Beiträge von Friderike

    :write


    Hallo Milla,


    das ist wirklich eine sehr schöne Rezi geworden.
    Ich kann mich nur vollumfänglich anschließen.


    Das Buch motiviert ungemein, sich intensiv mit dem Lebensumständen von Antonio Claret auseinanderzusetzen.


    Ich habe lange Stunden intensiv gegoogelt, um mich über Themen wie katholischen Glauben, Ordensgemeinschaften, Exerciten, Selbstgeißelung und ähnliches zu informieren.


    Ein großes Buch, das die Lektüre immer lohnt, auch wenn man zum Glauben und zur katholischen Kirche nicht so viel Bezug hat.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Ich war gerade bei wikipedia schauen, Frau Merian scheint wirklich eine sehr interessante Persönlichkeit gewesen zu sein.


    Sich in diesen Zeiten als Frau der Forschung zu widmen, eine zur damaligen Zeit untypische Forschungsreise zu unternehmen und ein Buch darüber auf Deutsch zu verfassen, wo die Gelehrtensprache doch Latein war. :wow


    Zudem hat sie sich auch von ihrem Mann getrennt und hatte mehrere Liebschaften.


    Ein Stoff, aus dem historische Romane sind. :-)


    Der Nachteil bei ihr ist jedoch, daß sie - ausweislich der Liste von wikipedia -schon sieben Mal in Biographien oder biographischen Romanen als Vorlage diente.....


    Üer die zickige Nonne ist wahrscheinlich noch nicht so oft geschrieben worden. Auf dem Bild sieht sie eher wie eine Hexe aus, fies und hinterhältig. Ist bestimmt auch spannend. Böse Menschen geben manchmal mehr her als "Gutmenschen". :-)


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Ich bin auch mit der Lektüre dieses kleinen Meisterwerkes fertig und sage: Ich habe es genossen. :-)


    Gauß und Humboldt werden etwas kauzig dargestellt, zwar als gute Wissenschaftler, aber im zwischenmenschlichen Bereich teilweise auch unglaublich naiv.


    Das Buch beinhaltet viele gute Lacher, da gebe ich Ines Recht. :-)


    Toms "Aber" kann ich auch gut nachvollziehen. Das Buch fällt zum Ende hin deutlich ab. "Unentschlossen" ist wohl der richtige Ausdruck, man weiß irgendwo nicht, wohin der Autor möchte. Das letzte Kapitel Gauß' unscheinbaren Sohn Eugen zu widmen, fand ich auch nicht so gelungen. Warum das Kapitel ausgerechnet "Der Baum" heißt, erschließt sich mir auch nicht. :gruebel


    Zitat

    Original von Tom
    Mit dem Umblättern der letzten Seite stellt man fest, auf einige dramaturgische Tricks hereingefallen zu sein.


    Das verstehe ich nicht.... Am Ende steht doch bloß das Inhaltsverzeichnis? :gruebel


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave


    [QUOTE]

    Zitat

    Original von Silbenfrau


    Inzwischen ist Deutschland Weltmeister auf dem Gebiet des Abhörens: Wurden nach offiziellen Angaben im Jahr 2003 mit richterlicher Genehmigung 24.441 Telefongespräche abgehört, so waren es lt. einer im Münchener Merkur Juli 2005 veröffentlichten Studie im Jahre 2004 in Deutschland 42 Mio. Telefongespräche. Zahlreiche Gespräche wurden abgehört, ohne dass es den Datenschutzbeauftragten, geschweige denn den Betroffenen mitgeteilt wurde. Der BND leistet also (insgeheim) mehr, als man ihm zutraut.


    :wow Das ist ja Wahnsinn.
    Das hat was mit der geänderten Rechtslage zu tun, oder?
    Mir ist da sowas wie "großer Lauschangriff" in Erinnerung geblieben....


    Danke für den interessanten Buchtip, Silbenfrau.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    :wow Die Exerciten.


    Clarets Selbstdisziplin ist wohl kaum zu übertreffen. Ich kann mir für mich persönlich nicht vorstellen, daß mir ein Leben in so engen - und dazu noch selbst auferlegten - Regeln gefallen würde.


    Aber ich bewundere Menschen, die ihre Berufung gefunden haben und sich mit Haut und Haar für ihre Ideale und Ziele einsetzen.


    Das mit Frau Merian habe ich auch überlesen. *schäm*
    Dabei habe ich doch gerade parallel die "Vermessung der Welt" von Kehlmann gelesen. Obwohl sie dort keine Erwähnung findet, wenn ich es nicht auch überlesen habe. *grübel*


    Lieben Gruß,


    die Fride.

