Beiträge von Kerry

    Klappentext:
    Ein verrückter Stalker, der Berry seit Monaten verfolgt, hat sich Zugang zu ihrem Haus verschafft, einen Mann niedergeschossen und gedroht, auch Berry zu töten. Die Polizei zweifelt an ihrer Glaubwürdigkeit, und Caroline King sieht keine andere Möglichkeit ihre Tochter zu schützen, als Berrys Vater um Hilfe zu bitten – den Privatdetektiv Dodge Hanley, den sie seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat ... Dodge fliegt nach Houston, um seiner Tochter zu helfen, und eine mörderische Jagd beginnt.



    Rezension:
    Merritt County in den USA: Deputy Ski Nyland wird zu einem abendlichen Notfall gerufen. Er staunt nicht schlecht, dass dieser aus dem Haus der berühmten Immobilienmaklerin Caroline King erfolgte. Deren Tochter, Berry Malone, wurde laut eigener Aussage von einem Stalker angegriffen. Ihr Kollege, Ben Lofland, mit dem sie noch bis spät in die Nacht gearbeitet hatte, eilte ihr zu Hilfe. Ben gelang es, den Täter in die Flucht zu schlagen, doch er selbst wurde lebensgefährlich verletzt. Ski ist skeptisch, was Berry und Ben wirklich spät abends getan haben, doch Fakt ist, er ist verletzt und sie die einzige Zeugin.


    Caroline hingegen ahnt, dass ihre Tochter in ernsten Schwierigkeiten steckt und nimmt zu dem einzigen Mann Kontakt auf, der ihr jetzt noch helfen kann: Dodge Hanley, Berrys Vater. Vor Jahrzehnten lernte Dogde Caroline während eines Einsatzes kennen und verliebte sich ins sie. Diese Beziehung ging durch Höhen und Tiefen, doch die innige Liebe, die die beiden verband, überwand jedes Hindernis. Bis zu dem Zeitpunkt, als Dodge einen unverzeihlichen Fehler beging. Auf Grund dessen sah er seine Tochter nur ein einziges Mal - am Tag ihrer Geburt. Als jedoch Caroline ihn jedoch jetzt um Hilfe bittet, lässt er alles stehen und liegen und eilt zu ihr, denn er hat eine Menge wieder gut zu machen.


    Derweil versucht Ski zu ergründen, was tatsächlich in dem Haus passiert ist. Der von Berry benannte Oren Starks, ein ehemaliger Kollege, der auf Grund einer Beschwerde von Berry gefeuert wurde, scheint sich allerdings nicht in er Nähe von Merritt County aufgehalten zu haben. Was steckt wirklich hinter dem angeblichen Stalking durch Oren? Skis Versuche, Licht in das Dunkel zu bringen, scheitern vorerst und dennoch, Berry weicht keinen Millimeter von ihrer Aussage ab. Während Ski versucht, auf konventionellen Wegen die Ermittlungen zu führen, ist Dodge mehr als gewillt das Gesetzt zu beugen, um Oren habhaft zu werden und ihn endgültig aus Berrys Nähe zu vertreiben, notfalls mit dessen Ableben. Was jedoch noch niemand ahnt, Oren ist noch viel gefährlicher, als es den Anschein macht und er ist näher, als alle denken ...


    Ein Buch für wundervolle Lesestunden. Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich erarbeitet, besonders gut hat mir hier gefallen, dass es zwei Handlungsstränge gibt, einen in der Gegenwart, der sich mit Berry und dem Überfall beschäftigt und einen in der Vergangenheit, der die Geschichte ihrer Eltern Caroline und Dogde erzählt. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass sich auch dieses Buch der Autorin wieder förmlich von selbst gelesen hat. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Nervenkitzel gewünscht, was jedoch meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan hat. Die Figuren fand ich ganz wundervoll erarbeitet. Neben dem absoluten Traummann Ski steht ihm diesmal das Raubein Dodge zur Seite, eine Kombination die es in sich hat, doch gerade Dodge hat in mir etwas bewegt, sodass gerade dieser mir sehr ans Herz gewachsen ist. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um ein Buch mit einer abwechslungsreichen Story und liebevollen Charakteren handelt, sodass es einem sehr angenehme Lesestunden bereitet.

    10 Monate sind seit den dramatischen Ereignissen um Carina Kyreleis vergangen (Band 1: Die Gesichtslosen). Trotz der langen Zeit hat ihr Vater noch immer mit den Nachwirkungen zu kämpfen, doch er wäre nicht Matthias Kyreleis, wenn er so leicht aufgeben würde. Doch so leicht, wie Matthias denkt, lässt ihn seine Tochter nicht vom Haken, denn nun weiß sie, was mit ihr nicht stimmt, sie weiß, dass Silvia, die Frau ihres Vaters und Mutter ihrer Schwester, nicht ihre Mutter ist, doch wer ist es? Immer wieder versucht sie, das Thema um ihre leibliche Mutter anzuschneiden, doch bis dato weicht ihr Vater ihr immer wieder aus und die Erkenntnis, dass es anscheinend alle in ihrem Umfeld wussten, trifft sie zudem tief. Bei einer gemeinsamen Autofahrt jedoch will sie endlich Antworten auf ihre Fragen, doch bevor es soweit kommt, kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen. In letzter Sekunde kann Matthias das Lenkrad umreißen, sodass es nicht zu einem Unfall mit ihrem Auto kommt, doch nur wenige Meter weiter verunglückt der Geisterfahrer. Durch das schnelle Eingreifen von Carina und Matthias, überlebt der junge Mann schwerverletzt.


    Im Krankenhaus kommt heraus, dass es sich bei dem Geisterfahrer um den 17-jährigen Enrico Loos handelt. Als Carina und Matthias die Eltern verständigen wollen, finden sie in deren Haus nur die Leichen von Olivia und Jakob Loos vor - in ihrer Hochzeitskleidung. Gleich auf den ersten Blick ist klar, dass die beiden ermordet wurden, doch warum? War es Enrico, der daraufhin die Flucht ergriff und als Geisterfahrer endete? Auch Jakobs Bruder, der gleich im Haus nebenan wohnt, weiß nicht, was passiert sein könnte, zumal er gerade mit seiner eigenen Familie zu tun hat, da er erst vor wenigen Tagen Vater eines Sohnes geworden ist. Somit sind Carina und Matthias nach ahnungslos, was passiert sein könnte. Das Blatt scheint sich zu wenden, als Carina erfährt, dass Familie Loos noch ein weiteres Kind hatte - Tochter Flora, die seit diesen Ereignissen nicht mehr aufzufinden ist.


    Während Carina es wieder nicht lassen kann und selbstständig ermittelt, steht Matthias nach wie vor vor einem Rätsel, das er nicht wird lösen können, bevor Enrico nicht wieder bei Bewusstsein ist. Derweil jedoch kann ihm Carina immer mehr Details aus dem Leben ihrer Mutter entlocken - auch dass diese starb, als sie 12 Jahre alt war. Doch was hat es mit der ominösen Geburtstagskarte auf sich, die ihre Mutter ihr zur ihrem 12. Geburtstag schickte und die ihr Vater zurückbehalten hat? Carina übergibt die Karte einem Sprachexperten und tatsächlich beinhaltet diese einen Code, dessen Entschlüsselung ihre ganze Welt auf den Kopf stellt ...


    Eine gelungene Fortsetzung! Den Plot fand ich wieder sehr ansprechend ausgearbeitet, nach wie vor bin ich von der Vater-Tochter-Beziehung fasziniert und dann die Geheimnisse, die Carinas Herkunft umgeben ... einfach toll umgesetzt. Genial fand ich die Plotaufteilung, in denen der Leser das Geschehen um Carina und Matthias verfolgen kann, jedoch auch, im zweiten Handlungsstrang des Buches, das Geschehen um Carinas Mutter. Die Charaktere wurden wieder sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet und nach wie vor faszinieren mich vor allem Carina und ihr Vater und ihr Verhältnis miteinander bzw. wie sie miteinander umgehen. Den Schreibstil empfand ich wieder als angenehm zu lesen, jedoch fehlte mir auch hier etwas die Aktion. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen gelungen 2. Band handelt und ich mich bereits jetzt auf weitere Bücher um Carina und Matthias freue.

    Die 31-jährige Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis kehrt nach dramatischen Ereignissen in Mexiko nach Deutschland zurück. Sie kann und will nicht mehr in Mexiko leben - zu viel Schmerz ist damit verbunden. Als sie ein überaus interessantes Jobangebot aus ihrer Heimatstadt München erhält, beschließt sie, nach langen Überlegungen, dieses anzunehmen, auch wenn sie sich dann wieder mit ihrer Familie auseinandersetzen muss. An sich liebt sie ihre Familie, dennoch ist es nicht immer leicht mit ihr. Ihr Vater Matthias ist ein sehr angesehener und bekannter Kriminalhauptkommissar und Leiter der Münchner Mordkommission und auch ihre Mutter Silvia ging schon immer in ihrem Beruf als Hebamme voll und ganz auf, sodass es Carina und ihre ein Jahr jüngere Schwester Wanda nicht immer leicht hatten. Wanda hingegen scheint vollkommen aus der Art geschlagen zu sein. Sie ist die Liebenswürdigkeit in Person und dennoch, im Gegensatz zu ihren Eltern, eher unstet, nicht unbedingt verantwortungsbewusst und recht unorganisiert. Dennoch schafft sie es, mit Hilfe ihrer Familie, ihr Leben und das Leben ihres kleinen Sohnes Sandro zu meistern. Die beiden Schwestern stehen sich, trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede sehr nah und so war es auch nur Wanda, die wusste, wo sich Carina aufhielt, als diese vor Jahren fluchtartig Deutschland verließ, nur um endlich dem (gutgemeinten) Überwachungswahn ihres Vaters zu entkommen.


    Noch gar nicht ganz in München angekommen, nimmt ihr Vater Carina gleich mit zu einem Tatort. Eine Frau wurde auf ihrem Sofa gefunden, anscheinend ein Angriff von ihrem Jagdhundmischling. Ob sie noch lebt oder nicht, können die Polizisten vor Ort nicht sagen, da der Hund sie nicht zum Opfer lässt. Hier lernt Carina den entzückenden Tierarzt Dr. Clemens Schäfer kennen, dem es gelingt, dem Hund habhaft zu werden und die Anwesenden können feststellen, dass das Opfer noch lebt. Doch Carina fallen gleich Ungereimtheiten auf - war dies wirklich die Tat des Hundes?


