Beiträge von blaustrumpf

    Ich finde es interessant, wie sich der Fred immer wieder von der Analyse der Faktur (wie ist der text gebaut, was für mittel setzt er ein, funktionieren sie, ist die umsetzung neu etc.) löst und sich in eine Unterhaltung über die Natur der Krrxe ergeht.


    Textarbeit ist das natürlich weniger, aber ich vermute mal, dass die so sehr gewünscht auch gar nicht ist.

    Zitat

    Eine spontane Fingerübung im Dialogschreiben, nix Weltbewegendes, also sollte man bitte nicht wer weiß was von dem Text erwarten.

    So beschreibt flashfrog ihren Text. Also soll auch gar nicht mehr draus werden? Da stellt sich für mich die Frage nach der Bedeutung von Fingerübungen als solchen: Wenn sie als rein mechanisch ablaufendes Klimpern heruntergedudelt werden, die lediglich den Bewegungsapparat geschmeidig machen sollen für das anstehende große Werk (sozusagen: Tim Mälzer schält Kartoffeln vor der Sendung), ist das etwas anderes als wenn sie auch den Geist "fit" machen sollen, das Schreiben an sich weiterbringen.


    Klar: Der Weg ist das Ziel. Ob es ein Holzweg ist, entscheiden letztendlich nicht die Lesenden. Die entscheiden sich allenfalls nur, weitere Fingerübungen von bestimmten Klaviaturen wahrnehmen zu wollen. Oder eben nicht.


    Womit wir beim Thema "Wahrnehmung" wären. Ich gebe zurück an die Plauderei über die Natur der Krrxe.


    Grüssli, blaustrumpf

    Hallo, beowulf


    Da haben wir doch mal ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich derselbe Sachverhalt gesehen werden kann. Formaljuristisch hast Du sicher recht. Aber ich glaube, Du hast vielleicht über Waldlaeufers Zuspitzung den Inhalt ihres Postings aus den Augen verloren.


    Was der in diesem Fall nun wirklich nicht nicht furiose Roland vergessen hat, ist meiner Meinung nach jedenfalls dieses: Politik wird rechtmäßig nur so lange im Parlament gemacht, wie die Staatsgewalt vom Volk ausgeht. Zumindest in Deutschland sollte das doch wohl so sein. Dass das Volk eben längst nicht mehr im Parlament sitzt, sondern zumindest in Teilmengen auf der Straße oder im Fernsehsessel herumlümmelt, ist die eine Seite der Medaille.


    Auf der anderen sind merkwürdige Kratzer zu sehen, die dem Bundesadler die diversen Logos der von den LobbyistInnEn vertretenen Firmen und Interessengruppen ans Federkleid hängen. Klar ist es möglich, etwas dran zu ändern. Dass Verdrusswahlen selten der geeignete Weg sind, sei nicht verschwiegen. Dass mit den Damen und Herren ParlamentarierInneN nur bedingt Staat zu machen ist, ebenso.


    Und seit man auf beiden Seiten nicht mehr "nach drüben" gehen kann, hat sich da auch nciht grundlegend etwas dran geändert. Tja.


    Grüssli, blaustrumpf

    Zitat

    Original von magali
    (...) Ganz besonders in einem Staat, in dem das Volk bisher nicht mal über seine Verfassung entschieden hat. (...)


    Aber natürlich hat das Volk, das bundesdeutsche, über seine Verfassung entschieden: maulig ist sie, maulig.
    Außer bei Fußball.
    Da ist sie großmaulig, öhm, großmäulig.


    :chen

    Zitat

    Original von Sulpicia
    Ich kann die meisten Meinungen hier gar nicht verstehen!
    Mir hat das Buch super gefallen, ich hatte es sehr schnell durchgelesen und langweilige Stellen konnte ich auch nicht finden... :-]
    Letztens habe ich es sogar zum zweiten Mal gelesen und war immer noch begeistert!


    Hallo, Sulpicia


    Tja, die Geschmäcker sind eben verschieden.
    Vielleicht hätte ich das Buch von Frau Kinkel auch tatsächlich noch gelesen.
    Aber nach ihrem Kemptener Auftritt habe ich nun einfach und schlicht keine Lust mehr drauf.
    Das wird noch geraume Zeit brauchen, bis ich den Abend "verdaut" habe.
    Vielleicht ist das sogar tatsächlich schade.


    Grüssli, blaustrumpf

    ich war ein bisschen enttäuscht, dass ich im kemptener großkino an diesem abend anscheinend die einzige war, die bei der szene mit der abrisskugel das sprichwort "between a rock and a hard place" assoziierte.
    aber ansonsten: sehr schöner film, das!
    jepp.

