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3 Punkte: Ein Tag im Stadtpark
2 Punkte: Abschiednehmen im Lesen
1 Punkt: Weggeworfen
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Beiträge von Friderike
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Uh, Churchill, danke für die schnelle Antwort!
Das leuchtet alles ein. *strahl*Es gab/gibt ja eine Menge katholischer Orden. *staun*
Fast alle Ordensgründungen sind aus der Reaktion auf spezielle Probleme und Nöte der jeweiligen Zeit entstanden.
Die Orden einen gemeinsame Regeln wie Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Dazu gibt es dann ordensspezifische Regelungen, wie z. B. die Regelung des ordentlichen Lebens und die gestellte Aufgabe des Ordens. Bei den Clarentiner geht es wohl in erster Linie um die Mission, aber auch in der Seelsorge für deutsche Auswanderer in Lateinamerika. (bei wikipedia gefunden)Ich finde das spannend.
Die meisten Orden genießen ja das Wohlwollen des Papstes, so z. B. auch zu erkennen an der Heiligsprechung von Claret in 1950. Gibt es/gab es aber auch Orden, die zu "Abweichlern" werden? Also die sich der katholischen Kirche entfernen und sich gegen Rom stellen/gestellt haben?
Lieben Gruß,
die Fride.
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Zitat
Original von keinkomma
Antonio Claret war ja Katalane, seine Autobiographie hat er auf Catálan verfasst.Hallo Silke,
danke für Deine umfangreiche Auskunft.
ups, Bildungslücke. War mir gar nicht bewußt, das Katalonien auch eine eigene Sprache hat. Habe jetzt aber gegoogelt und weiß, daß Barcelona die Hauptstadt von Katalonien ist und katalonisch auch auf den Balearen neben Spanisch offizielle Amtssprache ist. Von den Basken hört man irgendwie mehr in den Medien, durch die Anschläge der ETA.
Zum spanischen Bürgerkrieg weiß ich auch so gut wie gar nichts. War in der Schule meines Wissens auch nie so richtig Thema. Aber was mich eben erstaunt hat, ist daß zwei bekannte Autoren Romane über diesen Krieg verfaßt haben: Zum einen George Orwell mit "Mein Katalonien" und Ernest Hemingway mit "Wem die Stunde schlägt". Werde ich bei Gelegenheit dann auch mal lesen.
Lieben Gruß,
die Fride.
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Zitat
Original von keinkomma
Zu Deiner Frage: das Bild mit den tausenden Menschen, die in eine Schlucht stürzen, gab es zu Clarets Zeit häufig als Gemälde oder kleines Bildchen "für die Hosentasche". Hilf das weiter?
SilkeJa, schon.
Aber mir leuchtet nicht ein, wieso man Fegefeuer-Bildchen mit sich herumschleppt. So Heiligenbilder oder Bilder von Mutter Maria als Zeichen der Verehrung verstehe ich ja noch. Aber Fegefeuer? Als Warnung?Ansonsten hab ich aufgeholt. Seite 125! *vermeld*
Meine weiteren Eindrücke:
Den Tod des Großvaters fand ich sehr traurig. Aber gut gefallen hat mir die Darstellung der Individualität der Trauer. S.42 unten
Jeder, der schon einmal getrauert hat, kann die von Dir gefundenen Worte, Silke, aus tiefstem Herzen nachempfinden. Die Welt läuft einfach weiter und man selbst ist fest davon überzeugt, daß sie eigentlich anhalten müßte, weil sie einen gravierenden Verlust erlitten hat.Erste Schatten fallen auf Toni, als er erkennt, daß sein Bruder eifersüchtig ist. Toni beteuert seine Aufrichtigkeit dem Glauben gegenüber, als Juan ihn mit Streber- und Schleimervorwürfen konfrontiert. Ich glaube, Toni kann die Motivation seines Bruders überhaupt nicht nachvollziehen. Er erscheint mir in dieser Situation etwas weltfremd, fast schon naiv ergeben.
Äußerst gut gelungen finde ich die Passage auf S. 74 :
Antonio lernt Pythagoras kennen, er trifft bei seinen Besuchen im Haus des Lehrers Tribune aus dem alten Rom, plaudert mit Stadthaltern aus der Antike und misst sich mit den großen Philosphen, stöbert in der Syntax und spielt mit den Konjugationen. Die anschauliche Sprache macht deutlich, daß Toni total in die Welt der Bildung eintaucht, in ihr aufgeht, sie quasi lebt.Im Umgang mit dem Weber Raoul kommen Clarets zwischenmenschliche Qualitäten zum Tragen: Er lobt den eben vom Vater getadelten Weber und baut ihn so wieder auf.