    Kurz nach diesen Ereignissen beginnt Carina offiziell mit ihrer Arbeit und wird auch von den neuen Kollegen herzlich aufgenommen, nur ihre neue Chefin Professor Paula Feininger benimmt sich ihr gegenüber eher ablehnend. Eine Situation, die bei Carina auf Unverständnis stößt, immerhin hatte diese ihr noch in Mexiko das Jobangebot gemacht. Unerwartet erhält Carina eines Tages von Luise Salbeck Besuch. Diese ist überzeugt davon, vor kurzem ihre Schwester Rosa in der Stadt gesehen zu haben - wobei diese nach offiziellen Angaben schon einige Jahre tot und begraben ist. Sie bittet Carina, ihr Gewissheit zu verschaffen, dass diejenige Tote, die begraben wurde, nicht ihre Schwester ist. Solche Aufgaben gehören definitiv nicht zu Carinas neuem Aufgabengebiet und dennoch, irgendwas an Luise rührt sie, sodass sie sich tatsächlich, wider besserem Wissen, an die Recherche macht, was seinerzeit wirklich passiert ist und ob wirklich Rosa Salbeck begraben wurde. Was jedoch zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnt, das Verschwinden Rosas und der Angriff auf die Hundehalterin weisen eine Verbindung auf, die schon Jahrzehnte zurückliegt ...


    Ein gelungener Auftakt! Den Plot fand ich detailliert und ansprechend ausgearbeitet, besonders gut hat mir hier das Verhältnis zwischen Carina und ihrem Vater gefallen, wo für jeden ersichtlich ist, dass sie sich lieben, Matthias jedoch, ausgerechnet seiner ältesten, mitten im Leben stehenden Tochter, nicht die Freiheiten gewähren will/kann, wie zum Beispiel der jüngeren, flatterhaften Wanda. Die Charaktere wurden sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet und gerade Carina und Matthias üben eine ausgesprochen starke Faszination auf mich aus - von den Beiden bekommte man, so glaube ich, so schnell nicht genug. Auch das Agieren miteinander wurde hervorragend umgesetzt. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei ich mir an manchen Stellen doch mehr knisternde Spannung gewünscht hätte.

    Klappentext:
    Eben noch haben wir uns schlapp gelacht über die tollpatschigen Versuche einer Bridget Jones, den Mann fürs Leben zu finden. Nun, urplötzlich – wo sind die eigenen Jahre nur geblieben? – stehen wir selbst in der Mitte des Lebens. Die magische Dreißig wurde längst überschritten, das Studium ist schon lange Geschichte. Im Beruf haben wir halbwegs Fuß gefasst. Zum Rundumglück fehlt nur noch eines: der passende Partner. Doch der will sich partout nicht einfinden.


    Das Buch Null Bock auf Mr Cock beschreibt die Suche einer Singlefrau nach einem ganz normalen Mann. Es handelt von schier unüberwindlichen Hürden bei der alltäglichen Partnersuche, von Erfahrungen mit Anzeigen in Printmedien sowie insbesondere kostenpflichtigen und kostenlosen Internetpartnerschaftsbörsen, die aber immer damit enden, dass die Autorin aufs Übelste auf die Nase fällt: Sie stößt auf sexsüchtige, verheiratete, beziehungsunfähige Männer, wirrköpfige Aussteiger, dreiste Lügenbarone und auf allerlei andere bemerkenswerte oder -unwerte Exemplare der Spezies Mann.


    Am Ende sind es zwanglose Netzwerke wie facebook und stayfriends, wo die Autorin spielerisch neue Männer kennen lernt und endlich für die Zukunft hoffen darf…



    Rezension:
    Apothekerin Angela ist über 30 und Single, ein Umstand, den sie endlich zu ändern gedenkt, aber ... wenn es doch nur so einfach wäre. Mangelnde Eigeninitiative kann man ihr wirklich nicht vorwerfen. Regelmäßig wird der Freundeskreis abgeklappert, vielleicht versteckt sich Mr. Right ja dort, aber keine Chance, entweder die Herren sind total aus der Art geschlagen und kommen von daher als Partner überhaupt nicht in Frage oder sie sind vergeben. Wie es so schön heißt: Männer sind wie Klos, entweder besetzt oder besch... . Doch so schnell gibt sie nicht auf, irgendwo muss er sein. Vielleicht in einem Museum? Doof nur, wenn der Mann, dem Frau durchaus nicht abgeneigt ist, bereits eine andere Frau am Arm hängen hat. Ein Urlaub - da sollte sich doch ein Mann finden lassen, oder? Oder auch nicht, denn auch dort war einfach nicht der Richtige dabei.


    Aber so schnell gibt Frau nicht auf, es gibt ja noch andere Möglichkeiten - so zum Beispiel das Internet. Auf Grund teils aggressiver Werbung, kennt ein jeder ja Online-Singlebörsen, wobei bei sehr bekannten bekanntlich auf das "Niveau" geachtet wird. Angela lässt also nichts unversucht und meldet sich an, im Laufe der Zeit jedoch nicht nur bei einer. Die erste Ernüchterung setzt ein, als die Kosten für die Mitgliedschaft benannt werden - mehrere Hundert Euro sind kein Pappenstiel, aber: Wenn der Mann fürs Leben dabei ist, soll nichts unversucht bleiben und wer weiß, vielleicht ist es ja eine Ausgabe, die sich als gewinnbringend erweist. Doch weit gefehlt - ebenso das Niveau, auch das fehlt komplett, obwohl damit geworben wurde. Fakt ist, so viele Lügner, Betrüger, Vollpfosten, Gigolos, Sexsüchtige und Alternative männlichen Geschlechts findet man wohl nur bei Online-Singlebörsen.


    Über mehrere Monate hinweg ist Angela Mitglied bei kostenpflichtigen Singlebörsen, auch vor kostenlosen schreckt sie nicht zurück (und es ist alles noch steigerungsfähig), doch wie auch immer, sie trifft auf Männer mit mehr Altlasten, als Frau gewöhnlich Schuhe hat; die versuchen, sich von einer Frau aushalten zu lassen; denen es nur um Sex geht, obwohl sie in einer festen Partnerschaft leben, usw. Fakt ist: Auf Online-Singlebörsen kann man die niedrigsten der niedrigen männlichen Kreaturen finden, ja schlimmer noch, diese scheinen sich dort vermehrt herumzutreiben. Als das Experiment Online-Singelbörse als gescheitert erklärt werden muss, bestreitet sie andere Wege - doch das Grauen "Mann" lauert überall.


    Single-Frauen über 30 aufgepasst - so sieht leider die Realität aus! Dieses Werk, es handelt sich um ein autobiografisches Buch, habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen. Bekannt ist, Frauen über 30 haben es schwer, den richtigen Partner zu finden und es ist wenig hilfreich, wenn die liebe Verwandtschaft oder auch Freunde bei jedem Treffen fragen: "Und, was macht die Liebe?" - denn das setzt einfach noch mehr unter Druck, als Frau sich alleine schon macht. Sicherlich, jeder möchte gerne seinen Gegenpol, seinen Partner fürs Leben finden, allerdings zeigt uns die Autorin dieses Werkes sehr bildhaft und an Hand unzähliger Beispiele auf, welchen Weg sich Single-Frau getrost sparen kann. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen erfrischend und angenehm und so manches Mal kam dieser Kennst-Du-Aus-Eigener-Erfahrung-Effekt auf, denn, ich will es nicht verheimlichen: Auch ich nähere mich bedrohlich der 30 und auch meine Mutter ist mittlerweile so nett, mir mitten ins Gesicht zu sagen "Du wirst nicht jünger" - Danke auch noch mal an dieser Stelle - und es graust mir vor Familientreffen, wo die ältere Verwandtschaft einfach nicht verstehen kann, wie Frau in diesem Alter immer noch als "ledig" durchs Leben wandert - wohlgemerkt NICHT unglücklich. An dieser Stelle sei aber noch angemerkt, trotz diverser Fehlschläge über unzählige Möglichkeiten einen Partner zu finden, hat die Autorin dieses Werkes dennoch nicht das Handtuch geworfen, sondern weiterhin Augen und Ohren aufgehalten und derweil solange ihr Single-Leben genossen - eine Einstellung, die ich sehr gut nachvollziehen kann, denn auch ein Single-Dasein bietet einzigartige Vorteile. Abschließend sei noch vermerkt - die Autorin ist mittlerweile verlobt, also gibt es ihn doch, Mr. Right für eine jede von uns Single-Frauen nahe oder auch über der großen Drei Null.



    Die Autorin:
    Angela Fetzner, geboren 1971 in Bad Kissingen, ebenda auch aufgewachsen. Studium der Pharmazie in Würzburg, anschließend Approbation zur Apothekerin. Seit 1996 bis dato Arbeit in öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken in ganz Deutschland sowie der Schweiz. Aufbaustudium der Pharmaziegeschichte in Marburg, Abschluss als Pharmaziehistorikerin. Dort auch Promotion zum Dr. rer. nat. Durch die langen Jahre der Wanderschaft Sammeln von – neben beruflicher – auch privater Lebenserfahrung. Aufgrund des Zuhauses im „Unterwegssein“ ist die Partnersuche mittlerweile zu einem Kraftakt geworden, was in diesem Buch literarischen Niederschlag findet. Authentisch, da die Autorin – während Gleichaltrige ihr Familienglück oder -unglück planen - in der Weltgeschichte herumreist.

    Jeden Sonntag nach der Kirche treffen sich die Ehepaare Clarice und Richmond Baker, Odette und James Henry sowie Barbara Jean und Lester Maxberry in Earl´s All-You-Can-Eat Diner in Plainview, einer Kleinstadt in Amerika. Eröffnet wurde das Lokal in den 1960ern von Big Earl und seiner Frau Thelma und von Anfang an war das Lokal Treffpunkt der farbigen Jugend der Kleinstadt. Von Anfang an mit dabei waren auch Odette und Clarice, später auch Barbara Jean, die einfach nur die "Supremes" genannt wurden und der Name haftet ihnen heute noch an. Nach Thelmas Tod heiratete Big Earl erneut, doch Miss Minnie, von Beruf(ung) Wahrsagerin, erreichte niemals die Beliebtheit von Thelma. Vor einigen Jahren setzte sich Big Earl zur Ruhe und Little Earl, sein Sohn mit Thelma, übernahm zusammen mit seiner Frau Erma Mae das Lokal. Doch nach wie vor ist die Beliebtheit desselben ungebrochen.


