Beiträge von Kerry

    Klappentext:
    Ariadne kann es nicht fassen: Vor ihren Augen wird ihr Großonkel buchstäblich vom Erdboden verschluckt! Sie ahnt, dass es mit seinen Zeitsprüngen zusammenhängen muss. Und dass sie die einzige ist, die ihn retten kann. Dafür braucht sie allerdings die Hilfe von Moritz, der zwar echt süß ist – als Zeitreisender aber nicht gerade talentiert. Und sie haben es mit einem mächtigen Gegenspieler zu tun…



    Rezension:
    Ariadnes Familie ist anders als normale Familie, denn in ihr hat eigentlich jeder ein sogenanntes "Hexending", sprich, eine besondere Gabe. Ihre Mutter hatte früher ebenfalls eine, doch sie hat ihre verloren, wie, das ist ein Geheimnis, doch ihre Töchter wurden mit unterschiedlichen Gaben bedacht. Ariadnes kleines Schwester Aella kann sich unsichtbar machen, wobei dies häufiger zu Problemen führt, weil sie erst zwei Jahre alt ist, ihre älter Schwester Alex kann mit der macht ihrer Gedanken Feuer entfachen und Ariadne selbst kann, wie ihr Großonkel Pluvius, in der Zeit reisen. Wobei Ariadne noch nicht sonderlich erfolgreich mit den Zeitreisen ist - sie muss sich erschrecken, damit überhaupt etwas passiert und eigentlich landet sie immer nur im Keller und das auch noch in der realen Zeit. Ihre alleinerziehende Mutter hat also allerhand mit ihrem Nachwuchs zu tun, denn der Vater verschwand vor wenigen Jahren spurlos.


    Doch als Onkel Pluvius mal wieder unerwartet auftaucht, geschieht etwas Sonderbares. Er berichtet Aridne von einem Haus, das gebaut werden wird, in dem ein Kästchen versteckt sein wird, dass sie unbedingt finden muss und gibt ihr den Schlüssel zu besagtem Kästchen - und wird dann vollkommen unverhofft in einen Zeitspalt gezogen.


    Ariadne hat keine Wahl - sie macht sich auf die Suche nach besagtem Haus und wird tatsächlich fündig. Es gelingt ihr sogar, sich mit dem Sohn der Bauherrn, Moritz, anzufreunden, doch dann stürzt das Haus mitten im Bau ein und demnach wird das Kästchen dort nicht versteckt werden. Als Ariadne Moritz überzeugen will, dass sie eine Zeitreisende ist, landen die beiden zufällig im Jahr 1968 und werden getrennt. Ariadne trifft auf den jungen Pluvius und gemeinsam gelingt es ihnen, Moritz ausfindig zu machen. Doch nicht nur ihren Großonkel trifft Ariadne. Auch auf ihre Großmutter und Urgroßmutter trifft sie und muss ihr Schweigen bewahren, wer sie wirklich ist, nur Pluvius ist eingeweiht. Die Zeit drängt, die drei müssen unbedingt das Kästchen finden, bevor es in die falschen Hände gerät und es gibt einen Zeitreisenden, der ihnen helfen kann. Doch dafür müssen sie die gefahrenvolle Reise ins Mittelalter auf sich nehmen.


    Ich hatte mir von dem Buch definitiv mehr versprochen! Den Plot fand ich gut ausgearbeitet, wobei es nicht sonderlich schwer war zu erahnen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde - und ich hatte recht. Den Schreibstil fand ich als sehr angenehm zu lesen, wobei ich mir dennoch gewünscht habe, dass der Schreibstil, ähnlich der Protagonistin, mit der Zeit etwas reifer werden würde. Die Figuren fand ich gut ausgearbeitet, jedoch hatte ich das Gefühl, dass lediglich Protagonistin Ariadne während ihres Abenteuers gereift ist, bei ihren beiden Begleitern Pluvius und Moritz konnte ich keine Weiterentwicklung feststellen (vielleicht weil es Jungs sind?). Alles in allem handelt es sich um ein Buch, das sich angenehm lesen lässt, mich jedoch nicht sonderlich beeindrucken konnte.



    Die Autorin:
    Kirsten John wurde 1966 geboren, studierte Germanistik und Philosophie. Für ihren Roman Schwimmen lernen in Blau, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde, erhielt sie unter anderem den Niedersächsischen Förderpreis für Literatur und den Morawietz-Literaturpreis. Kirsten John lebt und arbeitet in Hannover und Amsterdam.

    Auf einer Kuhweide wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihr wurden die Hände mit Kabelbinder am Rücken gefesselt und dann wurde sie einen Abhang heruntergestoßen. Die herbeigerufenen BKA-Beamten Florin Wenninger und Beatrice Kaspary stehen vor einem Rätsel. Wer ist diese junge Frau? Sie hatte keinerlei Ausweispapiere bei sich, doch etwas ist merkwürdig. Die Tote trug keine Schuhe und auf ihren Fußsohlen befinden sich Tätowierungen. Schnell erkennen die Beamten, dass es sich um Koordinaten handelt.


    Doch anstatt sich voll auf die Ermittlungen konzentrieren zu können, hat Beatrice Kaspary noch eine Menge private Probleme. Ihr Ex-Mann Achim stalkt sie und setzt alles daran, ihr das Sorgerecht für die Kinder zu entziehen. Kurze Zeit später steht die Identität der Toten fest: Es handelt sich um Nora Papenberg, doch auch ihr Mann Konrad, der sie vor fünf Tagen als vermisst gemeldet hat, weiß von keinen Feinden seiner Frau. Da Wenninger und Kaspary bei ihren Ermittlungen in einer Sackgasse angekommen sind, beschließen sie, sich näher mit den Koordinaten zu befassen.


    Sehr schnell können sie den angegebenen Ort ausfindig machen und machen eine grausige Entdeckung - am angegebenen Ort befinden sich zwei abgetrennte Hände eines Mannes und ein Rätsel, der sie zum nächsten Versteck führen soll. Ihnen ist klar, dass der Mörder mit ihnen eine abartige Variante des Geocaching spielt - doch was erwartet sie am Ende der Suche? Jetzt ist Eile geboten, denn wenn sie das Rätsel nicht lösen, verlieren sie jede Spur zum Täter. Doch dieser hat bereits ein neues Ziel im Visier - Beatrice Kaspary, mit der er Kontakt aufnimmt.


    Ein faszinierender Thriller rund um das Geocaching! Den Plot fand ich sehr gut ausgearbeitet, es hat mir unheimlich viel Spaß bereitet, zusammen mit den Ermittlern die Rätsel zu lösen und dem Täter nach und nach auf die Spur zu kommen. Ich habe das Glück, dass einer meiner Kollegen ebenfalls Geocaching betreibt und von daher war ich, was diese Thematik angeht, schon etwas aufgeklärt. Den Schreibstil fand ich als sehr angenehm und ausgesprochen fesselnd, sodass ich das Buch zwischendrin nur sehr ungern aus der Hand gelegt habe. Die Figuren fand ich allesamt sehr gut ausgearbeitet, sodass ich mich jederzeit in die Protagonistin hineinversetzten konnte, jedoch muss ich gestehen, dass ich auch durchaus den Täter und seine Motiv verstehen kann. Alles in allem kann ich sagen, dass dieses ein wahrer Lesegenuss ist, der fesselnde Stunden verspricht.

    Vor sechs Jahren war es soweit - ein lang befürchteter Atomanschlag zerstörte Seattle und Umgebung. Milliardär Rex Yanakakis hat für sich und seine Familie vorgesorgt und einen Schutzbunker errichten lassen, in dem sie 15 Jahre leben müssen, bevor eine Strahlenerkrankung nicht mehr zu befürchten ist und sie wieder an die Oberfläche können. Doch nicht alle Mitglieder der Familie haben es geschafft rechtszeitig den Bunker zu erreichen, lediglich Rex selbst, seine Frau, sein neujähriger Sohn Eli, die fünfzehnjährige Terese und die elfjährige Lexi. Die Großmutter sowie Elis eineiiger Zwillingsbruder Eddy haben es nicht geschafft und sind wohl während des Anschlages gestorben.


    Nach fast sechs Jahren im Bunker hat sich eine Art Alltag eingespielt. Jeder hat seine Aufgaben und auch die Bildung der Kinder wird nicht vernachlässigt. Eli ist mittlerweile 15 Jahre alt und noch immer vermisst er seinen Zwillingsbruder jeden Tag, besonders in den Momenten, wenn er in einen Spiegel schaut und Eddy darin sieht. Doch nach und nach tauchen Probleme auf, die Rex anscheinend nicht richtig bedacht hat. Das vorhandene Vieh ist bereits vor einiger Zeit gestorben, denn es wäre Eddys Aufgabe gewesen, sich darum zu kümmern und auch das Mehl ist verdorben. Nach neuesten Berechnungen reichen die vorhandenen Lebensmittel gerade noch 8 Jahre, ein Jahr zu wenig. Im Notfall gibt es noch die gezüchteten Ergänzungen für die nötige Proteinzufuhr, doch daran mag niemand denken.


    Dann entdeckt Eli durch Zufall, dass es ein aktives W-Lan-Netz gibt. Haben die Menschen auf der Oberfläche überlebt und die Zivilisation wurde gar nicht zerstört? Es könnte jedoch auch eine Täuschung gewesen sein, denn als er das nächste Mal auf seinen Laptop schaut, ist das Netz nicht mehr vorhanden. Doch irgendetwas stimmt nicht im Bunker, wie konnte sein Vater entscheidende Fehler machen, die ihrer aller Leben gefährdet und was passierte wirklich? Kurze Zeit später hat Eli wieder W-Lan und erhält eine Nachricht von Eddy ...


