Beiträge von Rosha

    Hm, offene Fragen können manchmal die Gedanken beflügeln. Die von dir hier erwähnten klingen jedoch zu konkret. Diese Fragen nicht beantwortet zu sehen, ist eher frustrierend.


    Das wäre jetzt wieder etwas, das mich vom Lesen abschrecken würde.

    Franka Potente hat einige Zeit in Japan gelebt und gearbeitet. Ich denke schon, dass man auch als Europäer fähig ist, genau hinzugucken. Und ich habe den Eindruck, dass Frau Potente auch hinter die Kulissen schaut. In ihren Geschichten merkt man die Zuneigung, die sie zu den Figuren hegt.


    Sehr aufschlussreich fand ich folgenden Artikel:


    http://www.zeit.de/2010/33/Franka-Potente


    Und man darf nicht vergessen: "Zehn" ist Literatur, kein Tatsachen- oder Reisebericht! Es ist eine subjektive Schilderung, die Eindrücke einer deutschen Frau, die in Japan war.


    Wenn man Interesse an der japanischen Kultur hat, sollte man sich nicht ausschließlich auf ein einziges Buch beziehen. Viele Quellen ermöglichen ein breiteres Bild.


    Wobei ich persönlich "Zehn" als sehr authentisch empfand und durchaus der japanischen Kultur entsprechend. Allerdings war ich selbst noch nie in Japan! :chen

    Zitat

    Original von Gummibärchen
    Hm...ich verkehre vielleicht in den falschen Kreisen, aber habt ihr nie jemanden kennengelernt, der euch irgendwie an Dexter erinnert und von dem ihr wisst, es ist "eigentlich" ein total lieber Mensch? :gruebel


    Doch, aber die haben mich auch im realen Leben nicht angezogen! Sich an so einen Menschen zu binden ist eine Gratwanderung. Ganz leicht stürzt man mit ab.


    Gummibärchen, siehst du nicht, wir wollen dich retten...?! :grin

    Lieblingsbücher, o weia, ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll! Ich bin keine Kostverächterin und plündere in vielen Genres.


    Zu meinen Favoriten zählen aber auf alle Fälle Milan Kundera, Jane Austen, Fred Vargas, natürlich Ralf Rothmann, Marie Hermanson und ganz viele einzelne Titel.


    Zuletzt beeindruckt hat mich "Zehn" von Franka Potente, "Kürzere Tage" von Katharina Hahn, "Das graue Kleid" von Andrea Camilleri und und und...


    Ich habe keine Top 10, eher eine Top 100!


    Hast du eine Lieblingsliste? Ich müsste direkt mal eine erstellen, um sie bei Bedarf abrufen zu können. :lache


    Liebe Grüße, Rosha

    Zitat

    Original von Karl Olsberg


    Geht mir genauso, schreiben könnte ich das erst recht nicht.


    In einem "Selbstversuch" habe ich probiert, einen Mord zu beschreiben und sehr befremdlich festgestellt, dass das extrem an die Nieren geht. Man ist viel tiefer im Geschehen involviert als nur beim Lesen.


    Und man liest plötzlich auch ganz anders! Kann ich jedem nur empfehlen!

    Auch in ihrem zweiten Buch ist sich die Autorin in ihrer Schreibweise treu geblieben. Verknappte, essenzhafte Sätze, die vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen. Doch gerade diese Schreibweise heben Schenkels Bücher hervor.


    Manche bemängeln das schlechte Deutsch, grammatikalische oder semantische Fehler der Autorin, lassen hierbei jedoch außer Acht, dass sie dem Schauplatz gerecht werdend (München, Bayern) dialektgefärbt schreibt. Hierbei kann man die Maßstäbe der Rechtschreibung und Grammatik der Hochsprache selbstverständlich nicht eins zu ein umlegen.