    Zitat

    Original von Whisky
    (…) Was etwas nervt, dass für 2 Pödde auch 2 PCs benötigt werden.


    glaub ich nicht.
    ich glaub, Du musst lediglich sorge dafür tragen, dass die pödde nicht automatisch synchronisiert werden, sobald Du sie an den rechner hängst. und schon kannst da diverses mit tun.


    grüssli, blaustrumpf

    Hallo, Ares


    Erst einmal: Willkommen bei den Büchereulen.


    Wie Du der "Logozeile" am oberen Rand der Seite entnehmen kannst, ist dies hier "ein virtueller Treffpunkt rund ums Buch". Lass Dich nicht irritieren von dem typographischen Detail, dass die drei Pünktchen eigentlich mit einer Leerstelle vom Buch getrennt stehen müssten, sondern glaub das einfach.


    Wenn Du das tust, wirst Du Dich nicht wundern, falls bei Deinem Text, der als Dein allererstes Posting in diesem Forum steht, schon bald als Reaktionen Hinweise in dieser Richtung stehen werden. Ja, man kann hier durchaus eigene Texte vorstellen. Aber es gilt als nicht gerade elegant, damit seinen Einstand zu geben (wie Du beim Durchklicken dieses Unterforums durchaus schnell erkennen könntest).


    Sei's drum, nun steht Dein noch namenloser Prolog da. Du willst wissen, was ich von ihm halte. Tja. Schwer zu sagen. Ich frage mich, warum Du Dir nicht mehr Mühe gegeben hast in Sachen Rechtschreibung. Die Häufigkeit des großgeschriebenen "Sie" und des dito "Sich" lassen mich vermuten, dass Du vielleicht ein bisschen zu blauäugig mit der "Suchen/Ersetzen"-Funktion Deiner Textverarbeitung umgegangen bist.


    Natürlich, das ist Kleinkram. Klar. Leider hat – zumindest für mich – der Text einfach nicht genügend Zugkraft, als dass ich da einfach so drüber hinwegsehen könnte. Warum soll mich das Ganze interessieren? Du schmeißt mich voll mit Informationen. Klar, die sind wichtig. Irgendwann in der Geschichte. Aber will ich das jetzt alles wissen, im Prolog? Nein. Will ich nicht. Ich will gar nicht anders können als weiterzulesen. Und das fehlt. Zumindest für mich.


    Du fragst nach dem Schreibstil. Ich gebe zu, der ist für mich auch nicht besonders fesselnd. Es ist sicher nicht schön, das als Autor so unverblümt zu lesen, aber Du hast gefragt, Du wirst bedient: Der Stil ist mir zu zäh, zu schwerfällig. Die Engländer haben da einen mir sehr passend erscheinenden Ausdruck "pedestrian". Es geht ums Fliegen (oder nicht?). Aber Deine Schreibstil kriegt und kriegt keine Flügel.


    Ach ja. Es gibt Leute, die mögen das, wenn die Zeit ständig hin und her kippt wie im ersten Abschnitt. Ich kann das nicht ab. Schon gar nicht, wenn es sich bei den Präsensteilen lediglich um Allgemeinplätzchen handelt, die mir so irgendwie ein Gefühl vermitteln sollen. Das hält mich doch nur auf. Und leider nicht nur mich, sondern auch Deinen Erzählfluss. Ich weiß, das ist nicht schön, so etwas zu lesen. Es macht auch nicht wirklich Spaß, so etwas zu schreiben.


    Also. Ich gratuliere Dir zu Deinem Ansatz, den Du hier vorstellst. Die Idee wie auch das "Setting", das außerirdische, scheint mir durchaus tragfähig zu sein. Aber nicht nur Deine Helden brauchen Flügel. Auch Dein Schreiben hat sie nötig. Und ein gründlicheres Korrekturlesen sowieso. Aber das erwähnte ich ja bereits. Ich bin gespannt, ob und wie sich dieser Fred weiterentwickelt.


    Und auch, ob und wie Du Dich mit Rezensionen einbringen wirst.


    Grüssli, blaustrumpf

    schweiz, weltbild plus, sonderaktion 27 franken und noch was.
    das sind 17 euro fuffzich.


    heute gegen eins gekauft.
    heute gegen zehn durchgelesen.


    jo.



    aber was mich wirklich ärgert, ist die für mich mangelnde plausibilität des so überaus zufällig belauschten gesprächs der flüchtlinge.
    da hätte es dramaturgisch überzeugendere und schriftstellerisch von besserem handwerk zeugende möglichkeiten geben können, hoffe ich. die episode mit dem radio hingegen fand ich nämlich gut gelungen. aber ansonsten: okay.


    grüssli, blaustrumpf

    Gestern Abend las Tanja Kinkel aus ihrem "Venuswurf" vor historischer Kulisse - in den "kleinen Thermen" des Archäologischen Parks Cambodunum in Kempten.


