Beiträge von Friderike

    Einteilung:


    1 Telemachos - Turm S. 7 - S. 33 - Stattlich und feist erschien Buck...
    2 Nestor - Schule S. 34 - S. 51 - Du, Cochrane, welche Stadt schickte nach ihm?
    3 Proteus- Strand S. 52 - S. 75 - Unausweichliche Modalität des Sichtbaren...
    4 Kalypso - Haus S. 76 - S. 99 - Mr. Leopold Bloom aß mit Vorliebe...
    5 Lotophagen - Bad S. 100 - S. 124 - An Landekränen entlang dem Sir John Rogerson's Quay....
    6 Hades - Friedhof S. 125 - S. 166 - Martin Cunningham schob, als erster...
    7 Aiolos - Zeitung S. 167 - S. 213 - Vor der Nelson-Säule verlangsamten die Trambahnen...
    8 Laistrygonen - Lunch S. 214 - S. 264 - Ananasbonbons, Zitronenzöpfe, Buttertoffee.
    9 Skylla und Charybdis - Bibliothek S. 265 - S. 325 - Urban, sie zu trösten...
    10 Irrfelsen - Straßen S. 326 - S. 376 - Der Superior, Hochwürden John Conmee...
    11 Sirenen - Konzertsaal S. 377 - S. 425 - Bronze bei Gold hörte die Hufeisen, stahlklingend.
    12 Kyklop - Kneipe S. 426 - S. 520 - Ich war just so amgange und vertrieb mir die Zeit...
    13 Nausikaa - Felsen S. 521 - S. 577 - Der Sommerabend hatte begonnen,...
    14 Die Rinder des Sonnengottes - Hospital S. 578 - S. 651 - Deshil Holles Eamus.
    15 Kirke - Bordell S. 652 - S. 813 - Mabbot Street, Eingang zur Nachstadt,...
    16 Eumaios - Kutscherkneipe S. 814 - S. 895 - Zur Vorbereitung vor allem anderen bürstete Mr. Bloom...
    17 Ithaka - Haus II S. 896 - S. 1003 - Welche parallelen Kurse nahmen Bloom und Steven auf dem Heimweg? ...
    18 Penelope - Bett S. 1004 - S. 1078 Ja weil er sowas noch nie gemacht hat...

    Liebe Morgana, das ist prima. :-)


    Ich mach mich dann mal daran, noch "S." vor die Seitenzahlen zu schreiben, damit es schöner aussieht.


    Kann ja dann so in das Leserundenformular kopiert werden.


    Jeanne, magst Du als Initiatorin das Formular abschicken?


    :wave

    Respekt, Wilma! :anbet


    Ich habe vor sechs Tagen anläßlich meines 30. Geburtstages aufgehört.
    Allerdings habe ich auch "nur" ca. 30 Zigaretten pro Tag geraucht.


    Ich hoffe, daß ich in 15 Jahren hier auch eine Runde Schampus ausgeben kann. :grin

    "So schnell schießen die Preußen nicht."
    ...als Ansage, wenn jemand wieder einmal nicht aus dem Eimer gekommen ist. :fetch


    "Wir setzen unsere eigenen Maßstäbe."
    ...wenn ich als Teenager bei den Eltern mit Verweis auf andere Familien das eine oder andere durchsetzen wollte. :fetch


    Wobei ich jetzt gerade überlege, wie ich es der Wilma rechtmachen kann und keine "Gänsefüßchen" verwenden könnte. :grin

    Wenn es hilft, kann ich heute abend die Seitenzahlen noch dazuschreiben. Habe das Buch gerade nicht zur Hand.


    Ich habe jetzt noch nicht in das Buch hereingeschaut, aber ich dachte, daß wenigstens die unterschiedlichen Standorte erkennbar sind. :gruebel

    Hallo Ikarus,


    ich habe die Frage von Kalypso anders aufgefaßt.


    Du sagtest:


    Die Frage bleibt natürlich im Raum, ob das in Form eines Romans überhaupt möglich ist, jemandem völlig gerecht zu werden.


    Sie fragte:


    Wobei sich mir die Frage stellt, ob man das überhaupt muss?


    Ich habe das auf den Autor eines Romans bezogen, also ob der Autor der von ihm beschriebenen Person gerecht werden muß.


    Ich denke, daß der Autor schon eine gewisse Verantwortung dafür hat, eine Person möglichst "orginalgetreu" abzubilden.
    Wenn sich ein Autor mit einem Roman an noch lebende Personen herantraut, würde diese Person sicher vehement widersprechen und vielleicht sogar den Klageweg bestreiten, wenn sie sich unzutreffend abgebildet fühlen würde....


    Jakob Fugger kann nicht mehr widersprechen. Er könnte sich höchstens im Grabe umdrehen. *gg*


    Ich empfinde die Darstellung von Jakob Fugger im vorliegenden Roman auch als verkürzt. Das ist in meinen Augen nicht gerecht. Aber da das Gerechtigkeitsempfinden von Person zu Person verschieden ist, ist ein allgemeiner Maßstab schwierig.


