Beiträge von SteffiB

    Hmm. Friedrich ist zutiefst von seinen Erlebnissen verstört, seelisch verwundet. Eine Flucht in Drogen, in Gewalt und Überreaktionen sind nicht unbedingt von der Hand zu weisen, oder? In der damaligen Gesellschaft hatte ein Mann männlich zu ertragen, was das Schicksal ihm aufbürdet. Ohne Gejammer. Aber Friedrich ist nun mal nicht stark. Er leidet, zerbricht am gesellschaftlichen Druck. So habe ich es mir zumindest gedacht. Heutzutage wäre er sofort in eine Therapie verfrachtet worden - zu Recht. :gruebel

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Aber mir fehlt immer noch, wie Friedrich gerettet wurde. Wir lesen wie er mit dem Piratenschiff unter Wasser gedrückt wird. Der Leser denkt, er ist tot.
    Als nächstes tritt er bei der geplanten Hochzeit auf. Innerhalb von ca. 3 Wochen hat er schon ein Geschäft aufgebaut, mit dem Chinesen gesprochen und bekommt Ware.
    Selbst wenn das Postschiff nur eine Woche benötigt, es muss ja auch noch zurück um Antwort zu kommen zu lassen. :lache
    Und dann schafft unser Luschi auch noch den goldenen Schuss in der Hochzeitsnacht. Ein Jahr nach der Hochzeit ist Hermann schon 2 Monate :lache


    Nicht 3 Wochen – 3 Monate. Das hast du im Eifer des Gefechts überlesen :lache Friedrich kommt 3 Monate nach seiner Rettung nach Singapur zurück, die Zwischenzeit hat er wahrscheinlich wartend auf eine Passage irgendwo auf Borneo verbracht. Da lasse ich euch im Dunkeln und mich auch. Und die Hochzeit von Friedrich und Johanna findet dann an einem nicht näher bestimmten Datum wiederum einige Monate später statt. Da kann man schon beginnen mit dem Aufbau eines Geschäfts, zumal Henry ihm ja unter die Arme greift.


    Edit sagt: Von wegen goldener Suchuss: es hat immerhin 3 Monate gedauert :-]


    Edit nochmal: Das Ärzte-Zitat ist wunderbar, Morgaine.

    Zitat

    Original von sapperlot
    [SIZE=7]Dafür ist morgens um sieben noch niemand auf...[/SIZE]


    Muss auch nicht, wenn der Rechner um 3 Uhr morgens heruntergefahren wird. Bin halt Nachteule. ;-)

    Ich habe wirklich gerade viel um die Ohren. Die Wochenenden sind eh schon lange abgeschafft, dann muasste als nächstes der Feierabend dran glauben, und jetzt, in der Enphase, habe ich das Schlafen mehr oder weniger eingestellt. Ist eh nur was für Sissis.


    Ich bastle tatsächlich noch unter Hochdruck am Strickbuch. Es ist eine unglaubliche Arbeit, auch ohne das Stricken. Anleitungen zu schreiben ist eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat, wie meine Schwiegermami (also die Tigermutter) zu sagen pflegt. Außerdem koordiniere ich gerade die Probestricker, Eulen wie Nichteulen, was bei der Menge der Tiere nicht ohne ist, versuche noch die letzten Tiere fertig zu stricken an diesem Wochenende und muss noch massenhaft Technikfotos schießen. Und das ganze möglichst bis vorgestern.


    Und dann ist mein Zeitschriftenprojekt in der Zielgeraden: Am 20. Ist Druckunterlagenschluss, das heißt, ich muss bis dahin ein komplettes 100-Seiten-Rätselheft fix und fertig haben, mit allem drum und dran: redaktionelle Inhalte, Illus, Bilder, Rätsel einbauen, Litho und und und. Sportlich, wie eine Kollegin respektvoll bemerkte. Aber schaffbar. Muss ja.


    Tja, und dann löchern mich da noch ein paar Eulen mit Fragen :kiss Sollen sie auch!


    Belletristik ist gerade gar nicht, kommt aber wieder, mich kribbelt's in den Fingern


    Im Frühjahr wird übrigens das Jadepferd als TB erscheinen, mit anderem Cover und Titel. Darauf weise ich aber noch hin, wenn's soweit ist. Und ein weiterer Burow, eben jene Vulkangeister, von denen ich schon des öfteren berichtete, liegt sich weiterhin im Verlag sauer. Seufz.


    :wave Eure Steffi-Tessa

    Najaaaa .... also, ich hatte eine Liste mit Vornamen und eine mit Nachnamen geliefert, und der Verlag hat mit sicherem die Kombi gewählt, die ich garantiert nicht genommen hätte. Aber meckern konnte ich da definitiv nicht mehr :lache

    Oh, das ist interessant. Hast du es tatsächlich so empfunden, dass sie das Fremde ablehnt? Ich habe es immer so gesehen, dass sie zwar Interesse hat, aber gar nicht auf die Idee kommt, sich in Gefahr zu begeben so wie Leah. Dafür hat sie von Anfang an ein respektvolles Verhältnis zu ihren Dienern, das sich im Falle von Ping sogar zu einer Freundschaft entwickelt – unheard off im British Empire, very shocking, dear. Es war alles andere als normal, wie man an Mercy sieht, die sich nur langsam aus den gängigen Verhaltensmustern löst und beginnt, in den Dienern Menschen zu sehen.
    Ich habe Johanna ein humanistisches Weltverständnis angedichtet, und das lässt Arroganz oder Ablehnung eigentlich nicht zu. :gruebel
    Ich bin jetzt sehr gespannt, wie die anderen es sehen.