    Ein überaus beklemmendes Jugendbuch! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert erarbeitet, wobei der Leser jedoch immer wieder mit der Frage konfrontiert wird, wie es sein würde sechs Jahre in einem Bunker zu leben, ohne irgendwelche Kontakt zur Außenwelt. Die Figuren, allen voran Protagonist Eli, wurden sehr facettenreich und mit entsprechend überzeugenden Ecken und Kanten in Szene gesetzt, sodass sie mir überaus glaubhaft vorkamen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, wobei ich mir an einigen Stellen etwas mehr Beklemmungen gewünscht hätte. Alles in allem kann ich nur sagen, dass mir dieses Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

    Im Sommer 2001, als Sonia Rossi 18 Jahre alt ist und ihr Abitur in der Tasche hat, hält sie nichts mehr in ihrem Geburtsland Italien. Ihr Ziel ist Berlin, dort will sie Mathematik studieren. Sie gibt sich ein Jahr, um die Zulassung fürs Studium zu schaffen und ihr Ehrgeiz wird belohnt. Innerhalb eines Jahres lernt sie so gut Deutsch, dass sie für das Mathematikstudium zugelassen wird. Doch das Geld ist knapp. Sie hält sich im ersten Jahr als Kellnerin, Putzfrau und mit ähnlichen Tätigkeiten über die Runden. Schnell lernt sie Ladislav, genannt Ladja, kennen und lieben. Anfangs weiß sie nicht, dass er sein Geld als Stricher verdient, denn er ist Pole und ohne gültige Papiere in Deutschland. Als sie dahinter kommt, beendet er seine "Tätigkeit", was allerdings bedeutet, dass er mehr und mehr auf ihre Kosten lebt.


    Mit Beginn ihres Studiums wird es immer schwerer, nebenbei jobben zu gehen, doch als sie einen TV-Bericht über Web-Cam-Girls sieht, überlegt sie nicht lange. Sie hat einen schönen Körper und mit Online-Strip ist schnelles Geld zu machen. In der Tat läuft es anfangs sehr gut für sie und sie kann ihr Studium sowie ihr Leben mit Ladja finanzieren. Doch dann gibt es Streit mit ihrem Arbeitgeber und sie hört auf. Doch schon bald ist das Geld alle und sie muss, wohl oder übel, einen anderen Job machen. Ihr nächster "Nebenjob" beinhaltet Ganzkörpermassagen. Anfangs schläft sie nicht mit den Männern, doch es wäre leicht verdientes Geld - 50 € zusätzlich. Irgendwann überwindet sie ihre Skrupel und ab und an gibt es für die Kunden auch mehr als eine Massage. Die Geschäfte hingegen laufen immer schlechter, so viele Billig-Bordelle eröffnen, sodass bald die Kundschaft ausbleibt.


    Wieder versucht sie ein Leben außerhalb des Rotlichtmilieus zu führen, doch als das Geld knapp wird, sieht sie keine andere Wahl, als erneut anschaffen zu gehen. Ladja ist ihr keine sonderlich große Hilfe, meist sitzt er nur zu Hause vor dem Fernseher und kifft und dennoch heiraten die Beiden. Doch nach wie vor liegt es an ihr, ihrer beider Leben und ihr Studium zu finanzieren. Doch dann trifft sie Milan, einen Freund ihres Mannes und verliebt sich zum ersten Mal in ihrem Leben. Ihr Mann mag ahnen, womit sie den Familienunterhalt verdient, doch vor Milan will sie es um jeden Preis geheim halten. Doch auch Milan ist in dem Milieu kein Unbekannter.


    Eine überaus offenherzige Autobiographie! Was treibt eine junge, schöne und vor allem intelligente Studentin dazu, anschaffen zu gehen, ihren Körper und ihre Seele zu verkaufen? In Sonias Fall war es Liebe, die Liebe zu ihrem späteren Ehemann und die Einsicht, dass sich wohl mit keinem "Nebenjob" der Welt schneller Geld verdienen lässt - doch hat diese "Arbeit" Spuren in ihrer Seele hinterlassen. Immer wieder will sie aussteigen, doch sobald das Geld knapp wird, muss sie wieder anfangen, das Leben muss ja finanziert werden. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen, wobei mir allerdings zwischendrin immer wieder der Gedanke gekommen ist, ob es nicht einen anderen Weg gegeben haben könnte.

    Hector Fitzbaudly führt ein sehr behütetes Leben. Sein Vater, ein erfolgreicher Weinhändler, lässt ihm eine gute Erziehung angedeihen, setzt allerdings voraus, dass Hector später den Weinhandel übernimmt, etwas wozu Hector eigentlich nicht wirklich Lust hat, viel lieber würde er Abenteuer erleben. Doch er weiß auch, dass sein Erbe verpflichtet, zumal er das einzige Kind ist. Seine Mutter ist bereits vor einigen Jahren verstorben und sein Vater hat sich immer mehr von ihm und der Welt zurück gezogen. Zwar kümmerte er sich immer noch um die geschäftlichen Belange des Weinhandels, ansonsten führte er aber ein sehr karges Leben. Einzig in seiner Schmetterlingssammlung scheint er aufzugehen und da Hector nach wie vor den Kontakt zu seinem Vater sucht, hat er dieses Hobby übernommen und stellt sich sehr geschickt an im Umgang mit sowohl lebenden Exemplaren, wie auch mit Exponaten.


    Eines Tages sucht ein Mann namens Gulliver Truepin Hectors Vater Augustus auf und Hector bekommt mit, wie dieser mit seiner Vergangenheit erpresst wird. Mr. Fitzbaudly ist klar, dass wenn seine Vergangenheit ans Licht kommt, er im Geschäftsleben ruiniert ist. Er lässt sich auf die Erpressung ein, zahlt sogar den 3-fachen des geforderten Betrages, nur um sein Leben weiter so zu führen, wie er es seit Jahren tut und seinem Sohn sein Erbe zu erhalten. Doch Truepin verrät Fitzbaudly dennoch, sodass seine Vergangenheit in den Medien aufgebauscht wird - mit dem Ergebnis, dass der erfolgreiche Weinhandel bankrott geht und Vater und Sohn alles verlieren. Mr. Fitzbaudly ist so verzweifelt, dass er wenig später stirbt und Hector zum Waisen wird.


    Hector ist gezwungen, nun für sich selbst zu sorgen und verdient sich mit Helfertätigkeiten oder als Rätsellöser auf dem Markt ein täglich Brot. Durch einen Zufall trifft er auf Gulliver Truepin, der sich mittlerweile durch das erpresste Geld einen Adelstitel erschlichen hat und sich nun Baron Bovrik de Vandolin nennt. Dieser ist im Auftrag seiner Arbeitgeberin, Lady Lysandra Mandible, auf der Suche nach jemandem, der sich mit Schmetterlingen auskennt, da Mylady mit eben solchen einen großen Auftritt auf ihrem Schloss Withypitts Hall zur Feier des Mittwinterfests plant. Hector ergreift die Gunst der Stunde und lässt sich anstellen, mit dem Wissen, dass er seiner Rache mit jedem Tag ein Stück näher kommt ...


    Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch, das, wie alle bis dato erschienen Bücher der Autorin, im letzten Jahrhundert spielt. Den Plot fand ich gut ausgearbeitet, wobei es auch zu echt ekeligen Szenen kam (ich sag nur Katzenfresser), auf die ich hätte verzichten können. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich wie von selbst gelesen hat, allerdings sagt mir der Schreibstil der Autorin generell zu. Protagonist Hector wurde sehr facettenreich und glaubhaft in Szene gesetzt, sodass ich seine Handlungen jederzeit nachvollziehen konnte. Alles in allem handelt es sich um ein Buch, das durch eine spannende Geschichte mit einem angenehmen Schreibstil besticht und ein paar schöne Lesestunden bereitet.

    Klappentext:
    Als Lena Blink sich als Kind vor den Spiegel stellt und begeistert ihr selbst umgenähtes T-Shirt betrachtet, weiß sie sofort: Eines Tages werde ich Star-Designerin! Eine Nähmaschine hat sie bereits, also dürfte der Rest doch wohl kein Problem sein! Knapp 20 Jahre später weiß Lena nur noch eines: Reality sucks! Kein Schulabschluss, keine Ausbildung, keine Familie und jetzt auch noch den Kellnerjob durch einen Faustschlag präzise in das Gesicht des Chefs verloren Was macht Frau, wenn sie vor dem Nichts steht? Erstens: sich wegträumen. Und zweitens: sich einen reichen Mann angeln! Das Angeln könnte sich allerdings viel einfacher gestalten, wenn der debile Amor nicht ständig daneben schießen würde! Auf der Jagd nach Mr. Perfekt schlittert sie von einer Katastrophe in die nächste: Eigentlich plant sie nur einen erotischen Quickie und landet hinter Gittern. Sie unterschätzt nur ein klein wenig ihren Job als Nanny und die Luxusküche ist nur noch Asche. Endlich schafft sie es auf den roten Teppich wenn es da bloß diese Taube mit dem Magen-Darm-Problem nicht gäbe! Reality sucks!



    Rezension:
    Lena Theodora Minerva-Manora Blink hatte bisher kein sonderlich glückliches Leben. Als sie noch klein war, starb ihr Vater kurz nach der Hochzeit mit Lenas Stiefmutter im Ehebett. Lena blieb allein zurück, doch ihre Stiefmutter behielt sie bei sich - da Vater Staat gezahlt hat. Als Lena jedoch mit 18 Jahren von der Schule flog, musste sie feststellen, dass auch ihre Stiefmutter sie aus ihrem Leben gestrichen hat, indem sie die Türschlösser auswechselte. Seitdem schlägt sie sich als Kellnerin durchs Leben, zumindest so lange, bis ihr Chef Bekanntschaft mit ihrer Fraust machte - kurzum: Lena ist 25 Jahre alt, ohne Schulabschluss, arbeitslos, verschuldet und zu allem Überfluss auch noch Single. Doch es gibt auch positive Seiten in Lenas Leben: LuLu, Angie, Andy und Yunus - ihre Freunde und Ersatzfamilie. Diese stehen ihr immer mit Rat und Tat zur Seite.