    Schenkel fängt damit unterschwellig interessante Stimmungen ein. Die Geschichte von Herrn Kalteis erzählt sie quasi rückwärts. Das Buch beginnt mit der Hinrichtung des Mörders und nach und nach werden die Taten aufgerollt. Der fortlaufende Perspektivenwechsel – mal aus der Sicht der Frauen, unbeteiligten Zeugen kommen zu Wort, aus der Sicht des Mörders in Form von Verhörprotokollen – belebt die Erzählung und erzeugt eine Lesedynamik, der man sich nicht so leicht entziehen kann.


    Bisweilen werden recht grausame Details geschildert, die nichts für zartbesaitete Gemüter sind, jedoch nicht auf reißerische Effekthascherei hinauslaufen.


    Meine Meinung: Ich mochte "Tannöd" und auch "Kalteis" gefällt mir im gleichen Maße gut. Der außergewöhnliche Schreibstil polarisiert, doch wer etwas jenseits des Einheits-Krimi-Breis sucht, ist hiermit gut bedient.

    Ich habe mich an Tolstois "Krieg und Frieden" versucht, aber das Buch nach 660 Seiten zur Seite gelegt. Es war eher eine historische Beschreibung als ein Roman und mir fehlte einfach "die Handlung".


    Vielleicht probiere ich es nochmal mit einem anderen Buch von ihm.


    Von Dostojewski habe ich "Verbrechen und Strafe" (also eigentlich Schuld und Sühne, aber in der Übersetzung von Swetlana Geier heißt es so) gelesen und war beeindruckt.


    Und mit "Der Meister und Margarita" habe ich schon länger geliebäugelt und werde es wohl doch bald mal in Angriff nehmen. Wenn du es schon sooo lobst... :grin


    Und ich muss gestehen, Oblomow ist auch noch ein weißer Fleck auf meiner Literaturlandkarte. Sollte ich auch ändern, nicht wahr?


    Oh, das freut mich aber schon, wenn ich dich zur Ralf Rothmann überreden konnte. Ich hoffe sehr, dass er dir gefällt. Ich finde ihn sprachlich erstklassig, einfach Sahne!


    Ich bin sicher, wir werden uns hier noch öfter über den Weg laufen und wenn ich deinen Lesegeschmack besser kenne, kann ich dir vielleicht auch mal zu einem Lesegenuss mit einer Autorin verhelfen! :chen Denn auch Frauen können schreiben!

    @ Karl
    Zartbesaitet bin ich nur bei einigen Dingen. Über Kindesmissbrauch kann ich zum Beispiel nichts lesen, das verkrafte ich nicht, aber die Story von "Schwarzer Regen" hört sich sehr gut an und Ex-Polizisten geben meist interessante Protagonisten ab: Vielschichtig, erfahren und mit vernarbter Seele. Ich bin gespannt!


    @ Regenfisch
    Wir können gerne gemeinsam lesen, wenn du noch ein klein wenig Zeit hast. Ich habe gerade noch einen dicken Wälzer in Arbeit (knapp 900 Seiten), den ich zuerst noch lesen will und ich bin erst bei Seite 160.

    Hallo!


    Dich vergesse ich nicht so schnell, du hast ja eine außergewöhnliche Lesemacke! Nur Autoren zu lesen, wie kommt man denn auf so etwas? :gruebel


    Was liest du denn so an russischen Klassikern? Schwere Kost!


    In deine Liste muss mal ein deutscher Mann mit rein! Kennst du Ralf Rothmann? "Feuer brennt nicht" kann ich sehr empfehlen... :wave

    Was für eine nette und ausführliche Vorstellung! Schön, dass du da bist und hoffentlich auch bleibst. Ich bin erstaunt, wieviele sich hier anmelden und dann nicht mal einen einzigen Beitrag schreiben. ?(

    Zitat

    Original von Jasmin87


    Dann kann ich dir noch "Schwarzer Regen" empfehlen! Das hat mir damals sehr gut gefallen! :-)


    Danke Jasmin, für den Tipp! Ich will durchaus noch einen anderen Roman von Karl probieren, denn seine Art zu schreiben hat mir eigentlich schon gefallen. Erst letztens hatte ich einen ähnlichen Fall: Zwei Bücher des gleichen Autors, eines habe ich verschlungen und das andere nicht fertig gelesen.