    Das Leben der drei "Supremes" jedoch ist nicht so perfekt, wie es den Anschein hat. Mittelpunkt der illustren Truppe ist Odette, die vor fünfundfünfzig Jahren auf einem Platanenbaum geboren wurde und von daher keinerlei Angst kennt. Als sie eines morgens in der Küche auf ihre Mutter trifft, ist sie nicht weiter verwundert - warum, auch? Zwar ist diese bereits seit sechs Jahren tot, aber ihre Gabe, Geister zu sehen hat sie anscheinend auf ihre Tochter vererbt. Als sie jedoch ihrer Tochter offenbart, dass sie Big Earl getroffen hat, mag Odette es einfach nicht glauben. Big Earl, der Fels in der Kleinstadt soll verstorben sein - hoffentlich irrt sich ihre Mutter. Doch auch Clarices Leben ist nur auf den ersten Blick perfekt. Sie hatte das unheimliche Glück die Liebe ihres Lebens zu heiraten, doch dieser nimmt es mit der ehelichen Treue alles andere als genau. Seit Jahren schaut Clarice über die Eskapaden ihres Mannes hinweg, so wurde es ihr schließlich von Zuhause eingetrichtert. Barbara Jean hingegen könnte ein fast perfektes Leben führen. Sie ist mit Lester, einem steinreichen Unternehmer verheiratet, der sie förmlich anbetet, doch den Tod ihres Sohnes hat sie nie verwunden und droht noch immer an den Folgen dessen zu zerbrechen.


    Dennoch, oder gerade deswegen, halten die drei Freundinnen zusammen wie Pech und Schwefel. Als es sich jedoch als wahr herausstellt, das Big Earl verstorben ist, ist dies erst der Beginn eines überaus schicksalhaften Jahres. Der Verlust der Kleinstadt ist ennorm, Big Earl war ein überaus geachtetes und beliebtes Mitglied. Als auch noch am Tag der Beerdigung Lester stirbt, sind dies nur die ersten Vorboten des Unheils, das über die "Supremes" hereinzubrechen scheint. Odette und Clarice tun alles, um ihre Freundin über den erneuten Verlust hinwegzuhelfen, doch auch bei ihnen schlägt das Schicksal zu. Richmond setzt seiner Frau nunmehr öffentlich der Schande der Untreue aus und bei Odette, der guten Seele der Gruppe, wird Krebs diagnostiziert. Werden es die drei Freundinnen schaffen, trotz allem zusammen zu halten oder werden ihre Freundschaft und ihr Leben an den Schicksalsschlägen zerbrechen?


    Ein Roman über eine Freundschaft, die schon fast ein halbes Jahrhundert währt! Den Plot fand ich detailliert und ansprechend ausgearbeitet, jedoch empfand ich die Story bzw. die Richtung, in die sie sich entwickelt hat, wenig überraschend. Die Charaktere wurden sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei ich ja gestehen muss, dass ich mein Herz an Odette und ihren absolut liebenswerten Ehemann James verloren habe - die Frau hat Richtig Pfeffer intus und ist einfach herrlich erfrischend. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei dieses Genre bzw. diese Art der Literatur bekanntlich ja nicht zu meinen Vorlieben gehört. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen sehr einfühlsamen Roman um eine Jahrzehnte andauernde Freundschaft handelt, die bis dato alles Höhen und Tiefen überstanden hat und die auch den Kampf gegen neuerliche Schicksalsschläge aufnimmt.

    Klappentext:
    Auf einem illegalen Baugelände in Kapstadt werden Hunderte Skelette gefunden, die seit Jahrzehnten ungestört am Fuß des Gallows Hill liegen, wo einst die berüchtigten Galgen standen. Doch ein Fund passt nicht zu den anderen: Der Körper einer jungen Frau liegt zusammengekrümmt in einer kleinen Kiste. Wer ist diese Frau im grünen Kleid? Wer wollte ihren Tod? Captain Riedwaan Faizal und Profilerin Clare Hart ermitteln. Je näher sie der Identität der Toten kommen, desto mehr geraten sie in die Schusslinie. Denn es gibt jemanden, der das Geheimnis bewahren will ... um jeden Preis.



    Rezension:
    Es ist Februar in Kapstadt und Profilerin Clare Hart ist sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie ist mit Riedwaan Faizal liiert und arbeitet gerade an einem Filmprojekt über die Sklaverei in Kapstadts Vergangenheit. Dann jedoch wird Riedwaan zu einem Einsatz gerufen. Es wurde die Leiche der obdachlosen Prostituierten Eva Afrika gefunden, an sich nichts besonderes, wenn deren Hund Jennie nicht auf eine historische Grabstätte gestoßen wäre und das auch noch mitten auf einer Baustelle in Green Point. Doch was nach einem Routinefall aussieht, entpuppt sich schnell als Verbrechen, denn unter den historischen Skeletten wird auch noch eine Kiste gefunden, die einbetoniert war. Der Inhalt dieser passt jedoch so gar nicht zu den anderen Gräbern. In ihr befindet sich das Skelett einer Frau - doch diese ist erst seit 20 - 25 Jahren tot, während alle übrigen Gräber 200 - 300 Jahre alt sind. Schnell steht fest: Es war Mord, doch wer ist die unbekannte junge Frau in der Kiste?


    Riedwaan beschließt, umgehend Clare einzuschalten, deren Beratervertrag noch bis zum Ende des Monats läuft, denn wenn sich jemand mit der Historie von Kapstadt und den Gedanken von Mörder auskennt, dann ist es Clare. Der Bauherr der Baustelle hingegen, dass alles einfach platt betoniert wird, damit er endlich die Bauarbeiten fortführen kann - immerhin steht hier eine Menge Geld auf dem Spiel. Doch wie kam es überhaupt, dass hier eine Begenehmigung erteilt wurde? Des Rätsels Lösung scheint in Johannesburg zu liegen, denn dort ist der Bauherr ansässig und sein "Projektmanager" Waleed Williams ist Riedwaan kein Unbekannter. Rita Mkhize, eine Kollegin Riedwaas, mit der er schon seit Jahren zusammenarbeitet, erklärt sich derweil bereit, in Johannesburg zu ermitteln - eine Reise, von der sie nicht zurückkehren wird.


    Clare versucht derweil, die Identität der jungen Frau herauszufinden und in der Tat gelingt ihr dies innerhalb kürzester Zeit. Sie muss jedoch feststellen, dass diese bereits seit einigen Jahren als "verstorben" gilt, allerdings in einem anderen Teil Afrikas. Hat der Mörder so versucht, seine Tat zu verwischen? Clare macht die Tochter des Opfers ausfindig, die mittlerweile eine aufstrebende Künstlerin in Kapstadt ist, so wie ihre Mutter vor über 20 Jahren. Was weiß die junge Frau über das Schicksal ihrer Mutter? Sie wurde nach deren Verschwinden alleingelassen in ihrem damaligen Haus aufgefunden. Hat sie als Kind etwas gesehen und es anschließend verdrängt? Weiß sie unterbewusst, was vor so langer Zeit mit ihrer Mutter geschah?



    Auch der 4. Band der Reihe hat es wieder in sich! Den Plot fand ich wieder sehr gut ausgearbeitet, wobei mir hier ganz besonders die Tatsache gefallen hat, dass auch solch ein "alter" Mord für Clare und Riedwaan oberste Priorität hat und ganz ehrlich, mir hat auch gefallen, dass es dieses Mal einen Mord im sehr nahen Umfeld der Beiden gegeben hat. Das hat noch mal wie eine Extra-Prise Pfeffer im Plot gewirkt. Die Charaktere wurden wieder sehr detailliert und facettenreich erarbeitet, wobei ich mir allerdings immer noch nicht sicher bin, ob ich Clare Hart als Menschen so mögen würde, wie sie mir als Romanfigur gefällt. Sie ist eigensinnig, selbstbewusst und weiß sich durchzusetzen, allerdings bricht sie auch immer wieder zwischendurch aus, was ich bei einer gestandenen und erfolgreichen Frau im realen Leben eher als unpassend empfinden würde, für die Romanfigur hingegen ist es perfekt, da Clare alles ist, nur nicht berechenbar. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, zwischendurch war es sogar so schlimm, dass ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen konnte. Abschließend kann ich sagen, dass mir auch dieses 4. Buch um Clare Hart und Riedwaan Faizal sehr gefallen hat und ich mich über einen 5. Band sehr freuen würde, da die Geschichte von Clare und Riedwaan noch lange nicht zu Ende ist.

    Es ist September, es ist ihr 17. Geburtstag und es ist der Tag, an dem sie sterben will. Für Luisa Folkert war das letzte Jahr alles andere als leicht. Am 7. Mai starb ihr kleiner Bruder Fabian an Krebs. Für sie und ihre Eltern bricht eine Welt zusammen, doch anstatt füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu stützen, treten sie die Flucht nach Vorne an. Florian starb in Hamburg, wo die Familie bis dato gelebt hat, doch hier brechen ihre Eltern alle Brücken ab, verkaufen das Haus und ziehen bereits im Juni nach Berlin, nur weg von den traumatischen Erinnerungen. Das einzige, was zurück bleibt, ist Florians Grab - einsam und verlassen.


    Im September sieht Luisa ein, dass das Leben so für sie keinen Sinn mehr macht. Von ihren Eltern bekommt sie keinerlei Rückhalt und sie vermisst Florian, mit dem sie zu Lebzeiten ein sehr gutes Verhältnis hatte und mit seinem Tod scheint auch das Licht aus ihrem Leben verschwunden zu sein. In der Schule kann sich Luisa schlecht einfügen, auch Freundschaften zu schließen, dass ist als 17-jährige, die mitten im Schuljahr gewechselt hat, nicht leicht. Den einzig näheren Kontakt, den sie hat, ist zu ihrer Nachbarin Anja, einer alleinerziehenden Mutter von Lotti, die bereits in die Schule geht und von Lilli, welche sich noch im Babyalter befindet. Doch reicht das, um ein erfülltes Leben zu führen? Nur ab und an Kontakt zu der Nachbarin, von den Eltern völlig im Stich gelassen?


