Beiträge von Gheron

    meine erste Erfahrung mit der DDR liegt jetzt fast genau drei Jahrzehnte zurück. Ich fuhr damals als noch relativ junger Mensch zu einer Jugendweihe bei Verwandten. Es war für ein Eintauchen in eine vollkommen fremde Welt und ich könnte einen Roman darüber schreiben. Mehrere Dinge sind mir jedoch sehr im Gedächtnis geblieben. Zum einen der Grenzbeamte, der mich nach einem Blick auf meine Fahrkarte in seinem gewohnten Kommandoton aufforderte, aus dem bereits anfahrenden Zug auszusteigen, weil man mich sonst vor Berlin nicht mehr heraus lassen würde. Weiters der sehr freundliche Bahnschaffner, der mir um drei Uhr in der Nacht riet, in dem Waggon zu bleiben, in dem ich saß, und dort ein wenig zu schlafen, da der Waggon am nächsten Morgen an den Zug angekoppelt würde, der zu meinem Zielbahnhof fuhr, und drittens die Herzlichkeit, mit der man mir in dem Ort, in dem meine Verwandten wohnten, entgegen kam.


    Ich sah aber auch Geschäfte, die am Tag nur zwei Stunden geöffnet hatten und einen hellblauen, absolut verschnittenen Anzug mit verschieden langen Armen und Beinen in einem Schaufenster. Was ich auf dieser Reise zu hören bekam, zeigte auch, dass die Leute alle Findigkeit aufbringen mussten, um an Dinge zu kommen, die für mich selbstverständlich waren.


    Im Jahr 1989 las ich dann während einer Englandreise in einer Zeitung vom Civil-War in Germany, wie sie es nannten, und erlebte bei meiner Rückkehr im ORF mit, wie Ungarn zum Fluchtland der Menschen wurde. Ich habe damals über manche Entscheidung der SED-Führung den Kopf geschüttelt und mich nicht gewundert, als alles zusammen brach.
    Den Menschen, die damals trotz aller Angst vor staatlicher Macht und Willkür auf die Straße gingen, sollte man ein Denkmal setzen.


    In der Beurteilung dessen, was danach kam, schließe ich mich Micha und Iris an. Es war ein Raubzug der Carpetbaggers aus dem Westen, die von den auf Linie gebrachten Blockflöten und deren besserwesserigen Mentoren auf ein hilfloses Land losgelassen wurden. Die in diesem unserem Land Regierenden, darunter auch jener nach einer gewissen Baumfrucht benannter Herr hatten von den Schwierigkeiten, die zu bewältigen waren, keine Ahnung, aber davon sehr viel.
    Sie waren ausgezeichnet im Porzellan zerschlagen. Politische Weitsicht oder gar eine Vision der Zukunft spreche ich ihnen jedoch ab.


    Hoffen wir, dass die Zeit jene Wunden vernarben lässt, die damals entstanden sind.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Wolke,


    gegen die Belegexemplare der Wanderhure kamen sie diesmal sogar schnell. Aber wenn man in der Zeitung liest, dass Pakete verschwinden, wird man doch sehr nervös. Wir warten immer noch auf zwei andere Sendungen, die wir, wenn sie Anfang der Woche nicht bei uns sind, reklamieren müssen.


    Auf alle Fälle sind wir wegen der Goldhändlerin erst einmal erleichtert. Jetzt werden erst einmal die Finger gelockert, um für die Leserunde fit zu sein. Sobald der Startschuss ertönt, liegen wir auf der Lauer.


    Liebe Grüße an dich und alle MitleserInnen
    Gheron :wave

    Hallo Wolke und Morgana,


    gestern haben sich die vermissten Belegexemplare der Goldhändlerin endlich eingefunden :-]


    Wir haben schon Blut und Wasser geschwitzt, denn bei uns in München ist in letzter Zeit doch das eine oder andere Paket nicht angekommen. :-(


    Jetzt sind wir bestens für die Leserunde gerüstet.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    He Doc,


    wir stellen unsere eigene Regel auf und die heißt, Wenn Doc unrecht hat, hat er unrecht und muss sich in die Ecke stellen und schämen. :cry


    Der alte Wüstenplanetfilm mit Sting war der von David Lynch und wurde von Raffaella de Laurentis produziert! :bruell


    Gheron :wave

    bei dem Hugendubel in unserer Nähe liegen drei Riesenstapel Päpstinnen aus. Das würde nicht nur für eine hübsche Anzahl römischer Offiziere im Cheruskerland reichen, sondern auch noch für einige andere. Welche sage ich natürlich nicht :grin


    Allerdings habe ich auch den Eindruck gewonnen, dass die dortigen BuchsupermarktverkäuferInnen permanent den Tisch für die historischen und die Fantasyromane verwechseln.


