des Buches ist jedoch sein Gesamteindruck, gleich ob es um die Geschichte / das handwerkliche Geschick Dirk van den Booms selber, oder um das Gesamtpaket geht.
    Zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis bin ich ausnehmend gut unterhalten worden. Man merkt dem Buch in keiner Weise an, das es in einem sogenannten "Kleinverlag" erschienen ist. Die teilweise bemängelte "Kürze" des Buches relativiert sich durch Schriftsatz und Format, sodass die 214 Seiten von "Kaiserkrieger, Die Ankunft" gefühlten 330 Seiten eines Romans aus einem "großen Publikumsverlag" entsprechen dürften.
    Der Atlantis Verlag bietet zudem auf seiner Homepage eine ganze Reihe von Bezugsmöglichkeiten, und bietet "Kaiserkrieger, Die Ankunft" auch als e-book an.
    Ein Besuch dort lohnt sich also allemal.
    http://atlantisverlag.de/


    Mein Fazit …
    … zu diesem Buch ist eine eindeutige Empfehlung an alle, die gerne einen Abenteuerroman lesen. Auch Freunde von historischen oder historisch alternativen Geschichten, kommen hier vollends auf ihre Kosten.
    Wenn dann noch eine Affinität zur römischen Geschichte, zu einem Hauch Seemannsgarn und zu alternativen Zeitlinien dazukommt, ist es allererste Wahl.
    Es war mein erstes Buch von Dirk van den Boom, und mit mein erstes aus dem Atlantis Verlag. Aber mit Sicherheit nicht das Letzte, denn ich werde beide, Verlag und Autor, nun auf meinem Radarschirm behalten.
    In den nächsten Tagen geht deswegen auch meine Bestellung zu Teil II, "Kaiserkrieger, Der Verrat" auf die Reise.
    Ich will unbedingt wissen wie es weitergeht.


    Nachtrag in eigener Sache:
    Da es sich hier um einen Zyklus mit festgelegten Ende handelt, werde ich bei den Admins anfragen, ob spätestens mit meiner Rezension zu Teil II "Der Verrat" eine Aufnahme der Bücher / des Autoren in die entsprechende Rubrik "Bücherserien" möglich ist.
    Ebenso möchte ich kurz auf meinen Blog hinweisen (siehe Signatur) wo ich alle meine Rezensionen in eine eigene Rubrik abgelegt habe, so sie schnell und übersichtlich zu finden sind.

    Allgemein:
    Verlag: Heyne Verlag (Ausgabe von 2008), Taschenbuch: 784 Seiten
    ISBN-10: 3453532988
    ISBN-13: 978-3453532984


    Autor:
    Dmitri Alexejewitsch Gluchowski wurde am 12. Juni 1979 in Moskau geboren. Gluchowski hat in Jerusalem internationale Beziehungen studiert und arbeitete als Journalist für Russia Today und die Deutsche Welle. Er ist durch seinen Debutroman Metro 2033 über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.
    Neben seiner Muttersprache russisch spricht Gluchowski fließend englisch, deutsch, französisch und hebräisch.
    Sein Debut wurde in einem gleichnamigen Computerspiel umgesetzt.
    (Quelle: wikipdia.de)


    Inhalt:
    Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen … Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch das U-Bahn-Netz macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.
    (Quelle: amazon.de)


    Meine Meinung …
    … zu diesem Buch ist ambivalent.
    Eigentlich wollte ich direkt nach der Lektüre von Robert Harris´ “Vaterland” Dirk van den Booms “Kaiserkrieger, die Ankunft” lesen, um auch dazu eine Rezension zu schreiben. Doch zum Einen dachte ich mir, dass zwei “alternative history” zu kurz hintereinander ein wenig viel seien, zum Anderen lag Metro 2033 schon längere Zeit (beinahe drei Jahre) auf meinem SAB (Stapel angelesener Bücher).
    Also wagte ich zum dritten Mal einen Versuch, stieg in die Moskauer Metro des Jahres 2033 hinab … und scheiterte wieder einmal.


    Positiv ist zu vermerken …
    ... das Gluchowski wirklich gut schreiben kann. Er ist ein Erzähler mit einer recht angenehmen (Schreib)Stimme, und auch seine Idee ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Das Setting ist gut gewählt, und man spürt, welche Faszination von der Moskauer Metro auf Gluchowski ausgeht.
    Aber ich hätte mir irgendwie mehr von diesem Fundament gewünscht, als ein reines Drehbuch zu einem Spiel ala Counterstrike oder Doom.


