Huhu ihr Lieben,
mich hats aber so richtig gerissen. Ich sollte eigentlich letzten Montag wieder arbeiten --- da hatte mein Körper und mein Doc etwas gegen. Ich bin also brav am Montag morgen wieder zum Doc, der sieht mich und meint: Bis einschließlich 01.07. wirst du dich nicht in dein Büro bewegen - du bist noch lange nicht "über den Gipfel" deines Schubes - hat der Mann eine Glaskugel? Aber leider hat er ja recht, ich glaube, heute bin ich dann "auf dem Gipfel" angekommen...
Gestern morgen hat Männe mir gesagt, bleib noch liegen, schlaf noch ein bisschen ist ja alles ok. Gefahren ist er um 4.50 h. um 5.00 h rief er an (ich hab die Telefone immer mit am Bett), "mir ist einer reingefahren, an der gleichen Stelle wie vor 2 Jahren, kommst du, Polizei ist schon auf dem Weg?" und knallt den Hörer auf.
So schnell bin ich schon lange nicht mehr aus dem Bett gesprungen, auf den 5 Schritten zum Bad aus den Klamotten gehüpft, quer durch die Dusche, irgend etwas angezogen, alle Fenster/Türen zu und los - ich war um 5.11 h im Auto. Er ist auf einer Straße gefahren, wo erst gegen 6.00 h die Ampelanlage angeschaltet wird, er auf der Vorfahrtsstraße, seitlich die Straßen mit Stop-Schild versehen, dort ist (wg. KH) 30er Zone. Fahrer von links ungebremst (lt. Zeuge Feuerwehrmann nebst Krankenschwestern-Freundin) auf die B-Säule des Wagens von Männe, der sich angedreht, die Ampelanlage mitgenommen, richtig Schub bekommen und seitlich überschlagen und auf dem Kopf liegen geblieben. Firmenauto 7 Monate alt, 40.000 km gelaufen, Totalschaden. Männe mit ein paar Kratzern und blauen Flecken versehen und mit einer stinkenden Wut. Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen in weniger als 5 min. da, Unfallverursacher frech wie §$%(/(, hat dann dreist behauptet, mein Mann wäre gerast und schuld..... Nadel am Tacho ist bei 28 km hängen geblieben. Polizei hat die Zeugen vernommen, der Feuerwehrmann hat sofort mit seiner Freundin 1. Hilfe geleistet bzw. meinem Mann geholfen, aus dem Fahrzeug zu kommen. Ich bin die Straße runter gefahren, an der Seite eingeparkt, zur Unfallstelle-Kreuzung gelaufen und nur das Fahrzeug auf dem Kopf liegen sehen (den anderen konnte ich da noch nicht sehen weil Polizei und Feuerwehr die Sicht versperrte). Ein Polizist wollte ich abfangen und meinte: kein Gaffertourismus. Ich hab den angesehen und gesagt, wo ist der Fahrer des Fahrzeuges, das auf dem Dach liegt, das ist mein Mann? Dann hat er mich durchgelassen, ich hab meinen Mann rumrennen sehen und dann war es gut, bis auf den Pudding in den Beinen.
Polizei sagte mir sofort, als sie merkten, das ich Angehörige bin, sprechen sie bitte mit ihrem Mann und sagen uns, ob er einen Schock hat, wir können das gerade nicht so ganz beurteilen. Er kam auf mich zugerannt, fällt mir in die Arme und sagt, Schatzi ich hab Wackelknie, ich könnte den anderen....treten, gut das du da bist, nimmst du alles an dich, was mir ist? Ich kann das gerade nicht, ich muss mich mit den Einsatzkräften unterhalten.... und geht zurück. Er hat sich von der RTW-Besetzung nicht untersuchen lassen, er wollte das nicht. Er war bockig wie ein alter Esel.
Nach der Unfallaufnahme wurde erst das Verursacher Fahrzeug auf einen gelben Abschlepper gezogen (der stand auch wirklich doof mitten auf der Kreuzung), mein Mann wollte den anderen gelben Abschlepper, weil er den Inhaber kennt - grundsätzlich kein Problem. Es kam dann tatsächlich auch der Eigentümer, sieht meinen Mann an, sieht die RTW-Besatzung an und sagt: der ist ok, den kenne ich schon so lange - der hat jetzt keinen Schock. Bevor du irgend etwas sagst, ich ziehe jetzt dein Auto erst mal auf die Räder, dann reden wir beide nochmal, dann schicken wir evtl. die nervenden RTW-Fahrzeuge weg, die stehen mir eh im Weg. Wenn ich aber merke, das du anders bist, als ich dich kenne, dann schleppe ich dich eigenhändig in den RTW, hast du mich verstanden? - Die RTW-Besetzung hat den angesehen, sich eins gegrinst und gut wars.
Ich bin dann hinter dem Abschlepper her, hab dort Männe eingesammelt, wir sind nach Hause und dann hat er meinen Wagen genommen und ist ins Büro gefahren - er hat ja ein Leasing-Fahrzeug, ist über den Leasing-Vertrag auch versichert und sein Chef musste ja auch informiert werden. Er war gegen Mittag zurück, hundemüde, hat sich geduscht, auf die Couch gelegt und 3 Stunden fest geschlafen. Er hat am Ellbogen zwei Flecken, die sich bereits verfärben, am Knie einen Fleck, der sich auch schon in die schillernden Farben verwandelt, und ansonsten nichts. Ich hab mehrfach "blöde" Fragen gestellt, hab mit ihm die Sache mit der Wohnungseinrichtung versucht (so nach dem Motto: kannst du dich erinnern.... oder sagt er jetzt etwas anderes, dreht er irgendwie alles durcheinander) aber er war komplett klar dabei. Gestern abend haben wir dann seinen Ersatzwagen in der Firma geholt (der stand um 10.00 h gestern morgen, ca. eine Stunde, nachdem er dort war, bereit). Heute morgen ist er dann mit dem Wagen wieder ins Büro gefahren....
Als er weg war, hab ich mich dann mal hingesetzt, ein paar Tränen vergossen, mir eine Schmerz-Tablette in den Kopf gehauen (und das, wo ich so eine Abneigung gegen Tabletten hab) und versucht, wieder ruhiger zu werden. Mein Rheuma-Schub hat da natürlich richtig Futter gekriegt, ich kann mich heute so gut wie gar nicht bewegen, kriege links noch nicht mal mehr Flip-Flops an, so dick ist der Haxen, rechts brauche ich ganz viel Creme, das ich den Flip-Flop anziehen kann..... Ich muss jetzt versuchen, die Füße/Beine dünner zu kriegen, Männe darf das gar nicht sehen, sonst kriegt er wieder zuviel.
Warum muss im Augenblick eigentlich alles gebündelt kommen?
Danke fürs Zulesen, ich gehe Kneipp-Güsse machen