Beiträge von ScoobyDoo

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    Original von Gucci
    :cry Ich habe vorher gesucht und fand es auch seltsam, dass dieses vor vielen Jahren veröffentlichte Buch hier noch gar nicht vorgestellt wurde. Dann hätte ich ja gar nicht so ausführlich das Buch bewerben müssen.


    Tröste dich, es war nicht völlig umsonst - auf den alten Thread (letzter Post von 2004) wäre ich bei der Masse an Rezensionen hier nie gestoßen. Jetzt ist meine Wunschliste aber wieder um ein Buch gewachsen - danke. :grin

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    Original von helmutp
    Bis heute habe ich es nicht geschafft "Thomas Pynchon - die Enden der Parabel" zu Ende zu lesen.


    Ich habe mir das Buch gekauft, weil ich in allen möglichen Artikeln immer wieder über Pynchon, den Jahrhundertautor, gestolpert bin. Pynchon soll, muss man lesen. Irgendwann im Leben. Genauso wie Thomas Mann oder Tolstoi. Die traurige Wahrheit ist, dass Pynchon abschnittsweise toll ist, weil sehr ungewöhnlich. Aber als Ganzes ist dieses postmoderne Werk m.E. unlesbar.



    Da hast du dir aber auch eine schwere Einstiegslektüre ausgesucht. :yikes Und das behaupte ich einfach mal, obwohl ich das Buch selber gar nicht gelesen habe. Ich nehme Pynchon zwar im Studium durch, aber davon habe ich bisher auch die Finger gelassen - es soll aber das am schwersten verdauliche Material von Pynchon sein. ;-) Wenn du es irgendwann nochmal probieren willst, vielleicht versuchst du es dann lieber mit Kurzgeschichten oder "Die Versteigerung von No. 49" (The Crying of Lot 49).

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    Original von LeseBär
    @ ScoobyDoo: Stress dich nicht! Studium geht vor... Dieser ABC-SUB-Abbau soll ja auch nur ein Anreiz sein, mal auf anderem Weg den SUB abzubauen. Wenn's nicht jeden Monat mit einem Buch klappt, ist das doch auch nicht schlimm.


    Ich bin an diesem Wochenende ganz gut mit meinem für diesen Monat gewählten Buch voran gekommen. Bin mir aber nicht sicher, ob ich dieses tatsächlich noch im Januar auslesen werde. Hab noch mehr als 200 Seiten vor mir. Aber spätestens am nächsten Wochenende wird's klappen. ;-)


    Ja, du hast ja Recht. :-) Aber ich ärgere mich, wenn ich mich anmelde und dann gleich im ersten Monat das Soll nicht erfülle. :grin


    Ich habe mir jetzt aber überlegt, dass ich die Regeln ein bisschen abändere - ich versuche zwar jeden Monat einen passenden Buchstaben zu lesen, mein Gesamtziel ist aber, dass ich am Ende des Jahres von jedem Buchstaben im Alphabet ein Buch gelesen habe - sofern ich davon ein Buch auf dem SUB habe, extra kaufen wäre ja kontraproduktiv. Q und X fallen also vermutlich raus.


    Und: Romane, die ich für die Uni lese liegen ja eigentlich auch auf dem SUB und zählen daher dann auch zur Challenge. ;-)

    Leider kriege ich schon im ersten Monat Probleme überhaupt ein SUB-Buch zu schaffen. :-( Ich habe einfach so viel für die Uni zu lesen, da konnte ich mir privat nur die eine Leserunde leisten. Irgendwie ist sowas nicht mit einem Literaturestudium zu vereinbaren, ich werde es aber weiter versuchen - das Studium geht ohnehin nur noch bis zum Sommer. ;-)

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    Original von Cathrine
    Ich ärgere mich darüber auch nicht und komme mir auch nicht so wirklich verarscht vor, ich frage mich nur was diese Autoren im Kopf haben. Sind die so verzweifelt, dass sie unbedingt was publizieren müssen, egal was und dann überall damit hausieren gehen?


