ZitatOriginal von Cait
Mir war es klar, dass die Kette von Brian war. Sie erinnert sich daran, wie sie Brian kennengelernt hat.
Ja, die Kette war von Brian. Später im Roman wird das Bild noch einmal aufgegriffen.
ZitatOriginal von Cait
Mir war es klar, dass die Kette von Brian war. Sie erinnert sich daran, wie sie Brian kennengelernt hat.
Ja, die Kette war von Brian. Später im Roman wird das Bild noch einmal aufgegriffen.
ZitatOriginal von bartimaeus
Auf S. 138 ist mir ein kleiner Fehler ins Auge gesprungen.
Das "n" fehlt.
Danke. Ich gebe es weiter, damit es korrigiert wird. Irgendwie rutscht doch immer mal was durch, egal wie oft Korrektur gelesen wird.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Andererseits gibt es durch einige indische Filme ein moderneres Bild der indischen Frau, so, dass das vermutlich auch ortsgebunden ist.
Wahrscheinlich ist es in den Städten besser als in ländlichen Bezirken.
Ja, vermute ich auch mal. Es ist ja ganz oft so, dass in den Dörfern der Fortschritt zuletzt ankommt.
Doch, es gab Alternativen, und wenn man die kennt, versteht man, warum viele Frauen den Feuertod bevorzugt haben. Einer Witwe wurden die Haare geschoren, sie galt als unrein, musste auf dem Boden schlafen und durfte von den Männern der Familie missbraucht werden. Da war es natürlich für viele Frauen ungleich verlockender, eine Sati mit all den Ehrbekundungen zu werden. Verstoßen wurden sie meines Wissens nicht, obwohl das für viele auch nicht besser gewesen wäre, denn draußen hätten sie sich bestenfalls ein Einkommen als Prostituierte verschaffen können.
Ich habe letztens eine Dokumentation über Witwen in Indien gesehen. Viel besser als früher geht es ihnen heute nicht unbedingt. Viele leben in Auffanghäusern, weil die Familien sie nicht haben wollen. Eine erzählte, sie würde gerne bei ihrem Sohn leben, aber das würde ihr nicht ermöglicht. Arbeiten gehen können diese Frauen, die oftmals aus den ärmeren Schichten stammen, auch nicht.
Die Mogule haben bereits versucht, ein Verbot der Witwenverbrennungen durchzusetzen, sind damit aber nicht erfolgreich gewesen.
Man kann sich nur sehr schwer vorstellen, dass Bräuche wie die Witwenverbrennung teilweise von den Frauen selbst aufrecht erhalten wurden. Viele sind ohne einen Laut von sich zu geben verbrannt oder haben sich direkt ins Feuer hineingestürzt. Das Verbot der Briten wurde von vielen Frauen keineswegs begrüßt, sondern sie sahen sich um die Ehre gebracht, der Frau Shivas nacheifern zu dürfen.
Queedin
Das wird später im Roman aufgelöst.
Aidan war ja nicht der einzige Kundschafter, und in seinem Fall wurden die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen. England stand zu der Zeit kurz vor einem Krieg, der für sie eine immens wichtige Bedeutung hatte. In einem solchen Fall ist die Rettung eines einzelnen Offiziers nicht so wichtig wie sie es vielleicht unter anderen Umständen gewesen wäre.
Solche Gruppen von Banditen setzen sich oft aus Menschen verschiedener Herkunft zusammen.
Religion spielte zu der Zeit keine so große Rolle mehr, wie beispielsweise im Mittelalter, wo die Kirche das tägliche Leben in einem weitaus größerem Maße bestimmt hat. Kirchgänge Sonntags und an Feiertagen gehörten im 19. Jh. zum normalen Tagesablauf, der im Normalfall ja auch jedem Leser bekannt ist, daher habe ich sie jetzt nicht extra erwähnt. Es gab Möglichkeiten für die Bevölkerung, ihre Religion auszuüben, somit stellten sich auch keine erwähnenswerten Schwierigkeiten dar. Was anderes wäre es, wenn die Ausübung der eigenen Religion nur unter besonderen Umständen üblich ist, das wäre dann wiederum interessant zu erzählen. Mir hat mal eine Touristenführerin in Kairo erzählt, dass eine Gruppe christlicher Touristen eine koptische Kirche für ihren Gottesdienst aufsuchen wollten, was die Kopten jedoch verweigert haben. Die Gruppe durfte dann eine Art kleinen Gottesdienst für sich auf dem Hof der Alabastermoschee abhalten.
Liebe Grüße,
Laila
ZitatOriginal von Schwarzes Schaf
Wie ist es eigentlich mit den Titeln? Hast du da Mitspracherecht?
