Der Einstieg direkt in das Geschehen ohne langes Herumgeschwafel vorab gefällt mir gut. Fabel wird von der Tat emotional sehr stark berührt. Ein atmosphärisch gut beschriebener und spannender Einstieg in die Geschichte.
Die Szene im Krankenhaus ist auch gut aufgebaut mit der wechselnden Perspektive auf den Mann am Krankenbett seiner Mutter. Danach geht es in den nächsten Kapiteln darum, die Identität des Mädchens zu klären, denn es ist relativ schnell klar, dass es sich bei dem Opfer nicht um die Person handelt, sie sie zu sein scheint. Auch hier finde ich das Vorgehen gelungen; dem Leser wird das leise Unbehagen Fabels glaubhaft vermittelt, und dessen Zweifel finden kurz darauf Bestätigung.
Die Personen selbst sind gut gezeichnet. Anna scheint sehr impulsiv zu sein, Maria ernst und überlegt in ihrem Handeln, Werner erfahren und ruhig.
Ich habe den Vorgängerroman nicht gelesen, aber zum Glück werden die wichtigsten Ereignisse immer wieder kurz angerissen und es wird klar, wie sehr das Ermittlerteam dadurch geprägt wurde.
Hm, das mit dem Porsche und den Namen ist mir nicht so aufgefallen, aber das mit den Villen stimmt. Die Leute leben entweder sehr feudal oder am Rande der Armutsgrenze. Teilweise wird etwas zu sehr ins Detail gegangen bei den Beschreibungen, und an einer Stelle sagt Brauner:
"Wie du weißt, schieben wir Beutel über Hände und Füße, damit unterwegs keine Spuren vernichtet werden (...)"
Diese Art von Erklärungen, die in Dialogen gemacht werden, mag ich nicht so besonders. Das mit den Beuteln wird Fabel ja wissen, daher ist klar, dass es eigentlich nicht ihm erklärt wird, sondern dem Leser, und da hätte ich es besser gefunden, das einfach als Erklärung außerhalb des Dialoges einzuschieben.
Von der Aufmachung her finde ich das Buch sehr schön mit dem geprägten Schutzumschlag, dem Einband mit den Pfotenabdrücken und den Karten im Innenteil.