Beiträge von Enchantress

    Dann möchte ich doch nach der sehr unterhaltsamen Leserunde auch noch meine Meinung abgeben. :-)


    Mit "Der Schock" ist Marc Raabe (warum will ich eigentlich immer Max Raabe schreiben? :cry ) erneut ein rasanter Thriller gelungen, der dem Leser kaum Zeit zum Luftholen lässt. Die relativ kurzen Kapitel im Buch tun ihr Übriges dafür, dass der Leser das Buch nicht aus der Hand legen kann - "Ach, noch schnell ein Kapitel ... ach, das nächste geht auch noch ...". Der Aufbau der Handlung ist geschickt. Als Leser hegt man den einen oder anderen Verdacht, die einzelnen Puzzleteilchen fallen aber nicht zu früh an ihre Plätze, so dass die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten wird. Marc Raabe versteht es dabei, die Leiden der Protagonisten glaubwürdig zu schildern, lässt dem Leser aber noch genügend Spielraum für eine Fantasie und ein guter Thriller geht - wie dieser - ja immer im Kopf des Lesers weiter.


    Von mir gibt es 9 Punkte für beste Spannungsliteratur - einen Punkt Abzug für einige wenige Beschreibungen, die in meinen Augen nicht so ganz gepasst haben und für etwas zu viele Figuren mit einem verkorksten Elternhaus. ;-)

    Nachdem ich den Skylark nun doch noch bis zur Leserunde :grin verschoben habe, werde ich jetzt mal ganz spontan "Ein Brief aus England" von Brigitte Beil anfangen.


    "Es sind die Geheimnisse früherer Generationen, die uns ein Leben lang prägen.


    Die erfolgreiche Münchner Geschäftsfrau Sigrid findet eines Abends beim Nachhausekommen ihre Tochter völlig verstört vor. Judith, Mitte zwanzig, stürzt ohne Erklärung aus der gemeinsamen Wohnung. Auf dem Küchentisch entdeckt Sigrid einen geöffneten Brief. Ein Amtsschreiben, in dem steht, dass eine Mrs Linda Hamstad, ehemals Macksiepen, in Manchester gestorben sei und die Verwandtschaft gebeten werde, wegen der Nachlassregelung mit den dortigen Behörden Kontakt aufzunehmen. Linda ist Sigrids Mutter, die kurz vor Kriegsende plötzlich verschwand. Von der Sigrid stets behauptet hatte, sie wäre längst tot. Der sorgsam gehütete Mythos, ihr Schutzwall gegen die unheilvolle Vergangenheit, droht brüchig zu werden. Ist es an der Zeit, ihre Tochter in die Familiengeheimnisse einzuweihen?"
    amazon.de


    :rofl Großartig!

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    The Cassandra Complex, Frontline Assembly oder Skinny Puppy (Alles Pioniere dieser Musikrichtung)


    Hach, ich glaub, ich bin qualifiziert für diese Leserunde :chen Alle schon live gesehen. Cassandra Complex 1987 in meiner damaligen Stammdisse. :rofl


    Dimmu Borgir übrigens auch. Aber in der Tat etwas zu mainstreamig ...


    (Ich muss doch jetzt auch erstmal den ganzen Thread nachlesen ... :lesend )

    Andreas Gruber - Herzgrab


    "Wenn Liebe zur Obsession wird und Rache zum blutigen Wahn ...


    Die junge Wiener Privatdetektivin Elena Gerink hat den Ruf, bisher noch jede vermisste Person gefunden zu haben. Doch die Suche nach dem verschwundenen weltbekannten Maler Salvatore De Vecchio gestaltet sich schwieriger als gedacht. Als überraschend ein letztes Gemälde von ihm auftaucht, weist ihr das den Weg in die drückende Schwüle der Toskana. In Florenz trifft Elena auf ihren Ex-Mann Peter Gerink, der als Spezialist des Bundeskriminalamts nach einer in Italien verschwundenen Österreicherin sucht. Schon bald erkennen sie, dass die Ereignisse zusammenhängen – auf eine derart perfide und blutige Art und Weise, dass Elena und Peter dem Fall auch gemeinsam kaum gewachsen scheinen ..."

    Zitat

    Original von Rosha


    Der Klassiker dürfte hierzu "Felidae" von Akif Pirincci sein. Hat mich seinerzeit sehr gut unterhalten.
    Die Schafskrimis von Swann sind auch für Erwachsene und aus der Tierperspektive geschrieben. Die habe ich allerdings noch nicht gelesen. Ich überlege, vielleicht fallen mir noch ein paar Beispiele ein. Ich weiß, dass ich mal was aus Sicht eines Insekts gelesen habe... :gruebel Was war das noch?


    Die Verwandlung von Kafka? :grin


    Die "Mordsmöwen" von Sina Beerwald dürften auch dazugehören. Da kommt ja demnächst die Leserunde. :-]

    Ich habe den dritten Teil um Sebastian Bergman sehnsüchtig erwartet und muss jetzt gestehen, dass ich doch ziemlich enttäuscht bin. :-(


    Die ganze Geschichte schleppt sich so dahin. Die privaten Probleme der ermittelnden Beamten stehen im Vordergrund, bleiben aber dennoch größtenteils extrem oberflächlich und das gesamte Buch hinterlässt jede Menge lose Enden.