    Ich finde das ist ein ähnliches Phänomen wie bei den ganzen Leuten, die in Castingshows gehen, obwohl sie nicht singen können und dann total überrascht sind, wenn sie nicht weiterkommen. ;-)

    Ich vermute mal speziell in der Kunst - zu der Literatur auch gehört, und ja ich weiß, dass Schreiben ein Handwerk ist, Zeichnen und Musik sind das im Prinzip auch, zumindest im Anfangsstadium - kommt das leider in allen Disziplinen vor...


    Schließlich ist es schwer wirklich objektive Kritik zu bekommen, weil die Bewertung eben subjektiv ist. Ich weiß nicht, ob da zu wenig Selbstkritik vorhanden ist, oder ob die Freunde und Familie sich einfach nicht trauen, die Wahrheit zu sagen und die betreffende Person das dann als positives Feedback nimmt... :rolleyes

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    Original von killerbinchen




    Dawn Powell (die bei uns ja leider nicht so bekannt ist) Link bei Wiki


    Von ihr habe ich "Das Cafe an der Zehnten Straße" gelesen - damals auch noch in Übersetzung auf deutsch - gefiel mir aber ehrlich gesagt nicht so gut. Vielleicht lag es an der Übersetzung, ich weiß es nicht. Dass es von ihr noch keine Rezension gibt wundert mich aber auch, die Autorin scheint ja in Deutschland wirklich völlig unbekannt zu sein. :yikes

    Ooooh, ich liebe die 20 Jahre. :-] Meiner Meinung nach mit die produktivste Zeit in der Weltliteratur, weil da wirklich viele Länder auf großartige Veröffntlichungen zurückblicken können. :-)


    Hier nur ein paar die mir spontan in Erinnerung sind - leider kenne ich mich mit deutscher Literatur nicht so gut aus, aber du sagtest ja ganz soch wichtig ist es nicht. Vielleicht interessiert es ja auch jemanden, der den Thread hier mal sucht.


    Ernest Hemingway
    - The Torrents od Spring (Die Sturmfluten des Frühlings) - USA
    - Fiesta: The Sun Also Rises (Fiesta) - Paris/Spanien
    - To Have and Have Not (Haben und Nichthaben ) - USA


    Fitzgerald mit The Great Gatsby wurde ja schon vorgeschlagen, aber von ihm gibt es zB. noch
    -Tender is the Night (Zärtlich ist die Nacht)
    - This Side of Paradise
    - The Beautiful and Damned



    Virginia Woolf
    - Mrs. Dalloway
    - To the Lighthouse


    William Faulkner
    -The Sound and the Fury
    - As I lay dying




    Klassiker, aber nicht Jedermanns Sache ist natürlich


    Ulysses von James Joyce




    Ich lese mehr englische und amerikanische Autoren, aber spontan fallen mir da Kafka, Hesse und Mann ein.

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    Original von Queedin



    achja, und was ja mal ganz blöd gelaufen ist: es gibt in vermutlich keinem Flugzeug dieser Welt eine Reihe 13!


    Anscheinend fehlt die wirklich oft, ist mir noch nie aufgefallen. ei Gebäuden kannte ich das.
    Allerdings machen das definitiv nicht alle Airlines, vermutlich eher die amerikanischen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich innerhalb des letzten Jahres mal den Sitz 13 A hatte - weiß leider nicht mehr welche Airline. ;-)

    Über den Inhalt des Buches wurde ja jetzt schon reichlich gesprochen, dem kann ich nichts mehr hinzufügen, ohne mich nur unnötig zu wiederholen. Deshalb steige ich gleich voll in die Rezension ein.


