Für meine Zwecke sind die Tagesfelder ein wenig klein.
Aber vielleicht als Zweit-Kalender?
Eine Frage habe ich aber auch noch:
Die Wortgruppen in jedem Kalendertag-Feld, was ist das?
Irgendwelche Titel?
Liebe Grüße, Fride.
Für meine Zwecke sind die Tagesfelder ein wenig klein.
Aber vielleicht als Zweit-Kalender?
Eine Frage habe ich aber auch noch:
Die Wortgruppen in jedem Kalendertag-Feld, was ist das?
Irgendwelche Titel?
Liebe Grüße, Fride.
ZitatOriginal von Liesbett
Nur eine Frage noch. Was hat für Buck vor dem Rasieren vom Dach gepfiffen (2x) und dann den Strom ausgeschaltet?
...
Oh und noch was. Kann es sein, das sich Stephen Fry in seinem Buch "Der Lügner" daran orientiert? Ich hatte so ein leichtes Déjà-vu-Gefühl.
Als Erläuterung zu den "zwei starke schrille Pfiffe" steht: "In der Meßfeier läuteten die Meßdiener im Augenblick der Wandlung (Konsekration) eine Handglocke."
Es reiht sich laut Kommentierung also in die Reihe der durch Buck nachgeahmten religiösen Riten ein.
Ich habe mit der Erläuterung aber meine Schwierigkeiten: Zum einen pfeifft Buck nur einmal und wartet dann ab. Ihm wird dann mit zwei Pfiffen geantwortet - von wem, ist unklar. Er leitet die "Wandlung" also nicht selber ein.
Die Szene scheint sich regelmäßig zu wiederholen, denn sonst hätte Buck nicht auf Antwort gewartet....
Außerdem gefällt mir nicht, daß das Pfeifen mit dem Läuten einer Glocke gleichgesetzt wird. Das ist mir vom Geräusch her zu weit auseinander.
Aber wer weiß, ob Joyce sich das wirklich so gedacht hat...
Zum Strom steht nichts weiter, aber Bucks Bitte richtet sich an denjenigen, der Buck mit zwei schrillen Pfiffen geantwortet hatte. Da er auf einem Leuchtturm sitzt, vielleicht irgendein Hafenarbeiter oder ein benachbarter Leuchtturmbewohner? Wobei die doch ganz schön weit auseinanderstehen dürften...
Zu Steven Fry kann ich gar nichts sagen, das ist eine magali-Frage.
Nochmal zu der Hochzeit...
Sicher war es ein geschäftiches Arrangement, aber Claes vergibt sich für die Lebensdauer von Marian die Möglichkeit zu heiraten. Das können gut und gerne zwanzig Jahre sein.
Da sieht man doch ziemlich deutlich, wo er die Prioritäten setzt: Im geschäftlichen Vorankommen.
Ansonsten tappe ich zur Zeit ziemlich im Dunklen.
Wer hat den Brand gelegt? Simon scheidet m. E. aus, der kam ja erst, als es schon brandte, vielleicht sein Vater?
Felix ist ein Idiot, da er sich von Jaak de Fleury so einwickeln läßt und sich gegen Claes stellt. Das zeugt doch von schlechter Menschenkenntnis, denn so wie Jaak beschrieben wird, muß er schmierig und unglaubwürdig sein.
Wie Claes es geschafft hat, Felix und das Geld und sich selbst in Genf aus dem Haus zu schleusen, ist mir noch nicht ganz klar. Er war doch eingeschlossen? Er hatte aber wahrscheinlich Helfer, weil er irgendjemanden im Hof Zeichen gegeben hat.
Die Mailänder Abgesandten des Hauses Charetty sind mir ziemlich entfremdet. Julius ist so ernst geworden und mit einigen Namen kann ich gar nichts mehr anfangen... Wer war noch gleich Tobias?
Hallo Tanja,
danke für die Rezi. Klingt lesenswert, trotz verhaltener Amazon-Bewertung.
Ich kannte das Buch vor Deiner Vorstellung noch nicht.
Ich stelle es mir schwierig vor, 12 Autoren aufeinander abzustimmen. Stilistische Brüche sind aller Wahrscheinlichkeit nach enthalten. Ich hoffe aber, daß es zumindest inhaltlich strukturiert ist. Auf alle Fälle finde ich es ein interessantes Experiment.
