ZitatOriginal von binchen
ja Waldmeisterin,(irgendwie mochte ich ihn ... - den armen rumgeschubsten Kerl)
Gestern, als ich von seinem Tod gelesen habe, dachte ich mir das auch. Er schien mir ein vernünftiger, sehr sympatischer Kerl zu sein. Dass er sich aus Verzweiflung das Leben nimmt, macht ihn da sogar noch menschlicher.
Tja und dann gibt uns die Autorin mit Francis auch noch einen (bisher zumindest) durch und durch positiven Charakter. Auch wenn das süßliche an dem Kerlchen vielleicht ein bisschen dick aufgetragen ist. Er ist schlau, redseelig, intelligen und zuckersüß - Gibt es für solche Charaktere nicht soagr irgendeinen Fachbegriff Dennoch hab ich mir in diesem Abschnitt gedacht, dass ich wirklich gern ein Buch über Francis lesen würde. Könnte er seinen Charakter ins Erwachsenenalter retten, wäre ein Buch mit ihm als Protagonisten ein schönes Gegengewicht zu dem spröden Nick, mit dem ich wirklich so meine Probleme hab.
Daran ändert auch die Liaison mit Janis nichts. Ja, er ist verliebt in sie, sogar als er noch denkt, sie wäre geschändet worden. Dennoch rennt er kopflos in dieses Verhältnis - genau wie damals in das mit Polly - ohne an die möglichen Folgen zu denken, bzw. sein Handeln an diese Gedanken anzupassen.
Und dann Polly: Ihr merkt man mittlerweile die Bitterkeit über den Weg, den ihr Leben genommen hat sehr deutlich an. Ihr Erpressungsversuch war verständlich, aber ungeschickt und so, wie Dinge schon davor standen, hätte sie wohl wissen müssen, dass sie damit ihre Situation nur weiter verschlechtert.
Irgendwie scheinen in diesem Buch alle nur Verlierer zu sein. Da gibt es bisher keinen einzigen Protagonisten (naja, vielleicht ist Chapuys die Ausnahme), bei dem ich das Gefühl habe, der hat es gut getroffen. Vielleicht liegt's an der Epoche, aber bei den anderen Gablé-Büchern hatte ich nie das Gefühl, dass Pech und Unglück dermaßen überstrapaziert wurden. Da gab es zumindest immer mal gute Zeiten, in denen das Leben auch mal wirklich genossen werden konnte, Menschen, auf die sich der Held vorbehaltlos verlassen konnte. Alles das fehlt im "Dunklen Thron" - hier geht es wirklich düster zu. Und obwohl ich das Buch immer noch großartig finde, könnte ich ein klein wenig bisschen eitel Sonnenschein zwischendurch schon mal gebrauchen. Das würde dann die Schicksalsschläge auch umso dramatischer erscheinen lassen. So, wie es jetzt ist, ist alles einfach immer fürchterlich und jede neue Katastrophe reiht sich nahtlos in die Reihe derer davor ein.