    Als wäre die Situation nicht schon schlimm genug, hat Lena zu allem Überfluss auch noch die Angewohnheit, sich jedes ihr bietende Fettnäpfchen mitzunehmen und das Pech quasi anzuziehen. Ihr erster Freund gestand ihr, dass er sie überzeugt hat, unbedingt Priester zu werden; Felix kam mit ihrer klitzekleinen Eifersucht nicht zurecht usw. Kurzum, Mr. Right war einfach nicht in Sicht, aber alles halb so schlimm - jetzt hatte sie ja Zeit, sich den richtigen Mann zu suchen, ihn zu heiraten und Nachwuchs in die Welt zu setzen. Der richtige Mann ist einfach zu beschreiben: Er ist reich, denn arm ist sie ja selbst. Doch auch dieses Vorhaben endet in einer Katastrophe.


    Ihre Freunde können das Elend nicht mehr mit ansehen und helfen ihr, zu einem Vorstellungsgespräch in der "Traumfabrik", einer Künstlerakademie, eingeladen zu werden. Denn was auch immer in Lenas Leben schief geht, sie hat das begnadete Talent, sich die schönsten Modekreationen auszudenken und diese umzusetzen und schon als Kind wusste sie, was sie einmal werden wollte: Star-Designerin. Doch auch in diesem Bereich wird sie nicht erfolgreich sein, wenn sie keine abgeschlossene Ausbildung zur Designerin hat. Wider erwartend wird sie sogar angenommen und darf ihre Ausbildung (mit Hilfe einer Bürgschaft für die Ausbildungsvergütung durch ihre Freunde) beginnen. Lena ist wider erwartend äußerst erfolgreich und schafft es schon bald, von sich als Designerin in der "Traumfabrik" einen Namen zu machen ... wenn da nicht immer diese blöden Fettnäpfchen wären, die überall herumstehen, könnte das Leben doch so schön sein.



    Was für ein Debüt - mein 1. Highlight in diesem Jahr! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll - dieses Buch hat mich schlicht und ergreifend umgehauen und nicht mehr aufstehen lassen. Der Plot ist ganz wundervoll ausgearbeitet, immer wenn ich dachte, ich hätte so eine Ahnung, in welche Richtung sich das Buch entwickeln würde - Fehlanzeige, immer wieder wurde ich durch die Wendungen überrascht. Die Figuren wurden allesamt mit sehr viel Tiefe und ausgesprochen facettenreich in Szene gesetzt, ich war von jeder einzelnen hingerissen. Besonders am Herzen lag mir natürlich Protagonistin Lena, dieser arme Pechvogel, die trotz aller Bemühungen immer wieder zu scheitern droht und dennoch das Herz einer Löwin hat und nicht aufgibt. Besonders entzückend fand ich die Szenen, in der mich die Autorin in den Kopf der Protagonistin hat schauen lassen. Der Schreibstil hat mich einfach umgehauen - es handelt sich definitiv um das beste Buch, das ich bis dato in diesem Jahr gelesen habe - immer wieder musste ich eine Unterbrechung beim Lesen einfügen, weil ich einfach nicht mehr an mich halten konnte und gebrüllt habe vor Lachen (ich bin sicher, meine Nachbarn haben sich schon gefragt, warum ich ständig abends in meiner Wohnung grölte), sprich: ich musste mich erst einmal von meinen Lachanfällen beruhigen und erholen, um mich weiter dem Buch widmen zu können. Ich hoffe so sehr, dass es weitere Bücher dieser Autorin geben wird, BITTE!!!



    Die Autorin:
    Sylwia Jalocha, 1983 im polnischen Garwolin geboren, ist in Aachen aufgewachsen und studierte dort Politische Wissenschaften, Soziologie und Baugeschichte. Dazu ließ sie sich in Köln zur Schauspielerin ausbilden. Wenn sie nicht auf der Bühne steht, tanzt sie oder schreibt.
    Mit Reality sucks, liebevoll „Nachmitternachtsroman“ genannt, gibt sie ihr literarisches Debüt.

    Klappentext:
    Das Netz kennt dich.
    Es weiß, was du willst und es gibt dir, was du brauchst.
    Es spielt mit dir, wie mit einer Marionette.
    Und ohne dass du es bemerkst, spielt es auch mit deinem Leben.
    Schicksal? Ein Leben besteht aus einer Kette von Ereignissen, ein einzelnes Ereignis aus Ursache und Wirkung. Alle Ereignisse dieser Welt können zu einem großen Flechtwerk zusammengefasst werden - Wirkung des einen ist die Ursache des Nächsten.
    Was wäre, wenn man in dieses Netz eingreifen und es nach belieben formen könnte?
    Rosemarie von Wards wird bewusstlos im Heizungskeller ihres Strandhauses aufgefunden. Trotz notärztlicher Behandlung verstirbt sie noch im Krankenhaus. Doch warum war der Keller verschlossen? Ist es Zufall, dass sich die lebensnotwendige Infusion lockerte?
    Dies alles ist ein schwerer Schock für Rosemaries Verlobten, Daniel Lang. Er möchte das Erlebte am liebsten hinter sich lassen und beginnt ein neues Leben in München. Der Job bei einem Unternehmen mit dem Namen FaTec ist ihm so gut wie sicher.
    Da holen ihn die Ereignisse ein. Er wird in einen Unfall verwickelt, der Taxifahrer wird erschossen, und niemand glaubt Daniel, als er von dem mysteriösen Priester mit dem schwarzen Kollarkragen spricht - bis auf seine scheinbar geistesgestörte Nachbarin Grace Owen aus dem dritten Stock.
    Was Daniel nicht weiß: Zu diesem Zeitpunkt befindet er sich bereits in den Klauen der Hüter des Schicksals.



    Rezension:
    Daniel Langs Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen. Nach dem mysteriösen Tod seiner Freundin Rosemarie von Wards, der ihm angelastet wird, ist er in München untergetaucht. Doch es muss weiter gehen, dass weiß auch Daniel und er sieht eine neue Chance gekommen, als ihm ein Job bei FaTec angeboten wird. Er ist Computerfachmann und dieses Unternehmen beschäftigt sich mit einem Social Network. Doch auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch wird sein Taxifahrer erschossen und er selbst landet im Krankenhaus, ohne konkrete Erinnerungen, denn den Tod des Taxifahrers will ihm niemand glauben. Auch den Priester, den er gesehen haben will, scheint es nicht zu geben.


    Ohne irgendeinen konkreten Hinweis, zieht er sich erst einmal in seine Wohnung schutzsuchend zurück, denn noch immer lastet man ihm den Tod Rosemaries an und er wird noch immer gesucht. Dann lernt er in seinem Haus eine der anderen Mieter kennen. Es handelt sich um Grace Owen, eine überaus attraktive junge Frau, die jedoch der Meinung ist, dass sie verfolgt wird. Von daher befindet sie sich immer auf der Flucht. Das sie auch noch eine Stimme in ihrem Kopf hört, verschweigt sei Daniel zum Glück. Doch Daniel ist sich nicht sicher, was er von Grace halten soll und beschließt, aufgrund seines ehe schon belasteten Lebens, lieber Abstand von ihr zu halten.


    Als jedoch Richard von Wards, Rosemaries Bruder, bei Daniel auftaucht, um den Tod seiner Schwester zu rächen, gelingt es Grace, Daniel zu Hilfe zu eilen und mit ihm zu fliehen. Nach und nach muss Daniel erkennen, dass irgendetwas versucht, ihn in eine bestimmte Richtung seines Lebens zu drängen. Sind es die selben Leute, von denen Grace der Meinung ist, dass sie verfolgt wird? Doch dann macht Daniel eine erschreckende Entdeckung. So etwas wie "Schicksal" scheint es nicht zu geben. FaTec scheint über das Leben und die Entscheidungen aller Menschen um ihn herum zu bestimmen und er ist sich sicher. FaTec muss zerstört werden, damit die Menschen wieder ihr eigenes Schicksal in die Hand nehmen können. Doch wie soll es gelingen, in dieses sehr gut kontrollierte Unternehmen einzudringen und es zu sabotieren?


    Was für eine erschreckende Vorstellung, dass es so etwas wie Schicksal nicht geben sollte und alles über der Menschen Kopf entschieden würde. Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und mit viel Tiefgang erarbeitet, allerdings hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, mich in die Geschichte voll einzufinden, da ich technologisch und auch computertechnisch nicht wirklich versiert bin. Die Figuren, allen voran Protagonist Daniel lang, wurden mir sehr viel Tiefe in Szene gesetzt. Besonders gut hat mir hier gefallen, dass der Autor den Leser immer wieder in den Kopf der Figuren hineinschauen lässt, sodass die jeweiligen Handlungen für jeden ersichtlich sind. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat - und ich glaube dennoch an das Schicksal und nicht an ein Unternehmen, das alles lenkt!



    Der Autor:
    Chris M. Wagner, Jahrgang 1972, versinkt gerne in Büchern über unheimliche Gegebenheiten an fantastischen Orten. Vielleicht fing er aus diesem Grund mit 33 Jahren an, selbst solche Texte zu verfassen. In ruhigen Momenten zeichnet er Bleistiftskizzen. Und gelegentlich spielt er ein Stück auf seiner verstaubten Gitarre. Er lebt mit seiner Ehefrau und zwei bezaubernden Töchtern in einem Vorort von München, wo er bereits an dem nächsten mystischen Roman arbeitet.


    In der Tat begann der Autor erst sehr spät mit dem Schreiben. Seine Jugendzeit verbrachte er überwiegend im eigenen, kleinen Tonstudio und produzierte Eigenkompositionen. 1999 huschten die ersten Gedanken von selbst geschriebenen Geschichten durch seinen Kopf, die sich aber ebenso schnell wieder verzogen. 2006 startete er schließlich aktiv, sein Wissen über das fiktionale Schreiben aufzubauen, und arbeitete parallel dazu an Übungsromanen und Kurzgeschichten.