Bezüge zur historischen Realität sind mir in Romanen wichtig. Wobei ich keine Bücher mag, in denen die Handlung auch problemlos in jeder anderen Zeit spielen könnte und in der das Historische lediglich als blasse Kulisse dient. Aber so ein Theman hatten wir schon mal in "Allerlei Buch", glaube ich.
Ja liebe Pelican, wo liegen denn die Schwächen unseres Beobachtungsobjektes? Ich habe mal gehört, ein Arbeitszeugnis, welches nur Superlative enthält, sei nicht glaubwürdig.
Claes ist schon toll. Vielleicht ein wenig zu perfekt.
In dieser Phase des Buches ist er mir zu sehr Übermensch. Am Anfang, wo gelegentlich mal ein paar kleinere oder größere Dinge schief liefen für ihn, hat er mir besser gefallen...
Ich bin aber dennoch fasziniert, wie es der Autorin gelingt, den Spannungsbogen zu halten. Ich kann keine Schwankungen feststellen.
Mir gefällt das Bild vom Leben in der FNZ (wieder was gelernt :grin), was die Autorin zeichnet. Es ist fast schon anheimelnd. Es hungert niemand, es wird niemand einfach so getötet, Vergewaltigungen kommen nicht vor bzw. werden vereitelt. Man könnte fast meinen, daß ein zu friedvolles Bild entsteht. Etwas verklärt-romantisch. Aber das tut der Freude an der Lektüre keinen Abbruch.
Marúhl, gern geschehen.
Ich bin in der Lektüre etwas resigniert. Ich hatte einige Seiten vor dem Ende des 1. Kapitels aufgehört zu lesen und das Buch - leichtsinnigerweise - einfach so zugeklappt.
Normalerweise finde ich die Stellen schnell wieder, an denen ich zuletzt gelesen hatte. Auch wenn ich die Lektüre für längere Zeit unterbrochen hatte.
Dann wollte ich bei "Ulysses" wieder einsetzen und mir kam das ganze Kapitel auf einmal gänzlich unbekannt vor, obwohl ich doch schon ein Großteil davon gelesen hatte.
Sprich, ich habe die Stelle nicht gefunden und die Suche dann frustriert aufgegeben. Für den Moment jedenfalls.
Ich bewundere jeden, der sich hier eisern durchkämpft.
Die grauen Hosen:
Stephens Mutter wurde am 26.06.1903 beerdigt.
Stephen scheint sich sehr streng an das nach der Tradition gebotene Trauerjahr zu halten, welches für Söhne nach dem Tod der Mutter ein Jahr und einen Tag andauert. In dieser Zeitspanne trägt man offensichtlich nur schwarz.
Clive Kempthorpe:
Ich denke, Buck erzählt eine Episode aus seinen Jugendjahren. Also Rückblende.
Da tappen die Herren und Damen Kommentatoren im Dunklen.
Auch zu Seymor und Aubrey können sie keine Angaben machen.
In meiner Kommentierung prangt ein unspektakuläres: "unbekannt"
ZitatOriginal von Angelcurse
Ich verstehe ehrlich gesagt auch überhaupt nicht, wieso Niccoló/Claes überhaupt - man bedenke: als LEHRLING - ein so hohes Ansehen erreichen kann?....... wäre es für die damalige Zeit nicht viel typischer gewesen, wenn niemand ihn beachtet hätte? Er ist schließlich "nur" ein Lehrling, ein geduldeter Bastard noch dazu... was meint ihr?
Ich denke, Claes ist zu speziell um nicht aufzufallen oder um nicht beachtet zu werden.
Er hat einfach schon zuviel angestellt, auch vor den Augen der Brügger Öffentlichkeit. Claes ist jedem ein Begriff. Auch als Anhängsel von Felix, dem Sohn einer angesehenen Brügger Handelsfamile.
Zudem stelle ich mir Claes sehr charismatisch vor. Er hat das gewisse Etwas. Ob nun Lehrling oder nicht.
Ich glaube, daß sein Status über den des "geduldeten Bastards" weit hinaus geht. Marian hat von jeher zugelassen, daß Claes mit Felix um die Häuser ziehen darf und dafür von seiner Arbeit befreit wird. Sie behandelt ihn viel besser als einen normalen Angestellten. Warum wissen wir (noch) nicht. Der Möglichkeiten gibt es viele. Um vielleicht noch ein wenig zu spekulieren, es könnte sein, daß
Mal abwarten.
Hallo Angelcurse,
schön, daß Du auch mitliest.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Angelcurse
"[...] um ihn daran zu erinnern, dass das Weben bei Frost verboten war."