Bei den Titeln lief es bei den letzten beiden Romanen so, dass meine Lektorin und ich eine Liste mit Vorschlägen zusammengetragen haben, die Entscheidung, welcher dieser Titel es wird, aber letzten Endes vom Verlag getroffen wurde. Allerdings wurde ich danach noch gefragt, ob ich mit der Wahl einverstanden bin oder nicht.
Liebe Grüße,
Laila
Hier wie versprochen die Zeitleiste:
1498 Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Indien und landet in Calicut.
1510 Die Portugiesen erobern Goa.
1600 Gründung der britischen East India Company.
1605-1627 Unter Jahangier und seiner persischen Gemahlin Nur Jahan kommt es zu einer Blüte der höfischen Kultur.
1615-1618 Sir Thomas Roe erscheint als erster britischer Gesandter am Hof des Moguls.
1627-1658 Größte Machtentfaltung des Mogulreichs unter Shah Jahan, Bau des Taj Mahal.
1664 Gründung der französischen Ostindiengesellschaft.
1742-1754 Der französische Gouverneur Dupleix spielt indische Herrscher gegeneinander aus.
1751 Robert Clive erobert Arcot.
1756 Beginn des Siebenjährigen Krieges, der bis in die Kolonien überschwappt.
1757 Schlacht von Plassey, in der Clive den Nawab von Bengalen besiegt.
1760 Schlacht von Wandiwash, in der die Briten die Franzosen schlagen.
1761 Kapitulation der wichtigsten französischen Niederlassung Pondicherry.
1763 Ende des Siebenjährigen Krieges.
1764 Die vereinten Heere des Großmoguls und der Nawabs von Oudh und Bengalen werden vom Söldnerheer der East India Company geschlagen.
1765 Clive wird Gouverneur von Bengalen.
1773 Warren Hastings wird erster Generalgouverneur, der Regulation Act durch das britische Parlament sichert der East India Company die Regierung Indiens.
1782 Tipu Sultan bekämpft die Briten in Südindien.
1784 Stärkung der Position des Generalgouverneurs, Schaffung einer Aufsichtsbehörde in London.
1785 Nach Hastings Anklage in England als Kriegsverbrecher, übernimmt Cornwallis dessen Amt und besiegt Tipu Sultan, woraufhin ein Teil von dessen Territorium an die Briten abgetreten werden muss.
1799 Endgültiger Sieg über Tipu Sultan.
1818 Engdültiger Sieg der Briten über die Marathen.
1839-1842 Erster britsch-afghanischer Krieg.
1843-1848 Konsolidierung der britischen Herrschaft.
1857 Sepoy-Aufstand.
1858 Ende der East India Company.
1877 Königin Victoria nimmt den Titel "Kaiserin von Indien" an.
1878-1881 Zweiter britisch-afghanischer Krieg.
Linda
Dazu, wie der Verlag bei der Covergestalung vorgegangen ist, kann ich leider nichts sagen.
Caleb taucht später im Buch etwas häufiger auf. Vorschulen gab es in Indien zu der Zeit nicht. Kinder aus Calebs Kreisen bekamen einen Hauslehrer und gingen später nach England ins Internat.
Caleb ist ein englischer Name, kein indischer.
Liebe Grüße,
Laila
@beo
Sie können ja annehmen, dass das Kind ein Bastard ist, aber offiziell ist Stephen der Vater, und somit gehört nach altem englischen Recht das Kind eigentlich zu ihm. Er hat ja damals freiwillig darauf verzichtet, konnte aber nicht nachweisen, dass das Kind nicht von ihm ist, so dass Caleb den Namen seines Vaters behalten konnte. Aidans Familie geht es in erster Linie darum, dass Aidan und Katrina so etwas wie ein normales Familienleben führen, und da ist Caleb im Weg, also sagen sie, dass er seinem offiziellen Vater übergeben werden soll.
Ja, im Prinzip könnten Aidan und Katrina das mit der Schwangerschaft der Familie sagen, aber bei so etwas ist einem oft auch der eigene Stolz im Weg, zu sagen: "Schaut mal, Leute, ich kann ja doch Kinder kriegen", noch dazu, wenn sich die Familie so verhalten hat, wie Aidans das tut.
Liebe Grüße,
Laila
Hallo!
Wäre euch bzgl. Daten britisch-indischer Geschichte mit einer Zeitleise geholfen? Dann stelle ich nachher mal eine zusammen.