    Cover und Aufmachung


    Fangen wir mal außen an: Das Design gefällt mir wirklich gut, vor allem das Cover besticht durch seine Schönheit. Der Scherenschnitt erinnert an Bücher, wie die Edelsteintrilogie von Kerstin Gier. Neben der Kurzzusammenfassung war das Cover auch ein Grund, weshalb ich das Buch so gerne lesen wollte. Schön fand ich auch das Lesebändchen, über so etwas freue ich mich immer sehr.
    Einziger Kritikpunkt wäre vielleicht die Übersetzung des Titels. Was wäre denn an der wörtlichen Übernahme ‚Der Mann, der regnete‘ (The Man who rained) so verkehrt gewesen?


    Schreibstil


    Da ich die Übersetzung gelesen habe, möchte ich nicht so viel daran kritisieren. Mir persönlich war es zu blumig und zu bewusst auf märchenhaft getrimmt, so dass es gezwungen wirkte. Gestik und Mimik der Charaktere wurde oft übertrieben dargestellt und die penetrante Wiederholung von Vergleichen und Metaphorik fing irgendwann an zu nerven.


    Charaktere und Charakterentwicklung


    Leider sind die Hauptcharakter in dem Buch weder von Anfang an sympathisch, noch bemerkt man eine großartige Vorwärtsentwicklung. Zwar befindet sich die Protagonistin Elsa auf einer Reise zur Selbstfindung, aber sie scheint nur wenig zu lernen und ist am Ende des Buches noch genauso naiv wie am Anfang. Finn bleibt blass und unscheinbar, bis auf das Wetter-Mysterium hat er nichts Besonderes an sich. Aufgrund seiner Vergangenheit kann man zwar verstehen, dass er sich in die erste Frau verliebt, die ihm Aufmerksamkeit schenkt, aber wieso Elsa so schnell Hals über Kopf verliebt und ihr Leben riskiert, um mit ihm zusammen zu sein habe ich nie so recht verstanden. Finn Munro bleibt für mich nicht zuletzt wegen seiner fehlenden Makel – wenn man mal von der Gefahr für die Heldin absieht – noch blasser als Edward Cullen.
    Dazu gibt es eine Reihe Nebencharakter, wie Elsas Gastgeber Kenneth und Finns Mutter Betty, deren Geschichte ungeklärt bleibt, obwohl es auch hier Potenzial für eine Entwicklung geben könnte.
    Ausnehmen von dieser Kritik möchte ich den Charakter von Daniel Fossiter, der einzige, der eine Reise zu sich selbst erlebt. Diese ist zwar klischeebeladen und wird in meinen Augen nicht auch zufriedenstellende Art und Weise aufgelöst, aber ich konnte mit diesem Charakter wenigstens etwas anfangen.


    Plot


    Ich habe die Geschichte hauptsächlich wegen der tollen Idee, die dahintersteckt gelesen. Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich leider sagen, dass die Idee sehr schlecht umgesetzt wurde. Ich bin ein großer Fan Fantasy, aber es ist mir wichtig, dass die phantastischen Elemente in sich logisch sind. Das ist in diesem Buch leider nicht der Fall und am Ende bleiben zu viele Fragen offen. Die Romanze ist ebenfalls platt und einfallslos. Zum Ende hin wird dieser Eindruck nur verstärkt, denn das Ende ist flach, abgehackt, unlogisch und poof –


    Das ist definitiv nicht meins, ich mal intelligente Bücher. Diese müssen nicht unbedingt dir Welt verändern, denn es gibt auch intelligente, einfallsreiche und kreative ChicLit und Fantasy-Bücher, dieses ist keines von dieser Sorte.


    Weil das Buch nicht anstößig ist und ich es bis zum Ende durchgehalten habe, gibt es zwei Eulenpunkte dafür.

    Soso, Daniel hat jetztn plötzlich auch eine Wettermutter und aufgrund des schlechten Gewissens beschließt er dan sich gegen Finn einzutauschen. Sein Caharakter wird somit reingewaschen und poof alle sind wieder glücklich und sogar Elsa kann wieder laufen, obwohl sie eigentlich noch zu schwach dazu war.



