Beiträge von Enchantress

    So, das war nun also das Ende ... Hmmm ... :gruebel Bis auf die Tatsache, dass Philipps Frau den Roman an den Verleger geschickt hat, gab es hier für mich leider keine Überraschungen. Dass Miriam den Kontakt zu Philipp abgebrochen hat, weil sie festgestellt hat, dass sie schwanger ist und Viggo der Sohn der beiden, den Verdacht hatte ich recht schnell.


    Dass Philipps Ehefrau nach all dem bei ihm bleiben will, nunja, sowas gibt es ja immer wieder, aber ich werde wohl nie verstehen, wie Frauen so wenig Stolz haben können.


    Das Ende hat mich allerdings dennoch etwas versöhnlicher mit dem Buch gestimmt. Die Liebesgeschichte hat mich nicht überzeugt. Alles zu süß, beinahe klebrig, zuviel -chens, zuviel Süßkind, zuviel mädchenhafte Träumerei. Ich kann mich hier des Eindrucks nicht verwehren, dass der Roman nicht von zwei Personen geschrieben wurde, sondern lediglich von einer und zwar von einer Frau. Dieser beinahe krampfhafte Versuch mit Süßholzraspelei davon abzulenken, dass Philipp nichts weiter als ein Mann ist, der das Abenteuer sucht und es nach außen hin als große Liebe bezeichnet, das klingt für mich doch so typisch weiblich. Als Geliebte macht man sich immer gerne vor, dass der Mann einen doch soooo sehr liebt. Nunja, würde er das tun, würde er seine Frau verlassen, nech? ;-)


    Ich hätte mir für Philipp gewünscht, dass er am Ende ohne beide Frauen da steht. Das wäre für mich noch ein konsequenterer Schluss gewesen.


    Insgesamt, das klingt ja auch schon in meinen Beiträgen mit, hat mich das Buch leider nicht überzeugen können. Schade. Mit Blick auf die Inhaltsbeschreibung "Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander." hatte ich mir etwas ganz anderes, viel tiefergehendes vorgestellt. Auch die Seelenverwandtschaft (wenn es denn wirklich eine sein sollte) finde ich nicht überzeugend dargestellt. Mit einem Seelenverwandten entstehen keine peinlichen Pausen zwischen zwei Gesprächen. Mit einem Seelenverwandten kann man auch schweigen, ohne dass es sich unangenehm anfühlt und muss nicht nach Gesprächsstoff graben und schon gar nicht "fremdelt" man, sobald man sich aus dem Bett geschält hat.

    Ich hab auch mich auch mehr als einmal dabei ertappt, dass ich mit den Augen gerollt habe. Das ewige "Mirchen" hier, "Süßkind" da geht mir gepflegt auf den Keks. Und Philipp wird und wird mir einfach nicht sympathischer. :-(


    Und was ich eigentlich immer herauslese: Diese Liebe ist einfach nicht alltagstauglich. Sobald die beiden mit der Realität außerhalb ihres Bettchens (um im Sprachstil zu bleiben) konfrontiert werden, fangen sie an zu rudern, zu fremdeln, wissen gar nicht mehr, was sie miteinander reden sollen. :gruebel Die große Liebe, die einzig wahre, alles in den Schatten stellende sieht für mich anders aus.


    Philipp pickt sich hier die Rosinen raus - das Bekannte, Sichere, den Alltag, die Familie bei seiner Frau, das Neue, Aufregende, das Kribbelnde, die Erotik, den Sex bei Miriam. Damit erfüllt er in meinen Augen leider - wie ich schon befürchtet hatte - jedes sich aufdrängende Klischee eines Mannes in der Midlife-Crisis. Miriam wirkt mir bei der ganzen Geschichte etwas zu naiv, auch wenn ich ihr Gefühlswirrwarr gut nachvollziehen kann. Aber sie muss doch merken, dass das, was Philipp ihr zu bieten hat, weniger ist als sie verdient!


    Aber ich bin auch neugierig, was es mit dem Manuskript auf sich hat. Eine Idee hab ich schon ... mal sehen ...


    P.S. Trotz meiner obigen Kritik muss ich aber auch sagen, dass sich das Buch fast von selbst wegliest. :-)

    Ich muss aus Zeitgründen der Leserunde ein wenig vorauseilen.


    Vincent Kliesch - Bis in den Tod hinein


    Kurzbeschreibung gem. amazon.de:


    Atemlose Spannung in Berlin: Kommissar Boesherz ermittelt in seinem ersten Fall


    Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?