    Negativ …
    … sind mir die teilweise unnötig langen Monologe / Dialoge, die sich gefühltermaßen immer wieder um die gleichen politisch / philosphischen Fragen drehten, aufgestoßen.
    Dazu kommt ein Handlungsablauf, der ein wenig an die uralten Rollenspielabenteuer erinnert, die ich in meinen Jugendjahren beim D&D von Gary Gygax schon irgendwann nicht mehr mochte:


    001 Ein langer dunkler Gang, eine Tür, ein Wächter / Rätsel.
    002 Wächter erledigen / Rätsel lösen, Tür öffnen.
    003 Neue Gefahr / neuer Schatz in dem Raum dahinter.
    004 Raus aus dem Raum.
    005 GOTO 001

    Das wird auf die Dauer ermüdend, egal wie gut die Welt ausgebaut ist. Speziell an diesem Punkt habe ich gemerkt, dass ich wohl nicht die angepeilte Zielgruppe bin. Ich stehe nicht sonderlich auf Computergames, und zu seligen Rollenspielerzeiten (in denen ich mehr Spielleiter als Spieler war) waren mir solche Dungeonadventures, ohne den einen oder anderen Sidestep, einfach nur von Raum zu Raum, von Falle zu Falle und durch scheinbar endlose Gänge, zu öde.
    Gluchowski gibt sich zwar Mühe, die Wege spannend zu halten, und auch die vielen Station, mit ihren verschiedenen Entwicklungen, sind recht gut gezeichnet.
    Aber irgendwann wird es doch ein wenig trist.


    Fazit:
    Ich muss zugeben, dass ich ein ziemlich ungnädiger Leser bin.
    Entweder packt mich ein Buch, dann lese ich wo ich nur kann.
    Auf dem Klo, in der Mittagspause, in der Bahn, im Wartezimmer des Zahnarztes …
    “Metro 2033" war jedoch eines der Bücher, die mich problemlos gehen ließen. Ich vermisste es nicht auf dem Weg zur Arbeit, nicht in der Mittagspause, und erst abends im Bett, wenn mein Blick auf meinen dortigen Bücherstapel fiel kam mir ein “Ach so, ja! Okay, wollte ich ja schon längst weitergelesen haben”, über die Lippen.
    Es ist im Grunde gut geschrieben, die Welt, die Gluchowski hier entwirft ist interessant, aber irgendwo mangelt es für mich persönlich an dem Haken, der mich fesselt. Die Hauptfigur Artjom bleibt mir fremd, vieles was ihm passiert berührt mich nicht.
    Und das ist vielleicht der Hauptkritikpunkt für mich:
    Artjom passieren Dinge. Er bleibt mehr oder weniger passiv und farblos.
    Ein etwas aktiverer Protagonist, jemand, der die Welt aus den Anegeln haben will, oder vielleicht auf der Suche nach einem Sinn für sein Dasein ist, wäre schön gewesen. Aber Artjom wirkte auf mich eher wie ein Frodo auf Valium.


    Eine Wertung abzugeben wäre hier unangemessen, da ich nicht das volle Programm durchgehalten habe. Ab etwa Seite 350 war für mich Ende.
    Aber in Zukunft weiß ich, dass ich mit meinem Misstrauen gegenüber Hypes jedweder Art doch nicht so schlecht liege.
    Und ich hoffe, dass Gluchowski sich vielleicht irgendwann dazu durchringt, auch mal etwas anderes zu versuchen.
    Denn ich glaube schon, dass er aus diesem Stoff viel mehr hätte herausholen können.