    Euer Gheron :wave

    Hallo Iris,


    du hast vollkommen Recht, aber du kannst von einem Franken nicht verlangen, dass er den Unterschied zwischen einem harten und einem weichen D kennt. Obwohl ich oft genug Vintschenzo gehört hatte, war er in meinem Kopf als Vindschenzo gespeichert.



    Hallo binchen,


    bislang gibt es keine Anzeichen, dass die Kastratin mal als Hörbuch erscheinen soll. Die Dinger sind verdammt teuer und lohnen sich daher für die Verlage nur bei entsprechender Auflage, sprich bei richtigen Bestsellern. Und davon sind wir derzeit wohl doch noch ein bisschen entfernt. :grin


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Historicus,


    du brauchst keine hundert Jahre zurück gehen, denn das Internet gibt es noch nicht so lange. Ich gehöre noch zu einer Generation, die Computer nur durch SF-Romane kannte und für die ein Netz noch etwas war, um Fische oder Schmetterlinge zu fangen. :grin


    Meine Frau habe ich über mein damaliges Hobby kennen gelernt. Wir waren beide Mitglied eines SF- und Fantasyclubs und tauschten bereits lange, bevor wir uns persönlichen kennen gelernt haben, selbst geschriebene Stories und Briefe aus.
    Auf einem Clubtreffen begegneten wir uns schließlich und vertieften die Bekannstschaft, bis sie uns zwei Jahre später vor das Standesamt führte. Das war vor 22 Jahren und wir haben vor, noch etliche Jährchen darauf zu satteln. :knuddel


    Liebe Grüße
    Gheron

    da ich :write, habe ich keine Zeit für ein richtiges anderes Hobby. Ich ziehe mir zur Entspannung von Zeit zu Zeit eine DVD rein und wandere, um mich ein wenig zu bewegen und vor allem mit meiner Frau reden zu können. Doch auch da dreht sich vieles um das Schreiben.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo,


    der Wahlomat ist wirklich nicht übel. Ich habe ihn jetzt ausprobiert und fand meine politische Grundhaltung förmlich zementiert. Das Ergebnis stimmt total mit der Partei überein, die ich am Sonntag wählen werde.


    Also Kathrin, wenn du nach Beantwortung aller Fragen eine herausragende Partei hast, solltest du sie wählen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Ich liebe Legenden. Man kann schön die Augen schließen und zuhören, wenn sie erzählt werden, ein Gläschen Wein dabei trinken und und und...


    Äh, was, so etwas ist hier nicht gemeint?


    Ach so, eine Forenlegende!
    Dann gratuliere ich recht herzlich. Das Grillgut denke ich mir und ein Gläschen Wein zum Feiern werde ich schon irgendwo auftreiben.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Micha,


    ich würde für eine Kombination beider Methoden plädieren. Schau dir ruhig die Archive an, denn hier kannst du einiges an Wissen heraus ziehen, und rede mit älteren Leuten, die Eure Bahn schon seit ihrer Kindheit kennen und auch die eine oder andere hübsche kleine Geschickte beisteuern können. Aus beidem zusammen wirst du sicher genügend Quellenmaterial zusammen tragen können, um ans Werk gehen zu können.


    Was die Form deiner Abhandlung betrifft, so sollte sie informativ, aber nicht zu trocken sein. Würze sie mit kleinen Ereignissen, von denen du aus Gesprächen oder Archiven erfahren hast.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo binchen,


    wir haben leider nicht die geringste Ahnung, welches Bild als Cover für die Kastratin zusammen geschnitten wurde. Es sieht wirklich seltsam aus, doch uns gefällt es. Das Cover für die Goldhändlerin ist ja ähnlich und wie es aussieht, will der Verlag auch unserer weiteren TB so gestalten.


