Liebe Eulen,
gibt es hier passionierte Segler? Ich schreibe gerade das Glossar für meinen neuen Roman und wüsste gerne, ob folgende Erklärungen richtig sind:
Bramrah
Auch Bramrahe. Die zweitobersten Segel eines entsprechend getakelten Segelschiffs werden Bramsegel genannt. Diese Segel wiederum sind an den Bramrahen aufgehängt, runden Stangen aus Holz oder Metall, die waagerecht am Mast angebracht sind.
Fallreep
Seemännischer Ausdruck für "Strickleiter"
Fußpeerd
Seemännischer Ausdruck für ein an der Rah (siehe "Bramrah) befestigtes Seil, auf dem der Seemann bei der Arbeit steht.
krängen
Seemännischer Ausdruck für "sich seitlich neigen" (von Schiffen)
Liebe Grüße von
Steffi
Beiträge von SteffiB
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Batty, Eulen flattern doch auch ... manchmal ...
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Hat der Tiger uns noch gar nicht angemeldet? Dann aber hopp:
Zwei Tage, Doppelzimmer, Spanier. Ich freue mich wie ein Depp auf euch alle!
Eure SteffiBDanke fürs Organisieren und Buchen und all den anderen Ärger, den wegen der ollen Flattertiere auf dich nimmst, liebe Wolke!
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Original von arter
Außerdem ist so ein Eigenverriss eine gute Übung sich selbst nicht so bierernst zu nehmen. Ein wenig Selbstironie hat noch niemandem geschadet.
DAS kann man nicht groß genug schreiben. -
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Original von Dieter Neumann
Nicht beleidigt sein, bitte, Fay! Ich lass mich nur zu gern auf Spaß ein! Aber warum habt ihr so getan, als ginge es hier um etwas anderes, nämlich um einen ernstzunehmenden kleinen Literaturwettbewerb im Kreise von Lesefreunden? Unter dem humoristischen Aspekt betrachtet, gewinnen viele der Geschichten natürlich sofort an Profil - die meisten allerdings höchst unfreiwillig.
Bitte nicht den Thread meiden, Dieter Neumann. Ich (und ich schätze, den anderen Schreibwettbewerbsafficionados geht es ebenso) bin jetzt nämlich ungemein auf deinen Beitrag zum nächsten Schreibwettbewerb gespannt, der das Niveau mit Sicherheit massiv anheben wird. Falls du dich jetzt unter Druck gesetzt fühlst: Bingo. 50 Prozent Drei-Punkte-Bewertungen sind das mindeste, was ich erwarte.ZitatOriginal von beowulf
Ab und an nehmen auch sehr ernsthafte Autoren an diesem Wettbewerb Teil, die Mehrheit aber sind mit Spaß und Freude dabei und Dilletanten, die eben gerne etwas dilettieren. Wobei der Wettbewerb der Spaß ist, die Geschichten eigentlich nicht.Danke Beo. Mit diesem Beitrag hast du Sinn und Zweck des Schreibwettbewerbs auf den Punkt gebracht.
Zur Frage von Ida, ob der Schreibwettbewerb für mich Fake sei: NEIN. Klar und deutlich nein. Ich habe bisher zweimal mitgemacht und mir beide Male viel Mühe gegeben. Dabei habe ich festgestellt, dass die Beschränkung auf 500 Wörter (zumindest für mich, 500 Seiten kann ich besser :grin) eine echte Herausforderung ist; ich hatte nie zuvor Kurz- oder Kürzestgeschichten geschrieben (von Gedichten ganz zu schweigen). Wenn ich die Geschichten lese, sehe ich mit meinem einigermaßen geschulten Auge natürlich schnell, wer sich schon intensiver mit Sprache auseinandergesetzt hat und wer nicht – und genauso bewerte ich die Geschichten: mit unterschiedlichen Maßstäben. Auch etwas unbeholfen formulierte Geschichten haben bei mir grundsätzlich die Chance, Punkte abzugreifen. Die Geschichten müssen mich halt packen, und dann ist es mir wurscht, wie viele Rechtschreibfehler oder was auch immer sich eingeschlichen haben.
