In diesem Abschnitt gibt es mehrere Handlungsstränge. Es sind zweieinhalb Jahre vergangen. Die "Ich" Erzählerin Jenna lernt durch die Vermittlung ihrer Arbeitskollegin Matthew kennen. Für ihn , der jetzt 2 Jahre nicht weiß, was mit seiner Frau passierte, zuletzt haben sie sich auch noch gestritten, ist es das erste Mal, das er sich wieder einer Frau öffnen kann. Das Kennenlernen der beiden wird sehr glaubhaft und authentisch beschrieben. Sie sind sich sympathisch und nähern sich eher langsam aneinander an. Ob sie ein Paar werden? Ich denke schon, es wird aber sicher noch dauern. Irgendwie hat Matthew nicht nur mit dem ungeklärtem Verlust seiner Frau zu kämpfen, auch schien er kurzzeitig verdächtig selbst damit zu tun haben. Das wäre übrigens ja noch besonders fies gewesen, wenn er auf Grund eines Indizienprozesses...musste daran denken, dass das sicher schon vorgekommen ist...
Also hat er ja zumindest noch Glück gehabt, das man das Verschwinden seiner Frau letztlich nicht ihm zur Last gelegt hat.
Ryan ist inzwischen aus dem Gefängnis entlassen worden. Er lebt bei einer Frau, Nora,die ihn im Gefängnis die letzte Zeit unterstützt hat, diese hat ihn durch ein Gefangenenhilfsprojekt kennengelernt. Nora klammert sich an ihn und merkt es nicht, dass Ryan das erdrückend findet. Ich denke nicht mal das sie ihn liebt, sicher ist er ihr sympathisch, aber Hauptgrund ist eher, sie ist allein und hat gern jemand, der von ihr abhängig ist.
Debbie, Ryans frühere Freundin, die mit ihm keinen Kontakt mehr hatte, wird brutal überfallen und vergewaltigt, genau an dem Tag, an dem Ryan entlassen wird. Da tut sich ein Zusammenhang auf...
Ein Verehrer der ihr aus der Kneipe folgte, ist Zuschauer und ruft dann die Polizei und Krankenwagen. Leider hat er das nicht vorher getan, er hätte ihr einiges ersparen können. Er sagt er hatte Angst vor den zwei Angreifern, was ich nur zum Teil glaube, denn er hätte etwas weiter weggehen können und die Polizei gleich rufen oder auch ganz flüchten. Ich glaube eher er hat es -ohne es sich einzugestehen- genossen den Voyeur zu spielen. Warum ist er ihr gefolgt? Hatte er vielleicht das gleiche im Sinn, ohne es sich einzugestehen? Naja immerhin hat er ja die Polizei gerufen, als sie ihn darum bat. Allein kam er zumindest nicht auf die Idee.
Ryan ahnt natürlich was dahintersteckt als er Debbie sieht, die er einfach nur mal besuchen möchte. Ich frage mich, warum er nicht bei seinem Ehrlichkeitsanfall, mit der Polizistin und seinem Helfer darüber redet. Die Schulden sind noch da und er kann sich doch denken, dass es weiter gehen wird.
Aufgrund seiner Feigheit Vanessas gegenüber hält sich mein Mitgefühl für Ryan in Grenzen. Ja sicher, er leidet, doch er hatte im Gegensatz zu den Frauen, denen er nur Unglück brachte, die Chance etwas zu ändern.
Selbst wenn Vanessa nach einem oder zwei Tagen gerettet worden wäre, hätte sie ein schreckliches Trauma erlitten. Sie umzubringen wäre humaner gewesen, als sie lebendig mit Nahrung in einer Kiste einzuschliessen.
Das Buch ist fesselnd und mir gefällt die Charakterzeichnung der einzelnen Protagonisten.Warum gerade Jenna als "Ich" Erzählerin? Ich glaube das wird sich im Lauf der Handlung sicher noch herausstellen. Ich denke verschiedenen Handlungsstränge werden noch zusammengeführt.