    LG
    Dirk67

    Allgemein:
    Verlag: Heyne Verlag (Ausgabe von 2008), Taschenbuch: 784 Seiten
    ISBN-10: 3453532988
    ISBN-13: 978-3453532984


    Autor:
    Dmitri Alexejewitsch Gluchowski wurde am 12. Juni 1979 in Moskau geboren. Gluchowski hat in Jerusalem internationale Beziehungen studiert und arbeitete als Journalist für Russia Today und die Deutsche Welle. Er ist durch seinen Debutroman Metro 2033 über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.
    Neben seiner Muttersprache russisch spricht Gluchowski fließend englisch, deutsch, französisch und hebräisch.
    Sein Debut wurde in einem gleichnamigen Computerspiel umgesetzt.
    (Quelle: wikipdia.de)


    Inhalt:
    Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen … Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch das U-Bahn-Netz macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.
    (Quelle: amazon.de)


    Meine Meinung …
    … zu diesem Buch ist ambivalent.
    Eigentlich wollte ich direkt nach der Lektüre von Robert Harris´ “Vaterland” Dirk van den Booms “Kaiserkrieger, die Ankunft” lesen, um auch dazu eine Rezension zu schreiben. Doch zum Einen dachte ich mir, dass zwei “alternative history” zu kurz hintereinander ein wenig viel seien, zum Anderen lag Metro 2033 schon längere Zeit (beinahe drei Jahre) auf meinem SAB (Stapel angelesener Bücher).
    Also wagte ich zum dritten Mal einen Versuch, stieg in die Moskauer Metro des Jahres 2033 hinab … und scheiterte wieder einmal.


    Positiv ist zu vermerken …
    ... das Gluchowski wirklich gut schreiben kann. Er ist ein Erzähler mit einer recht angenehmen (Schreib)Stimme, und auch seine Idee ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Das Setting ist gut gewählt, und man spürt, welche Faszination von der Moskauer Metro auf Gluchowski ausgeht.
    Aber ich hätte mir irgendwie mehr von diesem Fundament gewünscht, als ein reines Drehbuch zu einem Spiel ala Counterstrike oder Doom.


    Negativ …
    … sind mir die teilweise unnötig langen Monologe / Dialoge, die sich gefühltermaßen immer wieder um die gleichen politisch / philosphischen Fragen drehten, aufgestoßen.
    Dazu kommt ein Handlungsablauf, der ein wenig an die uralten Rollenspielabenteuer erinnert, die ich in meinen Jugendjahren beim D&D von Gary Gygax schon irgendwann nicht mehr mochte:


    001 Ein langer dunkler Gang, eine Tür, ein Wächter / Rätsel.
    002 Wächter erledigen / Rätsel lösen, Tür öffnen.
    003 Neue Gefahr / neuer Schatz in dem Raum dahinter.
    004 Raus aus dem Raum.
    005 GOTO 001

    Das wird auf die Dauer ermüdend, egal wie gut die Welt ausgebaut ist. Speziell an diesem Punkt habe ich gemerkt, dass ich wohl nicht die angepeilte Zielgruppe bin. Ich stehe nicht sonderlich auf Computergames, und zu seligen Rollenspielerzeiten (in denen ich mehr Spielleiter als Spieler war) waren mir solche Dungeonadventures, ohne den einen oder anderen Sidestep, einfach nur von Raum zu Raum, von Falle zu Falle und durch scheinbar endlose Gänge, zu öde.
    Gluchowski gibt sich zwar Mühe, die Wege spannend zu halten, und auch die vielen Station, mit ihren verschiedenen Entwicklungen, sind recht gut gezeichnet.
    Aber irgendwann wird es doch ein wenig trist.


    Fazit:
    Ich muss zugeben, dass ich ein ziemlich ungnädiger Leser bin.
    Entweder packt mich ein Buch, dann lese ich wo ich nur kann.
    Auf dem Klo, in der Mittagspause, in der Bahn, im Wartezimmer des Zahnarztes …
    “Metro 2033" war jedoch eines der Bücher, die mich problemlos gehen ließen. Ich vermisste es nicht auf dem Weg zur Arbeit, nicht in der Mittagspause, und erst abends im Bett, wenn mein Blick auf meinen dortigen Bücherstapel fiel kam mir ein “Ach so, ja! Okay, wollte ich ja schon längst weitergelesen haben”, über die Lippen.
    Es ist im Grunde gut geschrieben, die Welt, die Gluchowski hier entwirft ist interessant, aber irgendwo mangelt es für mich persönlich an dem Haken, der mich fesselt. Die Hauptfigur Artjom bleibt mir fremd, vieles was ihm passiert berührt mich nicht.
    Und das ist vielleicht der Hauptkritikpunkt für mich:
    Artjom passieren Dinge. Er bleibt mehr oder weniger passiv und farblos.
    Ein etwas aktiverer Protagonist, jemand, der die Welt aus den Anegeln haben will, oder vielleicht auf der Suche nach einem Sinn für sein Dasein ist, wäre schön gewesen. Aber Artjom wirkte auf mich eher wie ein Frodo auf Valium.