    Hallo Silke,


    LOL ist die Abkürzung für "Laugh out Loud", sowas wie laut loslachen. Ist in Chatrooms eine übliche Floskel. Milla hätte stattdessen auch diesen Smilie setzen können: :lache


    Ist dieser Brief von Clarets Bruder Juan auch überliefert? Oder hast Du den erfunden?


    Hallo Milla,


    schön, daß Du Dir die Mühe mit Isabella II gemacht hast. :-)
    Das Bild ist ja die Härte. Ich hätte mir Isabella ganz anders vorgestellt.
    Ich mag sie nicht, aber irgendwie hatte ich die Vorstellung, daß sie zumindest gutaussehend ist.


    Ich finde es nicht gut, daß sie Claret zwingt, am Hofe zu bleiben. Sie weiß ganz genau, daß er dort nicht glücklich ist und woanders viel mehr Gutes hätte tun können. Klassischer Fall von Egoismus und Machtmißbrauch. :-(



    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Hallo Rike,


    vielen Dank für die ausführlichen Antworten auf unsere Fragen. :-)


    Ich fand diese Leserunde sehr gelungen und werde auch bei Deiner nächsten Leserunde mit uns dabeisein.


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg in Deiner Arbeit und auch privat alles Gute.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Ich habe mal ein Interview mit Frau Bruhns gesehen, das hat mich damals sehr beeindruckt. Auch dort kam ihr ambivalentes Verhältnis dem Vater gegenüber sehr gut zum Ausdruck. Wollte das Buch schon damals lesen, habe es aber aus den Augen verloren.
    Jetzt steht es auf meiner Wunschliste.


    :wave

    Königin Isabella ist doch Spanierin, warum redet sie dann Claret mit dem katalanischen "Mossen" an?


    Kuba ist ja die Härte. :wow


    Was mich allerdings erstaunt hat, daß sich so viele Menschen eingefunden haben am Hafen, um Claret zu begrüßen. Das zeugt doch von einigem Interesse für die Religion, auch wenn die äußeren Anzeichen (Zustand des Priesterseminars, Zerfall der Kirchen) zunächst nicht darauf schließen lassen.


    Wird Claret eigentlich auch mal wütend? Bisher konnte ich das nicht beobachten. Als die Sache mit dem Schuster Perez passierte und dieser ihm mehr als feindseelig gegenüberstand, behält Claret die absolute Ruhe. Ist das eigentlich glaubwürdig? Kann ein Mensch so "gut" sein?


    Einmal findet er relativ deutliche Worte, gegenüber Senora Perez. "Was ihr dem geringsten meiner Brüder angetan habt, das habt ihr mir getan - das, Weib, sind die Worte unseres Herrn! Ich sage Dir, geh nach Hause und wage es nie wieder, mich um ein solch schmutziges Geschäft zu bitten. Du solltest dich schämen, Dolores Perez!" S. 262
    Aber allein auf die Idee zu kommen, um einen Sklaven zu bitten. :wow Aber selbst diese Frau entläßt Claret mit einem Lächeln.


    Mir schwant, daß Familie Perez noch Ärger machen wird. :-)

    Zitat

    Original von Hazel
    Ernst nehmen ist sicherlich okay, aber Panikmachen und Panik haben, das ist etwas ganz anderes, also: Nicht mehr rausgehen, nichts mehr essen, solche Dinge meinte ich eigentlich.


    Naja, ich zumindest verzichte bis auf weiteres auf meine weichgekochten Frühstückseier.


    :wave

    Endlich! Eine fleischliche Regung. :-) Wenn auch nur im Traum. *gg*


    Die Priester dösen ein, schrecken hoch beim nächsten Stöhnen des Bischofs. Doch keiner der Männer getraut sich, Claret zu wecken....Und jeder für sich ahnt, daß es keine schlechten Träume sind, die den Bischof plagen. S. 234


    Bei Claret ist vieles mit seiner Schwester Rosa verknüpft. So ändert die Mutter Maria ihr Antlitz teilweise in das von Rosa. Und auch der Zugang zu Antonia Paris gelang über ihre Stimme, die Toni an Rosa erinnerte....


    :wave

    Tendenziell langweilig? :wow:wow:wow


    Find ich ganz und gar nicht. :-)


    Aber was mich nun interessiert ist, liebe Silke: Was ist denn z. B. "erfunden"? Oder ging es nur darum, Lücken zu füllen, die in der Autobiographie oder den anderen Quellen zu tage traten?


    :wave

    Hallo Suse,


    "Mossen" müßte die katalanische Entsprechung für das spanische "Senor" sein.


    In dem Thread "Fragen an Silke Porath" schreibt Silke dazu:


    Ich wusste auch nicht, dass ein Katalane ein anderes Spanisch spricht als ein "normaler" Spanier. Die im Roman in kursiv gesetzten Zitate in Originalsprache mussten deshalb zum Teil geändert werden; zum Beispiel das Wort Mossèn, was ich ursprünglich als Senor gemacht hatte.