    Dabei verfestigte sich meine Meinung, dass mich das Buch nicht wirklich interessiert. Vielleicht lag es daran, dass Frau Kinkel große Schwierigkeiten hatte, ihr Publikum überhaupt anzuschauen.


    Gewiss, nach nunmehr elf Romanen (die sie mehrfach erwähnte) hat sie die Kunst perfektioniert, in die Runde zu blicken. Wenn das aber immer so haarscharf an den Leuten vorbei geht, dann frage ich mich eben, wo denn nun die eigentliche Kulisse bei der Veranstaltung war.


    Gut, es ist nicht allen AutorInnEn gegeben, eine tatsächliche Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen. Gut, Schüchternheit als solche kann auch eine Rolle spielen. Aber, hey, ich habe 13 Euro an der Abendkasse gezahlt.


    Und die, tut mir leid, war die Veranstaltung nur deshalb wert, weil der Rest so liebevoll organisiert war - bis hin zu sehr ordentlichen Wolldeckenstapeln (Kempten = 9 Monate Winter, die restlichen 3 ist es kalt). Dazu Kekse nach römischem Rezept und eine dolle Ausgrabung ringsum.


    Hm, und was hat das mit dem Buch zu tun? Genau: Nix. Mich hat das Drumherum schlichtweg mehr beeindruckt als die eigentliche Veranstaltungsidee. Und das ist mir schon sehr lange nicht mehr passiert.


    Gelesen hat Frau Kinkel übrigens die Gastmahlszene, in der Julilla überraschend bei Ovid auftaucht. Und ich wollte noch nicht einmal wissen, was denn eigentlich aufgetischt wurde, so kalt hat mich das gelassen. Schade.


    Grüssli, blaustrumpf

    ... um mal einfach so verbal wenigstens in richtung des ursprünglichen themas zu winken: zwei merksätze zur so genannten primanerlyrik.


    1) Dass Primanerlyrik von vorneherein prima sei, glauben allenfalls Primaner.


    2) Die Verknüpfung eines qualitativen Niederganges der Primanerlyrik als solcher - sei dieser behauptet, vermutet oder empirisch festgestellt - mit dem Aufkommen der "reformierten Oberstufe" mag aphorismentauglich sein, sie beeinflusst aber weder die Qualität der lyrisch gemeinten Entäußerung noch den allgemeinen Notendurchschnitt.


    grüssli, blaustrumpf


    (edit ON) Buchstabendreher (edit OFF)

    Hallo, Lese-Rienchen


    Da stimme ich Dir zu: Erotik beginnt auch für mich eher dann, wenn die Sache unsachlich wird.
    *ggg*

    Zitat

    Original von Lese-Rienchen
    ... denn ich möchte nicht das einige Eulen denken: prima ein Sachbuch, das spielen wir nach :nono :grin


    Und was ist mit den U18-Küken? Kriegen die eigentlich einen Disclaimer: "Liebe Kinder, probiert das nicht allein, sondern lasst Euch von einem Erwachsenen dabei helfen"?
    Doch wohl nicht.
    :gruebel

    Zitat

    Original von Epiklord
    Schlußwort:


    Übel wäre mir ein Goldesel, der langlebig permanent an Darmträgheit leidet. Dann lieber einen, der sich rasant zu Tode scheißt. (C) Epiklord

    :wave


    Es entbehrt in seiner treuherzigen Aufrichtigkeit nicht einer gewissen Putzigkeit, dass Euer Lordschaft in einem von Hochdero Befindlichkeit nicht eröffneten Fred das Schlusswort schreiben zu wollen belieben. Da aber die Hochdero Textentäußerungen mittlerweile minder geneigte Teilmenge des p. p. Publikums nicht mehr davon ausgehen kann, dass Euer Lordlichkeit das Epilieren Hochdero Postings fürderhin unterlassen wird, fällt wohl auch das oben zitierte Posting unter die Rubrik "es war das Wehn des Windes" (Hedwig Lachmanns deutschsprachiges Salome-Libretto für Richard Strauss nach dem Text von Oscar Wilde).


    Oder wollten Hochdero Lordlichkeit in Richtung des Beckett'schen Endspiels ("Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende") verweisen? Putzig, fürwahr. Wenn auch vielleicht ein halbes Jahrhundert verspätet. Aber je nun.