Beiträge von Friderike

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    Original von Pelican
    Er erzählt handlungsorientiert, mit raffinierten Dialogen, aber er sagt mir nicht, wie ich mir Menschen und Umfeld vorstellen muß. Es fehlt gewissermaßen die Farbe. Das wäre dann aber schon der 7. Amazon-Stern... außerdem müßte er dann wohl nochmal mind. 250 Seiten anhängen....


    Ich muß sagen, genau das finde ich angenehm. Ich habe viele Bücher gelesen, die mich mit z. B. mit seitenlangen Landschafts- oder Personenbeschreibungen genervt haben.


    Die Schlüsseldetails kommen aber: An-Nasir ist richtig fett, Madulain exotisch, Yeza blond, Roc ein Lockenkopf, Yves hat stechende Augen, Jean de Joinville ohne Geschlechtsorgan.


    Das reicht mir für eine grobe Vorstellung, den Rest füll ich mit Phantasie auf. :-)


    Dafür ist Berling u.a. bei der Beschreibung von Mahlzeiten sehr genau. Das bräuchte ich gar nicht so genau wissen.

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    Original von Grisel
    Halluzinationen, sehr elegant ausgedrückt. Ludwig ist, ah, sexuell sehr erregt. Er sollte Yeza beschlafen. Eventuell gehört das zum "Kleinen Plan", da der ja vorsieht, daß Yeza seinen neugeborene Sohn heiraten soll und er als Stellvertreter fungiert. Auf jeden Fall soll das Blut der Capets mit dem der Kinder gemischt werden. Yeza hätte in ihrem Zustand keinen Widerstand leisten können. Und ihr Trank hat offenbar ihre erste Periode ausgelöst, so daß sie theoretisch empfangen hätte können.


    Oh! Das macht Sinn.
    Ich hatte die Szene also offensichtlich absolut nicht verstanden. :cry
    Fand es bloß ein wenig weit hergeholt, daß Yeza nun ausgerechnet dort ihre Periode bekommt, wenn sie so darauf wartet.
    Auf ein Aphrodisiakum wäre ich nie im Leben gekommen. Ich dachte halt, es wären "normale" Halluzinationen.


    Zitat

    Original von Grisel
    Was mir an der Pyramidengeschichte noch rätselhaft bleibt ist Guillem de Gisors, der Ludwig im Namen der Prieuré, die alles mitangesehen - und vielleicht auch organisiert - hat anbietet, ihn und Yeza unauffällig auf ein Schiff nach Paris zu bringen. Warum? Warum wollen sie, daß Yeza bei den verhaßten Capets bleibt? Oder hoffen sie, Ludwig nimmt an und verliert an Ansehen, weil er seine Leute im Stich lassen würde? Oder wollen sie doch, daß Yeza später das Kind eines Capets gebiert und das Blut der Usurpatoren sich mit dem der verdrängten Könige vermischt? Hm, noch ein Rätsel.


    Vielleicht sehen die Prieuré Ägypten als unsicheres Pflaster an, gerade für Yeza. Von Ludwig droht Yeza ja keine Gefahr mehr, sie hat ihn ja schon um den Finger gewickelt. Vielleicht ist der König der beste Reisegefährte und sie ist in Frankreich sicherer als in Ägypten? Obwohl sie aus Frankreich damals ja auch fliehen mußte. Unklar. :gruebel

    Lib. III, Cap. 1


    Roc kommt langsam in die Pubertät. Wie er Madulain anschmachtet und eifersüchtig darauf wacht, daß der Rote Falke ihr nicht zu nahe kommt. Ich find das niedlich.


    Roc braucht wohl noch etwas Kampferfahrung. Ich bin mir sicher, daß Yeza Madulains Angreifer kalt gemacht hätte. :grin


    Das Lösegeld:
    Ich mußte ja lachen, wie der neue Großmeister der Templer selbst den Vorschlag zur Gewaltanwendung macht, um die Statuten nicht zu brechen.


    Die Verabschiedung zwischen Baibar und Yeza ist recht rührselig. Baibar hat also doch eine weiche Seite.


    Wie seht ihr die Wandlung des Yves? Ist er aufrichtig?
    Ich denke schon, daß er es ernst meint. Aber warum darf er kein Templer werden? Weil er mal Priester war? Warum spricht das gegen eine Mitgliedschaft bei den Templern? Er müßte aber auch Ritter sein, und Ludwig und Yeza möchten das vorerst zumindest nicht.


