Beiträge von Laila

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    Original von JaneDoe
    Ceylon 1847: Melissa wächst auf der Teeplantage ihres Vaters auf ...


    :yikes Wo hast du das gefunden?


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    1838. Der britische Kartograph Hayden Tamasin kommt im Auftrag der Krone nach Ceylon, um Landvermessungen vorzunehmen. Bei dem Besuch einer Kaffeeplantage verliebt er sich in Melissa, die Tochter des Besitzers …


    Oje, geistert diese Version immer noch durchs Netz? :fetch

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    Original von Lipperin


    Nur mal ein paar krude Gedanken dazu - mich lässt das nämlich auch nicht los:
    Ist Audrey vielleicht auch nicht in der Lage, ihre Tochter zu lieben, weil sie schon so viele Illusionen verloren hat? Weil sie gemerkt hat, dass ihr Leben an der Seite von Edward für sie eben kein Glück ist? Weil sie sogar dankbar ist, dass er sich eine andere Frau für sein Bett gewählt hat? Weil sie sich - vielleicht - innerlich von Edward und dieser Ehe in einer Art und Weise distanziert hat, die keinerlei Gefühl mehr aufkommen lassen können? Ihre Liebe gilt Alan, empfangen zu einer Zeit, als sie vielleicht noch ihrer Liebe zu Edward sicher war?


    Lipperin , damit liegst du richtig. Es ist die Weiblichkeit Melissas, in der sie sich wiederfindet, nicht unbedingt in ihr als Person oder als Charakter. In einer Situation wie der von Audrey reagieren Menschen unterschiedlich, und ihre einzige "Auflehnung" besteht in der Ablehnung ihrer Tochter, was sie noch dazu als ausgleichende Gerechtigkeit empfindet, denn sie ist dafür Edwards Lieblingskind, der wiederum mit ihrem Liebling Alan nicht viel anfangen kann. Sie überlegt ja durchaus, was das über ihre Qualitäten als Mutter aussagt, sagt sich aber auch, dass Gefühle sich nicht erzwingen lassen. Melissa ist noch dazu ganz und gar Edwards Tochter, und unbewusst mag das auch mit ausschlaggebend für Audrey sein, sie abzulehnen. In ihr Verhalten spielen eine Menge unterschiedlicher Faktoren mit ein.
    JaneDoe , dass eine Mutter ihre Liebe nur einem Kind gibt und das andere vollkommen vernachlässigt, gibt es leider. Ein Kind ist in der Familie dann das, was immer härter bestraft wird als andere (sowohl Junge als auch Mädchen) und irgendwie nicht schafft, Anerkennung zu finden bei dem entsprechenden Elternteil. Sicher wäre es richtig, wenn Audrey ihrer Tochter eine glückliche Kindheit ermöglichen würde, aber das kann sie möglicherweise nicht, weil sie selbst unglücklich ist.


    Liebe Grüße,
    Laila

    Vielen Dank für die abschließenden Kommenare, JaneDoe und beowulf. :bluemchen


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    Original von JaneDoe
    Überhaupt nicht klar geworden ist mir bis zum Schluß das kaltherzige Verhalten Audreys Melissa gegenüber. Ich könnte es mir nur so erklären, dass sie nicht ihre leibliche Tochter ist. Aber da sie das ja doch zu sein scheint, ist mir unverständlich, wie man sich völlig ablehnend gegenüber der eigenen Tochter verhalten kann.


    Auf S. 192 gibt es eine Innensicht von Audrey, in der sie über ihre Beziehung zu Melissa reflektiert. (u. a.:Was war schon eine Tochter? Man selber noch einmal in jung.) und auf S. 302. Ich glaube, dass Mutterliebe nicht immer selbstverständlich ist, ich habe das auch schon im eigenen Bekanntenkreis erlebt. Audrey ist unglücklich, sie ist in ihrem Leben gefangen, und vielleicht findet sie sich in Melissa gewisserweise doch irgendwie wieder.


    Zitat

    Und für die nächste Auflage: Auf S. 511 ist noch einmal von Fotos die Rede.


    Danke. :-) Das hatte ich schon vor ein paar Tagen meiner Lektorin gemailt, es müsste zusammen mit der anderen Textstelle in der nächsten Auflage richtig stehen.


