Hallo, Beatrix,
ui, das ging aber schnell mit der Antwort!
Du schreibst:
ZitatOriginal von Beatrix
(...) Nicht, dass ich es unbedingt in irgendeine Kategorie stecken will, aber was will die Autorin denn? (...)
Ich persönlich will ja in der Regel gar nicht wissen, was AutorInnEn wollen. Ich lese ein Buch ja selten, weil der AutorInnEnWille für mich zählt. Ich will unterhalten (im positiven Sinne) werden, angeregt und dergleichen mehr. Mit dieser Prämisse lese ich auch Fachbücher - die Unterhaltung, die ich meine, ist also vermutlich deutlich etwas anderes als das, was beispielsweise die Spaßfraktion darunter verstehen würde.
ZitatOriginal von Beatrix
(...) Manchmal hab ich das Gefuehl der Erzaehlstil fliest so grau und troege dahin wie das Leben in der ehemaligen DDR.
Hohe Literatur gut und schoen, aber ich mag es gar nicht, wenn es zu Lasten des Lesevergnuegens geht. (...)
Tja. Da unterscheiden wir uns also ziemlich grundsätzlich in unserer "Antje Rávic Strubel"-Rezeption. Schade. Von mir aus gesehen, zumindest. Ich hatte (und habe immer wieder) sehr großes Lesevergnügen an "Tupolew 134". Grau und dröge mag übrigens die DDR durchaus gewesen sein, das Leben als solches dort aber doch wohl nicht immer und für alle. Ich kenne die DDR als solche übrigens praktisch nicht, ich habe lediglich drei Jahre nach der Wende für knapp vier Jahre in Thüringen gelebt und gearbeitet. Da war noch manche Wunde offen, um es so auszudrücken. Aber ich halte "Tupolew 134" auch nicht für "den großen DDR-Roman". Tatsächlich fällt es auch mir leichter, zu umschreiben, was das Buch alles nicht ist. Eine Erzählung über das Erzählen, das klingt einfach ein bisschen trivial. Aber das Buch ist eben alles andere als trivial. Und die Stelle im Bundeskanzlerschlafzimmer, beispielsweise, die finde ich grandios in ihrer Schlichtheit. Wie so vieles, vieles andere im Buch.
Schade, dass Du nicht so viel Freude an dem Buch hattest.