    Die einzige Möglichkeit für sie - die Flucht zu ihrem Bruder. Kurz bevor sie sich jedoch von einem Gebäude stürzen kann, taucht ein junger Mann auf, der behauptet, sie bereits seit einem Monat zu beobachten und tatsächlich gelingt es ihm, sie von ihrem Selbstmord abzuhalten, ja schlimmer noch, ihr das Versprechen abzunehmen, auf keinen Fall ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dann verschwindet er jedoch genauso schnell, wie er gekommen ist. Luisa ist verwirrt - wer ist er? Sie weiß noch nicht einmal seinen Namen, aber was sie weiß: Er hat einen schwarzen Hund und nach diesem hält sie Ausschau. Es vergeht eine gefühlte Ewigkeit, bis sie ihn, den jungen Mann, wieder trifft. Sein Name "Thursen" mag eigenartig klingen, aber zu ihm scheint er zu passen. Doch was Luisa dann herausfindet, verschlägt ihr fast die Sprache. Thursen ist ein Werwolf, Anführer eines Rudels und auf absehbare Zeit wird es ihm nicht mehr gelingen, sich in einen Menschen zu verwandeln. Jetzt ist es Luisa, die in den Kampf tritt, für ihn, um ihn von dem "Fluch" zu befreien, denn ein Leben ohne ihn, dass weiß sie, ist für sie nicht mehr möglich. Doch wie kann sie Zeit schinden, die Verwandlung hin- bzw. aufhalten und gibt es gar die Möglichkeit, die Wandlung rückgängig zu machen?


    Ein gelungener Auftakt! Der Plot wurde sehr bildhaft und abwechslungsreich erarbeitet, wobei hier vor allem Luisa und ihre Trauerbewältigung sowie ihre Liebe zu Thursen im Vordergrund stehen. Der Leser erfährt einiges aus Luisas Leben und auch Thursen und sein Werwolfsrudel bleiben nicht lange Unbekannte. Die Figuren wurden facettenreich und tiefgründig erarbeitet, sodass ich sie mir jederzeit vor Augen führen konnte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, hätte mir jedoch in einigen Situation etwas mehr Dramatik und Spannung gewünscht, hege hier jedoch große Hoffnungen auf den nächsten Band der Reihe. Abschließend kann ich für mich sagen, dass mir der Einstieg in die Geschichte von Luisa und Thursen gut gefallen hat und ich mich bereits jetzt auf den 2. Band der Reihe "Die Wächter" freue.

    John Smith, auch bekannt als Nummer Vier, ist zusammen mit Sechs und Sam (Ich bin Nummer Vier) seit zwei Wochen auf der Flucht, sowohl vor den Mogadori, als auch vor dem FBI. Diese wissen mittlerweile, dass John Smith so nicht existiert und haben auf Johns und Henris Ergreifung eine Belohnung von 100.000 $ ausgesetzt. Für Sam wurde "lediglich" eine Belohnung in Höhe von 25.000 $ ausgeschrieben. John hat immer noch mit den Geschehnissen in Paradise zu kämpfen und vor allem mit dem Verlust von Henri, der ihm so nahe war wie ein Vater. Aber zur Ruhe kommen die Drei nicht, sie sind immer auf der Flucht und dennoch mit dem Wissen unterwegs: Sie müssen die anderen finden! Doch nicht nur das belastet John - auch seine Gefühle für Sechs sind alles andere als beruhigend, zumal er ja in Sarah verliebt ist.


    Derweil lebt die 17-jährige Marina zusammen mit ihrer Cêpan Adelina in einem Kloster in Santa Teresa in Spanien. Marina ist Nummer Sieben und versteckt sich zusammen mit Adelina bereits seit über einem Jahrzehnt in Santa Teresa, doch mit der Zeit hat sich Adelina verändert. Aus ihrer einst verantwortungsvollen Vertrauten wurde eine tiefreligiöse Nonne, die sich weigert, Marina ihr Erbe, welches sie bereits empfangen hat, näher zu bringen. So ist es an der jungen Frau selbst, zu trainieren und sich auf den Kampf vorzubereiten. Da sie sehr abgeschieden lebt, ist ihre einzige Möglichkeit, nach den anderen zu suchen, das Internet und in der Tat wecken die Berichte um einen John Smith aus Paradise in den USA ihr Interesse. Ist er einer der ihren?


    Marina beschließt, früher als geplant das Kloster zu verlassen, notfalls auch ohne Adelina, um John Smith ausfindig zu machen und gemeinsam mit ihm gegen die Mogadori zu kämpfen. Dann jedoch muss sie feststellen, die Mogadori scheinen bereits näher, als gedacht. Immer öfter fühlt sie sich beobachtet und es gelingt ihr tatsächlich, einen Blick auf einen düsteren Mann zu erhaschen. Ist er gekommen um sie zu töten? Marina weiß, dass die Zeit drängt, doch bevor sie endgültig ihr bisheriges Leben hinter sich lassen kann, muss sie unbedingt ihre Schatulle mit ihrem Erbe aus Lorien finden, doch Adelina, die nicht einsehen will, in was für einer Gefahr sie sich befinden, ist nicht gewillt, das Versteck der Schatulle zu offenbaren ...


    Eine gelungene Fortsetzung! Der Plot wurde detailliert erarbeitet, wobei in diesem Band mehr auf die Gefühle und Veränderungen in den Persönlichkeiten der Figuren eingegangen wird, was mir unheimlich gut gefallen hat, wobei es ja kein Geheimnis ist, dass ich den Figuren gerne in ihren Kopf schaue. Die Figuren wurden wieder ausgesprochen facettenreich und feinsinnig dargestellt, wobei ich gestehen muss, dass mir hier ganz besonders gut Nummer Sechs gefallen hat. Die Frau hat einfach Power und dennoch einen gut versteckten, aber doch deutlich zu erkennenden zarten Kern in sich - ich finde sie einfach nur liebenswert. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, wobei zu beachten ist, dass es in diesem Band nicht ganz so rasant wie in Band 1 zur Sache geht, da es in diesem Band jedoch zum großen Teil um Veränderung und Wandlung geht, empfand ich das Buch als ein sehr gelungenes Komplett-Werk und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band der Reihe "engl. The Rise of Nine", der hoffentlich bald in der deutschen Übersetzung vorliegt.

    Der Sommer 1965 wird das Leben des 13-jährigen Charlie Bucktin für immer verändern. Charlie lebt zusammen mit seinen Eltern in der kleinen Stadt Corrigan in Australien. Dort passiert eigentlich nie etwas und die Stadt hat auch eher einen dörflichen Charakter. Es gibt Jack Lionel, einen alten Kauz, der Gerüchten zufolge sogar ein Mörder sein soll und natürlich Jasper Jones. Der 14-jährige ist als Unruhestifter, Dieb, Lügner, Schläger und Schulschwänzer bekannt. Sein Vater ist ein Säufer und Japser mehr oder weniger sich selbst überlassen.


    Eines Nachts ändert sich jedoch alles. Es ist die Nacht, in der Jasper Jones an Charlie Bucktins Fenster klopft, weil er ihm etwas zeigen muss - es handelt sich um die Leiche von Laura Wishart, der Tochter des Bezirkspräsidenten. Ihr Körper hängt an einem Strick auf einer Lichtung, die eigentlich nur Jasper Jones kennt. Da dieser aber beteuert, Laura nicht umgebracht zu haben, hilft Charlie ihm, die Leiche im nahe gelegenen See zu versenken. Zusammen wollen die beiden Jungs dem Täter auf die Spur kommen.


    In der Tat ist die Sorge in der Stadt groß, als das Verschwinden Lauras publik wird. Ist sie nur ausgerissen? Wurde sie entführt? Jasper und Charlie versuchen derweil zu ergründen, wer ein Motiv gehabt haben könnte, um Laura zu töten. Eliza Wishart, Lauras kleine Schwester und Charlies Schwarm, scheint mehr zu wissen, doch wie sollen die Jungs an Informationen kommen, ohne selbst zu offenbaren, was sie mit dem Leichnam von Laura gemacht haben? Wer ist wirklich Schuld am Tod von Laura und Warum?



    Irgendwie hatte ich mir von dem doch Buch mehr erhofft! Der Plot wurde durchaus detailliert gestaltet, jedoch hatte ich ernsthafte Schwierigkeiten, mich in diese Kleinstadtmentalität hineinzuversetzen. Das liegt jedoch wohl daran, dass das Buch in einer andern Zeit spielt und ich selbst aus der Großstadt komme. Die Figuren wurden allesamt facettenreich und tiefgründig erarbeitet, sodass ich sie mir jederzeit bildhaft vor Augen führen konnte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch bremsten einige zu detailliert ausgeführte Nebenhandlungen meinen Lesegenuss doch sehr.

    Jack ist 5 und Jack lebt in Raum, zusammen mit seiner Ma. Seine Ma ist 26 und lebt bereits seit sieben Jahren in Raum. Meistens kommt abends Old Nick vorbei, doch dann ist Jack in Schrank. Old Nick hat ihn noch nie gesehen, denn seine Ma will das nicht. Wenn Old Nick da ist, quietscht das Bett und danach geht er wieder. Die Tür, durch die Old Nick geht, ist mit einem elektronischen Zahlenschloss gesichert und nur Old Nick kennt den Code. Jack und Ma bleiben in Raum zurück.


    Jack ist ein aufgeweckter und intelligenter 5-jähriger Junge, der noch nie den Raum verlassen hat, in dem er geboren wurde und zusammen mit seiner Mutter lebt, denn beide sind Gefangene, auch wenn Jack keine andere Welt als Raum kennt. Die Beiden leben in einem absoluten Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Entführer, denn wenn er ihnen keine Nahrung bringt, dann werden sie sterben. Jack nimmt das Leben so an, wie es ist. Er ist ein fröhliches Kind, das mit sich und seinem Leben mit seiner Mutter zufrieden ist. Seine Mutter hingegen will nur eines: Freiheit. Seit vielen Jahren träumt sie davon, ihre Freiheit wieder zu erlangen, doch eine Flucht ist ihr bisher noch nicht gelungen. Dann erfährt sie, dass Old Nick seinen Job verloren hat und sie weiß, es ist Zeit zu handeln, denn: Old Nick hat eine Hypothek auf sein Haus aufgenommen und sollte die Bank dieses pfänden wollen, würden sie ggf. nur zwei Leichen vorfinden, ihre und Jacks, denn Old Nick würde niemals zulassen, dass sein Geheimnis ans Licht kommt.