    Liebe Grüße,
    Laila

    @beo
    Ich war bei den Recherchen verblüfft, wie lange die Sklaverei z.B. in Britisch-Indien noch gängig war. Während die Engländer selbst die Sklaverei schon lange abgeschafft hatten, duldeten sie sie dennoch längere Zeit in den Ländern, in denen sie Landesherren waren.


    Liebe Grüße,
    Laila

    Vielen Dank für den ausführlichen Abschlusskommentar, Nordstern. :bluemchen


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    Original von Nordstern
    @ Spike: Das könnte natürlich die Erklärung sein, dann wurde bei ihm durch die Ähnlichkeit der beiden Briefbeschwerer nur die Erinnerung ausgelöst.


    Genauso ist es. Daher auch die Erinnerungssequenz beim Anblick des Briefbeschwerers. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila

    Vielen Dank, spike. :bluemchen


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    Original von spike
    Aber am meisten traurig machte es mich das Louis und Estella ihren traum von einer gemeinsamen Zukunft nicht leben durften. Das so alles gegen diese Liebe war. :cry


    Das hat mich beim Schreiben auch sehr traurig gemacht. :-(


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von JaneDoe
    Ja genau, das meinte ich. Hatte so eine Opiumhöhle à la Sherlock Holmes vor Augen :-) Irgendwie paßt Opium für mich nicht zu Ceylon.


    Dass dort welcher angebaut wurde, wäre mir auch neu, aber die Ceyloner Gesellschaft waren zu der Zeit Engländer, und die haben Opium durchaus konsumiert.

    Zitat

    Original von JaneDoe
    Gab es in Ceylon Opiumhöhlen? Soweit ich weiß, wurde in diesem Land nie Mohn angebaut.


    Beziehst du dich auf das Haus, in dem Louis und Hayden Opium geraucht haben? Mohn musste ja nicht direkt im Land, in dem er konsumiert wurde, angebaut werden, sondern Opium konnte wie jede Handelsware in verschiedene Länder importiert werden.


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von Primavera
    schreibst Du schon an einem neuen Buch oder erscheint schon demnächst eines?


    Mit dem neuen Roman habe ich bereits angefangen, ich denke, er wird genau ein Jahr nach dem Orchideenpalast erscheinen, der genaue Erscheinungstermin steht allerdings noch nicht fest.


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    Wenn ja, dürfen wir schon ein wenig davon wissen?


    Ich kann schon mal so viel vorab verraten: Es geht dieses Mal nach Europa im 18. Jahrhundert. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von JaneDoe
    Über diese ständigen Ohrfeigen und Züchtigungen habe ich mich gewundert. War das denn in dieser Gesellschaftsschicht üblich?


    Bestrafungen wie z.B. Schläge auf die Hände waren bis vor gar nicht so langer Zeit sogar an Schulen noch normal. Was allerdings Edwards generellen Hang zu rigiden Bestrafungen angeht, darf man natürlich auch nicht vergessen, dass er ja eigentlich gar nicht der Gesellschaftsschicht angehört, in der er sich bewegt, diese Gewohnheit, Konflikte mit Gewaltanwendung zu lösen, waren sicher schon vorher Bestandteil seiner Persönlichkeit. Er hat sich ja nur äußerlich angepasst, innerlich ist noch viel von James Walt übrig. Seine Art, mit Melissa umzuspringen, scheint die einzige Art der Erziehung zu sein, die er kennt, sich auf lange Diskussionen einzulassen, entspricht ihm nicht.


    Zitat

    Das Gespräch zwischen Melissa, Lavinia, Hayden und Alan, in dem es um reisende Frauen ging, hat mir richtig gut gefallen.


    Das zu recherchieren war unglaublich spannend. Wenn ich Zeit habe, stelle ich mal eine Rezi zu einem der Bücher über reisende Frauen ein.


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    Original von beowulf
    Wer wie ich ein Buch erwartet, dass sich mit Entwicklungen von Personen in Gesellschaft und den damit verbundenen Konflikten mit der Familie und der Gesellschaft befasst- so wie das alle Romane von Laila El Omari als Grundthema haben- der allerdings wird nicht enttäuscht und um einen Lesegenuss bereichert.