    Es waren "Die Elfenbeinschatulle" und "Das Einstein-Projekt" von José Carlos Somoza. Bei ersterem fand ich den Protagonisten unglaublich faszinierend, beim "Einstein-Projekt" die Hauptfigur langweilig. Sie war zu "glatt", ich konnte mich nicht an ihr festhaken.


    @ Karl
    Was meinst du, welcher deiner Protagonisten in den vorherigen Romanen könnte mich fesseln? Soll ich "Schwarzer Regen" probieren?

    Ich habe es als Hörbuch, kaufe mir aber noch die Printausgabe, denn es ist ein Buch, das man besitzen muss. Es ist eine Perle!


    Ganz wunderbar und mit leichter Hand erzählt. Es sind Kurzgeschichten, die von Japanern in Japan handeln, aber geschrieben sind von einer Deutschen, also gut verständlich für alle Nicht-Japaner.


    Die Geschichten sind ganz zart gemalt und trotzdem kraftvoll. Sie sind leise, einfühlsam, melancholisch, lustig, böse, spannend und richtig gut geschrieben.


    Schon ulkig, welche "versnobten" Vorurteile wir Leser gegenüber Schauspielern haben! :lache (Mir ging es nämlich auch so! Ich war zuerst skeptisch, ob Frau Potente wirklich gut schreiben könne. Ich habe den Versuch gewagt und nicht bereut, denn sie kann schreiben! Sehr, sehr gut sogar!)


    Poetische Prosa, so würde ich den Stil von Potente nennen.

    Ich habe schon ein paar Sachen von Vanderbeke gelesen und sehr gerne gemocht. Nach deiner Rezi zu urteilen, Eskalina, handelt es sich bei "Das lässt sich ändern" um einen weiteren Roman im typischen Vanderbeke-Stil und ich werde es unbedingt lesen wollen.


    Wer üppige Sprachlandschaften sucht, ist wohl mit der Autorin nicht gut bedient. Wer aber Freude an fein gemeißelten Texten hat, sollte einen Versuch wagen!

    Ich muss jetzt leider gestehen, dass ich das Buch nicht fertig gelesen habe. Nach 14 Kapiteln habe ich es beiseite gelegt und werde deshalb auch keine Rezension verfassen. Dazu sollte man tunlichst das ganze Buch kennen.


    Der Grund für meinen Leseabbruch war der Umstand, dass ich keinen Draht zur Protagonistin Anna gefunden habe. Sie war mir nicht sympatisch, sie war mir nicht unsympathisch, sie war mir einfach nur egal. Es hat mich nichts an sie gefesselt, aber genau das will ich von einem Buch.


    Die Story selbst war interessant, konnte für mich jedoch nicht das "Problem" aufheben, das ich mit der Hauptfigur hatte.


    Die Fantasyelemente fand ich sehr gut gemacht, ich konnte mir die Computerspielwelt plastisch vorstellen.


    Sprachlich gefiel mir das Buch ausgezeichnet: klare, schnörkellose Formulierungen ohne adjektivlastigen Schwulst.


    Für mich war es der erste Olsberg, so dass meine "Enttäuschung" nicht von vorgefassten Erwartungen herrühren konnte. Es lag an meiner ganz persönlichen Lesart, die mit der Beziehung einhergeht, die ich mit den Protagonisten aufbauen möchte.


    Es tut mir leid, Karl, ich hätte dir gerne etwas anderes sagen wollen, zumal ich dich durch diese Leserunde als sympathischen, intelligenten und freundlichen Menschen kennenlernen durfte.


    Ein großes Lob jedoch, dass du dich durch negative Kritik nicht persönlich angegriffen fühlst und Seelenruhe bewahrst! Das zeugt von Größe, der ich meinen Respekt zolle!

