Beiträge von Friderike

    Hallo Jersey,


    ich habe "Schande" vor einigen Jahren gelesen, als Coetzee damit den Literaturnobelpreis gewann.


    Zitat

    Original von Jersey Das Buch hat mich gerade wegen dieser Vielschichtigkeit und den vielen Denkanstößen sehr angesprochen.


    Die Themenfülle in diesem Werk ist in der Tat beeindruckend.


    Interessant war auch das unterschiedliche Verhalten von Lurie und seiner Tochter auf den Überfall.


    Zudem konnte man das zur Zeit herrschende gesellschaftliche Klima in Südafrika nach dem Fall der Apartheid quasi durch das Lesen einatmen. Es wurde also sehr anschaulich beschrieben...


    Trotzdem weiß ich, daß mir das gewisse Etwas im Buch gefehlt hat. Vielleicht war es aber auch bloß die Betroffenheit über die schier ausweglose politische Situation dort...


    Ein Lesetip ist es aber allemal.


    :wave

    Hallo Deny,


    Zitat

    Original von deny


    Es ging mir gut, ich liebte die
    Doch mehr geht nicht.


    die = dich?
    Was geht nicht mehr?
    Zu lieben? Mehr zu lieben? Überhaupt zu lieben?
    Wieso der Zeitformwechsel von Präteritum in der ersten zitierten Zeile zu Präsens in der zweiten?


    Zitat

    Original von deny
    Warum kamst du zu mir
    Können wir was dafür,
    dass es auseinander ging?
    Bis ein Zette hing


    Warum ein Fragezeichen in der dritten Zeile, aber keines in der ersten?
    Ein "Zette" ist wahrscheinlich ein "Zettel", oder?
    Zwischen der ersten und der zweiten Zeile ist ein Sinnbruch...Was hat das "zu Dir kommen" mit dem "Dafürkönnen des Auseinandergehens" zu tun?


    Zwischen der dritten un der vierten Zeile ebenfalls ein Sinnbruch: Das liest sich, so als das Auseinandergehen dann durch den Zettel an der Tür endete. Dem ist aber nicht so...



    Du benutzt die wörtliche Rede (Anführungszeichen) und schreibst aber so, als wenn du den Inhalt des Zettels nur zitieren würdest. Also entweder Anführungszeichen weg oder aber nur in den Anführungszeichen schreiben, was genau auf dem Zettel stand...


    Die Anführungszeichen hinter dem letzten Wort sind wohl zuviel...


    :wave

    Zitat

    Original von Mara V.
    Hallo,


    Eine der meistgenannten Fragen hier war die nach der Macht der Reliquie. Sie besitzt durchaus Macht, nur ist diese in gewisser Weise gebunden. In erster Linie ging es darum, das Geschlecht der Wallburger zu erhalten. Walther hatte trotz seiner schlimmen Taten lange Zeit die Chance, zu bereuen und ein neues Leben zu beginnen. Er hätte sogar Elisabeth und ihr gemeinsames Kind retten können. Nur leistete er sich hier den Scherz mit Notburga und kam dadurch zu spät ins Bett, um im Traum die Warnung der Reliquie rechtzeitig vernehmen zu können.


    Hallo Mara,


    ersteinmal vielen Dank für die Erläuterungen. :-)


    Die Reliquie konnte nicht rechtzeitig warnen, da Walther nicht geschlafen hat? Aber Bärbel hat doch auch beim Wachsein Visionen gehabt, z. B. im Pferdestall, auch Elisabeth betreffend. Wenn die Reliquie Elisabeth und ihr Kind hätte schützen wollen, dann wäre sie doch mit einer Vision bei Walther besser aufgehoben gewesen, als bei Bärbel, die in der Situation ohnehin nichts tun konnte?


    Leuchtet mir leider noch nicht so ganz ein...


    :wave

    Zitat

    Original von Hedwig


    Schade finde ich, daß das Gute und Böse recht stereotyp erscheint, der böse Mann, die wehrlose Frau, der böse Graf, die kleine Bärbel...


    Ja, das ist mir auch aufgefallen.
    Nun bin ich in der Fantasy-Ecke nicht so zuhause, aber vielleicht ist es genrebedingt?


    Die klare Rollenzuteilung hat schon etwas märchenhaftes, das "Gute" und das "Böse" sind verschiedenen Personen zugeordnet, niemand zeigt beide Facetten.


