Beiträge von Friderike

    Bestie bekam von mir zwei Punkte.
    Ich mag diese Story.
    Die kurzen, abgehackten Sätze gehen überein mit der erlebten Atemlosigkeit.
    Der Protagonist steht unter enormen Stress. Daher finde ich es nachvollziehbar, daß er Details wahrnimmt, die scheinbar nebensächlich sind. In solchen Situationen fokussiert sich die gesamte Aufmerksamkeit manchmal auf ungeschnittene Zehnägel oder abgenutzte Sandalen. Warum die Aktentasche nun allerdings unbedingt „grau“ sein mußte, erschließt sich mir auch nicht. Vielleicht gibt es ja eine Erklärung des Autors. :-)


    Maria
    Eine nette, kleine Erzählung, aber nichts Außergewöhnliches.
    Daß es sich dort um zwei erotisch zugeneigten Frauen drehte, hatte ich erst einmal völlig überlesen.


    Momentaufnahmen
    Diese Geschichte gefällt mir ziemlich gut ob ihrer untypischen Bilder.
    Der zweite Absatz ist in meinen Augen der beste, wenn die Zweifel aus der Erfahrung kommen. Aber letztendlich alle Zweifel oder Ängste verworfen werden, weil die Emotion des Augenblick dominiert.
    Manche Bilder waren zu bemüht, z. B. "Der Gedanke hielt inne, löste sich wie Zuckerwatte, schmeckte umso süßer.“ Das ist mir persönlich ein wenig zu kitschig.


    Fata Morgana waren meine drei Punkte.
    Ich mochte den Anfang der Story sehr.
    Ich fand es sehr spannend und konnte gut mitfiebern.
    Die Auflösung entlockte mir ein Schmunzeln. Ich träume auch immer so wirre Sachen, gerade bei Hitze. :grin
    „Honigpferdchen“ ist sicherlich ein wenig überzeichnet, aber das schmälert den Gesamteindruck bei mir nicht so sehr.


    Fieber
    Damit konnte ich wenig anfangen.
    Sicherlich haben Kinder meist ihren eigenen Charme, aber hier sprang der Funke beim Lesen nicht über. Ich kann aber nicht genau sagen, woran es gelegen hat.


    Feuchte Laken
    Titel und Geschichte kann ich nicht in Einklang bringen…
    Bin ein wenig unschlüssig, wie ich diese Geschichte einordnen soll.
    Gut eingefangen ist die Atmosphäre einer schwülen Nacht, in der man sich auch körperlich engagiert hatte. :grin
    Die Idee des Dialoges mit einem Schlafenden finde ich eigentlich gut, aber man hätte m. E. mehr daraus machen können. Vielleicht die Äußerungen des Schlafenden ein wenig den Gedanken der Protagonistin anpassen?


    Die Hitze und das Schreiben
    Mir ist warm - mich nervt die Hitze auch.
    Aber deswegen muß ich doch die geneigten Leser nicht noch auf unkreative Weise mit meiner Befindlichkeit nerven.
    Außerdem hatte Churchill explizit vor genau diesem Thema gewarnt. :grin
    Link


    Froschkönig wurde von mir mit einem Punkt bedacht.
    Ich finde die Idee gut. Ein wenig schräg, aber gelungen.
    Nur am Rande: Die Formatierung hat mir gefallen, sehr leserfreundlich. :-)


    Kleine Ursache – Große Wirkung
    Hat mich leider gar nicht erreicht.
    Das ist mir zu weit hergeholt, aber gleichzeitig auch nicht schräg genug, so daß ich es mögen könnte.


    So kalt
    Ich gebe zu, diese Story beim ersten und zweiten Lesen verkannt zu haben.
    Sie ist aber durchweg gelungen.
    Viele nette Bilder, z. B. „letztes Rendezvous mit der Logik“ finde ich klasse.


    Sommerträume
    Die Geschichte konnte mich nicht überzeugen.
    Den plötzlichen Ortswechsel hatten wir weiter oben schon mal, aber dort meiner Meinung nach besser umgesetzt.
    Zu vorhersehbar und ohne sprachliche Raffinessen.


    Sucht
    Ich finde Gedichte gut, aber nicht solche.
    Die Reime sind zwar alle sauber, aber am Rhythmus krankt es doch gewaltig.
    „Sucht“ als Titel finde ich auch nicht so gelungen. Es geht eher um „Appetit“ oder um „Verlangen“ nicht aber „Sucht“.