    Es freut uns, dass dir die Kastratin gefällt. Wir hatten auch schon öfters kleine Augen vom lesen. Ich habe einmal das Kunststück fertig gebracht, alle drei Bände des Herrn der Ringe fast in einem Stück zu lesen. Es war ein Marathon, den ich mir heute wohl nicht mehr antun würde.


    Du fragst nach der Aussprache der Namen in der Kastratin. Giulia wird in etwas als Dschulia ausgesprochen, Vincenzo als Vindschenzo, Girolamo als Dschirolamo, Guglielmo als Dschuglielmo. Sieht ein bisschen komisch aus, das muss ich selber sagen.


    Die von dir erwähnten Einschränkungen waren etwa zu der Zeit Giulias (ca. 1560) besonders rigide, da die katholische Kirche sich mit aller Macht gegen ketzerische Gedanken zur Wehr setzte und alle Abweichungen von ihren Dogmen strengstens verbot. Da der Apostel Paulus selbst in einem seiner Briefe geschrieben hatte, dass das Weib in der Kirche zu schweigen hatte, durfte Frauen dort nicht singen. Als Ersatz gab es die Knabenchöre wie die Regensburger Domspatzen und die Wiener Sängerknaben, deren Vorgänger damals schon ihre Stimmen erhoben. Da Kinder aber noch nicht das volle Stimmvermögen eines Erwachsenen hatten, bediente man sich, wenn man es sich leisten konnte, bis ins späte 19. jahrundert hinein, Kastratensängern. Es gibt übrigens noch Tonaufnahmen das letzten Kastraten, der in den Diensten der Päpste gesungen hat.



    Hallo Fritzi,


    leider habe ich die Päpstin nie gelesen, um sie mit der Kastratin vergleichen zu können. Wir werden es aber überleben, wenn Leser wie deine Mutter diesen Roman vorziehen. Die Geschmäcker der Menschen sind zum Glück unterschiedlich. Auf alle Fälle bin ich gespannt, was du zu unserem Roman sagen wirst.



    Liebe Grüße an alle
    Gheron :wave

    Die Diskussion über ein Jugendalkoholverbot erinnert mich an die Töchter des amerikanischen Präsidenten, die schon ein paar Mal in Kneipen mit was Hochprozentigem in der Hand aufgegriffen worden sind. Die meisten Jugendlichen würden so etwas für cool halten und den, den die Polizei erwischt hat, für einen tollen Kerl oder ein tolles Girl.


    Außerdem ist es ziemlich einfach, an Alkohol zu kommen. In den wenigsten Supermärkten wird ein halbwegs ausgewachsen aussehender Vierzehnjähriger nach seinem Pass gefragt, wenn er mit einer Flasche an die Kasse kommt.


    In anderen Ländern geht es härter zu. Als ich bei einem Englandurlaub eine Flasche Whisky kaufen wollte, stand die Verkäuferin von ihrer Kasse auf und holte ihren Vorgesetzten. Dieser schloss den durch ein Gitter versperrten Schrank mit Alkoholika auf, reichte mir eine Flasche und sperrte dann sorgfältig wieder zu.
    Wie wir alle wissen, sind die Engländer ein ziemlich abstinentes Volk, das bei Urlauben in südlichen Ländern jeder Wein- und Bierflasche im weitem Bogen aus dem Weg geht, wie übrigens auch die Skandinavier, die durch ihre staatlichen Ausgabestellen und Höchstpreise für Bier und Schnaps zu wahren Antialkoholikern erzogen werden.
    Seit die Dänen Bier und dergleichen zollfrei aus Deutschland beziehen können, sollen dort die Achsenbrüche bei PKWs schlagartig zugenommen haben.


