Beiträge von Friderike

    Hallo Iris,


    Ohje, da habe ich mich wohl etwas verkürzt und mißverständlich ausgedrückt. :-(


    Mein Wissen über das Mittelalter beziehe ich tatsächlich aus historischen Romanen, wobei bei der "Reliquie" erstmalig das phantastische Element hinzukam.


    Daß die in Romanen der Durchschnittsgüte (Stichwort: Frauenliteratur) gezeichneten Bilder vom Mittelalter mitnichten die Realität darstellen, bzw. nur einen kleinen Auszug aus dieser, ist mir vollkommen bewußt.


    Aber ich mache mir oft die Mühe, zu recherchieren oder zu erfragen, was Wirklichkeit und was Fiktion ist.


    Ich habe das auch bei der "Reliquie" getan: Link, dritter Beitrag von oben und Maras Antwort zwei Beiträge darunter. Welches Bild wird erzeugt?


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    Was ich mit meinem Kurzbeitrag keinesfalls ausdrücken wollte, ist, daß die von Dir und magali empfohlenen Bücher dieses "krude Mittelalterbild" stützen. Im Gegenteil, ich habe gerade vor ein paar Tagen eine interessante Abhandlung über die differierenden Sichtweisen auf das Mittelalter in Abhängigkeit von der herrschenden Epoche gelesen.


    Ich arbeite also daran, das Mittelalter nicht mehr als düstere Epoche zu sehen, sondern etwas differenzierter urteilen zu können.


    Dabei haben mir Deine Literaturhinweise sehr geholfen.


    :wave

    Zitat

    Original von milla
    Eine zu starke Betonung des Sexuellen ist mir bislang nicht aufgefallen, im Gegenteil, ich empfand die Szenen bislang und die Andeutungen überhaupt nicht störend sondern eher als dazugehörig und als relativ "diskret" ohne Effekthascherei beschrieben.


    Das sehe ich genauso.
    Die "Reliquie" setzt diesbezüglich ganz andere Akzente.
    Vielleicht nehmen wir es deshalb so anders wahr als Iris.


    Rosenstolz
    Die Sozialsiedlung taucht im dritten Teil noch auf.
    Jakob hat das nach Darstellung im Buch nicht freiwillig gemacht. :grin


    :wave

    Ein wirklich gelungener Artikel.


    Wie Waldfee bin ich auch über die Tatsache gestolpert, daß die beiden noch Vollzeit arbeiten. *staun*


    Wobei ich bei der "Dilettanten"-Stelle ziemlich schlucken mußte, auch wenn der Verfasser mit einem Hinweis auf die frühere Wortbedeutung seinen Hals ansatzweise wieder aus der Schlinge ziehen konnte. :grin


    Aber bei Goethe und Guericke seid ihr ja in guter Gesellschaft: wiki-Link zu Dilettant


    :wave

    Ich glaube, Ravannah hat von sich aus gleich im Anfängerbereich gepostet und wurde nicht dorthin verschoben, oder?


    Ich mache das in Zukunft so:


    - Im normalen Bereich werde ich normal kritisieren.
    - Im Anfängerbereich werde ich mich nur kritisch äußern, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.


    :wave

    Hallo Angelcurse,


    nein, die Geschichte ist nicht "schlecht".
    Aber ich finde sie auch nicht "gut".


    Orthographisch habe ich nichts auszusetzen.


    Stilistisch ist es mir manchmal ein wenig zu dick aufgetragen. Bsp.: (...in ihren schwarzen Augen konnte man ertrinken wie in einem Meer aus Samt) Ich kann mir nicht vorstellen, wie das Ertrinken in einem samtenen Meer aussieht. Vielleicht fehlt mir die Phantasie. :gruebel


    "London Brigde" als Titelgeber verstehe ich nicht. Es hätte auch jede andere Haltestelle sein können. Oder soll damit etwas symbolisiert werden, was sich mir gerade nicht erschließt?


    Ich vermisse zudem die Aussage.


    Um was geht es genau?


    Immer als ich das Gefühl hatte, jetzt kommt die Geschichte, fängst Du mit einem neuen Thema an.


    Wenn das Thema die Überraschung über die erotische Empfindung für eine Frau sein sollte, kommt das zu spät. Die Geschichte ist da schon zur Hälfte erzählt.


    Die Geschichte ist so etwas wie eine Momentaufnahme. So sollte m. E. eine Kurzgeschichte auch sein. Aber Dein Erzählmoment ist mir zu zerpflückt. Der rote Faden der Busfahrt wird durch die Vielzahl der der Protagonistin in den Sinn kommenden Gedanken mehrmals zerrissen.


    Meine Kritik ist auch ernstgemeint. ;-)
    Aber ich übe noch das Kritisieren. Vielleicht liege ich auch völlig falsch.
    Das sind alles meine persönlichen Eindrücke, andere mögen es komplett anders sehen.


    :wave

    Menno, ich war so froh, daß die Fugger-Mutter schon tot war, als Sibylla heiratete. Ich hatte gehofft, um das böse-Schwiegermutter-Drama herumzukommen. Aber die Schwägerinnen sorgen für adäquate Vertretung. :fetch


    Zitat

    Original von Ikarus
    Mir tut Jakob Fugger leid, muß ich zugeben. So genial und doch so krank an Geist und Seele.