    Hamo als Glücksspieler und Betrüger (?), William als Zuhälter, Mahmoud als Sprengmeisteraspirant, Firouz und Hamo als Galgenkandidaten, Yeza freiwillig im Kloster, Ermengarde (=Ingolind?) als Nonne, Madulain und Roc :wow.... Es passiert ja einiges...


    Das Wiedersehen zwischen Madulain und Shirat ist sehr herzlich. Aber was ist mit Madulain und Clarion? Die beiden hatten sich doch freundschaftlich angenährt, dachte ich zumindest. Vielleicht ist Clarion nach der Geburt aber auch noch nicht an sozialen Kontakten interessiert oder anderweitig isoliert von Besuchen...

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    Original von Grisel
    Es zeigt sich hier auch schön, daß Yeza die stärkere ist, und das auch weiß. Als sie meint, sie wäre besser dafür geeignet, auf Abenteuer auszuziehen, als Roc.


    Yeza allein in der Pyramide. Das sie da keine Angst hat. :wow


    Ich habe die Pyramidenszene auch nicht vollständig verstanden.


    Was ist das mit den zwei Getränken?
    Der eine Trank macht müde (Yeza) und der andere führt zu Halluzinationen (Ludwig). Aber beide sind nicht tödlich. War das anders geplant?


    Warum wurde Robert d'Artois dort aufgebahrt?
    *hüstel* Warum wurde sein Penis dabei vergoldet?


    Ludwig ist entweder mächtig naiv oder doch ein Menschenfreund. Warum läßt er Yves laufen? Er hatte ihn doch schon einmal nach den Morden im ersten Buch begnadigt.


    Johannes von Sarrebruck ist tot. *hüpf*
    Ich weiß zwar nicht, wie er in die Pyramide kam, aber egal, Hauptsache weg. Den mochte ich gar nicht...

    Inhaltsangabe laut Klappentext:


    Jim Knipfel ist der blinde Seher im modernen Gewand. Konfrontiert mit der unausweichlichen Wahrheit einer unheilbaren Krankheit, die ihm langsam das Augenlicht raubt, sieht er überall die Lüge. Die Lüge der einem blinden Gesundheitswahn verfallenen Gesellschaft, die der überforderten Eltern und Freunde, die der eloquenten, aber teilnahmslosen Therapeuten.


    Anstatt zu leiden, reagiert Knispel auf seine Weise. Er lacht über alles, schmeißt Ehe und Studium, zieht vom kleinbürgerlichen Wisconsin in einen Großstadtslum, treibt sich mit "Versagern" herum, stiehlt, säuft, schluckt Tabletten - ein junger Mann aus gutem Hause, auf der Überholspur ins Vergessen.


    Irgendwann entdeckt er das Schreiben. Das Papier erträgt seine Wahrheiten; endlich kann er sie teilen. Mit schwarzem Humor, der von tiefster Sensibilität und Verletzlichkeit zeugt, aber keine Tabus respektiert, beschreibt er sein Leben, seine Angst, seine Hoffnung.


    "Blindfisch" ist das Gegenteil einer therapeutischen Krankengeschichte - es ist ein grotesker Aufschrei dessen, der hinter dem Schein, den er immer weniger zu sehen vermag, das wahre Sein erkennt.


    Die Originalausgabe hieß "Slackjaw" und ist im Jahre 1999 bei Tarcher/Putnam in New York erschienen.


    Über den Autor


    Jim Knipfel wurde 1965 in Green Bay, Wisconsin, geboren. Er studierte an der Universität of Minnesota und hielt sich nach dem Studienabbruch mit verschiedenen Jobs über Wasser. Heute lebt er in Brooklyn und schreibt für die "New York Press". Er leidet an einer unheilbaren Augenkrankheit (Retinitis pigmentosa), die ihn langsam völlig erblinden läßt.


    Meine Meinung


    Dieses Buch war ein Verlegenheitskauf, weil ich heute drei Stunden unverhofft warten mußte. Ich habe es für einen Euro erstanden. :-)


    Meine Erwartungen waren daher nicht sehr hoch.


    Jedoch hat mich "Blindfisch" von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Es überzeugt durch eine dichte Geschehensbeschreibung, die von Anfang bis zum Ende konsequent durchgehalten wird.


    Das Buch öffnet auch die Augen in Bezug auf die Alltagsschwierigkeiten von Blinden und zeigt auf, wie man als Hilfebedürftiger in die Mühlen von Ämtern und wohlmeinenden Hilfeorganisationen geraten kann.


