Vor mir liegt ein ansehnliches Buch, mit gut gestaltetem Schutzumschlag, einem altertümlich anmutenden Einband und einem schicken, fast golden glitzerndem Lesebändchen. Das äußere Erscheinungsbild bekommt von mir die volle Punktzahl.
Es gibt ein Personenverzeichnis, welches mich ob seiner Fülle kurz aufseufzen läßt. Aber: Man erkennt an gesetzten Sternchen, ob die Personen wirklich gelebt haben oder fiktiv sind. Ein wirklicher Pluspunkt.
Dazu noch zwei Karten, gut gestaltet. Den Hinweis, daß die gewählte Schriftart eine aus der Renaissance sein soll, die geringfügig modifiziert wurde.
Ich freue mich auf die Lektüre. 
Die ersten zwei Seiten lese ich insgesamt drei Mal lesen.
Ich suche ständig das Subjekt in den Sätzen. Die Autorin, bzw. die Übersetzerinnen scheinen wohl die Angewohnheit zu haben, Subjekte im zweiten oder gar dritten Teilsatz zu verstecken. Jetzt habe ich mich aber daran gewöhnt und es geht halbweg gut voran mit dem Lesen.
Das erste Kapitel:
Wir befinden uns in Brügge, im Jahre 1459 (lt. Personenverzeichnis).
Ich vermisse Niccolo, bisher noch keine Zeile von ihm.
Dafür lerne ich ein paar andere Personen kennen:
Felix, Erbe der Charetty-Familie, die eine Färberei in Brügge betreibt.
Claes, sein Freund, der Lehrling in der Färberei ist.
Julius, eine Art Rechtsanwalt und Erzieher von Felix.
Ich mag die drei.
Felix und Claes sind so um die 18 Jahre alt und wirklich gute Freunde. Wobei mich wundert, daß der Standesunterschied so irrelevant zu sein scheint. Sie sind noch recht kindlich, wobei zumindest Claes schon die Frauen als Zeitvertreib entdeckt hat...
Der Anwalt hat seine liebe Mühe auf die beiden "aufzupassen", jedoch läßt er sich so manchen Spaß auch nicht entgehen, wie die Fahrt im Badezuber.
Nett sind Einwürfe wie: "Ein guter Astrologe hätte Julius in diesem Moment beim Arm genommen..." Da kommt Spannung auf.
Der Unfall ist recht humorvoll geschildert. Klar, das derjenige mit der niedrigsten Stellung, hier Claes, dafür verantwortlich gemacht werden muß. 
Von den Personen die "Mad Martha" begleiten, sind mir nur Simon von Kilmirren (affektiert und durchweg unsympatisch) und Katelina von Borselen (sie scheint recht umgänglich zu sein) in Erinnerung geblieben.
Claes scheint ein wirkliches Unikum zu sein. Ich freue mich auf's Weiterlesen.