    Brutale Liebe
    Damit bin ich überfordert. Das ist mir zu gewaltig. :grin

    Hallo ompa lompa,


    Da Du Deinen Beitrag nicht im Anfängerbereich gepostet hast, gehe ich davon aus, daß Kritik nicht unerwünscht ist. :-)


    Ich habe Deinen Beitrag jetzt so verstanden:


    - Ein lyrisches Ich liegt nachts wach und kann nicht schlafen.
    - Es macht sich Gedanken über die Ursachen der Schlaflosigkeit:


    • mainstreamige Musik, mit der Geld verdient wird
    • unabsehbarer Weltfrieden / Mißinterpretation der Religion und Heranziehung derer zur Rechtfertigung zu Gewalttaten
    • Kindesmißbrauch und deren zu geringe strafrechtliche Sanktionierung
    • Gleichmacherei und Individualitätsverlust


    - Das lyrische Ich wünscht sich die Unwissenheit derer, die schlafen können.
    - Das lyrische Ich wünscht den Ignoranten auch tagsüber einen guten Schlaf?!


    Also ich finde die letzte "Strophe" auch nicht so deutlich, daß sie keinen Interpretationspielraum zuläßt.


    Gerechtigkeit? Ich hätte es er als "Anklage" verstanden.


    Mir ist das ganze zu "weltschmerzlastig".
    Zudem erscheinen mir die ausgewählten Problembereiche willkürlich und in ihrer Gewichtung auch etwas merkwürdig. Dem Weltfrieden wird genauso viel Raum eingeräumt wie der Mainstream-Mucke und (sicher mitunter auch freiwilliger) Individualitätsaufgabe.


    Zudem mag ich den Stil nicht.
    Alles klein geschrieben, keine Satzzeichen, keinen Rhythmus, lieblose Reime. ("Nach/wach" geht gar nicht, es sei denn man spricht es "waaaach", und das klingt nicht. "klaut/raubt"- Aua.)


    Die Form läßt hier auf eine gewisse "Alles-Egal-Haltung" schließen, die das lyrischen Ich den "Schlafenkönnenden" unterschwellig vorwirft. Aber sicher gibt es auch für diesen scheinbaren Widerspruch eine gute Erklärung. ;-)


    :wave

    Ich hatte gestern auch die allgemeine Anzeige, daß das Buch in 24 Stunden lieferbar ist.


    In meiner konkreten Bestellung war aber von einem Versand zwischen 28.07. und 31.07. die Rede.


    Ich habe eine Mail an Amazon geschrieben, wie das sein kann.


    Zurück kam eine Standardmail, die zwar nicht so richtig paßte, aber immerhin haben sie das Buch heute um 0.16 versendet.


    Who knows. :grin


    edit: Das Buch ist gerade angekommen. :-)

    Hallo bartimaeus,


    Ich mag vieles an Deinem Gedicht. :-)


    Es ist klassisch gehalten.
    Es holpert nicht, der Rhythmus wird m. E. von Anfang bis zum Ende beibehalten. Das hat man heutzutage nicht mehr so oft. Die meisten Autoren betrachten ihren holpernder Rhythmus als Stilmittel, wobei ich oft die Vermutung habe, daß sie es an dieser Stelle halt nicht besser konnten. ;-)


    Alliterationen. :-)
    Nun sind "glänzt und glitzert" oder "Feld und Flur" vielleicht nicht gerade die kreativsten, aber schön klingen sie nach meinem Empfinden allemal.


    Etwas schlucken mußte ich beim Reim "wunderschön" auf "dreh'n", das ist aber der einzige, der unsauber ist.


    Als die Bewegung aufhört, als das "wilde Springen" vorbei ist, wechselst Du im Reim von hellen auf einen dunklen Vokal. Das ist schön, weil damit auch sprachlich Ruhe einkehrt.
    "Flur" und "Dur" ist kreativ gereimt, habe ich noch nie gelesen.


    Formal bekommst du von mir neun von zehn Punkten. ;-)


    Inhaltlich hast Du sehr anschaulich geschrieben.
    Die Elfen sind phantasievoll und niedlich dargestellt.


    Ich finde es schön, daß von einem jungen Menschen (ohje, was fühl ich mich gerade wieder alt :grin) auch mal ein lyrischer Erguß zu lesen ist, aus dem nicht Pessimismus und Selbstmitleid tropft. :-)


    :wave

    Ich bin ein kleines bißchen neidisch. :-)


    In den 90er war ich bei DM in der Waldbühne.