    Der Umgang des Autors mit seinen diversen Leiden (Wutanfälle durch Temporallappenläsion des Gehirns, Depressionen, Selbstmordversuche und die schleichende Erblindung) ist unkonventionell:


    Zu erwarten gewesen wäre eine von Lamoryanz triefende Leidensbeschreibung , aber enthalten ist ein pragmatischer Umgang mit allen Leiden. Fast schon nüchtern beschreibt der Autor die diversen Stufen der Erkrankungen, jedoch nicht ohne ein großes Maß an schwarzem Humor zu bewahren.


    Letztendlich besiegt er - trotz oder vielleicht sogar wegen der Erblindung - seine Depressionen und die permanent vorhandene Selbstmordabsicht. Er findet seine Mitte im Leben.


    Fazit:
    Eine "wie im Fluge" vergangene Wartezeit, angereichtert durch etliche Lacher und neue Einblicke. So müssen Bücher sein. :-)

    Mir ist es gestern gelungen, das Buch im Internet zu erstöbern. :hop


    Ich hoffe sehnsüchtig, daß es auch ankommt. Besonders interessant finde ich das Spiegelmotiv...und ich bin auch aus dem Osten. *oute* ;-)


    Emily
    Wenn ich es denn bekomme und gelesen habe, kann ich es Dir gerne schicken. Du müßtest es mir dann bloß wieder zurückschicken.


    :wave

    Hallo afrodita,


    willkommen im Forum. :wave


    Du mußt nichts weiter machen, Jeanne trägt Dich einfach im ersten Beitrag dieses Threads ein.


    Das mit dem späteren Einstieg ist nicht so gravierend. Es wollen ja schon einige später einsteigen. Wenn ich die Zeichen hier richtig deute, werden wir wohl auch eine Weile beschäftigt sein. :-)


    Liebe Grüße,
    Fride. :wave

    Ah, danke Grisel. :-)


    Es stimmt, was Du über Madulain und das erste Buch sagst. Überrascht hat mich trotzdem die Richtung, die sie eingeschlagen hat.
    Aber nun bin ich gespannt, was nach dem Tode von Turanshah zwischen Madulain und dem Roten Falken passiert. Er ist ja hell erflammt und sie scheint auch nicht ganz abgeneigt zu sein.


    Generell bin ich über die Brutalität erschrocken, die in manchen Szenen dargestellt wird. Die Stelle, wo Mameluken die Mannen von Jean de Joinville zusammen in ein Fischernetz binden und zustechen, bis sich nichts mehr bewegt. :wow Ich weiß, daß das damals relativ häufig passierte und ein Menschenleben relativ wenig galt. Aber grausam ist das allemal.


    Die Kinder sollen getrennt werden...das gibt bestimmt Ärger mit den beiden, da sie ja ihren eigenen Kopf haben.


    Mich interessiert noch, wie die Anhänger von Ludwig das Lösegeld aufbringen wollen. Die Schatullen der Königin sollen ja nach dem Aufkauf der Vorräte relativ leer sein.


    Ich bin ganz gefesselt von der Handlung und kann es kaum erwarten, weiterzulesen.


    :wave

    Zitat


    Original von Grisel
    Madulain erkennt an Turanshahs Seite, daß Macht etwas ist, was sie erregt und was sie will. Er, da herrschunwillig aber entzückt von ihr, ist da ein günstiges Werkzeug.


    Sehe ich auch so, aber das kommt für mich so unverhofft. Bisher war sie in erster Linie passiv. Nun fängt sie an Stellung zu beziehen und konkrete Ziele zu entwickeln.


    Mir fällt übrigens gerade auf, daß ich eine andere Ausgabe haben muß. Bei mir kommt das mit der Seitenaufteilung nicht hin.
    Auf S. 438 steht nichts von Baibar, da ist bei mir die Stelle mit Madulain/Turanshah und John Turnbull.


    Außerdem enden bei mir die Seitenzahlen für die Leserunden-Unterteilung immer mitten im Kapitel. *gg*


    Aber bisher hat es ja auch geklappt und wenn man sich im Thread irrt, gibt es ja sicher einen netten Hinweis. :-)

    Ich bin erst im zweiten Kapitel des zweiten Buches.


    Momentan herrscht bei mir auch etwas Verwirrung ob der ganzen arabischen Namen. Aber eine Person scheint sich doch etwas herauszukristallisieren: Turanshah.


