Beiträge von blaustrumpf

    Zitat

    Original von Batcat
    Findest Du? Ich finde, Abkratzen ist keine Kunst. :grin


    Tja. Das erinnert mich an den uralten Scherz, bei dem sich die üblichen zwei Männer vor der üblichen Stadt begegnen.
    "was sind sie denn von beruf?"
    "ich bin künstler."
    "was machen sie denn?"
    "regenschirme."
    "das ist doch keine kunst."
    "dann machen sie mal einen."


    Mal abgesehen davon, dass es vielleicht keine Kunst ist, beispielsweise tote Kaugummis vom Straßenpflaster oder sonstwo wieder herunter zu bekommen, bedarf es dennoch einer gewissen Kunstfertigkeit bei solcherlei Unterfangen.


    Kann es sein, dass eine Grundvoraussetzung des "Kunstmachens" ist, dies auch tun zu wollen?
    Wer sein Tun also nicht als Kunst versteht, kann auch kein Künstler sein.
    Und umgekehrt? Je nun.


    Grüssli, blaustrumpf

    Noch was zum Ausgangsproblem dieses Freds:


    Da ist also diese Künstlerin, die mit ihrer Kunst auf Machtstrukturen oder so hinweisen will.
    Ja, danke, das interessiert mich nun auch gerade brennend an Kunst. Aber sei's drum.


    Dann lese ich, dass Lotty Rosenfeld, ihres Zeichens Aktionskünstlerin aus Chile, diese Art des Aufmerksammachens bereits 1979 in Chile eingesetzt hat.


    Tut mir leid, da haut es mir den Nuggi raus, wie die Schweizer es gerne nennen. Über ein Vierteljahrhundert sind die Reissäcke in China bereits reihenweise umgefallen und jetzt erst entdeckt die documenta das?


    Also, wenn das nicht der eigentliche Skandal an der ganzen Sache ist, dann … ja, dann … dann ist es vermutlich doch etwas ganz anderes.


    Oder es gibt gar keinen Skandal. sondern nur eine Stadtreinigung, die ihre Arbeit ernst nimmt und sich ganz nebenher auch noch Gedanken über sichere Straßen macht.


    Ist ja wohl nun ganz und gar nicht nichts. Oder sollte für Kassel gelten, dass zu documenta-Schonzeiten mit erhöhtem Kunstaufkommen zu rechnen sei?


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von beowulf
    […] ein Gebrauchsgegenstand mit dem der/die Abgebildete Personen in größerer Entfernung zeigen wollte, wie er aussieht.


    oder eben nicht. siehe das problem Heinrich VIII. und Anna von Kleve.
    :grin

    Findet Kunst statt, wenn sie niemand sieht?


    Zu Fragen des Kunstbegriffes als solchem empfehle ich das unten verlinkte Buch.
    Zur Problematik Sedlmayr empfehle ich zusätzlich diesen und jenen Link.


    Fragliche Kunst (weil sie niemand sieht):

    • Höhlenmalerei in noch nicht entdeckten Gebieten
    • Paläste und Tempel, die der Dschungel überwuchert hat
    • verschollene Werke, beispielsweise in Schweizer Bankschließfächern
    • "Depotwerke", die aus Kostengründen nicht weiter kuratiert werden
    • "Garagenkunst", für die sich niemand interessiert, weil niemand weiß, was Opa in seinem Hobbykeller bastelte
    • "Verfemte" Werke, die aus politischen Gründen nicht (mehr) gezeigt werden
    • Kunst, die aus Gründen des Geschmackswandels nicht mehr als solche gesehen wird


    Und was ist mit Werken, die nicht im Bereich "Bildende Kunst" beheimatet sind, wie steht es mit deren Kunstverdacht?


    Es muss ja nicht unbedingt Momentkunst sein wie ein Livekonzert oder einer Lesung, wenn nicht mitgeschnitten wurde. Wie steht es beispielsweise mit einem Roman, der zwar in den meisten Fällen über die Augen erfahren wird, der jedoch – je nach Ausstattung des Bandes (siehe beispielsweise die Freds in Sachen Titelbild, Papierqualität, Druckqualität etc. pp.) – im Auge eben noch kein Kunstwerk ist?