    Es hat zwar gegossen wie aus Kübeln, auch der nichtüberdachte Teil der Bühne stand unter Wasser. Dave Gahan hat dann bei "Walking in my shoes" seine Schuhe ausgezogen und ist barfuß im Wasser über die Bühne geschlittert.


    Wir waren triefend nass, aber glücklich.


    Danke für die ausführliche Berichterstattung, Tom. :-)


    :wave

    Zitat

    Original von Batcat
    Vor allem auch bei der Mutter. Es wäre einfach zu simpel, sie geradewegs abzulehnen. Ich glaube, die Mutter ist eine Frau, die aus ihrem Leben gerne anderes bzw. mehr gemacht hätte und nun ihre Umwelt mal mehr und mal weniger darunter leiden läßt.


    Das sehe ich mit gespaltenen Gefühlen.
    Sicherlich gestehe ich Eltern zu, auch Menschen zu sein. Mit allen ihren Fehlern und Macken.
    Aber Eltern sind halt Menschen mit besonderer Verantwortung. Sie haben zumindest dafür zu sorgen, daß den Kindern ein sicheres Umfeld und ein nachvollziehbares Wertesystem zur Verfügung steht. Willkür in jeder Form kann zuviel Schaden anrichten.
    Ich mag Eltern nicht, die ihre eigenen Frustrationen bei den Kindern abladen und sie für ihr eigenes nicht nach Wunsch verlaufenes Leben bluten lassen.
    Ich bin mal simpel und sage: Ich mag die Mutter nicht. :grin


    :wave

    Hallo Silke,


    wie Du sicher schon gemerkt hast, mögen sehr viele Menschen Deine Bücher und sehen Neuerscheinungen mit Sicherheit gespannt entgegen. :-)


    Daher:
    Was sind Deine aktuellen Projekte?
    Ist ein neues Buch geplant oder vielleicht sogar schon in Arbeit?


    Wenn ja, worum geht es?


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Zitat

    Original von Ikarus


    Die Beziehungen zwischen allen Erwachsenen, Ehepaar wie die Mädchen und die Großeltern finde ich sehr gut gezeichnet und leider auch oft für die damalige Zeit normal.


    Ich sträube mich dagegen, die Zeit der 80er als "damalige Zeit" zu bezeichnen. :grin
    Die sind in meinem Empfinden noch so dicht dran, daß ich mir richtig alt vorkomme, wenn ich mir bewußt mache, daß das auch fast 20 Jahre her ist.


    Ob diese Familienkonstellation für den geschilderten Zeitrahmen der Normzustand war?


    Ich denke, daß die Patchworkfamilien schon damals nicht untypisch waren, obgleich ihre Anzahl in den letzten Jahren noch zugenommen haben dürfte.


    Ich bin nun im anderen Teil Deutschlands aufgewachsen und war 1989 erst 13 Jahre alt. In der gab es zwar ähnliche Grundkonflikte, aber einiges war doch etwas anders. Z. B. gab es mangels Telefon auch keinen Streit um die Telefonrechnung. :grin


    Die relative Härte und Strenge, die zumindest die Mutter als Erziehungsmethode anwandte, war das die Norm?
    Mir schwebt da etwas von den Alt-68ern (die in der geschilderten Zeit ja irgendwie auch schon als Eltern agierten) und antiautoritärer Erziehung vor. Obwohl den Eltern ja die Wunschbildung versagt geblieben ist, hat zumindest der Vater ja eine Universität von innen gesehen.
    Aber nicht alle Studenten waren Revolutionäre. :-)

    Zitat

    Original von milla
    Und ganz schön dreist Sandra, die ja scheinbar ihre Prospekte einfach im Wald versteckt hat :nono


    Aber dazu auch noch ein bißchen doof:
    Wenn ich sowas mache, dann reiße ich doch wenigstens die Verteilerzettel ab, damit niemand weiß, wer das war.
    Ein Schulfreund von mir hat seine auszutragenden Zeitungen immer im Wald verbuddelt. Damit es niemandem auffällt.
    Der ist jetzt Manager bei Siemens. :grin

    Zitat

    Original von Heaven
    Das die Decke für Sandra ein Ort des Rückzugs ist, war mir sehr bald klar. Irgendwo kam es nochmal gut hervor. Da war Steffi auch traurig und Sandra wickelte sie mit in die Decke. Schön. :-)


    Ich sehe den Zusammenhang jetzt erst.
    Danke Heaven. :-)

    Oh Charlotte, ich vermute (und hoffe), daß beim Lesen zumindest die Ortswechsel erkennbar sind. Die habe ich in der Gliederung mit angegeben.