    Eine Wertung abzugeben wäre hier unangemessen, da ich nicht das volle Programm durchgehalten habe. Ab etwa Seite 350 war für mich Ende.
    Aber in Zukunft weiß ich, dass ich mit meinem Misstrauen gegenüber Hypes jedweder Art doch nicht so schlecht liege.
    Und ich hoffe, dass Gluchowski sich vielleicht irgendwann dazu durchringt, auch mal etwas anderes zu versuchen.
    Denn ich glaube schon, dass er aus diesem Stoff viel mehr hätte herausholen können.


    LG
    Dirk67

    "Vaterland", von Robert Harris
    Verlag: Heyne, Taschenbuch, 377 Seiten
    ISBN-10: 3453074661
    ISBN-13: 978-3453074668
    (Ich bespreche hier die Ausgabe von 1995)


    Der Autor
    Robert Harris (* 7. März 1957 in Nottingham) ist ein britischer Journalist, Sachbuchautor und Schriftsteller.
    Robert Harris studierte an der Universität Cambridge Geschichte. Danach arbeitete er als BBC-Reporter, politischer Redakteur bei der Zeitung "The Observer" und als Kolumnist bei dem "Daily Telegraph". Zurzeit ist er als ständiger Kolumnist der Sunday Times tätig.
    Sein erster Roman Fatherland (dt. Vaterland) wurde 1992 veröffentlicht. Vaterland spielt 1964 im Berlin eines Nazideutschlands, das, der Fiktion des Autors nach, den Zweiten Weltkrieg nicht verloren hat. Vom Schweizer Haffmans Verlag bereits 1992 in deutscher Übersetzung herausgebracht, fand sich in Deutschland selbst, aufgrund der als problematisch wahrgenommenen Thematik, zunächst kein Verlag für das Buch. Erst 1996 wurde der Roman vom Heyne-Verlag in München veröffentlicht.
    Vaterland war der erste Bestseller von Robert Harris, übersetzt in 30 Sprachen und mit einer Auflage von mehr als sechs Millionen Stück.
    (Quelle: wikipedia.de)


    Der Übersetzer
    Hanswilhelm Haefs (* 11. November 1935 in Berlin) ist ein deutscher Publizist, Übersetzer und Forscher.
    Hanswilhelm Haefs ist der ältere Bruder von Gisbert Haefs und Gabriele Haefs sowie ein Vetter des Germanisten Wilhelm Haefs. 1945 floh seine Mutter mit ihm nach Wachtendonk, von wo aus er bis 1953 auf das Gymnasium Thomaeum in Kempen ging. Dann zog die Familie nach Bad Godesberg, wo er bis zum Abitur das Aloisiuskolleg besuchte. In den Jahren 1955–1958 studierte er in Bonn, Zagreb und Madrid Slawistik, Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft, Völkerkunde und Vergleichende Religionswissenschaft.
    1958 trat Haefs in die Redaktion des Siegler-Verlags ein, wo er bis 1964 als Redakteur, 1964–1980 als Chefredakteur für die wöchentliche Dokumentation aus Politik und Wirtschaft Archiv der Gegenwart, sowie für die Zeitschriften Weltgeschehen und Europaforum arbeitete. Er betreute die Dokumentation der Deutschlandfrage und die Dokumentation zu Abrüstung und Sicherheit bis zu ihrem Abschluss 1983.
    Seit 1980 lebt Haefs als freier Publizist und Übersetzer. 1980–1985 gab er den Fischer Weltalmanach heraus. Zahlreiche Reisen führten ihn in nahezu alle europäischen Länder westlich der Sowjetunion; Kanada und die USA mit Mexiko; Israel, die arabischen Golfstaaten, Indien, China.
    (Quelle: wikipedia.de)