Es zeugt mMn nach von Überheblichkeit, an einen Wettbewerb, den zumeist Laien unter sich austragen, eine professionelle Messlatte anzulegen. Was nicht heißt, dass wir alle nur noch weichgespült kommentieren und kritisieren sollen. Aber ein wenig Augenmaß bei der Beurteilung erwarte ich insbesondere von professionellen Schreibern, denn bei ihnen setze ich voraus, dass sie in der Lage sind, die Profis von den Laien anhand der vorliegenden Texte zu unterscheiden.So, das war mein Wort zum Sonntag. Liebe Grüße von der ollen SteffiB
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Edit: Alles, was hier vorher stand, habe ich in den Plauderthread verschoben.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH AN ARTER, GROUPIE UND FAY! Schöne Geschichten, allesamt.
Ich habe ja diesmal weder mitgeschrieben noch gepunktet noch kommentiert (Abgabestress), aber gerne mitgelesen habe ich trotzdem. Es war jeder Geschichte anzumerken, dass sie mit Freude und Sorgfalt verfasst wurde – eine Tatsache, die mich immer wieder begeistert. (Inbesondere "Dunkel". Welch Kraft in diesem Wort steckt, welch Bedeutungsschwere. Wie lange da am Stil gefeilt wurde, mag ich mir gar nicht ausmalen. :grin)Liebe Grüße von
SteffiBPS: Fay, du hast mich wieder überrascht. Schöööön böse!
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Original von Regenfisch
Wenn man das jetzt auf ein Buch überträgt, wird das Buch nicht gelesen, sondern gelebt.
Wäre das nicht eine Traumvorstellung für einen Autor?
Allerdings.Leider habe ich momentan wenig Zeit zum Lesen, aber ich merke, dass ich endlich wissen will, WAS den Personen noch geschieht, wobei ich interessanterweise überhaupt nicht an einer stringenten Geschichte interessiert bin. Miller schreibt so, dass man nicht aufs Ende schielt, sondern im Hier und Jetzt einfach teilhat. So wie eben auch das eigene Leben aus Puzzleteilen zusammengesetzt ist, die für andere (und wahrscheinlich auch für einen selbst) erst in Retrospektive einen Sinn ergeben. Wenn überhaupt.
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So, nun melde ich mich auch endlich zu Wort – ich hatte bisher kaum Zeit zum Lesen und bin auch erst auf Seite 33. Macht nichts: Ich kann schon jetzt sagen, dass das Buch für mich von der ersten Seite an einen Sog entwickelt hat, dem ich mich weder entziehen kann noch will. Ich habe es vor etwa 15 Jahren zum ersten und bisher letzten Mal gelesen, habe aber schon jetzt den Eindruck, dass ich es diesmal mehr schätzen werde. Ich fühle mich nicht mehr so überfahren wie beim ersten Lesen, sondern eher zum Tanz eingeladen. Einem animalischen Tanz um den Altar des puren Egoismus.
Dabei finde ich die Collage, oder vielleicht besser: die Mosaikstückchen, aus denen sich nach und nach ein (lückenhaftes) Bild zusammensetzt, sehr reizvoll. Die sprunghafte Erzählweise unterstreicht die Ich-Bezogenheit: Der Erzähler hat es nicht nötig, sich um Chronologie oder anderen normierenden Mist zu kümmern. Er erzählt uns, was ihm gerade durch den Kopf schießt, sollen wir, die geneigten Leser, doch selbst entscheiden, was wir daraus machen.
Da ich davon ausgehe, dass Miller diese Bruchstücke nicht willkürlich zusammengefügt hat, sondern sie einem wohlkomponierten Plan folgen, kann ich nur den Hut ziehen. Bei mir kommt zumindest irgendetwas an. Ob's das ist, was er wollte, dürfte ihm schnurzegal sein. Hauptsache, es bewegt sich was.Ich finde es erfrischend, endlich mal wieder einen Roman zu lesen, in denen es nicht um manierierte Beschreibungen umeinander tänzelnder Liebender geht, die am Ende in schamhaftem Blümchensex zueinanderfinden (so etwas schreibe ich selbst). Ich mag das triebgetriebene (tolles Wort, by the way), das kompromisslose Handeln und Denken seines Ich-Erzählers. Sympathisch ist er mir trotzdem nicht, aber das muss er ja nicht sein. Soll er wahrscheinlich auch nicht.
Nachklapper: Verstehen tue ich das Buch bisher auch nicht. Ist mir auch egal. Ich nehme die Wirklichkeit des Erzählers einfach hin.
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Original von Roma
@ SteffiB,das von dir erwähnte Buch kenne ich nicht. Es handelte sich um "Haus der Schildkröten" und in dem Roman wurden -bis auf Punkte und Kommas- keinerlei Satzzeichen verwendet.