Was mir nicht ganz einleuchten möchte:
Schon in der ersten Klasse bekundet Toni seinen Wunsch, Priester werden zu wollen, weil er nicht anders könne. S. 75,76
Dann auf einmal der Wandel: Er will ein guter Weber werden und Webkunst studieren. S. 82
Warum? Gefallsucht gegenüber seinem Vater? Oder temporäre Faszination des Weberkunstwerkes?
Das dieser "Ausflug" ins Handwerk ein Fehlgriff war, erkennt Toni ja erst, als Maria ihn aus dem Meer errettet. Dann geht er seinen Weg allerdings sehr konsequent. Er möchte ein Kartäuser werden. Bisher kannte ich die Bezeichnung nur als Katzenart. *gg* Es handelt sich dabei um einen katholischen Halb-Eremiten-Orden, der auf den Heiligen Bruno von Köln zurückgeht, daher wahrscheinlich auch das Bruno-Bild, das Toni ständig begleitet.
Seine Familie steuert indirekt dazu bei, daß er stattdessen ein "Weltpriester" wird. Auch dieser Wort war mir nicht bekannt, aber es handelt sich dabei um einen Priester, der keinem Orden angehört und in der Regel in einer Diözese inkardiniert ist und vorrangig zur Seelsorge der Gemeinden und zu Sonderdiensten innerhalb der Diözese eingesetzt wird.
Was ist so schlecht daran, ein Ordenspriester zu sein? Warum möchte der Vater, daß Toni stattdessen eher ein Weltpriester wird?
Aber auch hier finde ich gut, daß Toni jederzeit auf die Unterstützung seiner Familie bauen kann. Sie respektieren seine Entscheidung, den Glauben zum Beruf zu machen und stehen hinter ihm.Eine Frage:
Was ist "gebenedeite" für ein Wort? Es ist mehrfach von der "gebenedeiten Maria" die Rede, aber was ist das?Noch eine Frage, vielleicht auch eher an Churchill:
Bei allem, was Toni zustößt, hat offenbar die Jungfrau Maria ihre Hand im Spiel.
Woraus resultiert der Glaube an die Jungfrau Maria? Das scheint ja ein wesentlicher Punkt zu sein, der den katholischen vom evangelischen Glauben trennt. Die Katholiken verehren Maria in einem viel stärkeren Maße. Warum?*geht jetzt weiterlesen*
Lieben Gruß,
die Fride.
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*bedankt sich bei Wolke und Lübbe*
Ich freu mich schon auf die Leserunde.
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Hallo Silke,
mich interessiert, in welcher Sprache urspünglich die Autobiographie von Claret vorlag. Spanisch?
Wenn ja, sprichst Du auch spanisch oder haben Dir die im Literatur- und Quellenverzeichnis aufgeführten Übersetzungen ausgereicht?
Was hatte Claret für eine Handschrift? Ist diese für uns heute noch lesbar?
Lieben Gruß,
die Fride.
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Ich hänge zurück, bin erst auf Seite 42.
Aber auch ich möchte meine ersten Eindrücke schildern:
Die Sprache ist teilweise wunderschön. Sätze wie "Die Dunkelheit klebt wie schwarze Tinte im Zimmer, der Mond wird von dicken Wolken verdeckt." machen das Szenario sehr anschaulich.
Mir gefällt die Familie von Toni. Anders als in vielen historischen Romanen scheint sie intakt zu sein. Der Vater ist nicht so despotisch wie sonst meist und läßt sich von der Mutter gut zur Räson bringen. (S.36)
Außerdem kann er sich über die Erfolge seines Sohnes freuen und bestärkt ihn. (So z. B. als er verkündet, daß er am Sonntag den Katechismus sprechen darf. S. 37)
Auch seine Schwester Rosa unterstützt Toni nach Kräften. Es sieht - zumindest innerfamiliär - nach einen behüteten Kindheit aus.Toni scheint mitfühlender zu sein als viele andere Jungen in seinem Alter. Er bleibt auch in der Gefahr beim Großvater, als die anderen beiden Jungen vorauslaufen. Er hat Mitleid mit dem gehänselten dicken Bäckersjungen Felix.
Zudem scheint er tief im Glauben verwurzelt, so betet er zur Jungfrau Maria, als Felix zu beim Don Pascual zu versagen droht. Und es funktioniert, so daß sein Glaube dadurch sicherlich eine weitere Stärkung erfährt.
Zudem zeichnet sich die Intelligenz des Jungen bereits ab: Was anderen Kindern Mühe bereitet, wie z. B. das Auswendiglernen der Bibel, erledigt Toni ohne viele Anstrengungen. Auch die Fragen, die er stellt, sind wohl für einen Jungen in seinem Alter eher ungewöhnlich. So kann ihm z.B. die ältere Schwester keine Auskunft darüber geben, was Don Pascual mit dem Rosenknospengleichnis meinte. Er will eben kein "Papagei" sein, er möchte verstehen, was er lernt.
Eine Frage habe ich auch noch:
Auf Seite 18 unten sieht Toni "einen Berg, eine Klippe, hunderte und tausende Menschen stolpern den Berg hinauf und stürzen über die Klippe, sie fallen und fallen und nichts hält sie auf." Dann fragt Toni nach der Ewigkeit der Buße. Ich gehe davon aus, daß es sich beim zitierten Satz um ein Bild handelt. Ich kann es nicht deuten. Wer kann mir das mal erklären, bitte?Lieben Gruß,
die Fride.
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Ich wäre auch gern dabei.
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Zitat
Original von deny
In einem Gedicht darf man wie bei mache des e am schluss wegmachen damit es besser klingtJo, das darf man. Aber es ist korrekter, wenn man den fehlenden Buchstaben dann apostrophiert:
ich denk'
ich mach'
ich tu'Lieben Gruß,
die Fride.
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Hallo Elli,
ich kann Dir leider auch nicht helfen.
Aber bei mir werden grundsätzlich einige Smilies nicht angezeigt, z.B. die von Iris sehe ich nur selten, wenn sie keine foreninternen Smilies nutzt.
Da prangt dann immer nur ein rotes Kreuz.Muß ich vielleicht auch noch etwas zusätzlich installieren? *grübel*
Lieben Gruß,
die Fride.
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Inhaltsangabe laut Klappentext
Horrorautor Martin Stillwater hält sich für einen glücklichen Mann, der auf eine erfolgreiche Karriere zurückblickt, eine glückliche Ehe führt und zwei entzückende kleine Töchter hat. Aber hinter der idyllischen Fassade lauert bereits das nahende Entsetzen. Auf mysteriöse Weise tritt Martin plötzlich mit einem Doppelgänger in telepathische Verbindung, der mit aller Macht in seine Identität schlüpfen möchte. Und an einem verregneten Tag bricht diese seelenlose Killermaschine in das Haus der Stillwaters ein und erklärt, Martin habe ihm seine Frau, seine Familie und sein Leben gestohlen. Er sei der wahre Martin Stillwater und fordere nun zurück, was ihm gehöre. Der unheimliche Doppelgänger beginnt einen mörderischen Feldzug, um Martin aus dem Weg zu räumen und seinen Platz anzunehmen. Nicht einmal die Polizei kann den Stillwaters helfen - verzweifelt nimmt die Familie den Kampf gegen den mörderischen Wahnsinn auf. Aber wo immer sie sich zu verstecken suchen - der psychopathische Killer macht sie ausfindig.
Der Autor
Dean Koontz, 1946 in Bedfort/Pennsylvania geboren, besuchte das Shippensburg State College und nahm 1966 eine Lehrerstelle in Appalachia an. Wenig später heiratete er und veröffentlichte seinen ersten Roman und Kurzgeschichten. 1976 zog er mit seiner Familie nach Orange County/Kalifornien. In mehr als 20 Jahren schrieb Koontz 55 Bücher, die in einer Weltauflage von über 100 Millionen Exemplaren in 18 Ländern verbreitet sind.
Meinung
Inhaltlich erinnerte es mich an "Der Dritte Zwilling" von Ken Follet, der aber um Längen besser war. Die Motivlage des "psychotischen Killers" blieb mir völlig verschlossen. Es gab zwar einige Lacher, weil sich der Killer sein gesellschaftliches Wissen anhand von Kinofilmen angeeignet hatte und diese Erkenntnisse versuchte, situationsbezogen einzusetzen. Aber es hat mich nicht wirklich berührt, die Protagonisten blieben mir fremd und teilweise zu klischeebeladen.
Sprachlich kann ich keine Besonderheiten finden. Koontz, bzw. der Übersetzer benutzt keine sehr bildhafte Sprache. Es ist 08/15 geschrieben.