    Tatsächlich und wider aller Umstände planen Mutter und Sohn ihre Flucht und es gelingt Jack Hilfe zu holen und sich und seine Mutter endgültig zu befreien. Doch damit, fängt ein neuer Abschnitt in seinem Leben an. Seine Mutter ist froh, endlich wieder frei leben zu können, doch für Jack ist alles neu, er ist überfordert, er kennt ja nichts außer Raum. Zu gerne würde er sich in sein Zuhause zurückziehen, doch das bleibt ihm verwährt. Ein langer und mühsamer Weg steht Mutter und Sohn bevor - ein Weg in ein normales Leben.


    Eine Story mit Tiefgang! Der Plot wurde sehr detailliert und tiefgründig erarbeitet. Bewundernswert finde ich, dass das gesamte Buch aus der Sicht des 5-jährigen Jack geschrieben wurde und sich auch sprachlich auf diesem Niveau bewegt. Die Figuren wurden facettenreich und ausgesprochen glaubwürdig erarbeitet, wobei ich gerne noch mehr Hintergrundinformationen zu Old Nick, seine Beweggründe und seine Vergangenheit, erfahren hätte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, hatte mir jedoch mehr emotionale Momente, gerade bei diesem überaus emotionsgeladenen Thema des Buches, erwartet. Abschließend kann ich sagen: Wer ein erschreckend-realistisches Buch über Gefangenschaft und wiedererlangte Freiheit lesen will, ist mit diesem Buch wirklich gut beraten.

    Der 15-jährige Ben lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante Lynn. Seine Eltern starben vor vier Jahren bei einem Flugzeugabsturz, den er als einziger Passagier überlebt - warum konnte nie geklärt werden. Das Zusammenleben gestaltet sich nicht wirklich einfach, da seine Tante zum Einen mehr oder weniger in Büchern lebt und zum Anderen deutlich älter ist, als es Bens Eltern waren und von daher die Kommunikation nicht immer ganz einfach ist, zumal Lynn keine eigenen Kinder hat.


    Eines Tages jedoch ist alles noch verwirrender als gewöhnlich - seine Tante will ihn nicht zur Schule lassen, weil sie etwas Dringendes mit ihm klären muss, etwas, dass u. a. mit ihrem Amulett zu tun hat. Ben, der allerdings eine wichtige Prüfung schreiben muss, flieht regelrecht in Richtung Schule. Unterwegs vernimmt er jedoch einen Schrei - der sich anhörte, als wäre er von Lynn gekommen. Er kehrt um und muss feststellen, dass seine Tante verschleppt wurde. Er findet lediglich noch eine Hälfte ihres Amulettes vor.


    Als Ben daraufhin das halbe Amulett in der Hand hält und eine Ausgabe von "Romeo und Julia" in die Hand nimmt, geschieht etwas sonderbares - er taucht ein in die Welt des Buches und bringt sich gleich in eine missliche Lage. Zu Hilfe eilt ihm Mercutio, Romeos bester Freund. Ehe Ben es sich versieht, wird Romeo von mysteriösen Gestalten ermordet, die auch Jagd auf Julia machen. Es gelingt Ben und Mercutio, Julia zu retten, doch bei ihrer Flucht geraten sie in eine weitere Geschichte und müssen sich in der Welt von "Moby Dick" zurechtfinden. Doch die "Schattenkrieger des Todes", wie Ben sie nennt, sind ihnen auf den Fersen, ihr Ziel: den Tod von Ben, Mercucio und Julia. Die drei müssen unbedingt das Rätsel um das Amulett lösen und Lynn finden, bevor sie in der Welt der Literatur den Tod finden, doch die Reise ist noch weit ...


    Ich hatte definitiv was anderes erwartet! Den Plot fand ich sehr oberflächlich erarbeitet, immerhin schaffen es die Autoren auf knapp 300 Seiten durch "Romeo und Julia", "Moby Dick", "Robinson Crusoe", "Herz der Finsternis", "Don Quijote", "Die Leiden des jungen Werthers", "Faust", "Gullivers Reisen", "Krieg und Frieden", "Oliver Twist", "Madame Bovary", "Anna Karenina", "Das Fräulein von Scuderi", "Der Graf von Monte Christo", "Der Tod in Venedig" und "Göttliche Komödie" zu hetzen, sodass hier definitiv von keinem detailliert erarbeiteten Plot gesprochen werden kann. Die Figuren wurden facettenreich und tiefgründig gestaltet, wobei ich allerdings ernste Probleme hatte, mir Julia immer noch als Shakespeares Julia vorzustellen, zu sehr unterscheidet sich die Figur der Julia in diesem Buch zur Julia aus "Romeo und Julia". Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch konnte mich weder der Schreibstil noch die Figurengestaltung über den Plot hinwegtrösten, der mich einfach, auch auf Grund eines wirklich ansprechenden Klappentextes, etwas anderes erwarten ließ.

    Im Jahr 2060 bekommt Madeline "Maddie" Freeman von ihrer Mutter zu ihrem 17. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt, in das sie ihre Gedanken einschreiben soll. Dieses Tagebuch ist eine Antiquität, denn Bäume gibt es im Jahr 2060 kaum noch, dafür haben die meisten Großstädte Kunstbäume. Maddie besucht die Digital School 2, wobei besuchen hier nicht das richtige Wort ist, denn im Jahr 2060 besuchen Schüler keine Schule, es gibt die Digital School und es wird von Zuhause aus gelernt. Lediglich zum Fußballspielen verlässt Maddie das Haus, ansonsten spielt sich ihr Leben drinnen ab.


    Doch vor 2 Monaten hat Maddie im Chat einen Jungen namens Justin Solvi kennen gelernt, als sie sich mit ihm zu einer Lerngruppe zusammengeschlossen hat, den Maddie gehört zu den besten drei Prozent der Digital School und diesen Schnitt muss sie unbedingt halten, zumal ihr Vater der Direktor dieser Einrichtung ist. Nach einigem Hin und Her entschließt sich Maddie, auf Justins Vorschlag einzugehen und ihn im realen Leben zu treffen, selbstverständlich ohne das Wissen ihrer Eltern. Bereits vom ersten Augenblick an ist Maddie fasziniert von Justin und dabei ahnt sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er ihr Leben grundlegend verändern wird, denn Maddie war nicht immer die wohlerzogene Tochter aus gutem Hause - vor 2 Jahren rebellierte sie und brachte sich und ihre Familie in Gefahr. Es gelang ihrem Vater und dem örtlichen Gesetzesvertreter, ihre "Rebellion" zu vertuschen, doch seitdem steht sie auf Bewährung, zumindest solange, bis sie 18 ist.


    Denn was Maddie noch nicht weiß, Justin ist ein Digital-School-Gegner und hat sie im Chat nicht zufällig angeschrieben. Er und seine Freunde wollen der ganzen Organisation um die Digital School das Handwerk legen und Maddie soll ihnen dabei behilflich sein, denn nur sie kommt an die notwendigen Daten. Doch womit Justin nicht gerechnet hat, er verliebt sich in Maddie und Maddie in ihn, doch er ist nicht bereit, seinen Kampf um das freie Gedankengut der Menschen einer Liebe unterzuordnen. Er zeigt Maddie das System hinter dem System der Digital School und bringt sie damit in höchste Gefahr ...


    Mmmhhh, irgendwie habe ich mir von dem Buch definitiv mehr erhofft! Der Plot wurde durchaus abwechslungsreich erarbeitet, jedoch war relativ schnell klar, in welche Richtung sich die Story entwickeln würde und dem war dann auch so, sodass hier ein großer Teil der Spannung verloren gegangen ist. Wirklich gut fand ich die Figuren erarbeitet, die durchgehend facettenreich und tiefgründig angelegt wurden, wobei mir hier ganz besonders gut Justin und seine Einstellung zum Leben gefallen hat. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch fehlte mir auf Grund der Vorhersehbarkeit der Story etwas die Spannung, sodass sich das Buch zwar gut lesen ließ, jedoch leider kein Highlight darstellte. Ich denke aber, ich werde der Geschichte um Maddie noch eine Chance geben und zu gegebener Zeit den 2. Band der Reihe "Maddie - Der Widerstand geht weiter" lesen.

    Am 21. Dezember will Susan "Sue" Young nur eines - nach Hause zu ihrer Tochter Veda. Sie hat einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich und freut sich darauf, etwas Zeit mit Veda zu verbringen und die Vorweihnachtszeit zu genießen. Ihr Ex-Mann Philip Chamberlain hat sie vor 18 Monaten verlassen, als die gemeinsame Tochter erst wenige Wochen alt war. Unterwegs telefoniert sie noch mit Marilyn, dem Babysitter ihrer Tochter, die sich ebenfalls auf den Rückweg zum Haus befinden, damit Mutter und Tochter einen schönen Abend verbringen können. Doch dann bricht die Verbindung ab ...


    Zu Hause angekommen, wird Sue unruhig, weil Marilyn und Veda überfällig und auch telefonisch nicht erreichbar sind. Dann erhält sie einen Anruf - eine Männerstimme meldet sich und teilt ihr mit, dass er ihre Tochter hätte und dass sie die Chance erhält, sie unversehrt zurück zu bekommen, wenn sie genau tut, was er ihr sagt. Er will kein Geld, er will mehr ...


    Sue steht eine lange Reise bevor - innerhalb von 12 Stunden muss sie eine bestimmte Route abfahren und Aufgaben erfüllen, ansonsten stirbt ihre Tochter. Schnell stellt sich heraus, dass sie den Spuren Isaac Hamiltons folgt, einem Serienmörder, der vor Jahrhunderten gestellt und grausam ermordet wurde. Ihr begegnet der Jugendlich Jeff Tatum, der sie eindringlich warnt dem Weg zu folgen, doch Sue würde alles tun, um ihre Tochter wohlbehalten wieder zu bekommen. Nach und nach reif jedoch auch in Sue die Erkenntnis, diese Reise fing schon vor Jahrzehnten an, als sie als 11-jährige zusammen mit Philip einen Mann ermordet hat ...


    Irgendwie hatte ich mir von dem Buch mehr erhofft! Der Plot wurde durchaus spannend gestaltet, leider war relativ schnell klar, wohin mich die Story führen würde, jedoch waren die durchaus grusseligen Momente durchaus packend. Die Figuren, allen voran Protagonistin Sue, wurden facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei ich gerne noch mehr über die Figur des Isaac Hamilton erfahren hätte. Den Schreibstil empfand ich als durchaus angenehm zu lesen, hatte mir allerdings einen deutlich höheren Gruselfaktor erhofft.