    Mir hat es unheimlich gut gefallen, zumal die Autorin hier von etwas schreibst, wovon sie, dank ihres eigentlichen Berufes, unheimlich viel versteht und ich muss sagen: Protagonistin Alice hat einen unheimlich guten Eindruck bei mir hinterlassen, ich muss einfach wissen, wie sich ihr Leben weiter entwickelt.

    Klappentext:
    Drückende Sommerglut liegt über New York, die Stadt ist mit Gewalt aufgeheizt. Ist dies der Grund, dass ein bislang unauffälliger kleiner Dealer plötzlich ausrastet, bis ihn die Kugel eines Polizisten stoppt? Was bedeutet die mysteriöse Botschaft „Absolute Reinheit erreicht“ auf dem Bildschirm seines Computers? Eve Dallas gerät unter Druck, als der Computerspezialist der Polizei unter ähnlichen Umständen Amok läuft. In Eve keimt ein furchtbarer Verdacht auf: Der Tod kommt online ...



    Rezension:
    Der Juli 2059 in New York City wird von einer Hitzewelle heimgesucht, die Gemüter der Menschen kochen über und es geschehen mehr Verbrechen den je. Eve Dallas wird zu einem Tatort gerufen. Der Drogendealer Louis K. Cogburn ist tot, wie es aussieht wurde er von Officer Troy Trueheart in Ausübung seiner Pflicht getötet. Cogburn griff seinen Nachbarn an und als deren Frau um Hilfe rief, regierte Trueheart als einziger - mit fatalen Folgen. Doch Eve mag nicht so recht daran glauben, dass Cogburn einzig durch einen Schuss aus Truehearts Stunter gestorben ist, der noch nicht einmal auf maximale Stärke eingestellt war. Auf dem Computer des Opfers findet sie eine sonderbare Nachricht "maximale Reinheit erreicht". Was ist Reinheit? Eine neue Droge?


    Eve nimmt die Ermittlungen auf und setzt den Pathologen Morris wie gewohnt unter Druck, um schnellstmögliche Ergebnisse zu erlangen, woran Cogburn tatsächlich gestorben ist, denn immerhin geht es um einen Kollegen als Verdächtigen - und in der Tat scheint irgendetwas sein Gehirn massiv verändert zu haben. Doch auch die Dienstaufsicht in Gestalt von Don Webster muss in dem Fall ermitteln, was für alle Beteiligten alles andere als angenehm ist. Derweil wir der Computer Cogburns in Freeneys Abteilung untersucht. Kevin Halloway, der es sich kurzfristig mit seinem Boss verscherzt hat, bekommt diese undankbare Aufgabe übertragen - und rastet plötzlich aus. Er schießt auf McNab und nimmt Freeney als Geisel. Was ist in den bis dato vorbildlichen Officer gefahren, er zeigt die gleichen Verhaltensweisen wie Cogburn kurz vor seinem Tod. Eve versucht die Situation zu klären, bevor diese eskaliert, denn eines steht fest: Was auch immer die Wesensveränderungen in Cogburn und Halloway veranlasst hat, es befindet sich auf dem besagten Computer.


    Dann wird Eve an einen weiteren Tatort gerufen: Chadwick Fitzhugh hat sich umgebracht und auch auf seinem Computer findet sich die Nachricht "maximale Reinheit erreicht". Bei ihren Ermittlungen findet Eve heraus, dass Fitzhugh ein Pädophiler war, der jedoch auf Grund seines Einflusses und Geldes nie verurteilt wurde und hier sieht Eve eine Gemeinsamkeit. Auch Cogburn wurde nie dafür verurteilt, dass der Kindern Drogen zuführte. Es sieht so aus, als wenn Eve es diesmal mit einem ganz besonders perfiden Gegner zu tun hat: mit einer technisch hochversierten Bürgerwehr, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, freigesprochene Straftäter selbst zu richten - auf die grausamste Art und Weise. Durch Nadine Furst, Eves Freundin und Reporterin, bestätigt sich der Verdacht und die Gewissheit: Die Reinheitssucher haben gerade erst begonnen und ein Ende ist nicht in Sicht. Eve muss schnell handeln, bevor noch mehr Menschen durch die Hand der selbsternannten Rächer sterben, denn es könnte auch Unschuldige wie Halloway treffen ...


    Der 15. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt direkt im Anschluss an den 14. Bandes "Einladung zum Mord". Dieser Band besticht durch einen sehr gut ausgearbeiteten Plot, wobei es Eve dieses Mal nicht mit einem Einzeltäter oder einem Duo zu tun hat, sondern einer ganzen Gruppen von "gutmeinenden" Verbrechern" auf die Schliche kommen muss, denn sie weiß eines, wenn nur einer entkommt, wird das Morden immer weiter gehen und es wird wieder Unschuldige treffen. Auch in diesem Band überzeugt Protagonistin Eve Dallas wieder durch ihre ungemein taffe Art und auch die anderen Darsteller, allen voran Ehemann Roarke, ihre Assistentin Peabody und Computerspezialist McNab wurden wieder sehr wirklichkeitsgetreu in Szene gesetzt. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen fesselnd, sodass die Zeit bei der Lektüre des Buches wie im Flug vergangen ist und ich bin immer wieder erstaunt, wie es die Autorin mittlerweile über 15 Bände hinweg schafft, den Leser nach wie vor dermaßen an diese Buchreiche zu fesseln. Auf den nächsten Band der Reihe "Der Hauch des Bösen" bin ich bereits jetzt sehr gespannt und sehe ihm mit freudiger Erwartung entgegen.

    Klappentext:
    Ein Mord in Roms Oberschicht: Giulia, Jurastudentin aus bester Familie, wird tot aufgefunden. Wer war der Liebhaber, den sie kurz vor ihrem Tod empfangen hat? Und wer hat ihr die tödliche Dosis Medizin verabreicht? Alice Allevi, Assistenzärztin der Rechtsmedizin, löst den fast perfekten Mord mit Witz, Intelligenz und Hartnäckigkeit. Dabei hat sie es nicht leicht: An ihrem Institut scheinen eigentlich alle gegen sie zu sein, ihre Versetzung ins nächste Assistenzjahr ist gefährdet, und dann kommt ihr auch noch eine Leiche abhanden. Auch ihr Privatleben steht unter einem schwierigen Stern – ausgerechnet dem egozentrischen Arthur, dem Sohn ihres Chefs, fliegt ihr Herz zu. Ein spannender, humorvoller Pathologie-Krimi mit einer Heldin, die in ihrem Charme Bridget Jones in nichts nachsteht.



    Rezension:
    Alice Allevi weiß genau, was sie beruflich in ihrem Leben machen will: Sie will unbedingt Rechtsmedizinerin werden. Ihr Medizinstudium hat sie bestanden und macht nunmehr ihre Facharztausbildung in der Rechtsmedizin. Mit ihr zusammen machen noch Ambra Negri della Valle und Lara Nardelli ihre Ausbildung zur Rechtsmedizinerin und alle drei buhlen um die Aufmerksamkeit von Claudio Conforti, der seine Ausbildung zum Facharzt der Rechtsmedizin fast beendet hat und der Schwarm sämtlicher weiblicher Institutsangestellter ist. Alice selbst geht eher planlos durchs Leben, teilt sich ihre Wohnung mit einer Austauschstudentin aus Japan und hat seit ziemlich genau drei Jahren keinen Partner mehr - mit anderen Worten, ihr Leben ist alles andere als glamourös.


    Während einer jährlichen Wohltätigkeitsveranstaltung (Anwesenheitspflicht) wird ein Todesfall gemeldet und Claudio macht sich umgehend, zusammen mit Alice und Ambra auf den Weg zur Leiche. In entsprechender Wohnung muss Alice feststellen, das sie die Tote, Giulia Valenti, kannte - erst einen Tag vorher hat sie die lebenslustige junge Frau kennengelernt. Bei der Autopsie wird festgestellt, dass die junge Frau an einem allergischen Schock gestorben ist. Die Ermittlungen der Polizei deuten darauf hin, dass es ein Unfall gewesen ist, doch Alice ist sich sicher, dass irgendwas an der Sache nicht stimmt und Giulia ermordet wurde. Doch mit ihrem Verdacht stößt sie überall nur auf taube Ohren.


    Doch das ist nicht das einzige, was Alice Sorgen macht. Sie ist nicht unbedingt eine brillante Studentin und da sie sich nicht sonderlich für die angebotenen Projekte des Instituts interessiert und auch ansonsten ziemlich schusselig ist, stellt ihr die stellvertretende Leiterin der Rechtsmedizin in Aussicht, dass sie das laufende Facharzt Jahr wiederholen muss, wenn sie nicht durch ein Projekt überzeugen kann. Alice hat noch 3 Monate Zeit sich zu beweisen, doch wie weiß sie noch nicht. Dann lernt sie bei einer Ausstellung ihres Bruders den Reisejournalisten Arthur Malcomess kennen und landet natürlich im nächsten Fettnäpfchen, das sich ihr in den Weg stellt. Wider erwartend werden die Beiden ein Paar, doch nach wie vor nagt der angebliche Mord an Guilia an ihr und auch die Gefahr, dass sie das Jahr wiederholen muss. Doch anstatt sich der Situation zu stellen, lässt sie sich weiter treiben und ermittelt auf eigene Faust, was mit Guilia passiert ist und kommt der Wahrheit näher, als gut für sie ist ...


    Was für ein herrlicher erfrischender Auftakt! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und abwechslungsreich in Szene gesetzt. Immer wieder erfährt der Leser auf der einen Seite etwas aus Alice Leben als angehende Rechtsmedizinerin und auf der anderen Seite auch herrliche Anekdoten aus ihrem Privatleben, sodass es nie langweilig wird, ihr durch die Geschichte zu folgen. Die Protagonisten selbst wird als sehr warmherzig, treu und hilfsbereit darstellt, andererseits scheint sie der größte Tollpatsch zu sein, der jemals einen Fuß in das rechtsmedizinische Institut gesetzt hast. Der Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, nicht so voll gepackt mit Action, wie es teils der Fall ist, sondern auf eine sehr locker-leicht sarkastische Art und Weise, die mir sehr viel Spaß bereitet hat. Alles in allem ist Alice ein vielversprechende Protagonisten und auf weitere Bücher (Band 2: Herzversagen erscheint im Sommer 2013) der Autorin freue ich mich bereits jetzt.