    Inhalt:
    Der Autor nimmt an, dass die Weltgeschichte ab 1942 einen anderen Verlauf genommen hat. Die Alternativweltgeschichte in Form eines Kriminalromans handelt in einem fiktiven Deutschland des Jahres 1964, das den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Europa wird von den Nationalsozialisten beherrscht, mitsamt Großbritannien und dem europäischen Russland. Die restliche UdSSR befindet sich nach wie vor im Krieg mit dem Deutschen Reich.
    Die USA unterstützen Russland mit Hilfslieferungen und befinden sich im „Kalten Krieg“ mit Deutschland. Durch die amerikanische Atombombe und die deutschen „V-3“-Interkontinentalraketen ist ein nukleares Patt zwischen den beiden Mächten entstanden. Entspannung ist jedoch in Sicht: US-Präsident Joseph P. Kennedy wird zu einem ersten Staatsbesuch erwartet. Anlass ist der 75. Geburtstag Adolf Hitlers am 20. April.
    Im Mittelpunkt der Handlung des Buches steht der Kripo-Sturmbannführer Xaver März, der als Mordfahnder in Berlin tätig ist. Er wird mit der Aufklärung eines Mordes an einem Parteifunktionär beauftragt, aber schon kurze Zeit später wieder von dem Fall abgezogen. Als er dennoch weiterermittelt, stellt er fest, dass der Mord mit einem 22 Jahre alten Geheimnis zusammenhängt, das bis in die oberste Riege der nationalsozialistischen Führung hineinreicht.
    (Quelle: wikipedia.de)


    Mein erster Kontakt …
    … mit diesem Buch war ein Experiment anno 1996. Ich machte privat eine schwierige Zeit durch, und irgendwie kam ich auf die Idee, auch mal englischsprachige Bücher zu lesen, um den Alltag auf andere Art und Weise ein wenig zu entfliehen.
    "Vaterland" war eines der beiden "Experimentbücher", die ich dafür auswählte, ohne mir weitere Gedanken über den Inhalt zu machen.
    Das andere war "IT" (dtsch. "ES"), von Stephen King.
    King, bereits damals einer meiner Leib-und Magenautoren, hat seinerzeit leider sehr schnell (und nicht weniger überraschend) verloren.
    Einfach aufgrund der Sprache.
    Harris schaffte es mit einfachen Worten und einer klar strukturierten Sprache, eine tiefe Atmosphäre zu erschaffen, die mich von Beginn an in das Geschehen zog. Was hat das mit der deutschsprachigen Ausgabe zu tun, die ich hier bespreche?
    Ganz einfach.


    Die Übersetzung …
    … ist nach meinem Empfinden perfekt gelungen.
    Jahre nach meinem Experiment, hat das Buch einen starken Nachhall in mir hinterlassen. Und jetzt, als ich vor Kurzem die deutsche Ausgabe las, war es wieder ein Genuss ohne Abstriche. Es liest sich flüssig, ohne merkwürdige Sprachverbiegungen, verschwurbelt anmutende Grammatikexperimente oder verpuffte Wortwitze.
    Aus diesem Grund habe ich auch dem Übersetzer, Hanswilhelm Haefs, zu Beginn dieser Rezension einen ihm gebührenden Platz neben dem eigentlichen Autoren eingeräumt.
    So eine gute Übersetzung ist heute (leider) oftmals Mangelware.


    Das Lesen …
    … dieses Buches war für mich eine paradoxe Mischung aus Zeitreise, Alptraum und spannendem Thriller.
    Zuerst beginnt Harris mit dem Aufbau seiner alternativen Welt, bringt dem Leser Deutschland unter dem Führer nahe, zeigt ihm die titanischen Bauten Albert Speers und nähert sich über seinen Helden, Xavier März, langsam dem Kernpunkt der Geschichte.
    Sehr gut finde ich für diesen Punkt, dass in der mir vorliegenden Ausgabe auch Quellenhinweise, Zeichnungen und ein Nachwort des Autoren vorhanden sind.
    Der Thriller selber, der ja den Kern der Geschichte spielt, hat Harris angenehm weich in die Rahmenatmosphäre eingebettet. Hier kommen immer wieder kleine Hinweise zum Vorschein, in welche Richtung sich das große Geheimnis (das inzwischen keines mehr sein dürfte) richtet. Er vergisst zudem auch nicht, auf unauffällige Art und Weise das alltägliche Leben in dieser Welt darzustellen, wobei er auf wohltuende Weise auf die Klischees des typischen Deutschen verzichtet. Ob er dies über das Leben und Denken seines Helden macht, oder ob er uns einfach nur zeigt was Xaver sieht, ist einerlei. Die Bilder sind immer stimmig und nachvollziehbar.
    Die Handlung verläuft ruhig, ja beinahe unaufgeregt, ist aber dennoch sehr spannend, da man sich gemeinsam mit Xavier März ständig über die Schulter schaut.
    Ist da ein Spitzel der Gestapo?Wann erwischen sie mich?Wie weit kann ich gehen?Ist zu viel Wissen nicht gefährlich?Aber warum bin ich dann Polizist geworden, wenn ich keine Antworten suchen und finden soll?
    Und das ist der Punkt, den ich bereits als Alptraum bezeichnet habe.
    Ständige Überwachung, ohne Parteibuch und entsprechend motivierte "freiwillige" Einsätze in der Freizeit, hat man es schwer, in einem Deutschland unter Hitler. Wer in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, wird schnell gewisse Parallelen erkennen können, was dieses Buch, trotz seinem Alternativwelthintergrund, aktuell hält.