    Ich dachte mir immer, so schlecht wie Walther kann doch niemand sein. Er zeigt im Buch an keiner Stelle Mitgefühl oder positive menschliche Regungen. Mir persönlich ist es zu einfach, den Personen fehlt daher so etwas wie Charaktertiefe.


    Aber wie gesagt, das ist das erste Buch dieser Art, was ich lese.
    Vielleicht sind Fantasy-Bücher ja "so".


    :wave

    Zitat

    Original von geli73


    Richtig sauer war ich über Walther, der sich über die Tochter seines Nachbarn hermacht, mit dem Wissen, dass sie für Albrecht von Schmölz bestimmt war. So ein richtiges Ar.... :fetch


    Von Walther war nichts anderes zu erwarten. :-)
    Aber ich habe auch nicht wirklich Mitleid mit Hadmut. Sie hat auf mich einen ziemlich arroganten Eindruck gemacht und Walther direkt eingeladen...


    :wave

    Huhu Cait,


    Das Buch startet ja 1268, da war Bärbel 10 (meine ich mich zu erinnern, gefunden habe ich es jetzt auch nicht mehr so genau...)
    Daß sie dann 1274 ihren 16. Geburtstag gehabt hätte, wäre dann auch richtig.


    Wenn Seite 499 wirklich einen Zeitsprung von 5 Jahren in sich birgt (dies dann allerdings von einem Absatz zum anderen und ohne Kapiteltrennung), wäre Bärbel bei ihrer Hochzeit ja schon 21, was mächtig alt ist für damalige Verhältnisse. Zudem war der Auslöser für die Hochzeit indirekt der Brief von Adalmars Brief an Rudolf I. Und Adalmar war ja direkt weg, als Walther starb. Daß Rudolf sich dann noch einmal fünf Jahre Zeit gelassen hat, um Adalmar seinen Wunsch zu erfüllen, wäre auch etwas lang gewesen. Zumal die Walthers Burg ja dann fünf Jahren keinen Herrscher gehabt hätte.


    Andererseits war die Krönung von Rudolf zum Kaiser 1273, was rückgerechnet von 1279 (Rütgers Erscheinen) sechs Jahre bedeuten würde.


    Irgendwo stimmt was nicht genau, das Gefühl habe ich auch.
    Aber vielleicht ist ja der Fehler auch nur auf der Buchrückseite, denn wenn alles erst 1273 begonnen hätte, dann käme die Zeitrechnung auch wieder hin...


    Was dann aber hieße, daß das Buch im Jahr der Krönung von Rudolf beginnt.


    Kurz gesagt..ich weiß es auch nicht. :-)


    :wave

    Ich sehe auch ganz oft nur "rote Kreuze".


    Bei oemchenli sehe ich in ihrem letzten Beitrag den Grübel-Smilie und dann ein "rotes Kreuz".


    Ist manchmal etwas ärgerlich, wenn Postings nur aus einem Smilie bestehen und man absolut keine Ahnung hat, was der Schreiber damit sagen wollte. :-)


    :wave

    Ich bin jetzt auch durch. :-)


    @ Mara


    Wie kommt man auf die Namen?
    Elisabeth, Bärbel und Anna sind ja noch relatives Allgemeingut, aber Chuonrad, Reinulf und Wunibald, Dankrad? Ist das Phantasie oder aber vielleicht aus alten Kirchenregistern o. ä.?


    Wer ist die "heilige Magareta von Antiochia"? S. 331 Die habe ich bisher noch nicht "getroffen" und konnte sie auch nirgendwo finden...fiktiv?


    ---


    Die "Würmer des Ardani" fand ich auch befremdlich...
    Sehe ich das richtig, daß die Ausgespieenen nun von der Hölle befreit sind?
    Dann vermisse ich aber Elisabeth. Warum wird die Gräfin gerettet, die mehr Schuld auf sich geladen hat als Elisabeth?


    Die Hochzeit lief ja ziemlich unspektakulär ab. Wie schnell das ging. :wow
    Der Brauch mit dem gebrochenen Brot und dem Salz war mir noch unbekannt. Der hat sich wohl über die Jahrhunderte verlaufen...


    :wave

    Zitat

    Original von Leilani
    Ach... ich hab noch eine Frage an euch: Was ist denn ein Kebsweib? (S.74)
    Ich hoff, ihr könnt mir da weiterhelfen


    Hallo Leilani,


    bei Wikipedia ist das gut erklärt:


    Kebse oder Kebsweib ist eine veraltete, heute nur noch im Dialekt verwendete Bezeichnung für eine Konkubine.