    Nein, das überzeugt mich definitiv nicht. :lache




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    Original von Paulchen
    zu schnell, zu wirr, zu flach, zu dämlich



    fasst es aber auch schon ganz gut zusammen. ;-) Mir gefiel das Buch schon von Anfang an nicht so, aber das Ende hat es nur noch lächerlich gemacht, aber zumindest im Nachhinein scheine ich da ja nicht mehr alleine dazustehen. So gut mir auch die Interpretationen von Regenfisch hier im Thread gefallen (bezüglich Thunderstown), auch wenns gut gemeint ist, ändert es leider nichts daran, dass es einfach grottenschlecht umgesetzt ist. Es gibt genug Bücher mit tieferem Sinn, die eine innere Logik haben und auch Fantasyelemente in der Welt des Buches erklärbar sind und in denen der Plot augekügelter ist. Von der Sprache, die einfach wirkt wie gewollt und nicht gekonnt will ich gar nicht asfangen. :grin

    Oh, danke euch beiden! :wave


    Nach etwas hin und her, habe ich jetzt überlegt vernünftigt zu bleiben, so schwer es mir fällt - Abgabetermin für meine Bachelor-Arbeit ist nämlich am 15. März. :grin




    Und so nehme ich dann auch niemandem den Verlosungplatz weg, sollte ich gewinnen. Das Buch ist ja nicht ganz billig und ich hatte letztes Jahr schon mal das Glück. ;-)


    Bin also dabei, aber ohne Verlosung.

    Huhu,


    sorry - ich weißt, der Thread ist für Fragen nicht bestimmt, aber weiß jemand zufällig wann das Buch im Handel erhältlich ist? Auf Amazon steht nur 'März'. Bin noch am Überlegen, ob ich hier bei der Verlosung mitmachen soll (das ist nämlich etwas kompliziert, weil ich zur der Zeit im Ausland bin, aber meine Familie würde es an mich weiterschicken, dauert in der Regel auch nur wenige Tage), oder ob ich es irgendwie aushalte bis zum Erscheinungstermin zu warten (wird schwer! :lache)


    Bei der LR bin ich natürlich so oder so dabei, wird ja einige geben, die Notgedrungen später einsteigen. :-)

    Also irgendwie lässt mich das Buch emotional total kalt. Der Beziehung zwischen Finn und Elsa kann ich so gar nichts abgewinnen, und das liegt nicht nur daran, dass ich sonst nicht so viele Romantik-Geschichten lese, denn gute Romanzen lassen mich auch sehr emotional werden. Dieses Buch erreicht aber gar nichts in mir. :-(


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    Original von n8eulchen



    Bettys Brief hingegen fand ich so überhaupt nicht gelungen. Eigentlich war er ja für Finn bestimmt, bezieht sich aber so sehr auf Daniel, dass man das Gefühl hat, dass er eigentlich gar nicht für Finn hätte sein sollen. Man hinterlässt seinem Sohn, nachdem man ihn aus einem so idiotischen Grund verlassen hat, doch nicht einen Brief in dem es fast ausschließlich um


    Ja, genau das ist mir von diesem Abschnitt auf im Kopf geblieben. Mir kam es auch so vor, als wäre der Brief quasi für Daniel gewesen, fand ich nicht so gut gelöst vom Autor. Man hätte diesen Aspekt ja einbauen können, kann mir aber nicht vorstellen, dass eine Mutter ihrem Sohn so einen Brief zum Abschied schreiben würde.