    Grüssli, blaustrumpf


    (edit ON) Tippfehler entbastelt (eidt OFF)

    Zitat

    Original von Epiklord
    […]Doc, mit Nichtskönnern wie dich unterhalte ich mich ungern.


    Tja.


    Ungern stehst Du auch zu Deinem Wort,
    löschst es bald von manchem Ort,
    möchtest weise gerne scheinen,
    wirkst doch nur, als würd'st Du greinen.
    Epiklordchen, zaudre nicht,
    zeig den Steiß uns, Dein Gesicht.


    Oder so.

    Zitat

    Original von Epiklord
    Bereits bei der Geburt hatte ich der Welt den Steiß gezeigt, zeig ihn noch immer. Und was macht die Welt - sie zeigt mir ihren. :wave


    (C) Epiklord


    Um anderslautenden Gerüchten entgegen zu treten:


    Nein, ich bin nicht gespannt auf die "Halbwertzeit" dieses Postings.


    Danke, blaustrumpf

    Zitat

    Original von churchill
    Ich präzisiere ;-):


    Ich werde in meiner Eigenschaft als Moderator das wiederholte Verhalten von Epiklord mit der Administratorin besprechen und bin im Moment durchaus der Meinung, dass Konsequenzen nötig sind.


    War das jetzt klarer ? ;-)


    Enorm viel klarer. Vielen lieben Dank auch!
    :anbet



    Hoi, Doc


    Wie wäre es mit einem Bestrafungskatalog, der ein klitzepetites bisi literarischer ausgestaltet ist? Hier ist doch schließlich ein Bücherforum. Spontan fällt mir da Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" ein.
    :yikes


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von churchill
    Das wiederholte Verhalten von und eventuelle Konsequenzen für epiklord werden zu besprechen sein ...


    Hallo, churchill


    Bisweilen macht mich die deutsche Grammatik in ihrer präzisen Anwendung schaudern.


    Wenn etwas zu besprechen sein werden wird, bedeutet das nicht, dass es auch in Zukunft noch nicht behandelt worden sein wird?
    Mit anderen Worten: Eine Lösung in dieser Sache steht unter dem Punkt auf der Tagesordnung, an dem sich Parallelen gewohnheitsmäßig zu schneiden pflegen?
    :gruebel


    Grüssli, blaustrumpf

    *soifz*
    und wiederum ein beitrag des Herrn Epiklords, der wiederum kurz danach zu dem von ihm geposteten nicht mehr stehen konnte und das in so kompletter form, dass das in den folgenden postings erwähnte bildlein auch kein bleiberecht seitens des Herrn Epiklord mehr genießen konnte.


    Sach mal, Epiklord, wenn Du so wenig überzeugt bleiben kannst von dem, was Du hier so absonderst, warum postest Du dann überhaupt? So führst Du meiner Meinung nach allenfalls vor, dass Du Dir selbst nicht des Gedächtnisses wert zu sein scheinst.


    Grüssli, blaustrumpf

    Hallo, stelis


    Vermutlich handelt es sich um das so genannte Bibelpapier (auch Bibeldünndruckpapier etc.), das wie beowulf schreibt, gerne für Loseblattsammlungen wie Gesetzestexte genutzt wird. Wenn Du keine Lust hast, Deine Fingerfertigkeit an solchen zu trainieren, greif einfach zum Gesangbuch Deines Vertrauens.


    :grin


    Grüssli, blaustrumpf


    Also bitte, Behrnie, da sind Dir wohl ein bisschen die Pferde der Hoffnung durchgegangen.
    Keine Schutzgelderpresser?
    Wie kommst Du denn auf die Idee? Würden die Menschen automatisch und allesamt edel, bloß weil es keinen Staat gäbe, der ihnen eins auf die Finger haute?
    Sklaverei hätte vielleicht einen anderen Namen, aber das Prinzip, dass Dich der Stärkere zu seinem Willen zwingt, da ihn niemand daran hindert, das bliebe ja nun wohl.
    Und wie erklärst Du den anmutigen Sprung auf die Theorie, dass es keine Monopole geben würde?
    Wie sich das mit dem Krieg als solchem verhält, siehst Du auf der Welt sehr unschön: Dort, wo das staatliche Gewaltmonopol zusammengebrochen ist (oder sich wie im Sudan recht eindeutig aus der Kontrolle verabschiedet hat), schweigen doch nicht automatisch die Waffen?