    Das Bürgertum des 19. Jahrhunderts, dem dieser Begriff zu derb erschien, sprach stattdessen von einer Maîtresse. In der Lutherschen Bibelübersetzung wurde "Kebse" wertfrei und häufig für Nebenfrau verwendet, wohingegen das Wort heute eindeutig abwertend ist.


    Link


    :wave

    Hm, Einteilung nach Seitenzahlen finde ich nicht so gut. :-(


    Es gibt zig verschiedene Ausgaben, da differieren die Seitenzahlen bestimmt.


    Möglich wäre, sich auf eine Ausgabe zu einigen.
    Aber da viele das Buch schon haben, wäre das auch nicht so toll, wenn man doppelt kaufen müßte.


    Vielleicht die Gesänge im zweiten Teil noch einmal aufteilen in drei oder vier weitere Teile?


    Was sagen diejenigen, die das Buch schon gelesen haben?

    Tom


    Ich gebe Dir mit Deinen Ausführungen den Ablauf in einem Ministerium betreffend vollumfänglich recht, es verwundert mich aber, wo meine Ausführungen "stark vereinfachend und inhaltlich falsch" sein sollen.


    Ich mache doch dem Minister keinen Vorwurf, wenn ich sage, daß die Referenten über bessere Fachkenntnisse verfügen. Die Referenten sind die Spezialisten. Der Minister ist Generalist und sollte den groben Überblick haben, idealerweise noch Organisationstalent und die Fähigkeit, die Politik seines Ministeriums in der Öffentlichkeit gut darzustellen.


    Leider gibt es aber auch Minister, die ohne ihre Referenten relativ hilflos agieren, z. B. bei Fachministerkonferenzen mit allen Länderfachministern.
    Da hat das Bundesland dann schon schlechte Karten, wenn seine Interessen durch jemanden vertreten werden, der gar nicht merkt, wie die anderen - fachlich kompetenteren - Fachminister ihn übervorteilen. Und gerade in der Finanzpolitik sind die Interessen der einzelnen Länder oft gegenläufig.

    Zitat

    Original von Bumkin
    Dieses Sex/Vergewaltigung Thema geht mir auch so langsam aber sicher :keks .....Das heißt ja das alle Männer so sind????? Oder sind nur die Typen der Wallburg gemeint?


    Hallo Bumkin,


    die Männer sind nicht alle so. ;-)


    Wenn man sich die Verhältnisse auf der Schmölzer Burg anschaut, ist es dort überhaupt nicht so. Rotraud duldet derlei Verhalten nicht.


    Generell glaube ich, daß in damaliger Zeit viel vom Fürsten abhing.


    Walther ist kein gutes Vorbild für seine Mannen und ist auch nicht ernsthaft bemüht, dem Treiben Einhalt zu gebieten. Da den Männern keine Strafe droht, verfahren sie halt so, wie ihnen beliebt. :-(


    Wallburg ist bestimmt nur ein Beispiel, es wird auch andere Burgen gegeben haben, in denen die Verhältnisse ähnlich roh waren...


    Mich stören die Vergewaltigungs-Szenen jetzt nicht so besonders. Trägt halt alles dazu bei, ein düsteres Bild der permanenten Bedrohung von Bärbel zu zeichnen...


    :wave

    Zitat

    Original von Cait
    Was mich am meisten hier interessiert, wer oder was ist die Stimme?!


    :write


    Genau, und sie kam so unvermittelt.
    Die Stimme fordert ja auf, noch Geduld zu haben...
    Adalmar drängelt, Ardani will auch keine Zeit verlieren...
    Aber es kann auch nicht aus der Reliquie selbst kommen, denn wenn sie Walther "beschützt", dann hätte sie Bärbel ja aufgefordert, die Finger ganz von der Reliquie zu lassen. Unklar.


    Generell ist mir die Kraft der Reliquie noch ein wenig unklar.
    Sie wirkt auf die gesamte Sippschaft von Walther, zumindest bei Adalmar.
    Und Otto steht generationenmäßig auf der selben Stufe wie Walther. Aber hier und auch bei Elisabeth und Bärbel wirkt der "Schutz" nicht mehr so richtig. Ist das nicht ein wenig unlogisch? :gruebel

    Meine persönliche Meinung ist, daß die "zweite Reihe" der Politiker, also jene, die im Hintergrund wirken, im allgemeinen die bessere Detailkenntnis besitzen als solche, die sich vor Fernsehkameras präsentieren.