    Ich lese übrigens gerade "Die Puppenspieler" von Tanja Kinkel.
    Neben der Hexenverfolgung geht es dabei u. a. auch um die Fugger.
    Da heißt Sibylla zwar Sybille, aber Jakob Fugger wird eine Spur menschlicher beschrieben, zumindest im Hinblick auf Sibylla. Bin aber auch erst auf Seite 110.


    :wave

    Ich glaube, ich verstehe zumindest die erste Antwort von Ikarus auf Kalypsos Frage nicht. :gruebel


    Was mich interessiert hätte:
    Ursprünglich waren da die Weber. Viele Weber. Jeder kaufte selbst seine Wolle ein und veräußerte selbst sein gewebtes Tuch. Irgendwann erhob sich jemand aus der Familie der Fugger und kaufte für andere mit ein und veräußerte für andere Weber das Tuch. Offenbar erfolgreich.
    Am Anfang gab es doch Chancengleichheit, d.h. es hätte jeder andere Weber die Chance gehabt, wie die Fugger zu verfahren. Was gab den Fuggern diesen Vorsprung? Glück, Geschäftssinn, Klugheit, Pragmatismus?
    Was hatten die Fugger, was der durchschnittliche normale Weber nicht hatte?

    Hallo Tom,


    danke für Deine zusätzlichen Erläuterungen zum obigen Kurz-Statement.


    Ich habe gerade die Homepage vom Autor angeschaut.


    Neben einigen dubiosen Links finden sich dort auch Gästebuch-Kommentierungen vom Autor, die Eure Einschätzung von Hr. Özdogan durchaus untermauern.


    Eigentlich paßt so ein persönliches Tourtagebuch m. E. nicht zum Image eines Autors, der z. B. aus seiner Biographie ein kleines Geheimnis macht.


    Ich überlege noch, ob ich es lese. Vielleicht warte ich auch noch das Statement von Marcel ab, was hoffentlich hier zu lesen sein wird. :-)


    :wave

    Zitat

    Original von Idgie
    Ich gebe zu, ich klicke deine Rezis schon allein deshalb an, weil sie sicher mitunter lesenswerter sind, als die vorgestellten Bücher.


    :write
    Das geht mir auch so!


    Die Rezi allein macht schon Lust auf die Lektüre dieses Buches, aber die Kommentare von Tom und BJ erst recht. :grin

    Zitat

    Original von milla


    Das ist enorm.
    Aber auch daran kann man erkennen, daß er ein guter Geschäftsmann war. Völlig wertungsfrei.


    Aus dem Buch ging ja auch hervor, daß er Politik machen konnte und diese Möglichkeiten auch nutzte. Sowohl in der Kirche als auch bei Maximilian.
    Da wird es schon kritischer: Er nutzte die Politik, um für sein Geschäft ein ideales Umfeld zu schaffen. Er hatte da sicher nur sein eigenes geschäftliches Wohl im Auge und nicht das Wohl der Allgemeinheit.
    Wobei es ja auch Theorien gibt, die besagen, daß jede Eigenwohlmaximierung zu einer Maximierung des gesellschaftlichen Wohlstandes führt. (Adam Smith/Liberalismus) *malsodahinstell*

    Ich bin fertig.


    Man kann es nicht in einem Rutsch durchlesen, dafür ist es zu intensiv.
    Zudem sind die Gedankengänge durch diesen Brief-Stil teilweise sehr sprunghaft: Vom hundersten ins tausendste, von dort zurück auf das zehnte. Aber es ist absolut authentisch und echt geschrieben.


    Ich konnte die Mutter über weite Strecken gut verstehen. Die Ohnmacht, mit der sie den vielzähligen gemeinen Attacken ihres Kindes ausgesetzt war. Die mangelnde Unterstützung, die ihr durch ihren Mann gewährt wurde.


    Das habe ich nicht verstanden: Wieso sie ihren Mann nicht stärker in die Verantwortung gezogen hat, wieso sie seine unbegrenzte Naivität Kevin gegenüber nicht schonungslos entlarvt hat. Aber wahrscheinlich hatte sie keine Chance, da sein Standpunkt zementiert war.



    Es gibt zu diesem Buch unendlich viel zu sagen. Einiges ist schon gesagt worden. Den großen Rest erfährt man durch selbst lesen, was zu empfehlen ist. :-)


    :wave

    *spekulier*


    Also:
    Jakob Fugger hat zuviel Respekt vor seiner Frau, die - trotz seines Reichtums - einen höheren gesellschaftlichen Rang als Tochter einer Ratsfamilie hat. Deshalb fühlt er sich unterlegen und hat bei ihr Potenzprobleme.
    Bei anderen Frauen, wie bei Prostituierten oder seiner Mätresse fühlt er sich überlegen und kann daher seinen Gelüsten ungehindert nachgehen.


    :gruebel

    Zitat

    Original von Kalypso
    Wirst du denn aus Sibylla richtig schlau? Mir ist es nicht gelungen. Sehr widersprüchliche Person. Die Sache mit der Herkunft und Bedeutung des Amuletts wird irgendwo erklärt, aber so genau weiß ich es nicht mehr. Für mich blieben jedenfalls am Ende zu viele Dinge ungeklärt.