Liebe Grüße,
Laila
Es gab z.B. Schwämmchen, die man in Flüssigkeiten nach verschiedenen Rezepturen (einige mehr, andere weniger wirksam) getränkt und eingeführt hat. Dann gab es natürlich noch den klassischen coitus interruptus (vor allem bei Männern beliebt, die keine Kinder wollten, wenn auch nicht immer unbedingt wirksam), man verwendete Spülungen, Kondome aus Schafsdarm, Mischungen aus verschiedenen Kräutern, die einen Abort auslösten usw.
@beo
Ja, im Normalfall hätte es das, das stimmt. Bei Katrina spielt aber noch die Angst mit hinein, dass Charles es schafft einen Richter davon zu überzeugen, dass das Kind bei ihm besser aufgehoben ist, weil sie nicht imstande es, es vernünftig zu erziehen. Er hat ja bei Aidans Abschied bereits gesagt, dass das Kind in Obhut einer Aya war, die in seiner Gegenwart mit einem männlichen Dienstboten herumgetändelt und nicht einmal mitbekommen hat, dass das Kind entführt wurde. Aus Katrinas Sicht erschien es mir sinnvoller, die Sache privat zu regeln anstatt die Gerichtsbarkeit darauf aufmerksam zu machen und Charles somit u.U. in die Hände zu spielen, er hat es schließlich schon einmal geschafft, einen Richter zu ihren Ungunsten zu beeinflussen.
Liebe Grüße,
Laila
@beo
Auch in der guten Gesellschaft gab es Familien mit nur wenigen Kindern.
@beo
Es gab auch früher schon Methoden zur Verhütung, auch wenn die sicher nicht immer 100% funktioniert haben.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Herr Palomar
Über die Britisch-indische Geschichte weiß ich nicht sehr viel.
Als Ergänzung zu Tage des Monsuns habe ich mir zum Schließen der Lücke den
Bildatlas der Weltkulturen: Indien
Kunst, Geschichte und Lebensformen
Von Gordon Johnson, Bechtermünzverlag
ausgeliehen.
Und lese hier speziell den Abschnitt: Englisch-indische Begegnungen, über die Entstehung der britischen Herrschaft.
Ich werde, sobald ich die Zeit dazu finde, auf meiner Homepage Hintergrundinformationen zur Geschichte für jedes meiner Bücher schreiben. Vor Beginn der Leserunde habe ich das leider nicht mehr geschafft.
ZitatOriginal von JaneDoe
Die Szene mit der Witwenverbrennung ist ja ganz schön heftig.
Die ähnelt einer wahren Begebenheit, auf die ich während meiner Recherche gestoßen bin. Ein vierzehnjähriges Mädchen sollte zusammen mit ihrem Ehemann verbrannt werden und hat sich zunächst damit einverstanden erklärt. Als sie auf dem Scheiterhaufen saß, ist ihr wohl bewusst geworden, auf was sie sich eingelassen hat, sie ist heruntergesprungen und in einen See gelaufen. Die männlichen Familienmitglieder haben sie zurückgebracht und wieder auf den Scheiterhaufen geworfen. Sie ist erneut geflüchtet und hat weinend darum gebeten, dass man ihr das erspare, sie würde die Schmerzen nicht ertragen, sie würde die Familie auch verlassen und niemandem zur Last fallen. Ihr Onkel hat daraufhin eine Decke ausgebreitet, ihr gut zugeredet, dass ihr nichts mehr geschehe, er würde sie nach Hause bringen usw. Kaum hatte sich das Mädchen auf die Decke gesetzt, wurde diese zugeknotet und auf den Scheiterhaufen zurückgeworfen. Ein Reiter hat die Szene verfolgt, ist zum Scheiterhaufen geritten und hat das Mädchen erstochen, weil ihr ohnehin nicht mehr zu helfen gewesen wäre.
Hier ist eine Karte von Ootacamund, allerdings leider nur von 1924. Wenn man einmal auf die Karte klickt, kann man sie ein wenig heranzoomen.
ZitatOriginal von bonomania
Ich bin auch nur Zaungast (ich habe Tage des Monsuns bereits letzte Woche als WB gelesen) und habe mich beim Lesen öfters gefragt, ob Du im Land über mehrere Wochen intensiv vor Ort recheriert hast oder Dir alles aus Sachbüchern angeeignet???
Das ist alles aus Büchern. Zeitlich hat das mit der geplanten Reise leider nicht geklappt. Ich hatte bei TeeGschwendner aber einen hervorragenden Ansprechpartner, der selbst oft vor Ort und auch Mitglied im Ooty-Club ist.
ZitatIch lese ja sehr gerne Indien Romane, aber von den blauen Bergen habe ich noch nie vorher gehört
Dass es über diese Gegend noch keinen Roman gibt, hat mich daran so fasziniert. Sie ist hier relativ unbekannt (außer für Tee-Trinker und Snooker-Fans :grin).