    Der Minister (mein Beispiel für medienpräsenten Politiker) hat in der Regel eine Vielzahl von persönlichen Referenten, die sich in ihren Sachgebieten oft deutlich besser auskennen als der Minister selbst.


    Vor irgendwelchen öffentlichen Reden oder anderen Terminen treten die Referenten dann an, um den Minister fachspezifisch zu briefen, damit er einen guten Eindruck machen kann...


    Das ist halt Aufgabenteilung: Der eine hat das Wissen, der andere kann es idealerweise auch gut an die Öffentlichkeit verkaufen.


    Zu den Wahlversprechen sag ich mal lieber nichts. Wer da noch dran glaubt, ist selber schuld. :-)


    :wave

    Ich habe gerade gelesen, daß die durchschnittliche Lebenserwartung im Mittelalter je nach Region und Zeit nur zwischen zwanzig und dreißig Jahren lag.


    Nun stellt sich mir die Frage, ob Menschen mit dreißig damals auch schon "alt" waren, also der Alterungsprozeß schneller ablief.


    Usch ist ja um die dreißig und wohl noch ganz gut anzuschauen.


    Walther ist 40 und hat somit schon ein überdurchschnittliches Alter erreicht. Aber bei ihm sind noch keine altersbedingten Ausfallerscheinungen ersichtlich. Er wird sogar von Hadwig noch als attraktiv angesehen. :wow


    Adalmar ist mit nunmehr 73 für damalige Verhältnissse in einem biblischen Alter. Wenn ich die heutige durchschnittliche Lebenserwartung für Männer in Deutschland ansetze (75,6 Jahre), wäre er (30 Jahre Lebenserwartung zur damaligen Zeit unterstellt) heute 184 Jahre alt. :wow


    Aber die Protagonisten in historischen Romanen werden irgendwie alle älter als der Durchschnitt der damaligen tatsächlichen Bevölkerung...


    Ist jetzt vielleicht eine doofe Frage, aber wie muß ich mir die Menschen vorstellen? So mit 30? Sehen die dann aus wie heute mit 60 oder doch noch relativ jung und sterben dann halt trotzdem?
    Dürfte schwierig zu beantworten sein, weil wohl kaum jemand einen Mittelaltermenschen leibhaftig gesehen haben dürfte. Aber vielleicht gibt es ja Bilder oder dergleichen...


    :wave

    zu Walther von Eisenstein


    Er ist zwar ein Sadist, aber er scheint trotzdem recht intelligent zu sein: Er kann lesen und schreiben und auch Intrigen spinnen. Zudem versteht er es, für ihn hilfreiche Menschen auf seine Seite zu ziehen. Er ist ein gefährlicher Gegner. Ich bin gespannt, wie ihm das Handwerk gelegt wird. (Ich gehe dann mal von einem Happy End aus) :-)


    zum Blutwald


    Unheimlich. Habe ich das richtig verstanden, daß dort "Seelen" geparkt sind? Aus dem Baum hat Ardani doch zwei Seelen geschüttelt. Sie scheinen alle Angst vor ihm zu haben.
    Aber Bärbel haben sie unterstützt, als sie nachts durch den Blutwald mußte.
    Ich glaube, die dort gefangen gehaltenen werden noch eine Rolle in der weiteren Handlung spielen...

    Danke für die Erläuterungen, Mara. :-)


    Zitat

    Original von Mara V.
    In vielen Gebieten des Reiches sorgten die dortigen Herzöge und Grafen auch dafür, dass der allgemeine Rechtsfrieden eingehalten wird. An anderen Stellen breiteten sich allerdings Herren nach der Art Walther von Eisensteins aus.


    Walther ist aber fiktiv, oder? Über den kann ich nichts finden...
    Wieviele Landesfürsten oder -herzöge gab es eigentlich so schätzungsweise?
    Wenn Walthers Land von einem Mann in einem Tagesmarsch durchschritten werden kann, kann es ja nicht so groß gewesen sein. War das schon so die Durchschnittsgröße, von größeren Länderein wie die von Ottokar mal abgesehen?


    :wave