    Die Autorin:
    Alessia Gazzola, geboren 1982 in Messina, ist Chirurgin und macht derzeit ihre Facharzt-Ausbildung zur Rechtsmedizinerin - ihrem Traumberuf. Ihre weitere große Leidenschaft ist seit ihrer Kindheit das Schreiben. Mit ihrem Krimidebüt "Mit Skalpell und Lippenstift" konnte sie beiden Passionen gerecht werden und erlebte damit einen riesigen Erfolg bei Lesern und Kritikern. Zurzeit schreibt Alessia Gazzola an ihrem zweiten Band mit der Rechtsmedizinerin Alice Allevi.

    James Morgan und Deirdre gehen mittlerweile auf die Thornking-Ash-School of Music, einer Schule, die ihre musikalischen Talente fördert und sie vor den Feen beschützen soll. Nachdem Luke sich für ein Leben bei den Feen entschieden hat, ist Deirdre allerdings kaum noch wider zu erkennen und auch ihr Verhältnis zu James ist nicht mehr so eng, wie es einmal war (Band 1 - Lamento). James ist mehr oder weniger ein Exot in der Schule, zumal er der einzige Dudelsackspieler ist. Doch in seinem Zimmernachbarn Paul findet er einen guten Freund. Einen weiteren Vertrauten findet er in seinem Englischlehrer Mr. Sullivan, zu dem er von Anfang an Vertrauen hat und der ihm immer mit Rat und Tat zur Seite steht.


    Da James der einzige Dudelsackspieler auf Thornking-Ash ist, muss er in die Stadt fahren, um Unterricht zu nehmen, denn auf der Schule gibt es keinen geeigneten Lehrer für ihn. Doch bereits nach der ersten Stunde wir klar, hier kann ihm keiner mehr was beibringen. Frustriert will er zurück zur Schule fahren - als er ein Mädchen neben seinem Auto knien sieht. Sie stellt sich als Nuala vor und nimmt James sofort in Beschlag. Auf Grund seiner Gabe ahnt er, dass es sich hierbei nicht um ein normales Mädchen handelt - dieses Mädchen ist eine Fee, genauer gesagt eine Muse und sie macht James ein Angebot: Er könnte spielen, wie nie zuvor, wenn er mit ihr einen Pakt eingeht. James, der im Sommer eine Menge über Feen gelernt hat, lehnt dis natürlich ab, nie wieder will er etwas mit Feen zu tun haben.


    Doch Nuala hat Eindruck auf James gemacht - er kann sie nicht vergessen, ständig schleicht sie sich in seine Gedanken und Träume und taucht auch immer wieder unerwartet auf. Immer mehr, fühlt er sich zu ihr hingezogen, doch einen Pakt mit ihr will er auf gar keinen Fall eingehen. Nuala hingegen ist von James fasziniert. Er ist der erste Mensch, der einen Pakt mit ihr abgelehnt hat. Sie begibt sich auf die Jagd nach ihm und taucht immer wieder in seiner Nähe auf, doch James bleibt standhaft. Nach und nach muss Nuala erkennen, dass ihr mehr an James liegt, als an einem gewöhnlichen Pakt-Partner. Sie hat jedoch nicht viel Zeit, der Sommer ist fast rum und sie weiß, dass sie in der Nacht von Halloween sterben wird ...


    Eine mittelmäßige Fortsetzung! Der Plot weist meines Erachtens zu viele Ähnlichkeiten mit dem 1. Band auf, nur dass es in diesem Buch um James und nicht um Deidre geht, sodass ich den Handlungsverlauf sehr vorausschauend fand, auch vermochte mit der Schreibstil nicht dermaßen zu inspirieren, wie ich es vom Vorgängerband gewohnt war. Die Figur des James wurde sehr detailliert dargestellt, wobei ich es hier immer wieder interessant fand, dass uns die Autorin in seine Gefühls- und Gedankenwelt hat eindringen lassen. Die Reihe scheint mit diesem Band zu enden, doch es bleiben Fragen offen: Was wurde aus Luke, was aus Deidre, um die sich der Auftakt gedreht hat? Irgendwie scheint deren Schicksal vollkommen in der Schwebe zu liegen.

    Britt Shelley ist eine angesehene TV-Journalistin. Doch sie weiß partout nicht, wie sie in das Bett von Jay Burgess gekommen ist, in dem sie eines Morgens aufwacht. Noch bevor sie sich aus dem Haus heraus schleichen kann, muss sie feststellen, dass Jay die Nacht nicht überlebt hat. Dieser war schwer erkrankt und hatte nur noch wenige Wochen zu leben, von daher geht sie davon aus, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist. Doch der herbeigerufenen Polizei fallen Ungereimtheiten auf und die Autopsie bringt Gewissheit: Jay Burgess, Polizist und Held, wurde ermordet. Das Britt sich nicht an die Nacht und die Stunden davor erinnern kann, gilt in den Augen der Polizei als wenig glaubwürdiges Alibi.


    Doch einer ahnt, was Britt widerfahren sein kann. Vor sieben Jahren wachte der ehemalige Feuerwehrmann Raley Gannon ebenfalls neben einer toten Frau auf - auch ihm wollte niemand glauben. Er hatte Glück, Freunde setzen sich für ihn ein und das Opfer starb nachweislich an einer Überdosis. Doch warum passierte das genau zu dem Zeitpunkt, als er die Brandursache eines Brandes in der Polizeistation klären sollte? Und ausgerechnet Britt Shelley war es damals, die seinen guten Ruf endgültig zerstörte, indem sie immer und immer wieder über ihn berichtet. Damals zerbracht auch die Beziehung zu seiner Verlobten und er verlies die Stadt, um sich fernab ein neues Leben aufzubauen.


    Jetzt, sieben Jahre später, weiß Raley, dass die Zeit zum Handeln gekommen ist. Mitten in der Nacht dringt er in Britts Wohnung ein und entführt sie. Er will sie zur Rede stellen, was mit Jay passiert ist, dieser war bis zu den Ereignissen vor sieben Jahren sein bester Freund. Ohne es zu ahnen, bewahrt er Britt durch seine Entführung vor der Verhaftung, denn die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass sie Jay ermordet hat. Doch bald müssen Britt und Raley feststellen, dass sie nur gemeinsam klären können, warum genau Jay sterben musste. Sie fangen an zu ermitteln und es scheint eine direkte Verbindung zu geben, zu dem Brand, der vor sieben Jahren wütete und aus dem Jay Burgess und drei andere als Helden hervorgingen. Warum brach der Brand aus und wer versucht zu verhindern, dass die Wahrheit über die Brandursache an Licht kommt. Denn eines steht fest: Britt und Raley haben Feinde, die nicht davor zurückschrecken zu beenden, was mit Jay Burgess begann ...


    Was mit Sandra Brown begann, wird mit diesem Buch fortgesetzt! Hierzu muss ich erklären, dass ich vor Jahren (Jahrzehnten???) meinen ersten Thriller las - es war "Die Zeugin" von Sandra Brown und seitdem bin ich diesem Genre verfallen, weshalb Sandra Brown immer einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal und Herzen haben wird. Der Plot des Buches wurde wieder sehr detailliert, mit ein bisschen Erotik und mit Wendungen versehen, die ein Erahnen der tatsächlichen Umstände nicht möglich machen. Bis zur Auflösung habe ich mitgefiebert, warum genau es zu dem Brand kam und wieso sowohl Raley, wie auch später Jay aus dem Weg geräumt werden mussten. Der Schreibstil ist ausgesprochen actionreich mit wunderschönen prickelnden Momenten versehen, sodass ich das Buch an einem Stück gelesen habe. Die Protagonisten wurden sehr facettenreich und tiefgründig in Szene gesetzt, sodass ich mich jederzeit in sie hineinversetzen konnte und somit förmlich in der Geschichte aufgegangen bin. Auf weitere Bücher der Autorin freue ich mich bereits jetzt.

    Vanessa Munroe ist die Beste darin, wenn es darum geht, Informationen jedweder Art zu sammeln. Ein Talent, das während ihres Studiums zu Tage kam und mit dem sie seitdem ihr Geld verdient. Eigentlich wollte sie nach ihrem letzten Auftrag in der Türkei eine längere Auszeit nehmen, doch dann erhält sie von dem Milliardär Richard Burbank ein fast unwiderstehliches Angebot: Sie soll seine Stieftochter Emily finden, die vor 4 Jahren in Afrika spurlos verschwand, zusammen mit ihren Reisebegleitern Christof Berger und Mel Shore. Berger tauchte später wieder auf, doch die anderen beiden blieben verschwunden. Das Honorar ist sehr verlockend und sie hat ein Jahr Zeit, Informationen zu sammeln und es wird gezahlt, egal wie das Ergebnis aussieht. Doch Vanessa braucht Bedenkzeit, denn vor Jahren floh sie genau aus dieser Region Afrikas, in der Emily verschwand.


    Vanessas Neugier jedoch ist geweckt - sie will wissen, was mit Emily geschah, auch wenn sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss. Doch das schlimmste ist, dass Burbank darauf besteht, ihr einen Aufpasser mitzuschicken: Miles Bradford. Vanessa lässt sich auf den Job ein und beginnt zur Überraschung aller in Deutschland mit ihrer Suche. Sie macht Berger ausfindig, doch dieser ist seit seiner Rückkehr nicht mehr bei geistiger Gesundheit und lebt in einer Pflegeeinrichtung für psychisch kranke Menschen. Wider erwartend gelingt es Vanessa, von Berger einen entscheidenden Hinweis zu erhalten, wo sie mit ihrer Suche nach Emily beginnen kann.