    Von einer Ermittlung kann hier ohnehin kaum die Rede sein. Der Fall löst sich hier eigentlich durch ein paar zufällige Ereignisse von selbst auf. Sebastian Bergman, seines Zeichens ja Kriminalpsychologe, kam überhaupt nicht in dieser Funktion zum Einsatz, sondern war immer nur mit seinem Privatkram beschäftigt, der zwar zumindest zum Teil nicht uninteressant war, aber der ganze Fall, der in meinen Augen eigentlich viel Potential für eine richtig gute, rasante, spannende Story hatte, geriet dadurch in den Hintergrund und blieb für mich daher viel zu sehr an der Oberfläche. Mir persönlich gab die Erzählweise gar nicht erst die Möglichkeit, mich emotional in die Probleme von Shibeka und Mehran hineinzudenken. Das ermöglichte lediglich das letzte Fünftel der Geschichte.


    Die ersten beiden Bände lebten von der lebendigen Beschreibung von Sebastian Bergmans Charakterzügen und als Leser fühlte man sich dadurch in den Bann gezogen, dass man ihn gehasst hat und gleichzeitig unendlich von ihm fasziniert war. Im aktuellen Band kommt er daher wie ein zahnloser Tiger und die Wandlung kommt nicht nur unglaubwürdig daher, sondern leider auch ebenso langweilig.


    Ich ringe noch mit mir, ob ich gerade noch 7 Punkte vergebe (sozusagen wegen der guten alten Zeiten) oder ob es doch nur 6 werden. Na gut, gerade noch 7 - vor allem in der Hoffnung, dass der nächste Band dann doch wieder besser wird ... die losen Enden lassen zumindest auf eine deutlich spannendere Zukunft hoffen.


    Im Übrigen: Leser, die die ersten zwei Bände nicht gelesen haben, werden mit diesem dritten Band noch weniger anfangen können. Wie gesagt, der eigentliche Fall spielt nicht wirklich die Hauptrolle in dem Buch und der Privatkram der Ermittler setzt Vorkenntnisse voraus.

    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich bevorzuge zwar immer noch Krimis und Thriller, lese aber inzwischen auch quer durch alle Genres.


    Ja, das kann ich so auch unterschreiben. :write Wenn ich bisher einem Genre noch keine Chance gegeben habe, liegt es vielleicht eher daran, dass ich von der Existenz noch nichts wusste (Animal Fantasy zum Beispiel :lache ). /edit: Der Topictitel "Never Ever Genre" hat mich auch neugierig gemacht. Aus dem Genre würde ich gerne mal was lesen. :rofl


    Ich tue mich schwer mit historischen Romanen, Fantasy und Sci-Fi, daher landen Bücher dieser Genres eher selten auf meiner Leseliste.

    Bis dass der Tod euch scheidet - Justin C. Skylark


    Kurzbeschreibung auf amazon.de:


    "Black Metal und EBM haben recht wenig gemeinsam, findet Dylan Perk, der cholerische Sänger der Electro-Band RACE. Für eine Festival Tournee muss er allerdings über seinen Schatten springen, denn ausgerechnet die norwegische Black Metal Band Wooden Dark, mit ihrem gefürchteten Frontmann Thor Fahlstrøm, soll mit von der Partie sein. Schon bei ihrem ersten Zusammentreffen stellt sich heraus, dass sich der streitsüchtige Dylan und der geheimnisvolle Thor in nichts nahe stehen. Ein Kampf um Macht und Stärke beginnt, in dem Dylan gefährlich dicht an seine Grenzen gerät – und letztendlich doch seinen Gefühlen unterliegt. In dieser Geschichte stoßen zwei Männer aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können, sich dennoch wie magisch anziehen. Dieses Buch kreischt und flucht, ist gefüllt mit Liebe und Hass, erinnert an den Klang einer schaurigen Melodie."

    Zitat

    Original von Voltaire
    Glücklicherweise gibt es aber auch Buchhändler, den man anmerkt, wie viel Freude sie an ihrem Beruf haben. In meinen Mittagspausen war ich sehr, sehr oft in einer kleinen Buchhandlung, deren Inhaberin mit unglaublich viel Engagement und auch Liebe zum Buch ihrer Arbeit nachgegangen ist. Die Unterhaltungen mit ihr waren für mich immer hochinteressant, auf ihre Empfehlungen konnte ich mich blind verlassen.


    Glücklicherweise trifft das auch meine Lieblingsbuchhändlerin auch zu. Und sollte es mich mal in einen Thalia o.ä. verschlagen, stöbere ich dort ohnehin ohne Hilfe einer dort arbeitenden Person (ob das alles ausgebildete Buchhändler sind, wage ich eh zu bezweifeln) und werfe mich höchstens nachdem ich an der Kasse freundlich "Hallo" gesagt habe, schützend über mein zu erwerbendes Buch, damit es nach dem Bezahlvorgang nicht in Plastik gehüllt wird. :lache

    Du meinst, Du schaffst den Hjorth & Rosenfeldt noch? :lache


    Ich breche auch höchst selten ab. In den letzten drei Jahren hat es lediglich "Böse Schafe" von Katja Lange-Müller auf die unrühmliche "Liste" geschafft.