    Ein argentinischer Student kommt Anfang April 1993 im Rahmen eine Stipendienaufenthaltes an die mathematische Fakultät in Oxford. Bereits im Vorfeld hat er geregelt, dass er bei der Witwe eines ehemaligen Professors, Mrs. Eagleton, zur Untermiete wohnen kann. Diese bewohnte bis dato ihr Haus zusammen mit ihrer Enkelin. Mit seiner zuständigen Betreuerin an der Fakultät, Emily Bronson, hat er von Anfang an ein gutes Verhältnis. Sogar seiner Liebe zum Tennis kann er in England wieder frönen, sodass er rundweg zufrieden mit seinem Leben ist.


    Als er jedoch direkt vor dem Haus seiner Vermieterin Arthur Seldom kennen lernt, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Mathematik, kann er sein Glück nichts fassen und noch besser, die beiden verstehen sich von Anfang an sehr gut. Dann machen die beiden Männer allerdings eines schreckliche Entdeckung: Sie finden die Leiche von Mrs. Eagleton, welche auf ihrem Sofa ermordet wurde. Schnell stellt sich heraus, dass Seldom zu der Adresse gelockt wurde, warum genau, war ihm allerdings nicht bewusst.


    Schnell stellt sich heraus, dass Mrs. Eagleton lediglich das erste Opfer eine ganzen Reihe war und immer hinterlässt der Täter eine Nachricht bei Seldom in Verbindung mit einem mathematischen Symbol. Können die beiden Männer den Code knacken und somit weitere Morde verhindern?


    Was für ein Alptraum! Der Plot wurde wieder sehr detailliert erarbeitet. Ich fand das Buch während der ersten 50 Seiten durchaus ansprechend, dann jedoch reihte sich eine Länge an die andere und auch der Tiefenausflug in die Mathematik machte das ganze nicht unbedingt spannender. Die Figuren wurden recht oberflächlich erarbeitet, der Protagonist hat keinen Namen und facettenreich oder gar wahrhaft lebendig wurde leider keine Figur beschrieben. Der Schreibstil war mir auch zu theoretisch und trocken. Wie gesagt, die ersten 50 Seiten empfand ich als Einführung in die Geschichte durchaus lesenwert, danach allerdings ging es nur noch bergab und ich hätte nicht gedacht, dass sich so ein dünnes Buch so unendlich lange ziehen kann.

    Knapp 2 Jahre sind vergangen, seit den dramatischen Ereignissen, die einen Großteil der Bevölkerung Engelands vernichtet hätte, wäre Adam nicht gewesen (Den Tod vor Augen). Doch seitdem hat sich das Leben der Bevölkerung und auch Adams und Sarahs Leben nicht verbessert. Ein Großteil Englands ist noch immer zerstört und eine Versorgung der Bevölkerung nicht gewährleistet. So leben bzw. überleben viele, indem sie von Ort zu Ort wandern und sich selbst versorgen, so auch Adam, Sarah, ihre Tochter Mia und ihre Brüder Marty und Luke. Adam, der noch immer vor der Regierung flieht, will mit seiner kleinen Familie nicht an einem Ort bleiben, doch Sarah ist es leid, immer umherzuziehen, zumal sie hochschwanger ist und ihr Kind nicht ohne Hilfe zur Welt bringen will.


    Durch Zufall stoßen sie auf ein Lager, in dem sie, dank Adams Berühmtheit, willkommen geheißen werden. Sarah will vor Ort bleiben, zumal Daniel, der Anführer des Lagers, vor der Katastrophe Arzt gewesen ist und ihr bei der Geburt des Kindes beistehen könnte. Adam jedoch hat noch immer Angst, dass die Regierung ihn findet und zur Mitarbeit zwingen will, denn er ist nicht bereit mit Hilfe seiner Gabe zu bestimmen, wer leben darf und wer stirbt. Doch bereits am ersten Abend im Lager werden sie von Saul, einem Vertreter der Regierung, im Lager aufgespürt. Da sowohl Adam, wie auch Mia, Chips implantiert bekommen haben, ist eine Ortung der Gruppe nicht weiter schwer gewesen. Saul macht Adam den Vorschlag, mit ihm zu gehen, zusammen mit seiner Familie und für die Regierung zu arbeiten. Dafür hätten er, Sarah und die Kinder die bestmögliche medizinische Versorgung, genügend Nahrung und würden an einem sicheren Ort untergebracht werden. Adam jedoch lehnt dieses "Angebot" ab, zu sehr widerstrebt es ihm, über das Leben anderer Menschen zu bestimmen.


    Als Saul das Feld räumt, ist Adam noch misstrauisch, zu schnell hat dieser aufgegeben und in der Tat, am nächsten Morgen entführt Saul Sarahs Tochter Mia und zwingt so die Eltern, dem Kind zu folgen. Sarah und Adam willigen ein, Saul zu begleiten, solange er sie nur zu Mia bringt, dann wollen sie sehen, wie sie von dort wieder verschwinden können. Doch unterwegs erleidet Adam einen Unfall und verliert einen Teil seines Gedächtnisses. Diese Tatsache nutzt Saul sofort aus, um so viele Informationen zu seiner Gabe aus Adam herauszubekommen, wie nur möglich. Sarah indes kämpft um ihre Tochter und darum, Adam sehen und dafür sorgen zu können, dass dieser nicht alle seine Geheimnisse preisgibt. Doch was kann eine hochschwangere Frau schon gegen die Regierung unternehmen?


    Ein gelungener Abschluss! Der Plot wurde wieder sehr abwechslungsreich und spannend erarbeitet. Ich muss gestehen, dass ich richtig erschrocken war, wie sich das fiktive England in den zwei Jahren seit dem vorherigen Band der Reihe zum Negativen verändert hat. Die Figuren wurden wieder facettenreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die gereifte Sarah gefallen und auch Adam, der zu seinen Prinzipien steht, egal was für Sanktionen ihm blühen. Solch eine Willensstärke hätte ich auch gerne. Den Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm und spannend zu lesen, sodass sich das Buch förmlich von selbst gelesen hat. Leider endet mit diesem Band die Reihe um Adam und seine besondere Gabe. Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn es noch einen 4. Teil geben würde.

    Klappentext:
    »Wenn die Hölle ihre Dämonen verstößt, kennt das Leben kein Erbarmen mit denjenigen, die das Pech haben, einer zum Psychopathen gereiften Kreatur zu begegnen, die wieder ins Höllenreich aufgenommen werden will.«


    Interlaken, Schweiz. Hier behandelt Dr. med. Sibylle Bachmann, forensische Traumatologin und Stationsärztin einer psychiatrischen Luxusklinik, im Jahr 2008 die 23-jährige Elisa, die seit ihrer Einlieferung vor 10 Jahren teilnahmslos vor sich hin vegetiert. Bis sich eines Morgens durch ein geheimnisvolles Manuskript alles ändert. Sibylle stößt auf das Vermächtnis einer Gemeinschaft, mit deren teuflischen Machenschaften Elisa auf geheimnisvolle Weise verbunden scheint und deren Wurzeln Jahrhunderte zurückreichen. Die »Engel der Schwarzen Rose«.



    Rezension:
    Seit annähernd 10 Jahren lebt die 23-jährige Elisa in einer Psychiatrischen Privatklinik in der Schweiz. Die junge Frau hat keine Vergangenheit und vegetiert seit ihrer Einlieferung als Kind teilnahmslos vor sich hin. Die Kosten für ihre Unterbringung werden von einem ehemaligen Insassen bezahlt, doch über Elisa selbst ist nichts bekannt. Vor über 10 Jahren wurde sie vor einer Haustür in Interlaken gefunden, nackt, nur mit einer Decke bedeckt und einem goldenen Armband mit dem Namen "Elisa" darauf. Fest steht: Bereits als Kind muss sie mehrfach schwer sexuell missbraucht worden sein, doch niemand hat ein passendes Kind auch nur als vermisst gemeldet - es ist so, als würde sie nicht existieren. Auch die Behörden konnten hier nicht weiterhelfen. Als jedoch am 24.10.2008 Elisa anonym ein Brief zugespielt wird, erwacht sie aus ihrer Erstarrung. Ihre behandelnde Ärztin Dr. Sibylle Bachmann weiß, dass dieser Brief einen Durchbruch in der Behandlung erzielt hat, doch wird Elisa damit klar kommen, sich an immer mehr aus ihrer Vergangenheit zu erinnern - und die Erinnerungen kommen schnell und gewaltig zurück ...


    Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnt, Elisas Geschichte beginnt an Weihnachten 1974, als der 27-jährige Benni von Felthen, wie jedes Jahr, sein Wohlfühl-Leben in Australien unterbricht, um Weihnachten mit seiner Familie in der Schweiz zu verbringen. In dem Jahr freut er sich ganz besonders darauf, seinen Bruder Arno, seine Schwägerin Petra und vor allem die 4-jährigen, eineiigen Zwillinge der Beiden, Lena und Lisa, wiederzusehen. Benni ist ganz vernarrt in die beiden Mädchen, sodass er gerne den Weihnachtsmann für sie spielt. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Im Flugzeug lernt er Ahriman kennen und die Sympathie scheint gegenseitig zu sein, sodass sie sich auf jeden Fall in der Schweiz wiedersehen wollen. Die Familie begeht das Fest wie jedes Jahr mit weihnachtlicher Stimmung und vielen Geschenken für die Kinder. Merkwürdig ist jedoch, dass die Eltern von Arno und Benni, Thomas und Constanze, nicht zum Weihnachtsfest erscheinen. Als die beiden Brüder abends noch die Strecke zum Haus ihrer Eltern abfahren, müssen sie feststellen, dass diese zwar aufgebrochen sind, aber seitdem verschwunden. Kurz darauf wird die Leiche Constanzes gefunden - sie wurde am Weihnachtsabend erschossen, von Thomas fehlt jede Spur, jedoch geht die Polizei davon aus, dass auch er Opfer eines Verbrechens geworden ist.