Wieso bitte war das Weben bei Frost verboten!?!?!?
Das würde mich ja wirklich mal interessieren!
Mich auch. Die Stelle ist mir beim Lesen auch aufgefallen und ich konnte sie mir nicht erklären. Leider haben auch einige Rechercheversuche im Netz gerade eben keine Ergebnisse geliefert.
Ich könnte mir vorstellen *spekulier*, daß die Qualität eines Stoffes, der bei Frostgraden gewebt wird, vielleicht nicht so gut ist. Bei Kälte ziehen sich ja die Fasern zusammen und dann wird es vielleicht zu fest? Oder die Reibung bei der Verarbeitung der gefrorenen Fäden ist höher, so daß durch den Abrieb bei der Herstellung bereits eine Qualitätsminderung eintritt.
Mir fällt aber gerade ein, daß in dem Buch "Das Amulett der Fuggerin" von Peter Dempf eine Szene vorkommt, in der in der Webstube Minusgrade herrschten. Auf der Erde hatten sich gefrorenes Wasser angesammelt. Aber die Weber dort webten weiter, sie konnten sich keine Arbeitsunterbrechung erlauben.
Also, falls jemand mehr weiß, bitte ich um Aufklärung. Das interessiert mich auch.
Gelesen.
Ich finde, daß in diesem Buch alle beteiligten Institutionen relativ gleichberechtigt ihre Verfehlungen vorgehalten bekommen.
Wir Iris schon meinte, es geht auch um die evangelischen und staatlichen Heime, aber auch Jugendämter und um die Justiz, die Einweisungen in die Heime recht unkritisch durchgeführte.
Der Titel ist natürlich wieder einmal irreführend. Es geht nur am Rande über den religösen Aspekt in der Heimerziehung. Aber der Autor kann nicht immer etwas für den Titel. Wenn der Titel "Heimerziehung in Deutschland von 1945-1970" geheißen hätte, dann wäre wohl kaum einer darauf aufmerksam geworden.
Ich hatte nicht den Eindruck, daß sich Herr Wensierski in diesem Buch auf einem Kreuzzug gegen die kath. Kirche im speziellen befand. Wenn das der Fall sein sollte, dann doch so subtil, daß es mir verborgen blieb.
Es ist auch eher ein beschreibendes Buch, eine Aneinanderreihung von Schicksalen, die sich mehr oder weniger glichen. Interessant wurde es noch einmal gegen Ende, als über die Studentenunruhen von 68/69 und deren Auswirkung auf die Heimerziehung berichtet wurde.
Bei ein paar Begebenheiten muß man wirklich schlucken, z. B., daß angehende Mediziner noch Mitte der 70er Jahre das Blutabnehmen an mongoliden Kinder üben durften.
Aber kaum Hintergründe im Buch. Was die Grundlagen, das Konzept hinter dieser Art von "Erziehung" waren. Ich glaube kaum, daß die Erzieher alle sadistisch waren. Viele waren sicher davon überzeugt, daß "Strenge" den in ihren Augen fehlgeleiteten Kindern gut tun. Zumal es kaum ausgebildete Erzieher gab, sondern auch ungelernte oder gelernte Handwerker die Erziehung der Kinder übernahmen, die es vielleicht auch nicht besser wußten.
Es ist m. E. erstaunlich, daß die ehemaligen Heimkinder politisch kaum eine Lobby haben. Nur so ist es zu erklären, daß sie -trotz schwerer körperlicher Arbeit- mangels Entlohnung keine Rentenansprüche aus der Heimarbeit ableiten können. Sie vielfach psychisch so gebeutelt sind, daß sie zu normaler Erwerbsarbeit kaum in der Lage sind. Daß sie selbst zum Täter werden oder aber ihrem Leben selbst ein Ende setzen.
Ich möchte nun nicht nach einem Entschädigungsfond nach irischem Vorbild rufen, finde aber das Signal, welches dort gesetzt wurde, bedenkenswert. Es geht vielleicht auch nur um die Geste einer Entschuldigung an die Opfer. Und da sehe ich die Institutionen in der Pflicht.
ZitatOriginal von Kalypso
Die nicht greifbare Beziehung zwischen Claes und Marian wird mir langsam unheimlich. Irgendetwas ist doch da.
Unheimlich ist das richtige Wort. Ich habe auch das Gefühl, daß da ganz viel ungesagt im Raum steht.