    Dann heißt die Veranstaltung vielleicht nicht mehr Krieg, sondern Bürgerkrieg, bewaffnete Auseinandersetzung, lokales Scharmützel oder vereinzelte Auseinandersetzungen mit Todesfolge, aber das Spiel bleibt das, was es ist – tödlich. Besonders für die Schwächeren.


    Also, bitteschön, Sozialutopie in allen Ehren und Anarchie sei machbar, Herr und Frau Nachbar. Aber blauäugiger Blödsinn bleibt Blödsinn.
    Mit oder ohne Gewaltmonopol.


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von Bernard
    Voltaire :
    […] - jedes Volk hat eine Armee in seinem Land stehen, entweder die eigene oder eine fremde […]


    Hallo, Bernard


    Bei einer solch kategorischen Aussage genügt meiner Meinung nach ein einziges Gegenbeispiel, um sie zu entkräften. In diesem Fall: Liechtenstein.


    Historische Fußnote:
    Das Land hat bereits im Jahr 1868 sein Militär abgeschafft. Die Begründung lautete, dass weder von Österreich noch der Schweiz ein Angriff zu fürchten sei und auch die «Liechtensteiner sich nicht in der Situation noch Absicht befinden, die Nachbarländer anzugreifen».


    Im Land kursiert eine Anekdote, dass eines Morgens eine Abteilung deutschen Militärs nach dem Anschluss Österreichs mit klingendem Spiel ins souveräne und neutrale Liechtenstein einmarschiert sei. Der damalige Fürst habe wutschnaubend mit der Reichskanzlei telefoniert, gegen Mittag sei der Spuk vorbei gewesen. Zumindest die Beschreibung "wutschnaubend" kann allerdings ins Reich der Legende verwiesen werden.
    Wahr hingegen ist, dass Liechtenstein im Jahr 1945 etwa 600 Überlebenden der 1. Russischen National-Armee, die auf deutscher Seite gekämpft hatten, Asyl gewährte und sie damit vor der Auslieferung an die Sowjetunion und der sicheren Hinrichtung als Kriegsverbrecher bewahrte, trotz starken Drucks seitens der sowjetischen Führung
    Was das bedeutet? Es geht auch ohne Armee, Rückgrat zu beweisen. Aber ja, Liechtenstein ist ein kleines Land. Dafür sehr reich und alle möglichen Kriegsparteien der Welt lagern dort ihr Taschengeld? Das mag sein. 1945 war dem allerdings noch längst nicht so. Damals war Liechtenstein sehr arm, der Finanzmarkt wurde künstlich geschaffen, damit es nicht immer wieder zu Hungersnöten kam. Das allerdings führte nun endgültig ins Off-Topic.


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von Behrnie
    […] die Clanstrukturen der alten Hebräer dienten einfach dazu, die Gesamtheit der 12 Stämme überschaubarer zu machen. […]


    Dass dabei die Geschlechter selbstverständlich nicht gleichberechtigt waren, ist natürlich nur ein Widerspruch. Ein Nebenwiderspruch. Sozusagen.


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Wie kann sich denn eine Gemeinschaft OHNE irgendeine Form von Herrschaftsprinzip(ien) organisieren? Das ist ein Widerspruch in sich. […]


    Wie wäre es als Anarchie? Womöglich mit einem starken Anarchen an der Spitze?
    :grin

    Hallo, ODYS


    Wie schaffst Du knapp 200 Kilometer in anderthalb Stunden (6 Uhr Abfahrt, ca. 7.30 Uhr Eintreffen)?
    Das ist selbst ohne Baustellen nicht ganz leicht.
    Aber Du hast mein Mitgefühl.


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Ach weißt Du, ab und zu finde ich dieses Kommen und Gehen ganz entspannend. […]


    Ich doch auch.
    Besonders das Gehen.


    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    […] Gehöre ich jetzt zu den Lieben, den Guten oder zu den Anderen? […]


    Wenn Du's nicht weißt …
    :gruebel


    Grüssli, blaustrumpf