    Doch mit dem Tod von Constanze und Thomas kehrt das Unglück über die Familie ein. Wenige Tage später wird Petra bei einem Unfall schwer verletzt und stirbt und auch die kleine Lena erleidet einen schweren Unfall. Lange wird um das Leben des kleinen Mädchens gekämpft - vergeblich, auch sie wacht nicht wieder auf. Arno, der lange am Krankenbett seines Kindes gesessen hat und über Wochen und Monate die Hoffnung nicht aufgab, kehrt als gebrochener Mann in sein Haus zurück. Arno, der sein Herz gegenüber seiner Trauer verschlossen hat, hat im Leben nur noch ein Ziel: Lisa zu beschützen, denn sie ist das einzige, was von seiner einst glücklichen Familie übrig geblieben ist. Auch Benni beschließt, nicht nach Australien zurück zu kehren und seinen Bruder bei der Erziehung von Lisa zu unterstützen. Es dauert jedoch nicht lange und Arno entwickelt sich zu einem Tyrannen ohne Gleichen, Lisa darf keine Freunde haben, darf nicht zur Schule gehen, darf das Haus nicht verlassen - alles zu ihrer Sicherheit, denn außerhalb des Hauses lauern Gefahren. Unterstützung findet Lisa nur bei ihrem Onkel, doch auch der ist gegen seinen Bruder machtlos. Benni tut alles, um seiner Nichte ein erträgliches Leben zu bereiten, aber er weiß: Es ist nicht gut für sie, wie sie lebt. Denn gerade durch die unerträgliche Situation im Hause, verwacht Lisas Rebellionskreis immer mehr und treibt sie den falschen Leuten in die Arme ...


    Was für ein genialer Mystery-Thriller! Der Plot wurde sehr detailliert und abwechslungsreich gestaltet, wobei mir hier sehr gut die Wechsel der Zeitzonen (das Buch spielt u. a. im 12. Jahrhundert, in den 1950ern, 1970ern und 2008) gefallen hat, denn die jeweiligen Kapitel endeten teilweise mit einem richtig bösen Cliffhanger, sodass ich unbedingt weiterlesen muss, mich dann jedoch in einer anderen Zeitzone wiederfand, welche mich dann ebenfalls vollkommen in ihren Bann geschlagen hat. Die Figuren wurden sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei mir hier die Figur des Arno ganz besonders gut gefallen hat. Die Wandlung vom liebenden Familienvater zum Tyrannen war einfach perfekt und das schlimmste ist: Ich konnte es jederzeit nachvollziehen, denn seine Handlungen waren, aus Angst um sein einziges Kind, jederzeit nachvollziehbar. Generell kann ich sagen, dass alle Figuren ganz fantastisch erarbeitet waren, in einer jeden gehen grundlegende Veränderungen hervor und dennoch sind diese immer nachvollziehbar und verständlich und ich kann euch sagen, die Charaktere wandeln sich teilweise gewaltig. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und spannend zu lesen, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte (was u. a. auf die eingebauten Cliffhanger zurück zu führen ist) und ich dieses Buch förmlich inhaliert habe. Bei diesem Werk handelt es sich um das erste des Autoren, dass ich gelesen habe - aber es war bestimmt nicht das letzte. Von solchen Büchern möchte ich definitiv mehr lesen!

    Klappentext:
    In der Wohnung einer psychisch Kranken wird ein Toter gefunden: Edward Green, alias Robert Poole, der zu seinen Lebzeiten den Mitmenschen mit Charme und Charisma Alltag und Bankkonto erleichterte. Wieder einmal unterstützt die Psychotherapeutin Frieda Klein die Polizei bei den Ermittlungen. Das wird nicht überall gern gesehen. Zumal die Leiche einer jungen Studentin aufgefunden wird, die durch Kleins Fehleinschätzung ums Leben kam. Die Presse veranstaltet eine Hetzjagd auf sie. Aber sie trotzt allen Anfeindungen und hat bald eine schreckliche Vermutung. Und die Suche nach Pooles Mörder bringt auch sie in Lebensgefahr… Ein intelligenter Thriller aus einem London, wie es nur wenige von uns kennen.



    Rezension:
    Gut ein Jahr ist vergangen, seit Psychotherapeutin Frieda Klein der Polizei helfen konnte, das Verschwinden des kleinen Matthew zu klären (Blauer Montag). Seitdem ist es wieder ruhig in ihrem Leben geworden - sie behandelt nach wie vor ihre Patienten und hat mittlerweile sogar Freundschaft mit Sasha geschlossen, was für einen Menschen wie Frieda nicht einfach ist, denn jede neue Beziehung zu einem Menschen birgt das Risiko der Offenbarung ihrer Vergangenheit, etwas, dass sie um jeden Preis verhindern will. Doch die Ruhe währt nicht lange, denn bei einer psychisch kranken Frau wurde die bereits verwesende Leiche eines Unbekannten entdeckt. Inspector Malcolm Karlsson ahnt, dass nur Frieda es schaffen kann, zu der Frau durchzudringen und Antworten auf offenen Fragen zu erhalten, die sich in dieser Situation zwangsläufig stellen.


    An einem eisigen Dienstag im Februar war Sozialarbeiterin Maggie Brennan in einer der übelsten Ecken Londons auf den Weg zu Michelle Doyce, die nur wenige Wochen zuvor aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen wurde und seither unter der Obhut des Sozialamtes stand. Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung, Michelle war gepflegt und sah auch nicht so aus, als wenn sie hungere, doch irgendetwas stimmte nicht. Als Maggie Michelles Wohnzimmer betritt, um "ihn" kennen zu lernen, erlebt sie den Schock ihres Lebens: auf dem Sofa sitzt eine bereits verwesende männliche Leiche. Die hinzu gerufene Polizei geht in der Tat von Mord aus - eine Annahme, die bei der Obduktion bestätigt wird und Michelle wird umgehend wieder in ein Krankenhaus gebracht. Inspector Karlsson weiß sofort, wen er in dieser Angelegenheit um Rat bitten muss - sehr zum Leidwesen von Detective Constable Yvette Long, die Frieda einfach nicht leiden kann.


    Tatsächlich gelingt es Frieda, mit Michelle in Kontakt zu treten, doch wirklich verwertbare Hinweise bekommt sie nicht - jedoch eine Ahnung, dass hinter dem Mord an dem Unbekannten mehr steckt, als es auf den ersten Blick aussieht. Die Polizei jedoch ist sich sicher, die Täterin bereits in Gewahrsam zu haben, sodass hier nur noch die Identität des Opfers zu klären ist und dann ist der Fall abgeschlossen. Frieda aber glaubt an die Unschuld Michelles und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Es dauert nicht lange und die Suchmeldung der Polizei zeigt Erfolg - bei dem Toten handelt es sich um Robert Poole, das letzte fehlende Puzzlestück ist gefunden und der Fall kann abgeschlossen werden. Doch Frieda lässt nicht locker und in der Tat zeigt die Suchmeldung der Polizei wiederum Erfolg - nur dass dieses Mal der Tote als Edward Green identifiziert wird. Wer war der Mann wirklich? Schnell steht fest, er war ein sehr galanter Trickbetrüger, der einige Leute um ihr Geld gebracht hat, es mangelt also nicht an Mordmotiven. Wessen Motiv war stark genug für diese Tat oder war es doch Michelle, die ihn umbrachte?



    Eine gelungene Fortsetzung! Der Plot wurde sehr detailliert und eingehend erarbeitet, wobei hier klar das Thema Einsamkeit im Vordergrund steht. Ganz hervorragend fand ich die verschiedenen beschriebenen Variationen von Einsamkeit dargestellt, denn ein jeder Mensch ist in der jeweiligen Situation anders einsam - Einsamkeit ist einfach kein Zustand, den man verallgemeinern kann, sondern dieser ist immer individuell und diese Umsetzung ist dem Autorenduo definitiv gelungen. Die Figuren wurden wieder sehr facettenreich und tiefgründig in Szene gesetzt, wobei der Leser in diesem Band endlich ein Stück aus der geheimen Vergangenheit Friedas erfährt - es bleibt also spannend, was so noch ans Tageslicht kommt, was sie eigentlich lieber geheim halten will. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch prompt in einem Rutsch durchgelesen habe. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon riesig auf den 3. Band der Reihe "Schwarzer Mittwoch", der leider noch ganz schön auf sich warten lässt (das liegt u. a. wohl daran, da der 3. Band im Original erst im Sommer veröffentlicht wird ^^)

    Klappentext:
    Zwei Jahre nach ihrer Trennung von Dominik lebt Summer in New York. Doch trotz des musikalischen Erfolgs ist sie unerfüllt. Sie kann Dominik nicht vergessen. Deshalb entschließt sie sich, den Dirigenten Simon zu verlassen und nach London zurückzukehren. Dominik lebt immer noch in Hampstead, wo er seinen neuen Roman schreibt. Er möchte darin die Geschichte der Geige erzählen, die er Summer geschenkt hat. Dabei wird die zärtliche Erinnerung an Summer immer stärker. Nach einem Konzert in der Royal Albert Hall, bei dem Summer als Gaststar auftritt, ist die erotische Spannung zwischen ihnen schier unerträglich. Doch sie enthalten sich, denn beide glauben, der andere sei in einer festen Beziehung. Als Dominik erzählt, was er über die Geschichte und den wahren Wert ihrer Geige herausgefunden hat, gesteht Summer ihm, dass sie ihr gestohlen wurde. Sie bittet ihn, ihr bei der Suche nach dem Instrument zu helfen. Diese führt sie nach Paris, Berlin und Barcelona, wo ihre Liebe und ihre Leidenschaft endlich zur Erfüllung kommen …



    Rezension:
    Zwei Jahre sind vergangen seit Summer und Dominik sich getrennt haben und Dominik nach London zurückgekehrt ist. Summer ist noch immer mit Simón zusammen, doch Dominiks Buch, das er ihr gewidmet hat, hat sie zum Nachdenken gebracht. Wirklich glücklich ist sie in ihrer Beziehung nicht. Als sie erfährt, dass ihr alter Geigenlehrer Mr. van der Vliet verstorben ist, weiß Summer, dass es Zeit für eine Veränderung in ihrem Leben ist. Da trifft es sich gut, dass ihre Schwester Fran nach London ziehen will und auch Summer sehnt sich danach, wieder Zeit in London zu verbringen, zumal sie nie aufgehört hat, Dominik zu lieben.


    Dominik hat derweil seine Dozentenlaufbahn aufgegeben, um sich voll und ganz der Schriftstellerei zu widmen. Nachdem sein erstes Buch ein Erfolg war, will das zweite sich nicht wirklich schreiben lassen, sodass er bereits Monate im Verzug ist, ohne wirklich etwas zu Papier gebracht zu haben. Für Abwechslung in seinem Leben sorgt Lauralynn, die seit seiner Rückkehr nach London bei ihm wohnt.