    Beim Amulett warte ich auch noch auf Anregungen. Ich habe meine Mutmaßungen, die mich selbst auch nicht ganz überzeugten, im dritten Teil niedergeschrieben. :-)


    Sibylla. Widersprüchlich ist das richtige Wort.
    Ich habe sie auch nicht ganz verstanden. Sie hat - nach Darstellung des Buches - einfach das Pech gehabt, den falschen Mann geheiratet zu haben. Aber sie fügt sich auch zu sehr in ihr Schicksal. Sie hätte - in ihrer Position - sicher mehr erreichen können. Stattdessen beschäftigt sie sich mit ihren Kleidern und Stickereien. Nur gelegentlich wird sie mal karitativ, z. B. indem sie Maria Binternagel unterstützt. Aber da fehlte mir im Buch auch wieder ein Stückchen, nämlich als Marias Sohn aus Venedig zurückgekauft werden sollte. Ich hatte immer den Eindruck, daß sich Sibylla darum nicht wirklich kümmert. Es stand zumindest nichts darüber geschrieben. Dann war er aber doch wieder da, mit Sibyllas Hilfe. Wie und warum, keine Ahnung. Oder ich habe wieder einmal nicht aufmerksam genug gelesen.
    Aber Sibylla gibt mir zu sehr das Weibchen. Sicher muß ihre Darstellung auch in die damalige Zeit passen etc. aber ich hätte mir mehr Aufbegehren erwünscht. Zumal bei Sibylla m. E. ja alle dichterische Freiheit bestanden hat.


    :wave

    Zitat

    Original von Kalypso


    Was bei Berling und anderen Abenteuerromanen gut funktioniert, nämlich nur die Außenansicht zu präsentieren, ist hier vermutlich deshalb nicht stimmig, weil es nur um 2-3 Hauptfiguren geht.


    Stimmt, Kalypso, fällt mir jetzt erst auf.
    Bei Berling fehlt die Innenansicht auch und dort störte es mich gar nicht.


    Aber hier ist es vielleicht auch das Klischee, das mich stört.
    Jakob Fugger war durch und durch Geschäftsmann, erfolgreich und ehrgeizig. Aber was noch? Ich persönlich habe das Gefühl, daß Jakob Fugger in dem Buch massiv unrecht getan wird.


    Das ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck. Aber ich möchte doch Widerspruch anzumelden: Ein erfolgreicher Geschäftsmann muß nicht zwangsläufig ein Familienversager sein, wie dargestellt. Das ist ein Klischee, das bedient wird.


    Nun weiß es wahrscheinlich auch niemand besser, denn wie ich in dem anderen Thread schon schrieb: Augenzeugenberichte über Jakob Fuggers Familien- und Sexleben dürfte es nicht geben. Es bleibt der Phantasie des Autors überlassen, wie und ob er die weißen Flecken des Privatlebens füllt. Hier hat sich der Autor entschieden, die Lücken spärlich zu füllen und dazu noch mit einer Tendenz, Jakob Fugger in möglichst schlechten Licht darzustellen.


    Vielleicht soll ja auch Sozialkritik geübt werden.
    Jakob Fugger als erster Kapitalist, der seine Angestellten gnadenlos ausbeutete. Ohne Gefühle, ohne Moral. Da würde dann das Bild eines liebenden, fürsorglichen Ehemannes nicht dazu passen.


    Die Frage ist doch, ob die Welt ohne Jakob Fugger besser gewesen wäre. Ob ohne sein Lebenswerk weniger Leid unter den Weber oder Bergarbeitern geherrscht hätte.


    Ich persönlich glaube das nicht. Es hätte dann zwanzig oder dreißig Fuggerersatzlinge gegeben, die die Menschen auch nicht besser behandelt hätten.


    Das mal nur so als Anstoß...vielleicht hat ja jemand Lust, über den sozialen Aspekt der Tätigkeiten von Jakob Fugger zu diskutieren. :-)


    Liebe Grüße,


    Friderike, ehrgeizig. ;-)

    Zitat

    Original von Kalypso
    Auch die Reichen und Mächtigen sind in erster Linie immer noch Menschen. Vielleicht nicht nach außen, aber "innen" auf jeden Fall.


    Und dieses "innen" hätte mich im Fall Jakob Fugger auch mehr interessiert.
    Aber wenn ich den Autor richtig verstanden habe, hat er aufgrund des Werkes und der Taten von Jakob Fugger auf dessen Charakter geschlossen. Was m. E. aber nur ein unvollständiges Bild geben kann, denn das Innerste wird nur teilweise durch Äußeres offenbar.
    Der Rest wäre quasi hinzuzudichten gewesen. Aber das hat der Autor anscheinend bewußt nicht getan. Ich persönlich finde das unbefriedigend. :-(


    Wobei man nun aber vielleicht auch zugestehen muß, daß es um Sibylla gehen sollte. Oder vielmehr noch um ihr Amulett. Wobei sich mir das auch nicht völlig erschließt.


    Aber mal sehen, was noch für Reaktionen kommen.


    :wave