    Der Kamelritt war wirklich klasse. Das dann aber gleich seine Identität als Antonio Claret in Frage gestellt wird, weil dieser ja immer zu Fuß geht. *grins*


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Ich bin da etwas zwiegespalten.


    Sicher isst niemand rohes Hühnerfleisch. Aber was ist z. B. mit Eiern, die nicht ganz durchgekocht sind? Ob da immer die magischen 70 Grad erreicht werden? Ich persönlich mag das Eigelb flüssig. ;-)


    Ich habe auch noch nicht gehört, daß das Virus auf Katzen oder Hunde übergreift. Aber mein Ex-Kater bringt schon mal gelegentlich ein Federviech an. Daß er nur kranke Vögel erwischt (was es ja nicht wirklich besser machen würde) kann ich auch nicht so richtig glauben....


    Bücherelfe
    "Der Pate" ist übrigens ein wundervoller Name für einen Kater. *gg*
    Und das er in die Jahre kommt, daß macht ihn sicherlich nur authentischer. ;-)


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Zitat

    Original von keinkomma
    Dass er in die Kartause will erklärt sich dadurch, dass er bei seinem Ausflug in die "weltliche Welt" mehr als enttäuscht wurde. Also am besten die Welt ausblenden (vergesst nicht, wie JUNG er da war, also auf der Suche nach der eigenen Mitte).
    Silke


    Stimmt, da war zum einen die Geschichte mit Isabell, die den armen Toni mehr als überfordert hat. Wobei mir das ein wenig suspekt ist, daß er gegenüber "fleischlichen Gelüsten" so abgeneigt war. Schließlich war er ja auch - oder gerade - ein junger Mann.


    Dann noch die Enttäuschung mit Felix, der ihn belogen und bestohlen hat.


    Da kann man dann schon mal an der Welt zweifeln.


    :wave

    Zitat

    Original von milla


    Mir ist nicht ganz klar geworden, warum Tonio zu den Jesuiten geht. Ist es ihr Ruf, der ihn lockt oder wurde er dorthin geschickt? Dass er sich dort Unmenschliches (Grausames) abverlangt ist mir unerklärlich. Ich habe es so verstanden, weil er sich unglücklich fühlt bei den Jesuiten und sich dessen schämt, dabei geht er meiner Meinung nach - wie schon früher - immer viel strenger ins Gericht mit sich selbst als mit anderen. In der Zeittafel ist vermerkt, dass er die Jesuiten wegen Krankheit verlässt :help


    Hallo Milla,


    erst dachte ich, daß Toni zu den Jesuiten geschickt wurde vom Bischof. Aber ich habe jetzt nochmal nachgelesen, er möchte "in die Mission gehen", was der Bischof auch genehmigt hat. Anscheinend ohne klare Vorgaben.


    Ich glaube, daß er sich wegen des Rufes der Jesuiten an sie wendet. Sie haben sich ja tendenziell eher der Bildung verschrieben als der Mission. Ist es das, was ihn an der Pforte zu den Jesuiten zweifeln läßt?


    Ich hatte eigentlich den Eindruck, daß er sich zunächst bei den Jesuiten schon wohlfühlt. Er mußte zwar mit zum "Spielen", wo er die Zeit lieber sinnvoller genutzt hätte, aber letztendlich schien er sich damit arrangiert zu haben.


    Er vermißt an sich im Vergleich zu seinen Mitbrüdern die "Tugenden". Wobei hier "Tugend" wohl nicht im Sinne einer positiven Eigenschaft zu verstehen ist, sondern die Fähigkeit und innere Haltung, das Gute mit innerer Neigung (d. h. leicht und mit Freude) zu tun. Daher sicher auch schon der fast verzweifelte Versuch der Selbstgeißelung.


    Ich habe es beim ersten Lesen so verstanden, daß diese massive Selbstkasteiung von Toni bei den Jesuiten nicht so gern gesehen wird. Ich konnte jetzt aber nichts finden, ob die Jesuiten Selbstgeißelung generell ablehnen. Aber sie haben darin wahrscheinlich erkannt, daß Toni unglücklich ist und nicht in ihren Kreis gehört. Daher schicken sie ihn zurück nach Spanien, um "Menschen zu gewinnen". Das ist ja auch der Grund seines Aufbruchs gewesen: Missionieren.


    Zu der Zeittafel: Er war ja auch krank: Zum einen krank an der Seele, weil er sich nicht wohlgefühlt hat. Zum anderen körperlich krank durch die massive Selbstkasteiung am Bein.
    Aber mir kommt das insgesamt auch eher wie ein "Wegloben" seitens der Jesuiten vor.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave