Beiträge von Laila

    Einen Verdacht hatte ich hier auch schon (dank Michelle, daher weiß ich nicht, ob ich allein darauf gekommen wäre :lache). Dass Olsen nicht in Frage kommt, dachte ich die ganze Zeit. Das wäre zu einfach gewesen, zudem passt das sehr beherrschte Vorgehen nicht zu der Aggressivität von Olsen.


    Einen Fehler habe ich auf Seite 266 gefunden:


    "Prächtig", sagte Maria. "Nun hat er also Nummer vier auf dem Gewissen."
    "Nummer fünf", meinte Anna, "wenn wir Paula Ehlers mitrechnen."


    Bernd Ungerer müsste doch eigentlich Opfer Nummer fünf bzw. sechs (Paula Ehlers mitgerechnet) sein. Martha, Hanna Grünn, Markus Schiller, Laura und nun Bernd Ungerer.

    Die Identität des ersten Opfers ist aufgedeckt, und der Fund der nächsten beiden Opfer zeigt nun, dass ein Zusammenhang zwischen den Morden besteht und der Mörder nach Motiven der Märchen der Gebrüder Grimm mordet.


    Das Buch von diesem Weiss wird von dem Buchhändler als "abgedroschener Thriller mit literarischen Ansprüchen" bezeichnet. Das trifft es vermutlich sehr genau. :grin Weiss scheint aufgrund seiner Statur und seiner Kenntnis der Gebrüder Grimm exakt in das Profil des Mörders zu passen.


    Die nächste Spur führt zu Hannas Exfreund Olsen, dessen Motorradspuren am Tatort gefunden wurden. Annas Vorgehen fand ich hier zu impulsiv, immerhin hat sie dadurch einen Beweisgegenstand zerstört. Auch glaube ich nicht, dass man solche Geschwindigkeiten auf dem Motorrad zurücklegen kann, ohne einen Helm oder wenigstens eine Schutzbrille zu tragen. Allerdings bin ich noch nie Motorrad gefahren, daher kann ich mich hier irren.


    Laura war eine etwas tragische Gestalt. Sie hat sich anfangs zwar dagegen gewehrt, ertränkt zu werden, sich dann aber damit abgefunden und sich gesagt, dass sie nun mit ihrem Kind vereint ist. Allerdings verstehe ich nicht, wie sie auf etwas Dunkles zugehen kann, das in ihrem Pool liegt. Ich wäre weggelaufen. :grin


    Das mit dem XYY-Syndrom war mir auch neu.

    Der Einstieg direkt in das Geschehen ohne langes Herumgeschwafel vorab gefällt mir gut. Fabel wird von der Tat emotional sehr stark berührt. Ein atmosphärisch gut beschriebener und spannender Einstieg in die Geschichte.


    Die Szene im Krankenhaus ist auch gut aufgebaut mit der wechselnden Perspektive auf den Mann am Krankenbett seiner Mutter. Danach geht es in den nächsten Kapiteln darum, die Identität des Mädchens zu klären, denn es ist relativ schnell klar, dass es sich bei dem Opfer nicht um die Person handelt, sie sie zu sein scheint. Auch hier finde ich das Vorgehen gelungen; dem Leser wird das leise Unbehagen Fabels glaubhaft vermittelt, und dessen Zweifel finden kurz darauf Bestätigung.


    Die Personen selbst sind gut gezeichnet. Anna scheint sehr impulsiv zu sein, Maria ernst und überlegt in ihrem Handeln, Werner erfahren und ruhig.


    Ich habe den Vorgängerroman nicht gelesen, aber zum Glück werden die wichtigsten Ereignisse immer wieder kurz angerissen und es wird klar, wie sehr das Ermittlerteam dadurch geprägt wurde.


    Hm, das mit dem Porsche und den Namen ist mir nicht so aufgefallen, aber das mit den Villen stimmt. Die Leute leben entweder sehr feudal oder am Rande der Armutsgrenze. Teilweise wird etwas zu sehr ins Detail gegangen bei den Beschreibungen, und an einer Stelle sagt Brauner:


    "Wie du weißt, schieben wir Beutel über Hände und Füße, damit unterwegs keine Spuren vernichtet werden (...)"


    Diese Art von Erklärungen, die in Dialogen gemacht werden, mag ich nicht so besonders. Das mit den Beuteln wird Fabel ja wissen, daher ist klar, dass es eigentlich nicht ihm erklärt wird, sondern dem Leser, und da hätte ich es besser gefunden, das einfach als Erklärung außerhalb des Dialoges einzuschieben.


    Von der Aufmachung her finde ich das Buch sehr schön mit dem geprägten Schutzumschlag, dem Einband mit den Pfotenabdrücken und den Karten im Innenteil.

    Also mein Mann hat es nach wie vor nicht so mit Romanen und bevorzugt seine Computerzeitschriften und Fachbücher. Aber der Mann einer guten Freundin, der vorher nie ein Buch gelesen hat, verschlingt seit neuestem einen Roman nach dem anderen und schwärmt mir am Telefon sogar manchmal von seinem aktuellen Lesestoff vor. Da war ich wirklich verblüfft. :wow

    Tja, BJ, ich erinnere mich an einen heiße-weiße-Schokolade-Tag, als ich ratlos vor meinem Buch saß, einen Kugelschreiber in der Hand, und du recht schadenfroh meintest: "Gut, dass ich das nie tun muss." :grin


    Denk dir schon mal einen guten Signierspruch aus. :lache

    Auch von mir herzlichen Glückwunsch an einen lieben Eulerich, der sich vor sieben Minuten offiziell von der 3 in der Zehnerstelle seiner Lebensjahre mannhaft verabschiedet hat. :lache


    :birth :birth :birth

    Hallo,


    mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, und zum Schluss hin konnte ich ihn nicht mehr aus der Hand legen. Eine sehr gut recherchierte und gelungene Darstellung der Weltausstellung in London 1851.


    Vor dem Hintergrund des viktorianischen Englands begleitet der Leser Emily Paxton von ihrer Kindheit bis zum Ende der Weltausstellung. Der Roman beginnt mit einem Prolog, der einen wichtigen Einschnitt im Leben Emilys und Victors beinhaltet und dessen zentrales Motiv im Roman immer wieder aufgegriffen wird.


    Peter Prange entfaltet die gesamte Entstehungsgeschichte und den Verlauf der Weltausstellung aus der Sicht von Emily Paxton, Joseph Paxton, der den Glaspalast entworfen hat, Henry Cole und Victor Springfield, und somit ermöglicht er eine jeweils andere Sichtweise auf das Ereignis. Anschaulich dargestellt ist Emilys Weg von ihrer Kindheit bis zu dem Moment, wo sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt und sich von den Werten und Vorstellungen verabschiedet, mit denen sie aufgewachsen ist. Victors Weg führt ihn sehr konsequent zwar immer wieder in ihre Nähe, aber dennoch auch jedes Mal wieder von ihr fort. Das Ende finde ich passend und der Entwicklung der Figuren entsprechend.



    Den Abschluss des Romans bildet der Epilog, in dem auf den Brand eingegangen wird, der den Glaspalast im Jahr 1936 zerstört. Schon vorher war von der einstigen Pracht und dem Glanz nicht mehr viel übrig. Irgendwie ernüchternd, finde ich.


    Liebe Grüße,
    Laila