Claes gibt mir auch immer mehr Rätsel auf.
Mich wundert, daß seine schlechte Kindheit ohne offensichtliche Folgen geblieben ist. Daß er immernoch ein Menschenfreund ist. Das mit dem Hundevergleich trifft es schon irgendwie: Claes ist nie auf jemanden böse. Sogar Jaak gegenüber nicht, der ihn wahrlich nicht gut behandelt hat. Auch gegen Simon hegt er keinen Groll, obwohl dieser ihn (wahrscheinlich) hat umbringen wollen.
Wobei wir in sein Innenleben kaum Einsicht haben. Es kann ja durchaus sein, daß Claes ein guter Schauspieler ist und es nur so wirkt, als ob ihm alles nichts ausmacht.
Hallo JAss,
das ist bei mir schon eine Weile her, da könnte sich schon einiges geändert haben.
Bei Zitaten hatte ich immer eine Indexzahl, die am Seitenende mit einer Fußnote erläutert wurde. Aber nur in der Kurzschreibweise (Autorennachname/Erscheinungsjahr/Seitennummer).
Am Ende gab es dann ein ausführliches Literaturverzeichnis, in dem dann alle Bücher alphabetisch und vollständig angeführt wurden.
Hast Du mal ein wenig gegoogelt? Bei den Universitäten müßte einiges zu finden sein.
Mich würde mal interessieren, ob die Zitierweise überall identisch gehandhabt wird oder ob es Unterschiede zwischen den Universitäten oder anderen Instituten gibt.
ZitatOriginal von Iris
Prompt landet der Opa im Pflegeheim und schließlich im Hospiz. Da kümmern sich dann wieder Professionelle drum, alle Gewissen sind weitgehend beruhigt und die Angehörigen schauen gelegentlich vorbei, während das umgekehrte, daß die Familie da ist und Professionelle zur Unterstützung vorbeischauen eigentlich wünschenswerter wäre.
Meine Oma hatte Krebs. Drei Jahre lang.
Es war ihr - und auch unser - Wunsch, daß sie zuhause sterben darf.
Als dann der Zeitpunkt immer näher rückte und sie gar nichts mehr bei sich behalten konnte und auch immer stärkere Schmerzen hatte, haben wir uns - zusammen mit der Oma, die fast bis zum Ende geistig völlig klar war - auf eine andere Vorgehensweise geeinigt.
Sie hätte zwar auch zuhause einen Flüssigkeitstropf bekommen können und auch eine Morphiumpumpe, aber die Einstellung derselben können nur die Ärzte vornehmen, das darf kein anderer. In der Zeit zwischen der Bekundung, daß die Schmerzen stärker werden und dem Eintreffen des Arztes wäre jedes Mal Zeit vergangen, in der sie weiter gelitten hätte.
Wir haben sie dann in ein Hospiz bringen lassen. Das war zwar ziemlich weit von uns entfernt, aber dafür war es wirklich eine sehr schöne Einrichtung mit engagierten Schwestern und Ärzten.
Sie hat die letzten drei Wochen ihres Lebens dort verbracht. Glücklicherweise konnten wir uns so einrichten, daß rund um die Uhr jemand von uns bei ihr sein konnte, wir haben uns alle abgewechselt. Niemand vom Stationspersonal hatte etwas dagegen.
Ich kannte weder den Begriff der Palliativmedizin noch deren praktische Umsetzung, aber ich bin wirklich froh, daß es Einrichtung wie diese gibt.
Ich wollte Deine Aussage da nicht so stehen lassen, Iris.
Daher mein Einwand, daß nicht jeder Tod im Hospiz gleichbedeutend mit einer Familie ist, die sich nicht um ihre Sterbenden kümmern wollte. "Wünschenswert" ist jedem der Tod, der ihn am wenigsten leiden läßt.
Wenn das nur im Hospiz geht, dann ist das Hospiz der wünschenswerte Ort zum Sterben.
Aber eigentlich ist das alles ein neues Thema.
Ich habe gerade gelesen, daß die Medici das Monopol auf die Alaun-Herstellung hatten. So ganz verstanden habe ich es noch nicht, weil Claes ja davon sprach, wie man Alaunvorkommen ausmachen könne (bestimmte Pflanzenarten wachsen nur auf alaunhaltigem Boden oder so ähnlich).