    Eine Warnung vielleicht vorweg:
    Gegen Ende des Buches beschreibt Harris innerhalb der Geschichte einige Schriftwechsel bezüglich der "Endlösung" und wie eine der Personen seines Buches einen Besichtigungstag im KZ erlebte.
    Es sind keine expliziten Splatterszenen, aber dank der erstklassigen Übersetzung kommt ein gewisser (typisch deutscher?) Bürokratenton noch besser rüber, als es im englischen Original der Fall war.
    Diese Passagen sind in einem etwas kleineren Schriftbild gehalten, und wirklich harte Kost.
    Auch ohne Blut und Schreie.
    Das Kopfkino reicht allemal.


    Mein Fazit:
    Ein selten gutes Buch, das trotz der Vielzahl der Genres, die es berührt, ein homogenes und zufriedenstellendes Leseerlebnis bietet.
    Ob man es im englischen Original liest, oder in der ausnehmend gelungenen Übersetzung von Hanswilhelm Haefs ist egal.
    Dieses Buch sollte nach meinem Dafürhalten Eingang in den Unterricht unserer Schulen erhalten.
    Deutsch, Englisch, Geschichte …
    Nur ein Buch, aber drei Fächer die fachrichtungsübergreifend ausnehmend spannend behandelt werden würden.


    Von mir gibt es für dieses erstklassige Buch volle Punktzahl, ohne Abzüge.

    Ah, nicht aufgepasst!


    Kannst du bitte den ersten löschen?


    Ich hatte vor Monaten einen Wasserschaden im Keller, alle dort gelagerten Bücher futsch ...


    Nachdem ich dann ein neues Exemplar gekauft und nochmal gelesen hatte, habe ich dann die neue Rezi geschrieben.


    Ich finde, sie ist ausführlicher, und somit hilfreicher.


    Ws mich übrigens enorm erstaunt ist, dass sogar das zweite Lesen mir immer noch ausnehemnd viel Spaß bereitet hat.


    Ein Zeichen dafür, dass diese Antho wirklich gelungen ist!


    Danke dir und lieben Gruß


    Dirk :wave

    Spukhaus zu verkaufen
    (Eine Anthologie der etwas anderen Art)


    Autoren:
    Dr. Karsten Beuchert, Stefan Cernohuby, Simone Edelberg, Maren Frank, Konstanze Hunold, Karin Jacob, Sven Liewert, Angela Mackert, Nadine Muriel, Gerd Scherm, Maike Schneider, Tatjana Stöckler, Thomas Strehl.
    Bildkünstler:
    Kristina Ruprecht, Gerd Scherm, Markus Zechmann.
    Herausgeber:
    Simone Edelberg, Tatjana Stöckler.
    ISBN-13: 978-3-942026-01-7.
    Preis: 14,80 Euro.
    WortKuss Verlag
    Die Herausgeberinnen:
    Die anno 1969 in Dortmund geborene Wahlmünchnerin Simone Edelberg besteht aus feuchter Tinte und Druckerschwärze. – Vorsicht, bei Berührung könnte sie abfärben! Als Autorin und Journalistin basiert sie auf einer wahren Geschichte und hat bereits mehrere erfolgreiche Sach- und Fachbücher sowie Lernprogramme auf CD-ROM veröffentlicht. Als Literatin schlüpft sie in die Fantasien der Menschen und bannt sie auf Papier. Zudem ist sie Mitherausgeberin verschiedener Anthologien und gestaltet und moderiert Lesungen. Als Verlegerin widmet sich die leidenschaftliche Wortküsserin Nischenliteratur in Form von Anthologien, Ratgebern und anderen originellen Büchern. Aktuell arbeitet sie an einer Reihe fantastischer Werke.
    Tatjana Stöckler kam als Seemannstochter in Bremerhaven zur Welt und verbrachte ihre Schulzeit zwischen ländlichem Idyll und Großstadt. Nach dem vorgezogenen Abitur studierte sie in Marburg und approbierte als Ärztin, arbeitete in Frankfurt lange in der Strahlentherapie, derzeit in der Suchtprävention für Kinder. Die Autorin erschafft sich zur Entspannung ihre eigenen Welten in Fantasy und Science-Fiction. Ihre reichhaltige Lebenserfahrung bringt interessante Charaktere und spannende Handlungen mit fundiertem Hintergrund hervor.