    Ja, ganz sicher kann man zwei Menschen lieben. :-) Die Frage ist nur, wohin es führt. Am Ende wird man doch wohl in den meisten Fällen beiden nicht gerecht und sobald die geliebten Menschen das merken, sind sie entweder über kurz oder lang weg oder suchen sich jemanden, der 100 % zu ihnen steht.


    Klar kann man hinterfragen, ob Philipp bei seiner Frau nur wegen der Gewohntheit, des Umsorgtseins bleibt. Andererseits kann man auch fragen, ob ihn an Miriam vielleicht nur das Anderssein, das Neue reizt.

    Brummi, Du sprichst mir total aus der Seele. Mir ist das auch alles zu süßlich. Der Typ, der in meinen Augen ein unsympathischer Egoist ist, benimmt sich wie ein verknallter Teenager. Ich empfinde das für einen so alten Mann einfach als ziemlich peinlich.


    Das Hin und Her ist allerdings stimmig. Wer schon einmal in so einer Beziehung gesteckt hat, zu der der Verstand "nein" sagt, während das Herz "JAAAA" brüllt, weiß, dass das genau die Phasen sind, die man durchläuft.


    Mir fehlt hier aber auch die Komponente mit der Ehefrau. Ein Teil der Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Philipp erzählt. Hat er überhaupt nicht den Funken eines schlechten Gewissens, wenn er doch seine Frau so liebt? :gruebel Das ist mir irgendwie zu eindimensional.

    Zitat

    Original von Brummi
    obwohl ich nicht so gut fand, dass sie jetzt schon mehrfach kam - da verliert sich dann etwas der Reiz.


    :write Ja, das war auch mein Gedanke.


    Das "Mirchen" finde ich eher etwas befremdlich. "Chen"-Spitznamen sind doch meistens eher Großmüttern für ihre Enkeltöchter vorbehalten. :gruebel

    Die beiden Erzählperspektiven finde ich auch interessant. Der Part von Philipp wird von einem Ich-Erzähler eingenommen, während Miriams Part von einem "allwissenden" Erzähler übernommen wird.


    Ich gebe zu, ich fand es zunächst befremdlich, dass die beiden Autoren im Buch die selben Namen haben wie das Autoren-Duo, das dieses Buch verfasst hat. Fast kam ich mir ein wenig voyeristisch vor - aber der Gedanke verflüchtigt sich doch recht schnell.


    Ob mir die Geschichte gefällt, weiß ich noch nicht so richtig ... :gruebel Im Moment hab ich noch den Eindruck von "Mann in Midlife-Crisis nimmt sich jüngere Geliebte". Das kann gut werden, wenn der Klappentext hält, was er verspricht, aber auch nach hinten losgehen. Mal abwarten.


    "Eine Frau, in der Aprilwetter ist" - das ist eine Beschreibung, die es mir sehr angetan hat. Wahrscheinlich weil ich selbst permanent den April in mir trage. :lache

    Da ich mein aktuelles Buch heute früh beendet habe, werde ich heute abend mal mit diesem hier für die Leserunde ab morgen beginnen:


    Warte auf mich - Philipp Andersen, Miriam Bach


    Inhalt lt. Amazon.de:


    Was wäre, wenn … … ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr Leben aufs Spiel setzen, ihre Gefühle und Ängste in eine große, verzweifelte, wunderbare Liebe entlassen, die es niemals gab und die darum immer sein wird? Auf einer Feier lernen sich der Erfolgsautor Philipp Andersen und die Schriftstellerin Miriam Bach kennen. Sie verbringen eine Nacht miteinander, in der fast nichts passiert – und in der sich doch alles verändert. Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander. Hoffnungslos, denn Philipp lebt seit vielen Jahren in einer glücklichen Ehe, und Miriam ist nicht bereit, die Rolle der Geliebten einzunehmen. Dennoch leben die beiden ihre leidenschaftliche Amour fou, kämpfen mit sich und ihrer Liebe. In ihrer Not beginnen sie, alles, was zwischen ihnen passiert, aufzuschreiben. Was wird am Ende ihrer Geschichten stehen? Das Scheitern und die unvermeidliche Trennung? Oder gibt es doch eine lebbare Liebe für sie?

    Ich hab auch den Paperwhite und zu Hause lese ich ohne Hülle, daher kann ich definitiv sagen, dass ich bisher keine Wärmeentwicklung wahrgenommen habe. :wave


    Das ist sehr angenehm bei dem Wetter zumal man abends dann auch auf zusätzliche wärmende, Insekten anziehende Lichtquellen verzichten kann.