Claes überrascht micht. Er wirkt im Gespräch mit Marian so erwachsen und gefaßt. Bisher hatte ich ihn eher als großen Lausbub in der Vorstellung. Jetzt wirkt er auf einmal so reif. Die beiden (Marian und Claes) scheint irgendetwas zu verbinden. Sie sind wirklich sehr vertraut und Marian spricht sehr offen mit ihm und sorgt sich um sein Bild von ihr. (Wegen des Wegschickens, das möchte sie nicht als Bestrafung verstanden wissen.)
Warum Claes sich ausgerechnet für die Söldnertruppe entscheidet?
Ist es die Schmach, die ihm der schöne Simon beigebracht hat? Will er deswegen kämpfen lernen?
Spannend bleibt es allemal.
ZitatOriginal von Marúhl
Allerdings hab ich Probleme mit den grichischen Begriffen, Okay ich weiß, dass Odysseus für seine Heimkehr nach Ithaka 12? Jahre brauchte, aber mit Lotophagen oder Ailos kann ich nichts anfangen.
Wo kommen eigentlich diese Kapiteleinteilungen her, bei mir waren die nicht drin, durfte sie alle noch nachtragen.
In meinem Vorspann zum 1. Kapitel steht, daß Odysseus 20 Jahre brauchte, um nacht Ithaka heimzukehren.
Zu den Lotophagen:
Auf Odysseus Reise wird bei einem Sturm sein Schiff an dei Küste der Lotophagen getrieben. Er schickt einige seiner Männer aus, um das fremde Land zu erkunden. Sie stoßen auf Einheimische, die Lotosfrüchte mit ihnen teilen. Die Kundschafter sind anschließend verblendet und wollen das Land nicht mehr verlassen. Odysseus muß sie unter Gewalt zurück zum Schiff bringen und an den Ruderbänken festbinden. Sie weinen.
Zu Aiolos:
Aiolos ist König von Aiolia, einer "schwimmenden Insel".
Er ist von Zeus zum Herren über die Winde eingesetzt worden.
Aiolos überreicht Zeus einen Schlauch, in dem alle ungünstigen Winde eingeschlossen sind, um seine Heimfahrt zu erleichtern.
Schon in Sichtweite von Ithaka öffnen Odysseus Gefährten in Unwissenheit diesen Schlauch und Odysseus wird zurück nach Aiolia getrieben.
Aiolos verweigert ihm weitere Unterstützung und vertreibt Odysseus aus seinem Palast.
Zu den Kapiteleinteilungen:
Die Kapitel haben in Ulysses keine Überschriften. Die Überschriften stammen aus untenstehendem Buch, welches jedem Kapitel kurze Einführungen zum korrespondierenden Odysseekapitel voranstellt (siehe oben die zu Lotophagen und Aiolos) und sie nach Ereignissen in dieser benennt. Im Vorwort steht zudem, daß Joyce diese Titel in seinen Aufzeichnungen und in seiner Korrespondenz über Ulysses genutzt hat. Sie gehören aber nicht zum Buch.
Wir brauchten halt eine Einteilung, und diese erschien uns am zweckmäßigsten.
magali
Ich sehe gerade: Es ist weder Morgen- noch Bademantel. Hier steht "Schlafrock".
Das Gelb, dazu steht hier, daß Judas oft in gelben Gewändern gezeichnet wird und Häretiker im Mittelalter gelb tragen mußten.
ZitatOriginal von Kalypso
In Kapitel 6 betritt Marian die Bühne und es wird geheimnisvoll/ undurchsichtig. Was beabsichtigt Marian mit der Frage "In Flandern?" an Julius, die er auch nicht beantwortet? Überhaupt scheint mir das Verhältnis zwischen Marian und Julius distanziert. Hingegen scheint sie Claes sehr zu mögen und hat etwas mit ihm vor. Aber was? Also weiterlesen ...
Über die Frage "In Flandern?" bin ich beim Lesen auch gestolpert.
Wenn ich mich richtig erinnere, ging es doch darum, daß Julius über einen gewissen Geldbetrag verfügt und sich wunderte, warum Marian davon Kenntnis hat. Ich habe das dann so gedeutet, daß die Frage "In Flandern?" ausdrücken sollte, daß es in Flandern nichts geheim bleibt. Also ohnehin jeder über die finanziellen Verhältnisse des anderen Bescheid weiß. Ob es richtig ist, weiß ich nicht...