    In Afrika angekommen, macht sich Vanessa umgehend an die Arbeit und stellt Fragen, wo sie es für sinnvoll erachtet. Doch so vorsichtig sie auch bei ihren Erkundigungen vorgeht, scheucht sie doch einige Leute auf, von denen mindestens einer verhindern will, dass sie die Wahrheit erfährt. Kurze Zeit später wird auf Munroe ein Mordanschlag verübt, den sie nur knapp überlebt - doch ihre Feinde haben nicht damit gerechnet, dass sie selbst die tödlichste Waffe ist, die sie für ihren Job benötigt. Nun ist Vanessa gewarnt und dennoch bereit, ihr Ziel um jeden Preis zu erreichen - sie will Emily finden, koste es, was es wolle ...


    Was für ein fulminanter Auftakt! Erst langsam wird der Leser in den Plot eingeführt, lernt die Protagonistin und kleine Teile ihres Wesens kennen, doch bevor man es sich versieht, ist man gefangen in einer aktionreichen, fesselnden und auch leidenschaftlichen Geschichte, die einem zwischendrin den Atem raubt. Vanessa Munroe ist eine absolut faszinierende Persönlichkeit, geheimnisvoll, leidenschaftlich und nur sich selbst treu, eine Frau, die weiß, was sie will und wie sie es bekommt, ohne Rücksicht auf Verluste. Den Schreibstil empfand ich als angenehm, ja gerade zu fesselnd und berauschend zu lesen, sodass ich weder das Buch aus der Hand legen wollte, noch konnte, sodass ich es einfach an einem Stück lesen musste, aufhören war zwischendrin einfach nicht möglich gewesen. Leider lässt mich das Buch am Ende etwas betrübt zurück, weil ich auf den 2. Band (engl. The Innocent) nämlich noch warten muss und nicht gleich weiter mit Munroe Abenteuer erleben.

    Vorab ein paar Eckdaten:
    Seitenanzahl: 318
    ISBN: 978-3-453-43613-8
    Erscheinungstermin: 9. Mai 2012
    Format: Taschenbuch
    Verlag: Heyne



    Klappentext:
    Jens Fischer hat keinen Schlag bei den Frauen. Die Hoffnung, jemals eine Familie gründen zu können, hat er längst verloren. Verbittert wird er Samenspender, um sein Erbgut wenigstens anonym weiterzugeben. Als er jedoch vom Frettchen seines Mitbewohners Sven in den Sack gebissen und kastriert wird, setzt er alles daran, die Frau zu finden, die durch seine letzte Spende indirekt von ihm geschwängert wurde. Mithilfe von Sven und dem Balkanhünen Hondo bricht er in die Samenbank ein und gelangt so an die Adresse der bezaubernden, aber verheirateten Maren Heinze. Und endlich hat Jens ein Ziel in seinem Leben: Er muss diese Frau für sich gewinnen.


    Rezension:
    Jens Fischer ist das, was man ohne lange nachzudenken einen Versager nennen kann. In ein paar Tagen wird er 37, was allerdings nicht das neue 27 ist, sondern sich eher wie 47 anfühlt und anstatt sein Leben mit Frau und Kind zu verbringen, wohnt er in München in einer WG mit dem eher chaotischen Sven Wilde, wobei WG hier nicht für Wohngemeinschaft steht, sondern eher für "wegen Geldmangel", denn angemietet hat Jens die Wohnung vor Jahren, um dort mit seiner damaligen Freundin einzuziehen, die jedoch bereits nach 3 Monaten wieder auszog und Jens somit auf der teuren Wohnung sitzen blieb. Nicht dass er nicht gerne Familie hätte, furchtbar gerne sogar, aber Jens hat einfach keinen Schneid bei Frauen, reihenweise versagt er schon beim ersten Kennenlernen und er wird nun einmal nicht jünger. Als er zusammen mit Sven sein Leben Revue passieren lässt, gesteht dieser ihm, womit er seit Jahren seinen Mietanteil verdient - mit Samenspenden. Laut eigener Kalkulation hat Svens schon mindestens 10 Kinder "gezeugt" und auch Jens solle sein Glück versuchen, so wird er zwar nicht unbedingt Vater, jedoch kann er anderen helfen, eine Familie zu gründen.


    Anfangs will Jens nichts davon wissen, doch die Idee, einmal in seinem Kopf, hat sich festgesetzt und eher widerstrebend geht er zum Befruchtungszentrum, um sein Sperma untersuchen zu lassen - und, er kann es kaum glauben, er hat exzellente Schwimmer und wird umgehend angenommen. Derweil nimmt das Leben seinen gewohnten Lauf, bis Sven mit einer neuen Idee daher kommt. Da er, zusammen mit seiner Mutter, der Meinung ist, Jens bräuchte unbedingt ein Hobby, hat er beschlossen, zusammen mit ihm Frettchen zu züchten. Jens ist wenig angetan von der Idee, sodass Sven die Aktion alleine durchziehen will, doch es kommt anders als geplant. Während Sven das männliche Frett Idi Amin zu dem Weibchen bringen will, sucht es Zuflucht in der Hose von Jens. Es kommt, wie es kommen muss, während Sven versucht, das Frettchen aus Jens Hose zu holen, beißt dieses an einer sehr ungünstigen Stelle zu. Da Jens allerdings nicht versichert ist, verarzten die Männer die Verletzung selbst und lassen der Natur ihren Lauf.


    10 Wochen später sind Jens Wunden soweit verheilt, dass er wieder zum Spenden gehen will - doch er wird umgehend zurück gerufen. Bei einem Test kam heraus, dass keine Samen mehr in seiner Spende sind - er wurde von Idi Amin vasektomiert. Seine Welt bricht förmlich zusammen, jetzt weiß er mit Gewissheit, dass er nie eine Familie haben wird. Wie durch ein Wunder überleben sowohl Sven, wie auch der Frett diese Erkenntnis. Doch Sven wäre nicht Sven, wenn er nicht schon eine geniale Idee hätte, seinen Freund aus dem Tief herauszuhelfen. Gemeinsam wollen sie in die Samenbank einbrechen und herausfinden, ob und welche Frau mit Jens Sperma befruchtet wurde. Gesagt, getan und die Frau hat auch einen Namen und Adresse. Jetzt ist Jens in einer neuen Mission unterwegs, die Frau "zufällig" kennen lernen, sich anfreunden und sie von ihm überzeugen, immerhin ist sie ja mit seinem Kind schwanger und auch so eine Kleinigkeit wie ein Ehemann sollte ja nun nicht wirklich ein Problem darstellen, oder? Doch wer das denkt, kennt Jens nicht ...


    Was für ein Debüt - der absolute Brüller! Der Plot wurde facettenreich und mit der ein oder anderen überraschenden Wendung ausgearbeitet, sodass der Leser am Anfang noch nicht einmal ahnen kann, in welche Richtung sich dieses Buch entwickeln wird. Die Figuren, allen voran Protagonist, wurden sehr detailliert, inklusive einem exklusiven Blick in Jens Kopf, in Szene gesetzt. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, nur durchbrochen von diversen Brüllern, die ich während der Lektüre von mir gegeben habe, weil es in dem Moment mit meiner Selbstbeherrschung einfach vorbei war. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen urkomischen Debüt-Roman handelt, der mir wahnsinnig lustige Lesestunden beschert hat. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band, ich muss einfach wissen, wie es mit diesem liebenswerten Tollpatsch Jens weiter geht.




    Der Autor:
    Murmel Clausen wurde im Schwabinger Krankenhaus geboren und wuchs im Herzen Münchens an der Münchner Freiheit auf. Nach seinem Abitur am Oskar-von-Miller-Gymnasium begann er mit Max Witzigmann die Radioshow "Klub Ma:d" für Radio Energy zu schreiben und zu moderieren. Dort lernte er auch Michael Bully Herbig, Rick Kavanian und Christian Tramitz kennen, mit denen er später "die bullyparade" und "Der Schuh des Manitu" schrieb. Nach vier Jahren in Berlin, wo er unter anderem die „ProSieben Morningshow“ und für Erkan & Stefan "headnut tv" als Headwriter vom Konzept an mitverfasste, besketchte er mit Max Witzigmann und Christian Tramitz drei Staffeln "Tramitz & friends". Seit der fünften Staffel ist er Autor für Anke Engelkes Show "Ladykracher". 2009 lieferte er die Drehbücher für die zehnteilige ORF-Echtzeitsitcom "Die Gipfelzipfler" – ein Jahr später wurde die vom ihm, Christian Tramitz und Hermann Bräuer entwickelte Kinokomödie "3faltig" verfilmt. Im Moment arbeitet er an zwei neuen Kinostoffen, einer Krimiserie und freut sich über die Veröffentlichung seines ersten Romans „Frettsack” beim Wilhelm Heyne Verlag im Frühjahr 2012. Murmel Clausen findet witzig geschriebene Lebensläufe nicht witzig.

    Die 16-jährige Deirdre Monaghan ist ein eher ruhiges Mädchen, doch sie hat eine Begabung. So unscheinbar sie auch sein mag, wenn sie Musik macht, gleitet sie förmlich in eine andere Welt. Die Musik bietet ihr die Zuflucht vor der Realität und Deirdre ist sehr gut. Von Auftraggebern ihrer Mutter, die einen Catering-Service hat, wird sie sehr oft als musikalische Begleitung für diverse Feste gebucht.


    Doch Deirdre möchte auch voran kommen mit ihrer Musik, sodass sie sich entschlossen hat, an dem alljährlichen Eastern Virginia Arts Festival teilzunehmen. Deirdre jedoch, so ehrgeizig sie auch ist, ist dennoch ein schüchterner Teenager, die sich regelmäßig vor ihren Auftritten übergeben muss. Gewöhnlich steht ihr ihr bester Freund James zur Seite, doch heute ist es Luke Dillon, der ihr zu Hilfe eilt und sie vor ihrem Auftritt beruhigt. Aber kann das sein? Woher kommt Luke - bisher hat sie ihn immer nur in ihren Träumen gesehen. Die beiden beschließen zusammen aufzutreten und haben einen berauschenden Auftritt. Bei der anschließenden Preisverleihung hingegen verschwindet Luke.