    Das Buch:
    Wer glaubt schon an Geister?
    Immer wieder werden Häuser als verwunschen bezeichnet. Das schreckt potenzielle Käufer ab und drückt leider die Immobilienpreise.
    Christobal J. Satànchia, ein zwielichtiger Immobilienmakler mit Filialen weltweit, hat da ein besonderes Rezept. Er verkauft jedes Haus, vorzugsweise eine Spukvilla.
    Lesen Sie in 13 miteinander verwobenen Kurzgeschichten, was den geköderten Käufern in ihrem neuen Heim passiert. Vom Horrorurlaub bis zur steilen Karriere als Geister-Manager – alles kann geschehen. Mit einem guten Schuss Humor haben die Autoren der Edition Geschichtenweber diese Erlebnisse in Herrn Satànchias Reisen von einem Objekt zum nächsten eingebettet. Freuen Sie sich auf den Umzug!
    Mit unheimlichen Bildern von Kristina Ruprecht (»Schatten«), Gerd Scherm (»Spukhaus«) und Markus Zechmann (»Casa di Zombie«).
    (Quelle: WortKuss Verlag)


    Meine Meinung:
    Immobilienkrise?
    Nicht bei uns.
    Spukhausgeschichten sind passé?
    Haben Sie eine Ahnung!
    Hier erwartet Sie eine immobile Pralinenschachtel voller Konfektstücke, von Meisterhand gefertigt.
    Hier hausen die Götter im Nebenhaus, sofern dieses nicht seit einiger Zeit einen ungesunden Appetit auf Menschenfleisch entwickelt. Ehen werden trotz ihres weltlichen Endes ebenso im Jenseits weitergeführt wie unwiderruflich beendete Karrieren. Hinter allen angebotenen Objekten und ihren netten ... nun ja ... Überraschungen steht ein aalglatter Makler, wie Sie ihn sicher auch schon des Öfteren außerhalb einer Welt zwischen Buchdeckeln erlebt haben.


    Alte Ideen im neuen und modernen Gewand. Neue Ideen, wie sie sich die alten Meister des Grusels nie hätten träumen lassen. Mischungen aus beiden Welten, die Sie nicht mehr loslassen werden.
    Sie langweilen sich in ihrem Alltag? Sie suchen vielleicht sogar ein neues Daheim? Dann rufen sie Mr. Santànchia an, der hat bestimmt das passende Objekt für Sie. Aber vorher sollten Sie vielleicht doch einen Blick in diese Pralinenschachtel des Schreckens werfen. Denn ... wie verfluchten schon die alten Chinesen ihre Feinde?
    Achte auf deine Wünsche.
    Sie könnten in Erfüllung gehen.


    Mein Wunsch nach guter Unterhaltung ist auf alle Fälle erfüllt worden. Hier sind eine Handvoll Geschichtenerzähler versammelt worden, die ich so noch nicht erlebt habe.
    Ein paar exemplarisch herausgegriffene Storys (nicht chronologisch geordnet):