    Naja, ich habe nur noch 20 Seiten, die werde ich jetzt heute noch durchlesen und dann abschließend noch mehr dazu schreiben, dass ich von dem Buch leider enttäuscht bin kann ich aber jetzt schon sagen. :-(

    Hier ein gutes Buch aus Sri Lanka. Falls es in diesem Thread schon Mal vorgestellt wurde, tut mir das Leid, aber es ist ein bisschen schwierig den Überblick zu behalten. :-(



    Autor Michael Ondaatje ist zwar inzwischen kanadischer Staatsbürger, aber in Sri Lanka geboren und um es nicht unnötig kompliziert zu machen, gehe ich nach Handlung und Geburtsort des Autors - das ist ja schon schwierig genug. :grin


    Habe das Buch auf Englisch gelesen (Anil's Ghost)


    Das sagt Amazon:


    In seinem Booker-Preis-gekrönten dritten Roman, Der englische Patient, untersuchte Michael Ondaatje das Wesen der Liebe und des Betrugs vor dem Hintergrund des Krieges. Sein vierter, Anils Geist, spielt ebenfalls in einem Krieg, aber im Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg, ist der Feind im blutigen Konfessionskonflikt, der Sri Lanka in den Achtziger- und Neunzigerjahren auseinanderriss, nur schwer auszumachen. Die Protagonistin, Anil Tissera, verließ ihre Heimat Sri Lanka im Alter von 18 Jahren und kehrt nun 15 Jahre später als Mitglied einer internationalen Menschenrechts-Untersuchungsmission zurück. In den dazwischenliegenden Jahren machte sie Karriere als Kriminalanthropologin, ein Beruf, der sie zu den Killing Fields von Mittelamerika führte, wo sie die Opfer des schmutzigen Kriegs in Guatemala ausgrub. Nun ist sie mit einer ganz ähnlichen Mission nach Sri Lanka gekommen. Wie sie aber bald feststellt, gibt es zwischen den beiden Aufträgen grundlegende Unterschiede.


    Die Leichen tauchen hier wöchentlich auf. Der Höhepunkt des Terrors fand in den Jahren 1988-89 statt, aber er fing natürlich schon lange vorher an. Beide Seiten töteten und vertuschten. Dies war ein inoffizieller Krieg, und keiner wollte es sich im Ausland verscherzen. Es lief also alles über Geheimkommandos und -gangs ab. Anders als in Mittelamerika, tötete hier die Regierung nicht direkt.


    In einer solchen Situation ist es nicht leicht zu erkennen, wem man vertrauen kann. Anils Kollege ist ein gewisser Sarath Diyasena, ein srilanker Archäologe, dessen politische Zugehörigkeiten, wenn er denn welche hatte, undurchsichtig waren. Zusammen decken sie durch den Fund eines Skeletts, dem sie den Namen Sailor geben, die Beweise eines von der Regierung in Auftrag gegebenen Mordes auf. Als Anil jedoch ihre Untersuchungen über die Ereignisse aufnimmt, die zu Sailors Tod geführt hatten, erkennt sie, dass sie in einem Netz aus Politik, Paranoia und Tragödie gefangen ist.


    Wie bei seinem Vorgänger untersucht der Roman den Bereich, in dem sich das Persönliche und das Politische im Angelpunkt des Krieges überschneiden. Der Stil ist jedoch viel direkter, weniger dicht poetisiert. Obwohl viele der literarischen Markenzeichen Ondaatjes vorhanden sind -- häufige Zeitsprünge, geradezu halluzinatorische Bilder, das allmähliche Verweben der Vergangenheit der Charaktere mit deren Gegenwart -- ist der Schreibstil hier viel zugänglicher. Das soll aber nicht heißen, dass der Autor seine poetischen Wurzeln vergessen hat; es gibt unterschwellige, evokative Bilder zuhauf. Nehmen Sie zum Beispiel nur diese Beschreibung Anils, die am Ende des Tages in einem Teich steht, "ihre Zehen zwischen den weißen Blütenblättern, mit verschränkten Armen, während sie den vergangenen Arbeitstag auszog, die Schichten der Ereignisse und der Vorfälle nach und nach ablegte, damit sie nicht mehr in ihr waren." Mit Anils Geist hat Michael Ondaatje sowohl eine brutale Untersuchung eines gegenseitigen Vernichtungskrieges geschaffen als auch eine bleibende Betrachtung über Identität, Loyalität und den festen Griff, den die Vergangenheit auf die Gegenwart ausübt.