Der Spannungsbogen ist zwar gut gezogen und er motiviert auch, am Buch zu bleiben. Alles in allem habe ich an diesem Buch vier Stunden gelesen, die aber anderweitig sicher besser investiert gewesen wären.
Das war mein erster Koontz, und es wird vorerst auch mein letzter bleiben. Aufgrund der mit diesem Buch gemachten Erfahrung kann ich den ganzen Hype um Herrn Koontz und seine Bücher nicht nachvollziehen. -
Prima, daß alles geklappt hat.
Danke Wolke.
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Ja, das sieht gut aus, Silke.
Dann schicke ich das Leserundenformular mal mit der Einteilung los.
Ich hoffe, daß ich noch bis Montag warten kann, bin auch schon ganz hibbelig...
Sehr gut gefällt mir übrigens die Aufstellung am Ende des Buches. Ich liebe schematische Darstellungen.
Lieben Gruß,
die Fride.
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Vielleicht sollten wir auch nach der Aufteilung Kindheit/Jugend/Mittelalter/Alter vorgehen?
Einige Kapitel sind ja recht lang, so z.B. das mit Santiago de Cuba, Paris ist dagegen relativ kurz...
Auf der Portalseite gibt es das Leserundenformular, ganz rechts unter der Leserundenvorschau für "Gottes Weber".
Wenn wir uns mit der Aufteilung einig sind, würde ich es auch abschicken....
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Also ich hab das zwar auch noch nie gemacht, Silke, aber was ich verstanden habe, ist daß wir eine Einteilung des Buches vornehmen sollen.
Damit nicht das ganze Buch in einem Thread abgehandelt werden muß.
Wir können die Kapitel übernehmen,
Sallent 1807-1824; S. 11 - 83
Barcelona 1825-1829; S.84 - 125
Rom 1835-1840; S.126 - 148
Katalonien 1840-1850 ; S.149 - 216
Santiago de Cuba 1850-1857; S. 217- 310
Madrid 1857-1868; S. 311- 368
Paris 1868-1869; S. 369 - 377
Rom 1869-1870; S. 378 - 390
Fontfroide 1870; S. 391 - 403
Das sind dann zwar neun Threads, was im Vergleich gesehen vielleicht etwas viel ist. Andererseits handelt es sich ja wahrscheinlich um die einzelnen Lebensstationen Clarets, so daß ich das gutheißen würde, wenn wir uns an diese Einteilung anschließen könnten.Was meinst Du, Silke?
/edit: das zweite Rom vergessen, Seitenzahlen ergänzt
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Wer ist Mirandola?
*googeln geht*Hallo Ines,
Als typisch Ossi würde ich Deine Aussage nicht beschreiben.
Ist vielleicht jetzt etwas weit hergeholt, aber auch in der klassisch-liberalen Wirtschaftstheorie gibt es z.B. den von Adam Smith geprägten Ansatz, daß das eigennützige Streben der Menschen zum Wohl der gesamten Gesellschaft beiträgt. Quasi als Automatismus.
Du gehst halt eher davon aus, daß es kein Automatismus gibt und sich auch der einzelne Gedanken um seinen sinnvollen Platz in der Gesellschaft machen sollte. Seine Fähigkeiten zum Wohle der Gesellschaft einsetzen sollte.
Zum zweiten Teil Deines Statements: Da haben Dich die Eulen-Diskussionen ja schon relativ gut auf die Thematik eingestimmt. Vielleicht diskutieren wir ja auch mal Mirandola.
Freut mich jedenfalls, daß es doch ein gelungener Abend war.
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Hallo Ines,
magst Du kurz berichten, wie es gelaufen ist?
Lieben Gruß,
die Fride.
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Wow, das ist ja eine Super-Website.
Mit vielen Hintergrundinfos über das Buch. Der Stammbaum ist auch klasse.
Ich möchte auch gern mitmachen, wollte schon immer mal ein Buch von Tanja Kinkel lesen.
Unter welchem Nick schreibt Tanja Kinkel hier?
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Hallo Koala,
ich habe die "Tochter des Salzsieders" nicht gelesen. *schäm*
Werde ich aber nachholen.Ansonsten muß ich sagen, daß ich auch ohne die Vorkenntnisse der "Tochter des Salzsieders" recht gut zurechtgekommen bin.
Lieben Gruß,
die Fride.
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Danke fürs Eintragen, Wolke.