    War er das wirklich?
    Damals, als Sibylla noch Kind war, hat er ja durchaus im Umgang mit ihr noch Herz bewiesen. Warum er nun ihr gegenüber so "kalt" reagiert, kann ich mir eigentlich nicht erklären.
    Ich hätte es schöner gefunden, wenn er Sibylla gegenüber offener und fürsorglicher gewesen wäre. Hätte seiner Darstellung als knallhartem Geschäftsmann keinen Abbruch getan.


    Sibylla ist in meinen Augen als Tiger gestartet und nun als Bettvorleger gelandet. Sie erkennt zwar das sozialfeindliche Tun ihres Mannes und seiner Brüder, handelt aber nicht. Ich hätte mir nach der Schilderung ihrer wilden und unangepaßten Kindheit mehr Widerstand als ein gelegentliches zögerliches Aufbegehren erwartet.


    :wave


    edit: Grammatikfehler

    Zitat

    Original von Iris
    Ich lese historische Romane nun mal, weil ich in erzählerischer Ausformung etwas über die damalige Zeit erfahren möchte; und dazu gehört nun einmal auch die Politik.


    :write


    Die Szenen, in denen die Fugger Strategien erarbeiten und in die Politik eingreifen, sind für mich in diesem Buch auch die spannendesten.


    Jedoch stört mich momentan die Ausrichtung: Die Fugger-Brüder werden so gefühllos geschildert. Ob sie wirklich so skrupellos waren? Sicher sprechen ihre Taten für (oder hier eher gegen) sie, aber den Aufstieg von einfachen Webern zum europäischen Handelsimperium zu schaffen ist eine herausragende geschichtliche Leistung. Trotzdem waren es doch auch Menschen, die Gefühle hatten und denen in stillen Stunden sicherlich die Ausbeutung, auf der der Reichtum zum größten Teil fußt, bewußt wird. Bin zwar noch nicht allzu weit mit dem Lesen, aber auf Jakob scheint sein Erlebnis in der Schenke kaum nachhaltig beeindruckt zu haben...

    Zitat

    Original von MaryRead
    Wenn ich Toms "Lürik" lese, werde ich das Gefühl nicht los, dass er damit was ganz Spezielles meint, bloss keine "Lyrik"...


    Ich persönlich denke, daß durch diese verhunzte Schreibweise eine gewisse Abneigung gegenüber diesem literarischen Genre ausgedrückt werden soll.


    :wave

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mir ist leider immer noch nicht ganz klar, wie groß der Altersunterschied zwischen Jakob und Sybilla eigentlich ist.


    Es müßten etwas weniger als 20 Jahre sein.
    Das geht aus einem Gespräch zwischen Anna und Sybilla hervor, das ich gerade nicht finden kann.

    Zitat

    Original von Leilani
    Was mich hier auch noch erstaunt hat, war, dass Graf Walther Elisabeth noch nicht zurückgewiesen hat. Obwohl sie ihm drei Jahre lang nicht schwanger wird, muss sie nicht gehen. Kurzzeitig hab ich mich gefragt, ob er sie vielleicht doch liebt...?!?


    Naja, es wird in dem Buch ja alles daran gesetzt, Walther als böse und nur als böse darzustellen. Da passt ein positives Gefühl wie Liebe nicht ins Bild.
    Ich persönlich hätte es auch schöner gefunden, wenn Walther zu einer solch positiven Regung fähig gewesen wäre.
    Ihm geht es allerdings nur um seinen Nachfolger und um die Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse. Kein Gefühl von seiner Seite aus - zumindest wird nichts davon dargestellt.


    :wave

    Ein freundliches "Hallo" in die Leserunde :wave


    Ich schließe mich BJ und Herrn Palomar an: Die Aufmachung des Buches ist klasse. Endlich mal wieder eines mit Lesebändchen. :-)


    Ich habe gestern die ersten sechs Kapitel gelesen.


    Die Beschreibung der Stimmung in Sybillas Geburtsnacht hat mir gut gefallen. Die Erscheinung der Haspel am Himmel ist bestimmt ein Sinnbild für etwas. Sybillas Schicksal scheint sich schon an dieser Stelle mit dem der Fuggern zu verbinden.



    Herr Palomar :


    Woher kennst Du immer die Titelbilder? *staun*
    Ist mir bei der "Reliquie" schon aufgefallen.
    Hat das "Weibliche Idealbildnis" eine Aussage, die über den reinen Titel hinausgeht?


    @Autor


    Hallo Herr Dempf,


    Zunächst einmal vielen Dank für die Begleitung dieser Leserunde. :-)


    Interessant fand ich die Beschreibungen zur Buchhaltung der Italiener. Einige Begriffe in der Buchhaltung sind noch heute aus dem italienischen entnommen: Konto, Saldo, Debitor, Kreditor, á conto....
    Ich weiß nur, daß die doppelte Buchführung in Italien von Luca Pacioli "erfunden" wurde. Welche Quellen gibt es darüber, bzw. welche haben Sie genutzt?
    Ich finde das faszinierend, daß die Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchhaltung schon im Mittelalter zementiert wurden und heute noch nahezu unverändert Anwendung finden.


    Viele Grüße,


    :wave