    Ich bekomme nur Bücher geschenkt, wenn ich sie mir selber kaufe und dann zum Schenken verteile... :lache


    Ist mir aber auch ganz recht so, denn englische Bücher kann ich selber einfach billiger beziehen und deutsche möchte ich nur im Einzelhandel kaufen und die Schenker würden nachher noch zu Thalia etc. rennen. ;-)


    Wenn ich dann aber doch mal ein Überraschungsbuch geschenkt bekomme freue ich mich total. Die meisten "trauen" sich das aber leider nicht...



    Was den SUB betrifft ist mir eine interessante Korrelation aufgefallen: wenn ich viel lese, wie im Moment, dann kaufe ich wenig Bücher. Dieses Jahr habe ich schon ziemlich viel gelesen und auch Lust zum Lesen gehabt und es ist lediglich ein Rezensionsexamplar dazu gekommen.


    Wenn ich aber Lesefrust habe, weil ich bei einem, Buch zum Beispiel nicht weiterkomme, dann kaufe ich viel mehr neue Bücher dazu. Und das ist dann natürlich eine tödliche Kombination. :grin Ich denke es liegt daran, dass ich dann denke, dass ich das Buch zum Lesen finden muss um wieder reinzukommen und ich das dann bei den neuen Büchern suche oder so. Klappt aber nicht, weil die Leseunlust oft an mir liegt und nicht am Buch....

    Normalerweise versuche ich ja direkt was zu schreiben, aber jetzt habe ich gestern Abend im Bett gelesen und hatte keine Lust mehr on zu kommen, deshalb muss ich jetzt aufpassen, dass ich nix spoilere. :grin


    Dot, die Nonne muss man wohl mögen. :-]


    Die ist aber auch echt cool drauf, und irgendwie so ein typischer Charakter für so ein Buch, in dem die Heldin nicht so recht weiß wohin. So wie Yoda in Star Wars etc. :-)


    In diesem Abschnit wollte ich Elsa aber manchmal einfach schütteln. Ich habe nicht verstanden, wieso sie Daniel erzählen musste, dass sie alles weiß. War das nicht ein bisschen naiv? Diew Schmetterlingszene ist mir gar nicht sooo negativ aufgestoßen, fand das eigentlich mal einer interessante Wednung, weil das doch das Verhalten ist, was sie so verurteilt.



    Ich komme mit Elsa aber trotzdem nicht auf einen grünenZweig, ich fand die ja von Anfang an nicht so sympathisch, aber hier wird es nur noch schlimmer. Die Frau ist einfach ziemlich dämlich. Und die Geschenke ihrer Mutter hat sie auch noch nicht aufgemacht, obwohl die ab und an mal im Nebensatz erwähnt werden. Das finde ich ehrlich gesagt schon ein bisschen dreist, weil es sicher eine schöne Geste war.


    Was mich aber am meisten nervt sind die dauernden Selbstbemitleidungen. Ja, sie hat ihren Vater verloren, aber ich verstehe nicht, wieso sie sich von ihrer Mutter abkapselt, bisher hat die noch nicht viel schlimmes getan, außer sich vom Vater getrennt, der total in seinem Hobby verging und sich nicht anständig um die Familie gekümmert hat/auf die schiefe Bahn geraten ist.



    Die Nebencharaktere sind zum Glück sympathischer, aber leider alle auch viel zu eindimensional: Dot, die Freundin und Helferin, Finn der mysteriöse Lover und Daniel der Kauz mit schwieriger Vergangenheit.

