Als ich gehört habe, dass J. K. Rowling unter einem Pseudonym ein neues Buch veröffentlicht hat, wollte ich es natürlich unbedingt lesen.
Dann erfuhr ich jedoch, dass es sich um einen Krimi handelt - leider überhaupt nicht mein Lieblingsgenre. Auch die Beschreibung konnte mein Interesse nicht wirklich wecken.
Jetzt, ein halbes Jahr später, hatte ich dann doch Lust, diesem Buch eine Chance zu geben.
Richtig gut gefallen oder überzeugt hat mich Rowlings neuster Streich im Nachhinein betrachtet leider nicht. Das Buch ist ein Krimi, aber von eher ruhigerer Natur. Der Fokus liegt hier ganz klar auf den unterschiedlichen Protagonisten und ihren Beziehungen zueinander.
Wer also wilde Verfolgungsjagden und atemberaubende Enthüllung erwartet, wird eher enttäuscht werden. Ich wurde enttäuscht, weil mir das Erzähltempo - für einen Krimi - viel zu langsam war und viel zu wenig passiert ist. Bei diesem Umfang hätte ich einfach mehr spannede Passagen erwartet.
Positiv aufgefallen sind mir die bereits erwähnten, schön gezeichneten Protagonisten, der tolle Schreibstil und das Ende, bei dem die Autorin wieder ihr Geschick zur Schau stellt, die losen enden virtuos zusammenzuspinnen.
Das Buch hat mir ein paar kurzweilige Abende bescherrt, auch wenn es mich zu keiner Sekunde wirklich mitgerissen hat. Habe ich The Casual Vacancy damals noch wohlwollend 7 Punkte gegeben, gibt es diesmal nur 6 von 10 Punkten.
Einen Nachfolger werde ich wohl nur lesen, wenn ich keine besseren Alternativen finden sollte.