    Deirdre kann Luke nicht vergessen - und auch er scheint sich von ihr angezogen zu fühlen. Immer wieder taucht er in ihrer Nähe auf, doch Deirdre kann einfach nicht glauben, dass dieser gutaussehende und begabte junge Mann tatsächlich an ihr interessiert ist. Als ihre Familie jedoch Luke kennen lernen soll, geschieht etwas Seltsames. Ihre Granna, sonst eine etwas extrovertierte aber dennoch liebenswerte Person reagiert ausgesprochen aggressiv auf Luke. Als Luke dann ihre Feier verlässt und ihre Granna ihr auch noch einen Eisenring zum Geburtstag schenkt, versteht Deirdre die Welt nicht mehr. Das ist jedoch nicht alles, seit Deirdre Luke kennen gelernt hat, geschehen seltsame Dinge. Überall wo sie ist, tauchen vierblättrige Kleeblätter auf, sie beherrscht plötzlich, erst unsicher, dann immer gefestigter Telekinese, sie glaubt, Dinge zu sehen, die eigentlich gar nicht da sein konnten und wer ist der junge Mann, der sie zu verfolgen scheint? Was geschieht nur mit ihr und ihrem Leben?


    Ein schöner Auftakt! Der Plot, ich gebe es zu, ist jetzt nicht wirklich überraschend und dennoch muss ich sagen, ich fand ihn wundervoll aufgearbeitet. Immer wieder hat die Autorin kleine Erscheinungen aus der Feenwelt hineingewoben, die dennoch irgendwie ihren Platz in der realen Welt zu haben scheinen. Den Schreibstil fand ich als sehr angenehm und fantastisch zu lesen, sodass sich das Buch förmlich wie von selbst las. Die Figur der Deidre wurde sehr detailliert dargestellt, wohingegen Luke sehr geheimnisumwittert ist. Nach anfänglicher Skepsis muss ich gestehen, dass mir dieses Buch überraschend gut gefallen hat. Wenn es auch kleine Schwächen aufweist, hat es mir schöne Lesestunden bereitet. Auf den 2. Band "Ballade" bin ich schon jetzt sehr gespannt.

    Die 16-jährige Callie Woodland lebt im Los Angeles der Zukunft, doch diese ist alles andere als rosig. Vor 3 Jahren brach der Krieg aus, vor einem Jahr wurden Sporengeschosse auf die Bevölkerung abgeschossen. Das Risiko, dass solch eine Waffe darstellte war bekannt, doch es war nicht mehr die Zeit, die gesamte Bevölkerung zu impfen. Lediglich diejenigen, die den Sporen als erstes zum Opfer gefallen wären, wurden geimpft - Kinder/Jugendliche und ältere Menschen. Doch dann wurde die Waffe eingesetzt, sodass ein Großteil der Bevölkerung starb. Jetzt ist die Gesellschaft geteilt, in Starters und Enders. Starters sind die Kinder und Jugendlichen, die, wenn sie keine Großeltern mehr haben, auf sich allein gestellt sind und Enders die alten Menschen. Es ist viel passiert, die Gesundheitsversorgung wird immer besser, sodass ein normales Leben um die 200 Jahre dauert. Die Enders stellen jetzt die neue Oberschicht da - sie haben die Jobs, das Geld und die Macht, die Starters müssen jeden Tag um ihr Überleben und ihre Freiheit kämpfen, denn es wird versucht, sie in Waisenheime zu stecken, aus denen es kein Entkommen gibt.


    Callie ist verzweifelt. Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie nunmehr die einzige, die sich um ihren 7-jährigen, kranken Bruder Tyler kümmert - mehr Familie haben die beiden nicht. Bis jetzt ist es ihnen gelungen, den Marshals, die die Aufgabe haben, die Starters einzufangen und in die Heime zu stecken, zu entkommen, doch sie leben auf der Straße und in besetzten Häusern und jeder Tag könnte der letzte in Freiheit sein. Auch die Beschaffung vom lebensnotwendigsten wie Nahrung oder Wasser fordert Callie ihr ganzes Geschick ab. Tylers Zustand jedoch verschlechtert sich immer weiter und in ihrer Verzweiflung, Geld für eine Wohnung und die Behandlung ihres Bruders zu verdienen, geht sie einen Vertrag mit der Body Bank ein, die die Körper von jungen Menschen an Enders vermieten, die dann über einen bestimmten Zeitraum über diesen Körper voll und ganz verfügen können. Das Bewusstsein des Starters wird derweil in Schlaf gelegt, während die Enders für eine bestimmte Zeit eine zweite Jugend genießen können.


    Es wird ein Vertrag zwischen der Body Farm und Callie über eine 3-fache Anmietung geschlossen. Die ersten beiden Aufträge gehen fast spurlos an Callie vorüber, doch ihr 3. Auftrag ist anders. Diesmal soll sie einer Ender ihren Körper für einen ganzen Monat zu Verfügung stellen. Callie hat keine Wahl und lässt sich darauf ein - und erwacht mitten in einer Discothek in ihrem eigenen Körper wieder, noch bevor die vereinbarte Frist um ist. Was ist geschehen und was für eine Stimme spricht zu ihr in ihrem Kopf? Um ihr Honorar nicht zu gefährden, gibt Callie weiterhin vor, eine Ender im Körper eines Starters zu sein - doch was sie dann entdeckt, bestürzt sie über alle Maßen. Ihre Mieterin hat geplant, einen Anschlag auszuführen, noch während sie in Callies Körper ist. Das muss Callie unbedingt verhindert, es gelingt ihr jedoch nicht, die ganze Zeit die Kontrolle über ihren Körper zu haben, denn die Mieterin schafft es zwischenzeitlich immer wieder, den Körper unter ihre Kontrolle zu bringen. Doch damit nicht genug, lernt Callie auch noch Blake kennen, den Enkel eines Senators und verliebt sich in ihn, ohne ihm jedoch die Wahrheit über sich zu sagen. Dann überschlagen sich die Ereignisse ...


    Was für ein genialer Auftakt - ich bin begeistert! Der Plot wurde sehr detailliert und facettenreich ausgearbeitet, sodass der Leser ohne Probleme in das Buch einsteigen kann. Die Figuren, allen voran Callie, wurden mit sehr viel Tiefe, jedoch auch mit passenden Ecken und Kanten in Szene gesetzt und der Schreibstil hat mir einfach unheimlich gut gefallen, sodass ich das Buch fast nicht aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weiter geht und mich dieses Buch einfach gefesselt hat. Auf den nächsten Band "Enders" bin ich schon jetzt wahnsinnig gespannt - ich habe hier sehr hohe Erwartungen, die hoffentlich alle erfüllt werden.

    Der 20-jährige Bastian Steffenberg konzentriert sich voll und ganz auf sein Medizinstudium, er geht eigentlich nie aus, sondern verbringt seine gesamte freie Zeit damit, sich seinem Studium zu widmen. Doch vor sechs Wochen änderte sich sein Leben in Form von Sandra. Diese junge Frau hat es geschafft, ihn ein Stück weit aus seinem Schneckenhaus zu locken, sodass er mit ihr zusammen sogar einen Mittelaltermarkt besucht. Noch sind die Beiden kein Paar, aber den Weg dorthin haben sie bereits in Angriff genommen. Erstaunt muss er feststellen, dass Sandra nicht wenige Leute auf diesem Markt kennt. Es klärt sich schnell auf, dass Sandra in einer Rollenspielgruppe namens Saeculum ist und diverse Mitglieder derselben Stände auf diesem Mittelalterstand haben und auch Vorführungen anbieten. Hier lernt Bastian auch den Anführer der Gruppe kennen: Paul, der ihm auf Anhieb sympathisch ist.


    Da Bastian Sandra gerne näher kennen lernen möchte, nimmt er ihre Einladung zu einer Convention über Pfingsten an. Bei dieser Convention geht es darum, 5 Tage im Wald zu leben wie im 15. Jahrhundert, sprich, ohne Strom, Telefon oder andere Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Doch wie so oft, versucht Bastians Vater, Maximilian Steffenberg, voll und ganz über das Leben seines Sohnes zu verfügen. Doch dieses Mal lässt Bastian es darauf ankommen und setzt sich zum ersten Mal gegen ihn durch - er wird an dieser Convention teilnehmen.


    Nach einer mehrstündigen Fahrt ist die Truppe, bestehend aus 16 Teilnehmern, endlich in Wieselburg angekommen, wo sich in der Nähe der Wald befindet, in dem sie die nächsten 5 Tage verbringen wollen. So unterschiedlich die Teilnehmer auch sind, nun sind sie darauf angewiesen, zusammen zu arbeiten, um diese Zeit heil zu überstehen. Ferner gilt es, eine Spezial-Aufgabe des Organisations-Teams zu lösen. Doch so weit kommt es nicht, innerhalb kürzester Zeit verschwinden 3 Teilnehmer der Gruppe, u. a. auch Sandra. Sie scheinen wie vom Erdboden verschluckt. Ist an der alten Sage, dass ein unerlöster Geist in diesem Wald spuckt, doch was dran? Wird er sich nach und nach alle Teilnehmer holen, bis sich sein Fluch erfüllt hat?


    Ein überaus faszinierendes Jugendbuch! Den Plot fand ich sehr gut ausgearbeitet, allerdings hatte ich von Anfang an so eine Ahnung, in welche Richtung sich das Buch bewegen würde - und ich hatte Recht. Den Schreibstil fand ich fantastisch, ich dachte zwischendrin wirklich, ich würde mich zusammen mit der Rollenspielgruppe in einem Wald befinden. Die Figuren fand ich allesamt sehr gut ausgearbeitet, sodass es mir eine große Freude war, mit ihnen das Abenteuer "5 Tage Leben wie im Mittelalter" zu bestreiten. Allerdings muss ich gestehen , dass ich es irritierend fand, schon wieder ein Buch über Rollenspiele von der Autorin zu lesen. Bereits in Erebos ging es ja um ein Online-Rollenspiel und hier schon wieder. Mir hat sich allerdings auch in diesem Buch nicht eröffnet, warum Menschen von solchen Spielgruppen fasziniert sind, dies ist allerdings meine ganz persönliche Meinung.

