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Original von Delano
Sich keine Gedanken darum zu machen, ob etwas DRM hat oder nicht. Es einfach konsumieren.
Darauf zielte meine Frage nicht ab.
Meine Frage zielte auf den Urheberrechtsschutz. Wird hier Bequemlichkeit nicht mit "will haben aber nix dafür zahlen" gleichgesetzt?
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Original von Delano
Es auch noch problemlos lesen zu können und übersichtlich und bequem auf das Buch aufmerksam gemacht zu werden? Sprich, die Plattform muss auch bequem sein, bei der man das Buch bekommt.
Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort.
Ich habe mich selber zitiert und den Kern der Frage nochmal fett hinterlegt.
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Original von Delano
Die unterste Preisgrenze für legale E-Book-Downloads liegt bei exakt 0 Euro. Ja, es gibt eine Vielzahl von kostenlosen E-Books.
Und wovon lebt der Autor?
Von Luft Liebe und Ruhm?
Wie gut sind denn die kostenlosen e-books von noch lebenden Autoren, die ihre Miete zahlen müssen?
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Original von Delano
Da gibt es viele Faktoren die eine Rolle spielen. Es dürfte wohl eher mit generell sinkenden Einnahmen in Zusammenhang stehen. Ein Prozess der auch im Printbereich umsich greift, auch bei Zeitungen und die sind sicher kein Beispiel für die steigende Verbreitung von Raubkopien.
Und auch hier wieder eine ausweichende Antwort, die ich selber schon in meiner Frage vorgab.
Woher kommen die sinkenden Einnahmen? Wovon lebt ein Musiker? Vom Verkauf seiner Musik auf Tonträgern,oder vom kostenlosen Dowload / Sharing?
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Original von Delano
Kommt wohl auf den Anbieter an. Im Falle Amazon dürfte die Anwort wohl lauten: null. Falls man davon ausgeht, dass amazon und sein E-Book-Handel bestand haben. Andererseits, wie sicher sind sie, dass ihre Printbücher einen Hausbrand überstehen?
Polemik.
Einen Hausbrand übersteht auch kein Reader, von einer Serverfarm ganz zu schweigen. Ich wollte aber darauf hinaus, dass ich bei einem Printbuch keine Kopie benötige, während sie bei einem e-book ja nahezu zwingend zu sein scheint.
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Original von Delano
Hat nichts mit meinem Beitrag zu tun. Aber mitunter werden Bücher auch Printbücher beschlagnahmt, wenn man sie weiterverkaufen will. (Adolf Hitler, Mein Kampf).
Dieter Bohlen, "Nichts als die Wahrheit", Erste Auflage schnell wieder aus dem Handel um bestimmte Stellen zu schwärzen.
Als e-book ein Zugriff per Synchonisierung vom Händler, und niemand hätte was gemerkt.
Orwell "1984" und ein weiteres von ihm wurden von Amazon per Synchronisierung von den Readern der Kunden gelöscht.
Darauf will ich hinaus.
Ein Buch, dass ich einmal gekauft habe, kann mir keiner wegnehmen, verändern oder kontrollieren ob und wann ich es lese.
Ray Bradburys "Farenheit 451" rückt in greifbare Nähe.
Aber ohne Feuer.
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Original von Delano
Die werden wohl nur als Randerscheinung erhalten bleiben, wie Hufschmiede, Böttcher und Pferdedroschken.
Richtig. Ist eben eine normale Entwicklung. Aber die "militanten" Printbuch-muss-weg"-Verteidiger hätten am liebesten kein "normales" Aussterben mehrerer Berufsstände,sondern deren sofortigen Untergang.
Volkswirtschaftlich gesehen ein Super-Gau.
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Original von Delano
Also amazon kann bei KDP von weit höheren Margen für Autoren von E-Books offensichtlich gut leben. Welcher Printverlag bietet Autoren zwischen 30 und 70% Umsatzbeteiligung?
Wie die genauen Zahlen aussehen, ist sicher interessant. Vielleicht trifft auch ein Vergleich mit einer Suchmaschine wie Google recht gut. Wird bei einer Suchanfrage im Internet nicht eine größere Datenmenge durchsucht, als ein durchschnittliches E-Book Umfang hat?