Claes und Marian, das Gespräch strahlt eine Ruhe aus, Claes hat keine Berührungsängste in Bezug auf Marian. Ich hatte Claes bis zu diesem Punkt für etwas naiv und genügsam gehalten, ihn sozusagen nur als Schatten von Felix wahrgenommen. Aber hier tritt er heraus, er wirkt bestimmt. Er scheint auch nichts zu befürchten, sondern harrt der Dinge, die ihn erwarten. Oder er weiß, daß Marian ihm wohlgesonnen ist und ist daher so entspannt. Zudem scheint er seine Umwelt doch ganz genau wahrzunehmen und möchte Marian etwas über seine Erkenntnisse Alaun betreffend vermitteln. Sie geht aber nicht darauf ein. Warum nicht, würde doch gut für das Geschäft sein...
ZitatOriginal von magali
Zum 'Bademantel' (steht da wirklich 'Bademantel'???) von Buck:
Zuhause ging es und so waren die Dressinggowns knallbunt, gemustert, geblümt (große Blumen, Ranken), bestickt und konnten richtig wild und knallig sein, mit goldfarbenen Troddeln am Gürtel, aus Seide etc. Oft waren sie wattiert und gesteppt und überhaupt prächtig anzuschauen.
Aber geschlossen mußten sie sein!
Da steht bestimmt Morgenmantel. Ich habe im ersten Satz "Morgenmantel" und im zweiten "Bademantel" benutzt. Ich biitte, die Ungenauigkeit in meiner Wortwahl zu entschuldigen.
In meiner Vorstellung handelt es sich aber um einen Morgenmantel, denn so ein Frottee-Dingens könnte nicht so anschaulich hinter ihm herflattern.
Also hälst Du die Farbe "gelb" auch für wahrscheinlich?
Das Tragen dieses gelben Morgenmantel läßt ja lt. Kommentar auf ein nicht ganz einwandfreies Verhältnis zur Religion schließen.
Zudem: Er ist offen! Zeichen für Unkeuschheit (heißt das Substantiv so?).
Danke für den Link, milla.
Die Bücher sehen zwar gut gestaltet aus, wirken auf mich aber irgendwie "kühl".
Ich kann mich auch noch nicht entscheiden.
Gibt es denn schon irgendwo Bilder?
Oder einen brauchbaren Link?
Ich kann auf der Spiegel-Seite nichts finden.
Danke buttercup,
das ist wenigstens mal ein Ansatz.
Vielleicht sollte man doch noch den Odysseus als Sekundärliteratur hinzuziehen?
Telemachos...Ein Sohn der ohne Vater aufwächst und ihn dann suchen geht. Es sucht also nach seinen Wurzeln. Mal sehen, was Steven versucht zu finden....
ZitatOriginal von Herr Palomar
Ich kalibriere die Bedeutung der einzelnen Wörter und Sätze von Joyce für mich immer etwas nach unten, um überhaupt durchzuhalten.
Sollte ich vielleicht auch tun, denn ich lese zur Zeit mehr Erläuterungen als ursprünglichen Text.
Mit den lateinischen und christlichen Elementen kann ich relativ gut händeln, aber die griechische Mythologie ist bei mir ein blinder Fleck. Ich habe die Namen zwar schon alle irgendwo mal gehört, kann sie aber nicht zueinander in Beziehung setzen. Ich kann auch die Erläuterungen zum Einstieg nicht mit dem eigentlichen Text in Beziehung setzen.
Ich schreibe mal den Einstieg zum ersten Kapitel ab, vielleicht findet ja jemand einen Zusammenhang:
Die Odyssee beginnt mit dem Ratschluß der Götter, Odysseus nach inzwischen zwanzigjähriger Abwesenheit in seine Heimat zurückkehren zu lassen. Der Schauplatz wechselt dann zu Odysseus' Palast auf der Insel Ithaka. Dort haben sich die Freier seiner Frau breitgemacht und verprassen den Besitz des abwesenden Hausherren. Telemachos, der Sohn des Odysseus, ist ihnen gegenüber machtlos. Pallas Athene, die Schutzgöttin des Odysseus, erscheint ihm in Gestalt zweier Freunde seines Vaters, Mentes und Mentor. Von ihr ermutigt, widersetzt er sich den feindlich gesinnten Freiern und bricht auf, um Nachforschungen über seinen Vater anzustellen.
Das ist doch eine eigene Story und keine Erläuterung zum vorliegenden Text. Vielleicht ist es mir auch zu hoch. Oder es erschließt sich mir später.
Einstweilen kauf ich mir ein Reclam-Heftchen.