    Vielen Dank, beo. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila

    Lipperin
    Mit deutlichen Misshandlungsspuren ist eine Frau auch damals vermutlich nicht unter die Leute gegangen, sie hätte sich in der Tat als unpässlich entschuldigen lassen, und sie würde vermutlich auch eher gesagt haben, sie sei gestürzt, ehe sie sagt, ihr Vater (Ehemann) habe sie geschlagen.


    Liebe Grüße,
    Laila

    Die Idee finde ich wirklich interessant, Lipperin. :-)


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    Original von Lipperin
    Edwards Schwäche scheint mir Melissa zu sein.


    Das ist sie wirklich.


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    Anfangs erschien es mir nicht abwegig zu vermuten, Edward/James habe Edwards Verlobte gekannt und ... – ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass er auch nur die geringsten Skrupel hatte, schließlich nennt er sie „seine kleine chinesische Dirne“, die er „in der Tat unangetastet gelassen“ habe. Ob er sich diesbezüglich nur auf Edwards Wort verlassen hatte?


    Damit liegst du ja auch ganz richtig. Daher auch Zhilans Erscheinen am Hafen, als das Schiff ausgelaufen ist, obwohl sie mit ihrem Verlobten ausgemacht hatte, dass sie nicht kommt. Ich habe dabei offen gelassen, ob sie ihn vor James warnen möchte oder ob sie ihm einfach sagen will, was er ihr angetan hat. Der Leser bleibt dahingehend so unwissend wie Edward.


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von spike
    Wie alt sind eigentlich Louis, Estella, Melissa und Alan?


    Das Alter von Alan ist vielleicht ein wenig zu versteckt im Text. Edward Tamasin heiratet 1820, eineinhalb Jahre später kommt Alan zur Welt, er ist also 25 Jahre alt, Melissa ist fünf Jahre jünger. Louis wird wenige Monate nach Alan geboren. Lavinia ist 18, Gregory gleichaltrig (S. 76), und Estella ist zwei Jahre älter als Gregory (S. 97).


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Wie kommt man denn auf den Namen Tamasin für einen Engländer?


    Der Name ist selten, das stimmt. :-) Mir hat er gut gefallen, und ich fand irgendwie, er passte zu Edward.


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    Etwas verwundert war ich, dass Kaffee angebaut wird und nicht der berühmte Ceylon-Tee. Aber ich habe mich kundig gemacht: Tee wurde von den Engländenr erst ca. 30 Jahre später abgebaut.


    Darüber weiß heute auch kaum jemand noch etwas, Ceylon ist von einer reinen Kaffeeinsel zur reinen Teeinsel geworden. Hier ist noch mal ein Direktlink zur Plantagenwirtschaft der Engländer.


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von Königstochter
    Ich hab mich bei Edward immer gefragt, ob er wirklich keine Gefühle für seine Tochter empfindet. Oder ob er einfach nur nicht die richtige Art gefunden hat, sie auszudrücken...


    Auf S. 40/41 reflektiert er über die Beziehung zu ihnen: In die Vaterrolle war er wie in jede andere Rolle in seinem Leben geschlüpft, stellte jedoch im Laufe der Jahre fest, dass sie ihm Gefühle abrang, die er in dieser Art nicht vorhergesehen hatte. Da liegst du mit deiner letzten Vermutung richtig.


    Zitat

    Mit Lavinia konnte ich mich am besten identifizieren. Sie weiß was sie will und geht methodisch vor um es zu bekommen.


    Lavinia ist eine meiner Lieblingsfiguren im Buch. :-)


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von Lipperin
    Als erstes: Mein Verdacht hat sich – leider – nicht bestätigt. Entschuldigung, Laila, aber ich habe wirklich erwartet,

    Da kann man mal sehen, was ich Edward alles zugetraut habe. Aber das im Buch Beschriebene reicht ja auch schon. Heftig, heftig.