    Ein Verbot bewirkt meistens das Gegenteil dessen, was von ihm erwartet wird. Es ist schließlich ein Charakterzug der Jugend, solche Verbote als etwas anzusehen, das man übertreten haben muss, um in zu sein. Ich erinnere mich an meine ersten Erfahrungen mit Zigaretten. Ein Freund hatte sie heimlich aus der Schachtel seines Vaters stibitzt und wir haben kräftig gepafft, als wir allein waren. Danach haben wir uns die Zähne geputzt, damit ja niemand etwas merken soll. Man hat es doch und uns spöttisch angesehen.
    Bei Alkohol ist es nicht anders. Was die Sache allerdings verschlimmert, ist die Tatsache, dass man als Jugendlicher sehr oft nicht für voll genommen wird, wenn man nicht voll ist. Zudem verleiten Erwachsene aus Gedankenlosigkeit, aber auch aus Schadenfreude, die Jugendlichen mit einem Mordsrausch und späterem Kater zu sehen, diese zum überzogenen Saufen.
    Ich habe dies in meiner Jugend mitgemacht und glaube nicht, dass es heute anders ist.


    Was wir brauchen sind in meinen Augen keine Verbote, sondern einen Hauch von Intelligenz und Verantwortungsgefühl bei denen, die die Jungen zum Trinken animieren und ihnen zu dem Stoff verhelfen.
    Auch hätte ich nichts gegen eine saftige Erhöhung der Alkohol- und Nikotinsteuer. Es würde zwar das Saufen nicht verhindern, aber vielleicht die Mengen, die dabei konsumiert werden, verringern.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Wolke und Morgana,


    es ist kein Witz, sondern ein Ritual. Ich kaufe jedes Buch, das von uns herauskommt, in dem ersten Buchladen, in dem ich es finde. Man könnte sagen, es ist ein kleiner Obolus an die Glücksgötter, dem Buch und damit auch uns gewogen zu sein.


    Zum anderen hasse ich es, wenn ich so lange auf die Belegexemplare warten muss. Wir haben tatsächlich heraus bekommen, dass die Autoren die Letzten sind, die das Buch erhalten. Zuerst werden alle anderen beliefert.


    Bei der Leserunde werde ich darauf achten, wann sie beginnt und mich dann relativ rasch melden. Die MitleserInnen sollen ja wissen, dass sie Fragen stellen können, und dass diese auch beantwortet werden.


    Noch einen schönen Abend
    Gheron :wave

    Wir waren früher mit Auto und Zelt unterwegs und fahren seit 13 Jahren mit dem Wohnwagen herum. Dabei haben wir am Nordkap im T-Shirt geschwitzt und uns in der Toskana das Achterdeck abgefroren. Es gab beeindruckende Augenblicke wie die nicht untergehende Mitternachtssonne über dem Meer von einer Bucht in der Nähe von Hammerfest aus gesehen, ein Erdbeben in Ioannina (wer den Grafen von Monte Christo gelesen hat, kennt diesen Ort) und eine Überschwemmung des Tarn, die uns um drei Uhr in der Nacht zwang, den Campingplatz fluchtartig zu verlassen.


    Es gibt etliche Orte, die wir noch sehen wollen, doch müssen sie mit dem Auto oder wenigstens einer Fähre erreichbar sein. Flugreisen reizen uns wenig, teils wegen dem geringen Gepäck, denn wir wollen neben Kleidung ja auch noch Bücher und die Notebooks mitnehmen, zum anderen auch, weil wir bei unseren Reisen immer ein wenig recherchieren müssen. Eine der nächsten Städte, die wir uns ansehen wollen, ist Paris, allerdings lässt sich das wegen meinen Hinterhufen erst im nächsten Jahr machen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    Hallo Morgana,


    seit heute Nachmittag bin ich ebenfalls stolzer Besitzer einer funkelnagelneuen Goldhändlerin, ehrlich erworben in einer Buchhandlung in der Stadt.
    Ich hatte einfach keine Lust mehr, länger zu warten.


    Man könnte also sagen, ich bin für die Leserunde gerüstet. Ich hoffe nur, Wolke brüllt, äh donnert laut genug, um mich zu wecken. Aber wenn's gewittert, bitte ohne Platzregen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

    ich sage nur eines: Hatschendabbl (Hugendubel in anglomünchnerischer Aussprache).
    Bei denen könntest du auch eine Verkäuferin forttragen und keiner würde es merken, am allerwenigsten die Dame selbst. Was ich in dem Laden schon erlebt haben, überfordert selbst die größte Kuhhaut.


    Gheron :wave