5% vom Ladennettopreis (10,00€) eines TB´s sind geschätzt 0,50€
70% eines "komfortablen" e-books für 2,99€ sind ca. 2,10e
Ja, klingt gut.
Nur ist es ärgerlich, wenn man 10 e-books zum Kampfpreis verkauft, also eine Einnahme von ca. 21,00€ hat, im Netz aber 500 Kopien für lau kursieren.
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Original von Dirk67Ich bin ein wenig ratlos über die Vehemenz, mit der die Pro-e-book Poster alles viel billiger, und schneller und immer und überall verfügbar haben möchten als bisher, ohne darüber nachzudenken, dass jede Medaille zwei Seiten hat.
Verblüffte und ratlose Grüße
Dirk67
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Original von Delano
In dem Artikel und meinen Ausführungen geht es aber nicht darum, dass alles billiger und besser wird, sondern dass nichtsfür die Ewigkeit bestand hat und sich imemr wieder ändern kann. Das Verlagswesen von heute unterscheidet sich massiv von vor 200 Jahren und die Entwicklung wird in Zukunft mit Sicherheit nicht langsamer.
Der Artikel und meine Ausführungen schildern lediglich das Problem, das entsteht, wenn Verlage die Entwicklung verschlafen.
Es geht und ging mir nicht um eine Verlangsamung der Entwicklung.
Oder vielleicht doch?
Ja, ein wenig innehalten und über die Folgen nachdenken, die eine technische Entwicklung haben kann, wäre nicht schlecht.
Aber die Fronten sind in Sachen e- und Printbook so verhärtet, dass es beinahe einer Glaubensfrage gleichkommt.
Dabei werden aber teilweise Forderungen laut, die jenseits allen gesunden Menschenverstands liegen.
Und sorry dafür, aber die "Geiz-ist-geil"-Mentalität schimmert gerade bei den härtesten Verfechtern der e-books immer wieder durch.
Bleibt nur die Frage, wie sich diese Verfechter denn die Zukunft vorstellen?
Wer macht denn noch gerne professionelle und gute Musik, wenn er damit doch sowieso kein Einkommen erzielen kann, und im Gegenteil sogar auf einem Haufen Kosten sitzenbleibt?
Wer schreibt denn noch Fachbücher, für deren Verfassung man ein gewisses Maß an Fachwissen und Zeit benötigt?
Wer schreibt denn noch einen wirklich guten Roman, wenn er am Ende dafür einen Tritt in den Allerwertesten bekommt?
Alles muss billiger werden, wir müssen alles sofort, umgehend und am besten für ganz wenig Geld, oder besser noch für umsonst, haben.
Aber das die "Herstellung" zum Beispiel einer lesbaren Geschichte oder hörenswerter Musik mit Kosten und Zeit und Kraft verbunden ist, sieht keiner.
Das ist es, was mich so enorm ärgert.
Mit diesem Verhalten sägen wir selber als Konsumenten den Ast ab, auf dem wir sitzen, denn wenn kein Anreiz mehr für Innovation im Kulturellen Bereich besteht ... wer macht die dann noch?
Wer investiert denn noch Jahre seines Lebens und Geld in Musikinstrumente, um zu muszieren? Wer setzt sich denn noch nach Feierabend an den Schreibtisch und verfasst einen Roman, der nicht aus irgendwelchen zusammengeschusterten Versatzstücken aus dem Internet besteht?
Darauf wird es aber meiner Meinung nach hinauslaufen, denn egal was die Verlage machen, um den Urheber eines Buchs zu schützen, es wird immer eine daherkommen und sagen:
Bei mir gibts das viel bequemer.
Und für lau.
Deswegen bin ich eher dafür, statt wie die Teufel auf die Verlage zu schimpfen, zu fordern, dass alles billiger und noch billiger und vor allem bequemer werden muss, nach Alternativen zu suchen, wie wir die kulturelle Vielfalt und deren Schöpfer schützen und unterstützen können.
LG
Dirk67