    Interessant, daß er offensichtlich nicht nach der Macht strebt, die ihm nach dem Tode seines Vaters zustehen würde. Er ist offensichtlich anders gestrickt und möchte sich geistigen Herausforderungen stellen. Madulain (derzeit als Clarion von Salentin unterwegs) als seine "Gespielin" erstaunt mich. Bislang war Madulain bezüglich ihrer Motive etwas blaß geblieben. ´
    Jetzt bezieht sie Stellung und versucht, Turanshah von den Vorteilen der Macht zu überzeugen. Zudem möchte sie verhindern, daß der Schwindel um die Verwechslung von ihr und Clarentin aufgedeckt wird. Sie intrigiert im Moment ziemlich. Aber all das verspricht noch spannend zu werden.


    Die Kinder kommen mir im Moment ziemlich altklug vor. Sie scheinen sich ihrer herausgehobenen Stellung immer bewußter zu werden. Aber die Rechtsprechung der beiden gefällt mir: Pragmatismus pur.
    Traurig ist, als sie Crean einen Korb geben, dies allerdings auf liebevolle und diplomatische Art und Weise.


    Ich glaube, ich habe ob der ganzen Gruppierungen auch etwas den Überblick verloren. Wer hat denn jetzt den Roten Falken entführt?

    Ihr habt mich neugierig gemacht. :-)


    Ich überlege ernsthaft überlege, mir gleich die kommentierte Ausgabe zu kaufen (Eli hatte sie auf der ersten Seite aufgeführt), allerdings kostet die 50€. :wow


    Was mir daran aber wahrscheinlich gefallen würde: Die Kommentare stehen direkt mit auf der Seite und man muß nicht immer nach hinten blättern...


    Oder ob ein Einstieg ohne Kommentierungen auch möglich ist? :gruebel

    Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit diesem Kapitel, aber hab trotzdem schon mal hier hereingeschmuht. :-)


    Ich weiß nicht so richtig, ob ich die Kinder für leichtsinnig-naiv oder für mutig halten soll. Dieser abenteuerliche Fluchtgedanke, die Drogen, die waghalsigen Kletteraktionen...


    Aber sie stehen für ihre Ziele ein, sie haben sich in den Kopf gesetzt, ihren Freunden zu helfen und ergreifen die -risikoreiche- Chance, die sich ihnen bietet.


    Was mit Gavin weiter passiert interessiert mich. Warum ist läßt er William so abblitzen?


    Lustig finde ich auch, wie sich Jean und Jean A.E. schriftlich gegenseitig die Bälle zuspielen und William die Sache wohl nicht so ernst zu nehmen scheint. Geht es Jean bei der Verschleierung der Beteiligung von William ausschließlich um seinen Ruhm als Chronist oder gibt es noch andere Gründe hierfür?

    Ja Laila, das kenne ich. :-)


    Die Gebrüder Grimm haben ja erst im 18. und 19. Jahrhundert gelebt, aber sie haben die alten Märchen des Volkes aufgeschrieben. Diese wurden ja über Jahrhunderte immer weiter mündlich überliefert.


    Mein Redewendung-Duden schreibt leider nicht, ab wann diese Redewendung gebräuchlich war. :gruebel


    Dafür habe ich gerade gelernt, daß es sich bei der "Kreide" nicht um Malerkreide (Kalkpulver) oder Kreide zum Schreiben (Gips) o.Ä. handeln solle, sondern um die sogenannte "Kirschkreide", die man im preußischen "Kirschmus" nannte. Die solle bei Heiserkeit aufgrund ihrer Süße ähnlich wie Honig wirken. Hab mich als Kind schon immer gewundert, wie man Kreide fressen kann. *gg*


    Ich habe gestern auch an einer Stelle gehangen. Seite 261
    Da steht etwas von "nicht auf der Flucht erschossen werden wollen".
    Ich assoziiere mit "erschossen" Tod durch Waffen, die zur damaligen Zeit noch nicht erfunden waren. Ob man sich auch durch Pfeil und Bogen erschießen lassen kann? Da würde ich eher "tödlich getroffen" oder ähnliches verwenden. :gruebel

    Hm, ich denke, jeder "Dichter" hat die Aufgabe zu erfüllen, die er sich selbst stellt.


    Manch einer möchte seine Mitmenschen unterhalten.


    Vielleicht auch einen Wettbewerb gewinnen. ;-)


    Andere wollen Gesellschaftskritik üben.


    Wieder andere wollen Vergangenheitsbewältigung betreiben, ob nun persönlicher oder globalerer Natur.


    Dann gibt es es vielleicht noch die, die einfach schreiben, weil Freude an der Sprache und am Balancieren mit Stilmitteln haben.


    Oder die, die schlicht damit Geld verdienen wollen.


    :wave