    Ich bin jetzt aber trotzdem neugierig, welche Idee du da konkret hattest und wie du darauf gekommen bist. :-)


    Zitat

    Warum allerdings Melissa überhaupt nicht einmal auf den Gedanken kommt, dass es vielleicht besser wäre, ihren Vater nicht über die Dinge zu befragen, die sie von Hayden erfahren hat, wundert mich nun doch. Glaubt sie denn wirklich, er würde ihr die Wahrheit erzählen, wo sie doch schon über die Verhältnisse auf ihrer eigenen Plantage im Unklaren gelassen wurde? Und wieso kommt sie auch nicht auf die Idee, Hayden damit in Gefahr zu bringen?


    Melissa handelt sehr emotional in dem Fall und muss ja schließlich auch erkennen, dass sie vielleicht besser geschwiegen hätte - andererseits wäre die ganze Geschichte möglicherweise sonst nicht ans Licht gekommen.


    Zitat

    Puh, was für ein Ende, zwei Tote, wobei ich bei einem nicht damit gerechnet hatte


    Um ihn hat es mir so furchtbar leid getan ...


    Vielen Dank für den schönen Abschlusskommentar, Lipperin. :bluemchen


    Liebe Grüße,
    Laila

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    Original von Lipperin
    Also hat sich auch niemand etwas dabei gedacht, wenn eine Wange etwas gerötet oder angeschwollen war? Oder war die betreffende junge Dame dann einfach unpässlich? :gruebel


    Hier ist ja jetzt eher die Rede von Ohrfeigen, was Schläge ins Gesicht angeht, und die sind zwar unmittelbar danach zu sehen (Rötungen), aber bleibende Spuren wären ja eher zu sehen, wenn er mit der Faust zuschlagen würde. Derartige Misshandlungen wären selbst in der damaligen Gesellschaft nicht unbedingt tragbar.

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    Original von WaterPixie
    Ich kann mir nicht helfen - aber je länger ich darüber nachdenke, desto intensiver wird das Gefühl, das der Prolog seinen eigenen Rhytmus hat und der Rest der Geschichte einen anderen. :gruebel


    So war es für mich beim Schreiben auch, und ich bin froh, dass es beim Lesen so rüberkommt. :-)


    Zitat

    Auf der einen Seite hasst Edward Tamasin regelrecht seinen Sohn Louis aber (so seh ich das) hegt er vlt. auch Zuneigung gegenüber ihn. Da er ihm doch ähnlich ist. Ähnlicher jedenfalls als Alan. Edward Tamasin nutzt jede erdenkliche Möglichkeit sich mit ihm zu streiten und ihm in die Quere zu kommen; wenn er ihn so sehr verabscheut warum hat er ihn und seine Mutter nicht schon längst von der Plantage gejagt?


    Edward erkennt in Louis viel von sich selbst, und hält es daher für sicherer, ihn im Auge zu behalten. Andererseits geht es Louis immer noch besser als anderen Eurasiern, weil er durch den Stand, den sein Vater genießt, gesellschaftlich nicht geächtet wird.


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    Original von Lipperin
    Ich hatte beim Lesen - eben außer beim Prolog - eher so ein Gefühl einer kaum wahrnehmbaren Bedrohung, wie ein Schatten trotz Sonnenschein.


    Darüber freue ich mich sehr, denn genauso soll es wirken.


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    Original von WaterPixie
    Alan z.B ist für mich eine derart farblose Person


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    Original von bibliocat
    Alan ist mir bis jetzt viel zu farblos beschrieben. Er interessiert sich für nichts ( im Gegensatz zu Melissa) und bleibt eher unscheinbar


    Alan war eine echte Enttäuschung für mich. Er hat sich beim Schreiben irgendwie verselbständigt. :lache


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    Original von Esme
    Hierzu hätte ich zwei Fragen.


    1. Ist die Plantage evtl. nicht nur nach Edwards Freundin benannt, sondern auch wegen dem holländischen Namen für Ceylon = Zeilan?


    2. Wurde der falsche/echte Edward nach Prinz Edward benannt, weil der englische Gouvernor 1875 zu Ehren Prinz Edwards eine gemauerte Einfassung im Zentrum von Kandy errichtete.


    Du glaubst gar nicht, wie reizvoll ich diese Ideen finde, leider sind sie mir nicht gekommen.


    Liebe Grüße,
    Laila