Liebe Roma, ich habe auf das oben erwähnte Buch von Frau Pehnt geklickt, weil zu dem Titel eine Leseprobe vorhanden war. Für "Das Haus der Schildkröten" gibt es leider keine. Ich merke es mir aber vor, neugierig geworden bin ich auf jeden Fall.
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@ Dieter Neumann.
Sich über die Basics der Schriftsprache hinwegzusetzen, zeugt nicht von Arroganz. Es sind Experimente, und die sind immer und überall erlaubt. Manche gehen schief, manche nicht. Wie langweilig, sich immer nur an Normen zu halten.
Ein schlechter Lektor ist der, der aus einem stimmigen, aber grammatikalisch falschen Satz ein grammatikalisch einwandfreies, aber leider langweiliges Konstrukt bastelt.Liebe Maikäfer und Delphin und Roma, ich kann trotzdem sehr gut verstehen, dass ihr solche Experimente nicht schätzt. Es ist wirklich Geschmacksache. Ich für meinen Teil würde es sehr schade finden, wenn sich der ein oder andere Autor nicht mehr auf neue und nicht normierte Wege traute.
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Original von Bernard
In meiner Ausgabe von "Die Asche meiner Mutter" gibt es auch keine Anführungszeichen. Das war anfangs für mich ungewohnt, nach einer Weile fand ich es erfrischend, ich hatte als Leser ein bisschen mehr "Deutungshoheit" über den Text, der Autor hat mir mehr "zugetraut". Ansonsten habe ich dieses Stilmittel aber selten gesehen.So empfinde ich es auch oft – wenn der Text als solcher gut ist. Einen schlechten Text kann ohnehin nichts retten.
Ansonsten geht es mir wie Tom: Ein paar Seiten, dann findet man sich rein. Auch hier wieder: Der Text muss gut und stimmig sein. -
Hmm. Ich habe gerade bei amazon einen "Blick ins Buch" geworfen, und zwar bei Annette Pehnt, "Chronik der Nähe". Die wenigen Seiten Leseprobe haben mir zweierlei gezeigt: Frau Pehnt nutzt sowohl normierte An- und Abführungszeichen, wenn sie auch Zuordnungen macht ("sagte sie", "antwortete er" etc.).
Spiegelstriche nutzt sie dann, wenn es keinen Dialog gibt, sondern die wörtliche Rede eher als Illustration des Gesagten dient. Mich haben diese ersten Seiten mit ihrem gewöhnungsbedürftigen, nicht der Norm für Schriftsprache entsprechenden Stil sowie ihrer ungewöhnlichen Schreibweise und Interpunktion spontan angesprochen und neugierig gemacht. Es ist, wie so vieles, Geschmacksache.
Als Frechheit würde ich weder Schreibweise noch Stil bezeichnen, denn man kann je eben jenen "Blick ins Buch" werfen oder im Laden hineinlesen.Was das "Testen des Lesers" anbelangt: Geht man als Leser nicht bei jedem Buch das Wagnis ein, dass es einem nicht gefallen könnte?
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Original von Salonlöwin
Als bei einem der letzten Eulentreffen im Schachcafé eine schriftstellernde Eule äußerte, dass sie dabei wäre, wenn eine LR zu Henry Miller stattfinden würde, war ich Feuer und Flamme von dieser Idee.
(Dazu muss erwähnt werden, dass ich an diesem Abend nüchtern blieb und dieser Einfall zwischen dem ein oder anderen Glas Wein bei dieser Eule entstand.)Ich fühle mich angesprochen. Werde heute Abend mit dem Lesen beginnen und meinen Senf beisteuern!
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Nun, diese Entscheidung liegt beim Autor, wie der Autor im Übrigen immer die Oberhoheit über seinen Text behält. Ein Lektor macht Vorschläge und wird das ein oder andere sicher auch vehement verteidigen.
Fehlende An- und Abführungen, das Ersetzen derselben durch Gedankenstriche etc. würde ich als optisches Stilmittel nutzen, um den Text durch diese "Stolpersteine" etwas weniger lesbar zu machen, den Leser somit zu zwingen, langsamer zu lesen. Bei reinen Unterhaltungstexten sehe ich genau deshalb allerdings davon ab, da es den Lesern wichtig ist, zügig durch den Text pflügen zu können.