    Ich hatte die letzten 1 1/2 Wochen total Unistress, aber nachdem ich gestern eine wichtige Arbeit abgegeben habe, habe ich mir einfach mal einen freien Leseabend gegönnt. :grin


    Ich habe ja im ersten Abschnitt vor allem die Sprache kritisiert - an sich ändrt sich hier nicht viel daran, aber ich gewöhne mich langsam daran. Es ist immernoch kitschig, aber die Geschichte nimmt ein bisschen an Fahrt auf und deshalb kann ich versuchen solche Dinge zu ignorieren, sogut wie es geht. Ich kriege aber auch so langsam das Gefühl, dass es mich auf Englisch vielleicht gar nicht so stören würde. Ich finde in der englischen Sprache klingen kitschige Formulierungen nicht so schnell übertrieben. Allerdings, selbst wenn es so sein sollte, kann der Übersetzen nichts dafür.



    Wenn ich hier die anderen Kommentare so überfliegen, stelle ich fest, dass viele Daniel sehr unsympathisch fanden, das erging mir komischerweise nicht so, sondern ähnlich wie bei Regenfisch:


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    Original von Regenfisch



    Mir gefiel Daniel von Anfang an (deswegen möchte ich so gerne, dass er die Tiere jagt, um die Menschen zu beschützen ;-)). Er wirkt auf mich wie ein einsamer Bär.



    Ein bisschen kautzig, ja, aber ich fand schon im ersten Abschnitt, dass das zu einem einsamen Bergjäger dazu gehört. :grin Ich fand es nicht ok, dass er den hund einfach so getötet hat, aber ich dachte mir schon, dass ein Sinn dahinter steckt und er das nicht einfach so gemacht hat. Ein bisschen haben wir ja darüber jetzt auch gelernt, ich denke aber, dass die Hunde ein anderes Phänomen sind als die Kanarienvögel, oder Finn selber.



    Die Szene mit den Kanarienvögeln fand ich übrigens nicht so toll wie vieler andere hier. Ich fand sie ein bisschen zu kitschig und ich fand es auch unrealistisch, dass alles so schnell ging und Elsa plötzlich so glücklich ist und alles am rechten Fleck zu sein scheint, wo es doch vorher genau anders herum ist?


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    Original von Regenfisch


    Ist Finn der "Old Man Thunder"? Da bin ich echt gespannt.


    Also ich hab es bisher eher so verstanden, dass er der Sohn von ihm ist. Old Man Thunder ist ja ein alter Typ und Finns Mutter ging bei einem Gewitter auf den Berg um schwanger zu werden...



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    Und last but not least - wo zum Henker liegt dieses Thunderstown eigentlich?! Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, das Ganze spiele in den USA, aber nachdem nun mehrmals daraufhingewiesen wurde, dass Thunderstown nicht zu den Staaten gehört, bin ich ratlos. Habe ich was überlesen?



    Das fragte ich mich schon seit Anfang an, denn schon bei der Beschreibung von Elsas Reise wurde mir klar, dass es nicht in den USA liegt. Theoretisch dachte ich an Südamerika (Elsa und Peter sind ja über den Ort geflogen, als sie in den urlaub geflogen sind) und da hätte Südamerika oder Karibik mehr Sinn gemacht. Allerdings wäre es dann total unsinnig, dass der Ortsname Englisch ist und alle Englisch sprechen. Ich hoffe das wird noch vernünftig erklärt (Australien/NZ wäre auch eine Möglichkeit?).

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    Original von Dezember


    Mir war zudem nicht klar, was dieses Buch eigentlich darstellen sollte. Sozialsatire? Männerroman? Wenn dieses Werk einen tieferen Sinn haben sollte, so ist mir dieser im Verlauf der ersten 250 Seiten nicht klar geworden.



    Also ich habe schon Mal gar nicht so lange durchgehalten wie du. :lache Aber wie gesagt, ich werde es auch nochmal probieren, wenn ich frei habe oder so, aber im Moment habe ich so viel zu tun, dass mir mein bisschen Nicht-für-die-Uni-Lesezeit einfach zu schade ist.


    Ich denke es so schon Humoristisches sein, aber vorher hörte ich ja Rezis, die das Buch mit Forrest Gump verglichen wurde. Und wenn ich in dem Zusammenhang drüber nachdenke, gehört es eher in die Kategorie: Gewollt, aber nicht gekonnt. :grin