    Ich schreibe gerne die ersten Wörter dazu, aber ich habe die Befürchtung, daß wir unterschiedliche Übersetzungen nutzen, so daß diese dann auch nicht überall inhaltsgleich erscheinen.


    Vielleicht kannst Du Dich ja auch grob an den Seitenzahlen orientieren. :gruebel


    :wave

    Ein paar Dinge bleiben für mich noch unklar, auch nachdem ich jetzt ein paar Tage meine Leseeindrücke habe sacken lassen:


    1. Die Rose
    Am Anfang gibt es eine Rose und am Ende schenkt Konrad Sibylla wieder eine Rose, eine gefrorene. Was ist das für ein Symbol?
    Ein Symbol für Sibyllas zweites, beginnendes Leben?


    2. Der Junge mit den flachsblonden Haaren, der vor dem Kontor lauert.
    Ist das Hannes, der von Jakob für den Teufel gehalten wird?


    3. Die Fiebererkrankung in der Oberstadt
    Ist Hannes dafür verantwortlich, oder hat er wirklich - wie behauptet - auf Geheiß des Arztes die Krankheit durch die Wasserzusätze eindämmen wollen?


    4. Die Todesfälle in Venedig und auf der Rückreise
    Was das wirklich Sibylla?


    Insgesamt fand ich das Buch aber nicht so übel, wie es streckenweise wohl den Eindruck gemacht haben muß. :-)


    Es wurde meinen Ansprüchen sicherlich nicht immer gerecht, aber mein Interesse am Leben von Jakob Fugger wurde - wie bei einigen Mitlesenden hier- durchaus geweckt. :grin (mal sehen wie viele ähnlich klingende Formulierungen sich noch finden)


    Auch ich möchte dem Autor für die Begleitung der Leserunde danken und ihm für seine neuen Projekte viel Erfolg wünschen.


    :wave

    Sicherlich nehme ich auf kranke Menschen, gerade auf solche, die mir nahestehen, Rücksicht. Man hat ihnen gegenüber sensiblere Antennen und ich persönlich bin dann oftmals auch geduldiger.


    Ich kann es gar nicht leiden, wenn kranke Menschen ihre Krankheit als Druckmittel einsetzen und ihre Angehörigen und Freunde moralisch erpressen und Aufmerksamkeit/Rücksichtnahme über Gebühr einfordern. Gerade wenn die Kranken erwachsen sind.

    Danke für die Fotos, Silke. Jetzt habe ich wenigstens eine Vorstellung, was mit dem Titel gemeint ist. :-)


    Mich irritiert, daß die jüngere Schwester nachmittags im Bett liegt. Ich kenne solches Verhalten nur von depressiven Personen.
    Aber wenn ein Kind (ich schätze mal so um die acht Jahre) freiwillig im Bett bleibt und nicht nach anderen spaßvolleren Beschäftigungen sucht, liegt da sicher einiges im argen.


    Steffi scheint trotz allem ein aufgewecktes Kind zu sein. Schön die Szene, wo sie sich vornimmt, alle ihr nicht bekannten Wörter nachzuschlagen. Wobei das auch zeigt, daß weder Vater noch Mutter altersgemäß auf das Kind eingehen können.


    Dann das Thema, daß Eltern ihre unerfüllten Wünsche (jeweils nach höherer Bildung bei Vater und Mutter) ihren Kindern aufhalsen. Mich macht so etwas jedes Mal wütend. :fetch


    Die Mutter empfinde ich als hart und ungerecht. Sicher war sie nicht immer so, aber da wird der Alkohol einiges beigetragen haben. *vermut*
    Schlimm die Szene, wo sie ihrer Tochter zum 12. Geburtstag die Feier mit den Freundinnen im nachhinein vermiest.


    Auch mir gefällt die krass-rosa Aufmachung des Buches nicht so gut. Das gibt dem Buch eine Art Girly-Style ( :wave Ikarus), welcher dem Inhalt überhaupt nicht gerecht wird.


    Ich freue mich aufs weiterlesen. :-)


    :wave