    Zitat

    Original von Clare


    Ich wollte das gar nicht so sagen, ach Mist! Ich halte sie nicht für schwach im Sinne von rückgratlos. Vielleicht wäre ohnmächtig das besser Wort gewesen.Sie traut sich, glaube ich, auch nicht besonders viel zu. Musste sie ja auch nie. Als Frau hatte sie ja immer noch einen ein starken Ehemann hinter sich, schon mehr Eigenständigkeit als die typische Frau ihrer Zeit hat., was an ihrer Erziehung durch den weltoffenen Vater liegen mag.


    So. Jetzt unterschreibe ich ALLES :-]

    Zitat

    Original von sapperlot
    Steffi zu viel Tragik und Drama (Meine Meinung) Musste die Schwangerschaft und die Totgeburt sein? (Wenn es denn eine Totgeburt war, da bin ich mir nicht ganz sicher). Leah hätte sicherlich auch einen andern Grund haben können aus Singapur zu fliehen.


    Nun, dazu kann sich die Autorin zu diesem Zeitpunkt nicht äußern. Ich bitte um Verständnis ;-) Und gebe zu bedenken, dass man von Sex Kinder kriegt. Also, zumindest hat man mir das mal erzählt ...

    Zitat

    Original von xania
    Ich mag Friedrich, gerade weil er kein Held und Draufgänger ist. Dass er nicht ganz ehrlich ist und seine Geschichten ausschmückt finde ich nicht schlimm, er macht vor Verzweiflung alles um Johanna zu beeindrucken. Er wird sicher noch alles beichten.
    Bowie ist mir viel weniger sympatisch. Er will Johanna, so wie er auch eine schöne Kutsche will. Dabei ist es ihm egal, was die Kutsche oder Johanna denken. Ich glaube mit Friedrich ist Johanna besser dran.
    Henry ist wahrscheinlich der unbemerkte Verliebte aus der Kurzbeschreibung.


    Ich liebe Leahs Ausflüge ins chinesische Viertel. Dabei habe ich selbst den Eindruck da zu sein und das ganze Abenteuer zu erleben.


    Ha! So kann man es nämlich auch sehen, aber ihr habt euch ja alle schon auf den bedauernswerten Friedrich eingeschossen! ;-)

    Ich unterschreibe fast alles, was Clare gesagt hat, nur eines nicht: Johanna ist nicht schwach. Aber sie ist eine Dulderin, begehrt nur im Kopf auf. Schaun mer mal, was da noch so kommt :grin


    Dein Satz mit der eigentlichen Tragik ist zum Einrahmen, Clare. So auf den Punkt hätte ich es nicht bringen können.

    Huhu Clare, du bist wirklich unfassbar schnell. Vielleicht (hoffentlich) liegt es daran, dass dir die Wandlung von Johanna zu plötzlich kam. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass sie eine enorme innewohnende Stäke hat, auf die sie letztendlich zurückgreift. Johanna ist ja von Anfang an eine altruistische Person, hat sich sogar schon in Hamburg um kranke Nachbarn gekümmert. Die Krankenpflege liegt ihr, aber wirklich wachgerüttelt und zum aktiven Handeln angetrieben hat sie letztendlich Friedrichs Verhalten der Prostituierten gegenüber. Es brauchte mMn diesen starken Impuls, um aus der passiven Unglücksverwalterin eine aktiv handelnde Frau zu machen.

    Zitat

    Original von Clare


    Ich habe diese unerwartete Aktivität seiner neuen, glücklichen Situation zugeschrieben. Vielleicht wollte er sich auch nur vor Johanna beweisen oder einfach schnell alles hinter sich lassen.


    Womit du in allen Punkten richtig liegen dürftest, Clare. Man darf ja nicht vergessen, dass Männern in jener Zeit verwundete Seelen definitiv nicht zugestanden wurden – ein Mann hatte stark zu sein. Und was liegt näher, seine seelischen Verletzungen zu übertünchen, als hektische Aktivität? Ein Verhalten, das ich von mir selbst auch gut kenne. (Freud wurde 1856 geboren – seine Erkenntnisse liegen also noch in weiter Ferne.)
    Sich Johanna zu beweisen dürfte ebenfalls eine starke Triebfeder sein. Friedrich ist kein starker Mensch, aber er versucht es immerhin. Ich habe während des Schreibens viel Mitleid mit ihm empfunden, ein Kompliment ist das allerdings nicht für ihn.