    Nadine Muriel, Wohnung Nummer Acht
    Handwerklich sehr sauber, eine verrückte Idee, die zudem sehr stimmungsvoll umgesetzt wurde. Mich trotz der Kürze so zu fesseln, ist schon eine Kunst.
    Karin Jacob, Immer das Gleiche
    Ein sehr solides Stück Text das sich nahtlos in das Gesamtbild einfügt
    Mir gefällt die Idee eines zankenden Paares, das sich als Geister nach einem erweiterten Suizid in den ehemals gemeinsam bewohnten achtundzwanzig Wänden wiederfindet
    (Es kann natürlich sein dass ich mich verzählt habe :grin )
    Angela Mackert, Otilias Spiegel
    Wie bei sehr vielen Geschichten dieser exzellenten Anthologie, habe ich mir ein breites Grinsen beim Lesen nicht verkneifen können. Erinnert mich diese Geschichte doch an die Gespenstergeschichten-Comics meiner Kindheit. Ich habe die Dinger verschlungen wie ein Verdurstender ein Glas Wasser. Und so ging es mir auch sehr schnell mit dem Text von Angela Mackert, den ich genussvoll über meine Lesezunge rollen ließ, wie einen guten alten Wein, dessen Genuss ich lange vermisst habe.
    Sehr stimmungsvoll, mit vielen kleinen Szenen und Bildern, welche die Spannung langsam steigern.


    So könnte ich alle Geschichten dieser Anthologie nach und nach beschreiben. Aber man sollte sie wirklich selber gelesen haben. Humorvoll, melancholisch, spannend, geheimnisvoll … Die Liste der treffenden Adjektive wäre in diesem Fall ziemlich lang.


    Es ist schön, nach vielen Enttäuschungen im Romanbereich (die aus großem Hause kommen) plötzlich eine Sammlung von Kurzgeschichten zu erleben, die viel mehr hält, als man allgemein von einer Anthologie erwartet.


    Ein Buch, das mir ausnehmend viel Spaß bereitet hat.
    Vielleicht folgt ja bald ein neuer Band?
    Herr Satànchia, der Herr über tausend Gebrauchtwagen mit E10-fähigem Motor? Oder als Verkäufer von Segelschiffen und Yachten für die oberen Zehntausend, also als Seelenverkäufer im besten Sinne des Wortes?


    Zu wünschen wäre es auf alle Fälle, so gut wie mir dieser Band gefallen hat.
    Ein bunter Lichtblick im trüben Grau des literarischen Alltags.


    Meine Wertung:
    10 von 10 Sternen

    Editiert, um Thread nicht zu zerschiessen


    "Battletech", die komplette Reihe


    Begründung:


    Military Science Fiction die zwar ständig auf die Gräuel eines Krieges in der Zukunft hinweist, aber im gleichen Atemzug ihr Dasein nur aus diesem, als Konfliktsimulationsspiel gedachten Ursprungs bezieht.

    Editiert, um Thread nicht zu zerschiessen


    "Warhammer 40k", die komplette Reihe


    Begründung:


    Military Science Fiction die zwar ständig auf die Gräuel eines Krieges in einem zukünftigen Universum hinweist, aber im gleichen Atemzug ihr Dasein nur aus diesem, als Konfliktsimulationsspiel gedachten Ursprungs bezieht.
    Zudem mit dem Imperium ein sehr diktatorisches Staatssystem verherrlichend.

    Editiert, um Thread nicht zu zerschiessen


    "Warhammer Fantasy", die komplette Reihe


    Begründung:


    Military Science Fiction die zwar ständig auf die Gräuel eines Krieges in einer Fantasywelt hinweist, aber im gleichen Atemzug ihr Dasein nur aus diesem, als Konfliktsimulationsspiel gedachten Ursprungs bezieht.
    Zudem mit dem Imperium ein sehr diktatorisches Staatssystem verherrlichend.

    Editiert, um Thread nicht zu zerschiessen


    Hier kann ich nur alle Bücher von Stephen King nennen.


    Begründung:


    Homophob, rassistisch, Gewalt von und gegen Frauen, Kinder, Jugendliche, Tiere, explizite Dialoge mit Gossensprache, jede Menge Blut.


    Einige seiner Bücher sind übrigens schon in einigen Universitätsbibliotheken der USA verboten bzw. auf dem Index.

    Editiert, um Thread nicht zu zerschiessen


    Elisabeth Hermann, "Zeúgin der Toten"



    Inhalt (quelle amazon.de)
    Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.


    Begründung:
    Schockierendes Zeugnis der Realität.

    Editiert, um Thread nicht zu zerschiessen


    Stephan Harbort, "100% Tot"


    Begründung:


    Der Profiler Stephan Harbort bereitet hier einen realen Fall dokumentarisch auf.
    Verherrlichung von Gewalt würde ich nicht sagen, aber es kann Paranoia im Bezug auf den Nachbarn fördern.
    Denn man erkennt schnell, dass man einen echten Serienmörder gar nciht als solchen erkennt.