Ich habe schon häufig Texte gelesen, in denen die Rechtschreibung und Interpunktion frei ausgelegt wurde. Mal passte es, mal war es nicht gelungen. Zumeist habe ich mich schnell hineingefunden und wieder zu meinem üblichen Lesetempo gefunden. Es ist ein bisschen wie mit alten Texten: Früher war die Schreibung von Worten Ermessenssache; ich habe schon Bücher gelesen, in denen ein und dasselbe Wort in fünf unterschiedlichen Schreibweisen vorkam. Man gewöhnt sich schnell daran.
Sprache ist lebendig, und wer, wenn nicht Schriftsteller, sollten sie testen und beugen?
Liebe Grüße von
SteffiBEdith hatte noch einen Buchstaben zu verteilen
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Huhu Johanna,
schau bitte ganz dringend in deine PN-Box!
Liebe Grüße von Steffi -
Wie gesagt: Mit dem richtigen Receiver, Decoder und 6-Meter-Schüssel kein Problem.
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SAT 1, RTL und Eurosport wollten die Übertragungsrechte, aber die haben einfach zu wenig Kohle auf den Tisch gehauen. Nach zähem Ringen hat am Ende TV Klein-Wülferode den Zuschlag bekommen. Du brauchst dir nur bis morgen eine große Schüssel und die passenden Receiver zu besorgen, dann steht dem feierabendlichen Großereignis im heimischen Wohnzimmer nichts mehr entgegen, wenn morgen der Tiger von Hamm-Nord gegen Bodo the Berserk antritt.
Let's get ready to rrrrrrrrrrrrruuuuuuuuuuuuuuumble!
(Selbstverständlich fliegen wir Michael Buffer ein. Die Decius Buchhandlung hat zwar gezuckt, als sie seine Honorarvorstellung erfuhr, sich aber letztendlich davon überzeugen lassen, dass ein erstklassiger Kampf wie dieser den Glamour eines Buffer verdient, ja geradezu herausfordert.) -
Liebe Schubi,
wir sammeln den Schlamm wieder ein und lagern ihn bis zum Eulentreffen im Herbst bei Bodo ein
Wir werden dich vermissen. Du warst ganz fest eingeplant als "Schlammowine, die Rächerin". Tja, dann muss Bodo eben doch in den Ring steigen... -
Lieben Dank für all die schönen Geburtstagsgrüße! Gefeiert habe ich nicht, zumal der Tiger ja am frühen Abend wieder auf Pirsch musste, aber Schwiegereltern, Bruder und Freundin waren da, ebenfalls Kuchen und hammerscharfe vietnamesische Suppe (da ist mir die Tüte mit den getrockneten Chilis doch glatt ins Suppenwasser gefallen :chen) – und so war es ein entspannter, fröhlicher Tag unter strahlend blauem Himmel. Was will man mehr?
Fühlt euch gedrückt von
SteffiB -
Ah, Tannenbernie, schön dass du die Notdurft erwähnst. Die hätte ich jetzt auch ins Feld geführt. Romanhelden pinkeln und kacken fast nie, aber wenn, dann ist es wichtig für die Geschichte: Sie können ihre Flucht nicht mehr weiter fortsetzen, weil die Blase zwackt, hocken sich hintern Busch und werden prompt von den Verfolgern mit runtergelassener Hose erwischt. Oder sie finden, versteckt in der Klorolle, einen weiteren Hinweis darauf, was der Mörder vorhat. Oder sie brauchen jemanden, der ihnen das Kleid aufschnürt, weil's pressiert, und das kann dann in der Folge zu weiteren natürlichen Handlungen führen
und, und, und.
Ich sehe es mit Sex in Romanen ebenso. Entweder, er wird hergeleitet und ist der krönende Abschluss einer Entwicklung; eine spannende Handlung entlädt sich wortwörtlich im Orgasmus.
Oder aber er ist zwingend, weil er die Geschichte in eine andere Bahn lenkt.
Wie alles in einem Buch, das ja nur aus so und so viel Szenen besteht, muss auch Sex passen und bedeutungsgeladen sein, sonst wird's langweilig und überflüssig (Erotik-Literatur ausgenommen, die unterliegt anderen Regeln).Wie die Szene ausgestaltet ist, ergibt sich zwingend aus der bisherigen Handlung und dem Stil des Buchs. Wenn ich vorher drastisch war, muss ich's auch jetzt sein, wenn's vorher sachte war, dann bitte auch die Beschreibung der Sexszene. (Natürlich können auch in diesem Fall die heißesten Dinge geschehen, aber das Vokabular darf eben nicht (porno)grafisch sein.)
Mal am Rande: Porno ist viel leichter als die zärtliche Variante.
Liebe Grüße von SteffiB