    Spieldauer: 25 Std. 3 Min.
    Format: Hörbuch-Download
    Version: Ungekürzte Ausgabe
    Verlag: Audible GmbH (30. August 1964)
    Sprache: Deutsch
    Sprecher: Reinhard Kuhnert


    Inhaltsangabe:
    Der Schotte Lord Glenarvan findet auf der Jungfernfahrt seiner Yacht im Magen eines Hammerhais eine Flaschenpost mit drei Schriftstücken, einem auf Englisch, einem in Französisch und einem auf Deutsch, die Hinweis auf den Aufenthaltsort des verschollenen Kapitäns Grant geben. Da die Schriftstücke vom Salzwasser fast vollständig zerfressen sind, kann Glenarvan nur lesen, dass Kapitän Grants Schiff gekentert ist und nur der Kapitän und zwei Matrosen den Schiffbruch überlebt haben. Auch der Breitengrad ihres Standortes ist lesbar. So bricht Lord Glenarvan mit seiner Ehefrau, seinem Vetter Major MacNabbs, dem Geograph Paganel und den Kindern des Kapitän Grant auf, um die Vermissten zu retten.


    Über den Autor:
    Jules Verne wurde 1828 in Nantes geboren. Er studierte Jura, schrieb aber bereits Theaterstücke und Erzählungen. Sein erster Erfolgsroman "Fünf Wochen im Ballon" erschien 1863. Seine großen Romane waren von Anfang an Bestseller. Als neuer Mythenmeister und Klassiker ist er der Begründer der modernen Science-fiction-Literatur. Jules Verne starb 1905 in Amiens.


    Meine Meinung:
    Hörabbruch!
    Fast eineinhalb Stunden habe ich mich gequält und jetzt das Handtuch geschmissen. Die "antiquierte" Sprache, die bei Büchern von Jane Austen so wunderbar elegant wirkt, ist hier nur schwülstig-schmalzig-grauslich.


    Auch verstellt der Sprecher bei unterschiedlichen Figuren seine Stimme, was mir gar nicht gefällt. Seine normale Sprechstimme ist angenehm, aber die abgewandelte Form (besonders wenn er Frauen- und Kinderstimmen zu imitieren versucht) klingt oft schlimm gekünstelt und "versnobt".


    Und die Geschichte selber kommt auch nicht recht in Schwung. Langatmig und träge.


    Sämtliche Protagonisten sind edel, mutig und prächtig. Völlig unrealistisch und vor allem süßlich unerträglich. Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen!

    Ich habe dieses Hörbuch bei aubible gekauft. Obwohl ich den Roman schon gelesen hatte und somit die Handlung keine Überraschung mehr für mich war, habe ich völlig gebannt zugehört.


    Die Sprache der Jane Austen ist unglaublich elegant und eine einzige Freude. Aber ebensosehr hat sich Eva Mattes in mein Ohr gebohrt und sich mir ins Herz gestohlen. Sie hat wunderbar gelesen!


    Bei aubible gibt es noch "Gefühl und Verstand" ebenfalls mit Eva Mattes als Sprecherin. Alle anderen sind leider entweder auf englisch oder gekürzt. Schade! Ich hätte gern alle Austen-Werke von Mattes gelesen gehört!

    Ich war vor etlichen Jahren eine zeitlang Mitglied. Die Qualität der Bücher war überzeugend und die Auswahl der angebotenen Titel interessant. Ich bin auf einiges aufmerksam geworden, das mir sonst entgangen wäre.


    Die illustrierten Buchausgaben waren immer etwas Besonderes, ebenso die "Kleine Reihe". Ich habe mir die Bücher in einer Buchhandlung gekauft und konnte so Portokosten umgehen.


    Nach einem Umzug fiel diese Möglichkeit weg und ich habe gekündigt. Inzwischen habe ich gesehen, dass bei einer online-Bestellung die Versandkosten ab 25 Euro wegfallen. Das macht es wieder interessanter. Allerdings bleiben immer noch die relativ hohen Kosten für die Bücher, da nur Gebundene angeboten werden.


    Wer (wie ich) ein Taschenbuch-Käufer ist, wird bei der Büchergilde leider nicht fündig.