    Simón, der merkt, dass Summer mit ihm nicht mehr glücklich ist, beschließt, eine längere Auszeit zu nehmen und in seine Heimat zurückzukehren. Nach der Trennung von Simón beschließt auch Summer, die Brücken in New York abzubrechen und nach London zurück zu gehen. Hier verbringt sie ihre Zeit mit ihrer Schwester und ihrem besten Freund Chris und seiner Band und beschreitet musikalisch neue Wege. Mit dem Musiker Viggo, den sie über Chris kennenlernt, beginnt Summer eine Affäre. Dann verschwindet ihre Geige und Summer hat Viggo in Verdacht, kann diesen aber nicht offen beschuldigen, da er ein großer Unterstützer von Chris` Band ist. In Paris trifft sie auf Dominik und die Beiden verbringen eine Nacht miteinander. Jetzt, wo das Eis gebrochen ist, haben die Beiden wieder regelmäßig Kontakt miteinander und sie hecken einen Plan aus, um in Viggos Anwesen nach Summers Geige zu suchen.


    Der Abschluss von Summers und Dominiks Geschichte! Der Plot des Buches wurde sehr abwechslungsreich ausgearbeitet, wobei auch in diesem Band nicht die Erotik im Vordergrund steht, sondern die Story u. a. das Verschwinden der Geige. Die Protagonisten wurden wieder sehr facettenreich erarbeitet, sodass der Leser immer nachvollziehen kann (auch dank der jeweiligen Sichtweisen, in denen das Buch geschrieben wurde), warum sie die Protagonisten so und nicht anders verhalten. Der Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch wieder wie von selbst gelesen hat. Leider endet mit diesem Band die Geschichte von Summer und Dominik, jedoch gab es in den bisherigen Bänden der 80-Days-Reihe einige interessante Nebencharaktere, deren Geschichte in den weiteren Bänden erzählt wird. Von daher freue ich mich bereits jetzt auf 4. Band der Reihe "80 Days. Die Farbe des Verlangens", auf den ich jedoch noch etwas warten muss.

    Im Winter 1933 herrscht große Hungersnot in Russland. Auch der 10-jährige Pavel hungert, zusammen mit seiner Mutter und seinem 7-jährigen Bruder Andrej. Als Pavel jedoch eine Katze im Wald sieht, beschließt er, sie zu jagen, damit die Familie Nahrung hat. Seine Mutter besteht darauf, dass Andrej mitgeht, doch noch während der Jagd wird Pavel von einem Unbekannten angegriffen und verschleppt. Auf Grund der Hungersnot geht seine Familie davon aus, dass auch Pavel einem Jäger zum Opfer gefallen ist - er taucht nie wieder auf.


    Im Winter 1953 ist Stalin an der Macht in der Sowjetunion, in der alles großartig ist, es gibt kaum Verbrechen und Mörder schon mal gar nicht. Leo Stephanowitsch Demidow arbeitet für den Staatssicherheitsdienst MGM, dessen Aufgabe es ist, der Feinde des Staates habhaft zu werden. Zur Zeit ist Leo hinter Anatoli Tarasowitsch Brodsky her, einem Tierarzt, der im Verdacht steht, ein Spion zu sein. Diese Verfolgung muss er jedoch vorerst unterbrechen, denn sein Vorgesetzter, Generalmajor Kuzmin beauftragt ihn, eine Familie "mundtot" zu machen, die den Tod ihres jüngsten Sohnes Arkadi Fjodorowitsch Andrejew als Mord deklarieren - ein Unmöglichkeit in Stalins Reich, zumal der Familienvater selbst für den MGM arbeitet. Nachdem er die Familie "beruhigen" konnte, verfolgt er weiter Brodsky und wird diesem auch habhaft. Doch mit diesem Mann wird sich seine Weltanschauung ändern - erste Zweifel belasten sein Gewissen.


    Als jedoch eine weitere Leiche auftaucht, beginnt Leo zu realisieren, dass es tatsächlich einen Mörder gibt und nicht nur das. Er beginnt zu ermitteln und stößt auf immer weitere vertuschte Kindstötungen und der kleine Arkadi ist gemäß seiner Liste bereits Kind Nr. 44. Leo, der auf Grund seiner Ermittlungen in Ungnade fällt und mit seiner Frau Raisa Gawrilowna Demidowa in die Provinz verbannt wird, untersucht die Morde jedoch weiter, denn er weiß, der Mörder ist real, schlimmer noch, ein Serienmörder und er muss endgültig gestoppt werden. Der Staat jedoch, hat ein Auge auf ihn und versucht mit aller Macht zu verhindern, dass Leo dem Mörder näher kommt.



    Eine unvorstellbare Geschichte! Der Plot wurde sehr detailliert erarbeitet, jedoch fand ich den Klappentext etwas irreführend, da es um die Morde erst ab etwa der Hälfte des Buches geht, vorher ist die Entwicklung des Protagonisten Leo im Vordergrund, was sicher nicht verkehrt ist, jedoch gewöhnungsbedürftig. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und abwechslungsreich zu lesen, sodass ich das Buch am Stück gelesen habe, weil ich ja unbedingt wissen wollte, wie sich die Gesichte auflöst. Die Figuren wurden sehr tiefgründig und facettenreich erarbeitet. Besonders gut hat mir Protagonist Leo gefallen, der zu Beginn ein Meta-Amphetamin-einnehmender staatlicher Roboter ist, im Laufe der Story jedoch wirklich ein Gewissen entwickelt und dementsprechend handelt. Mit der Figur der Raisa hingegen konnte ich eher weniger anfangen. Anfangs war sie mir durchaus noch sympathisch, bis zu dem Zeitpunkt, wo sie ihren wahren Charakter gezeigt hat. Ob ich den 2. Band der Reihe "Kolyma" noch lesen werde, muss ich ggf. spontan entscheiden, bis dato konnte mich die Reihe nicht 100%-ig überzeugen.

    Als Hanna Warrington von einer Party nach Hause kommt, traut sie ihren Augen nicht. Ihr Mann Steve ist nicht zu Hause und ihr Baby Lilou liegt leblos in ihrem Bettchen. Hanna gelingt es, ihre kleine Tochter wiederzubeleben und nach endlosem Bangen und Hoffen sowie einer Woche auf der Intensivstation steht fest: Lilou wird überleben - doch was etwaige Folgeschäden angeht, können die Ärzte noch keine Prognose machen. Hanna ist überglücklich und todunglücklich zugleich - Lilou wird leben, aber Steve ist noch immer verschwunden.


    Als Hanna mit Lilou endlich wieder zu Hause ist, muss sie feststellen, dass einige Sachen ihres Mannes aus seinem Kleiderschrank verschwunden sind - hat Steve sie verlassen? Doch irgendwie will das alles nicht zusammenpassen, denn Steve liebt seine Tochter über alles, alles würde er für sie aufgeben und er soll sie einfach im Stich gelassen haben? Doch Hanna muss sich der Realität stellen, Steve ist weg und ihre Nachbarin Britt kann mitteilen, dass sie in der Wohnung Geräusche gehört hat, als Hanna mit Lilou im Krankenhaus war. Da keine Einbruchsspuren vorhanden waren, müssen die Frauen davon ausgehen, dass Steve tatsächlich ein paar Sachen aus der gemeinsamen Wohnung geholt hat.


    Hanna steht mit ihrer kleinen Tochter fast alleine da, lediglich Britt steht ihr zur Seite. Vor Jahren schon hat sich Hanna mit ihren Eltern überworfen, für die Tochter des Ministerpräsidenten Werner von Ebershausen war ein Steve Warrington einfach nicht gut genug, zumindest nach Meinung ihrer Eltern. Doch Hanna hat sich für Steve und eine gemeinsame Zukunft mit ihm entschieden - und das soll jetzt vorbei sein? Hanna jedoch kann nicht glauben, dass Steve seine über alles geliebte Tochter und sie im Stich gelassen hat - sie beginnt nach ihm zu suchen, was leichter gesagt als getan ist, da sie so gut wie nichts über Steves Vergangenheit weiß. Um seine Kindheit und Jugend hatte er immer ein Geheimnis gemacht und Hanna respektierte das - war es ein Fehler? Hanna weiß jedoch - sie muss Steve finden, denn irgendwas stimmt mit Lilou nicht und diese Unstimmigkeit hängt definitiv mit Steves Verschwinden zusammen. Alle Versuche, ihn zu finden, bleiben jedoch erfolglos. Selbst der eingeschaltete Detektiv Marten Stein kann Steve nicht ausfindig machen. Hanna verzweifelt immer mehr und auch das Gefühl, verfolgt und beobachtet zu werden, nimmt immer weiter zu. Hatte Steve Feinde, die für sein Verschwinden verantwortlich sind; durchsucht jemand systematisch ihre Wohnung, wenn sie nicht da ist? Das Geheimnis um Steves Verschwinden muss in seiner Vergangenheit liegt - und so beschließt Hanna, zusammen mit Lilou in England Steves Vergangenheit zu erforschen und muss feststellen, ihr Mann ist gar nicht Steve Warrington ...



    WOW - was für ein geniales Buch! Der Plot wurde sehr abwechslungsreich und mystisch erarbeitet, sodass sich der Leser nie sicher sein kann, wo ihn die Geschichte hinführen wird. Besonders die Veränderungen in Lilous Verhalten und wie sie ihre Mutter nach und nach auf die Spur ihres Vaters führt, hat mich sehr beeindruckt zurückgelassen. Die Figuren wurden alle facettenreich und tiefgründig in Szene gesetzt, wobei mich die Figur der Lilou förmlich sprachlos zurückgelassen hat. Noch immer kann ich nicht fassen, wie tiefgründig und intensiv dieses Baby dargestellt wurde - einfach wundervoll. Auch die Figur der Hanna fand ich ausgesprochen realistisch dargestetlt. Den Schreibstil kann ich nur als spannend und fesselnd beschreiben - er vereinnahmt einen innerhalb kürzester Zeit und sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte und lässt einen einsam zurück, wenn die Story viel zu schnell zu Ende ist. Bei diesem Buch handelt es sich um das erste, das ich von der Autorin gelesen habe - aber es wird nicht das letzte gewesen sein!