    Vorab ein paar Eckdaten:
    Seitenanzahl: 429
    ISBN: 978-3-789-14620-6
    Erscheinungstermin: 1. März 2012
    Format: Hardcover
    Verlag: Oetinger



    Klappentext:
    Getrennt durch zwei Welten, geeint im Überlebenskampf, verbunden in unendlicher Liebe. Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt. Aria versucht, vor Perry zu verbergen, dass ihre Gefühle ihm gegenüber sich wandeln. Doch Perry hat dies längst schon entdeckt, aber nicht nur bei Aria, auch bei sich selbst.



    Rezension:
    Die Menschheit hat es in der Zukunft fast geschafft die Erde zu zerstören. Es gibt Biosphären, in denen die Menschen leben, deren Vorfahren vor Generationen privilegiert genug waren, um in eine solche aufgenommen zu werden. Doch es gibt auch eine Welt außerhalb der Biosphären - genannt "Todeszone". Hier leben diejenigen welchen, die es evolutionsbedingt geschafft haben, zu überleben. Die 17-jährige Aria lebt in einer Biosphäre namens Reverie. Hier wurde sie geboren und hat diesen Ort noch nie verlassen. Ihre Mutter Lumina, eine Genetikerin, arbeitet derweil in einer anderen Biosphäre namens Bliss. Doch seit 5 Tagen haben die beiden keinen Kontakt mehr - etwas muss passiert sein. Um an nähere Informationen zu kommen, hat sie sich unauffällig Soren, dem Sohn des Sicherheitschefs der Biosphäre zugewandt. Bei einem Ausflug in unerlaubtes Terrain passiert etwas, womit weder Aria, noch ihre Freundin Paisley, die sie begleitet hat, gerechnet hat. Soren legt Feuer, doch als dieses außer Kontrolle gerät und Aria Hilfe holen will, greift Soren sie an. Aria wird gerettet, doch von wem, weiß sie nicht. Als sie wieder zu sich kommt, liegt sie in einem Krankenzimmer.


    Aria muss sich einem Verhör beim Sicherheitschef stellen - denn nur sie und Soren haben den Brand überlebt, Paisley und zwei Freunde Sorens sind darin umgekommen. Nachdem Aria ihre Aussage gemacht hat, wird ihr zugesagt, dass sie zu ihrer Mutter nach Bliss gebracht wird - doch während des Fluges wird sie in der Todeszone ausgesetzt. Es ist klar - sie soll hier sterben. Es gelingt Aria tatsächlich kaum, den ersten Tag zu überstehen, geschweige denn die erste Nacht. Doch dann taucht ein "Barbar" auf, einer der Menschen, die in der Todeszone leben. Schnell wird Aria klar, dass sie diesen Menschen schon einmal gesehen hat, er war es, der in die Biosphäre eingedrungen ist und sie vor dem Feuer gerettet hat. Doch von der Freundlichkeit ist nichts mehr zu spüren, vielmehr scheint dieser junge Mann ihr Feind zu sein. Sie hat jedoch keine Wahl, wenn sie überleben will, muss sie sich ihm anschließen.


    Bei dem jungen Barbaren handelt es sich um Peregrine, genannt Perry. Er ist ein Tide und hat schwere Schuld auf sich geladen. Er ist unerlaubt in die Biosphäre eingedrungen und hat Arias Smarteye mitgenommen, ein Gerät, mit dem die Menschen in den Biosphären u. a. in virtuelle Welten reisen. Doch der Sicherheitsdienst der Biosphäre hat Jagd auf Perry gemacht, um ihm das Gerät wieder abzunehmen. Dabei haben sie sich seines Neffen Talon bemächtigt und diesen in die Biosphäre verschleppt. Perry will ihn befreien, doch weiß er, dass er nicht mehr alleine in die Biosphäre eindringen kann. Er wird die Hilfe von Aria benötigen - Aria hingegen benötigt Perrys Hilfe, um in der Todeszone zu überleben. Beide schließen eine Vereinbarung, dem jeweils anderen zu helfen und danach wieder getrennte Wege zu gehen. Doch ihr Weg ist lang und gefährlich und viele Feinde lauern überall ...


    Ein interessanter Auftakt! Der Plot wurde sehr gut ausgearbeitet, die Darstellung der beinahe zerstörten Erde und der letzten darauf lebenden Menschen fand ich unheimlich gut dargestellt. Auch die Protagonisten Aria und Perry konnten mich überzeugen. Beide sind anfangs, aus unterschiedlichen Gründen, verschlossen, lernen aber mit der Zeit, Einsicht in das Leben und Denken des jeweils anderen zu nehmen und zu verstehen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, jedoch bremsten einige kleinere Längen meine Lesefreunde dann und wann. Alles in allem ein sehr interessanter Auftakt zu einer faszinierenden Trilogie. Auf den nächsten Band der Reihe "Getrieben. Durch ewige Nacht" bin ich bereits jetzt gespannt.



    Die Autorin:
    Veronica Rossi, in Rio de Janeiro/Brasilien geboren, zog in ihrer Kindheit oft um und lebte in Mexiko, Venezuela, an der Ostküste der USA und schließlich in Kalifornien. Hier besuchte sie die Universität und studierte Schöne Künste am Californian College of the Arts in San Francisco. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Norden Kaliforniens und arbeitet als freie Autorin. Sie schreibt vor allem futuristische Romane für junge Erwachsene. Erste Ehren erwarb sie mit bisher unveröffentlichten Manuskripten auf amerikanischen Autoren-Wettbewerben, wo sie in der Kategorie Fantasy und Science Fiction auf den vordersten Plätzen rangierte. GEBANNT - UNTER FREMDEM HIMMEL, eine Liebesgeschichte in postapokalyptischen Zeiten, ist ihre erste Buchveröffentlichung und der erste Teil einer Trilogie.

    Vorab ein paar Eckdaten:
    Seitenanzahl: 397
    ISBN: 978-3-785-57042-5
    Erscheinungstermin: 1. April 2012
    Format: Hardcover
    Verlag: Loewe



    Klappentext:
    Als Kate Merciers Eltern bei einem tragischen Unfall sterben, zieht sie zusammen mit ihrer Schwester Georgia zu den Großeltern nach Paris. Jede versucht auf ihre eigene Weise, ihr altes Leben und ihre schmerzvollen Erinnerungen hinter sich zu lassen. Während Georgia sich in das Nachtleben stürzt, sucht Kate Zuflucht in ihren Büchern – bis sie eines Tages Vincent trifft, der es schafft, ihren Schutzpanzer zu durchbrechen. Bei Spaziergängen entlang der Seine und durch die spätsommerlichen Gassen von Paris beginnt Kate, sich in ihn zu verlieben – nur um kurze Zeit später zu erfahren, dass Vincent ein Revenant ist. Die Liebe der beiden steht unter einem schlechten Stern: Vincent und seine Freunde sind in einen jahrhundertealten Kampf gegen eine Gruppe rachsüchtiger Revenants verstrickt. Schnell begreift Kate, dass ihr Leben niemals wieder sicher sein wird, wenn sie ihrem Herzen folgt.



    Rezension:
    Die 16-jährige Kate Mercier ist nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Eltern in ein tiefes seelisches Loch gefallen. Sie zieht sich immer mehr von den ihr verbliebenen Menschen in ihrer Umgebung zurück. Ihre 18-jährige Schwester Georgia kann es nicht mehr mit ansehen, wie ihre Schwester in ihrer gewohnten Umgebung zu Grunde geht und beschließt daher, dass beide bei ihren Großeltern väterlicherseits in Paris einen Neuanfang machen werden.


    Doch auch in Paris gelingt es Kates Familie nicht, sie aus ihrem selbst gewählten Schneckenhaus zu locken. Kate jedoch kann es nicht mehr mit ansehen, wie ihre Familie leidet, weil es ihr einfach nicht gelingt, ins Leben zurück zu finden und flieht daher regelrecht mit ihren Büchern in ein Cafe. Die beiden Schwestern werden erst mit dem neuen Schuljahr ihre schulische Ausbildung fortführen, sodass Kate die Zeit nutzen will, sich in ihrer freien Zeit auf den neuen Stoff vorzubereiten. So verbringt sie ihre Tage im Café und wird eines Tages auf eine Gruppe junger, auffallend gut aussehender Männer aufmerksam. Einer sticht ihr besonders in Auge, sie weiß nicht warum, aber irgendetwas ist an dem jungen Mann, das sie anzieht. Durch ein Missgeschick ihrerseits erfährt sie wenigstens seinen Namen: Vincent. Doch ihre Wege trennen sich ihre Wege. Kate geht immer wieder in das eine Café, doch sie begegnet ihm nicht mehr. Eines Tages jedoch wird sie auf ein junges Paar an einem der anderen Tische aufmerksam - sie wendet sich ihnen zu und will sich zu ihnen gesellen - zum Glück, denn genau in diesem Moment bricht ein großes Stück Deckenputz ab und landet genau auf dem Platz, an dem Kate wenige Sekunden zuvor gesessen hat. War das Zufall?


    In einem Museum begegnet Kate Vincent wieder und auch er scheint von ihr angetan zu sein. Doch irgendetwas ist seltsam an diesem 19-jährigen Studenten. Die beiden treffen sich immer wieder, doch Kate ist sich nicht sicher, ob sie Vincent in ihr Herz lassen soll - zu sehr hat sie gespürt was es heißt, geliebte Menschen zu verlieren. Dann entdeckt sie, im Zuge einer Hausarbeit für die Schule, auf einem Foto aus dem Jahr 1968 Vincent und seine Freunde. Was genau ist Vincent? Als Kate ihn zur Rede stellt bestätigt er ihr, dass er kein Mensch im herkömmlichen Sinne ist - nicht mehr. Er ist ein Revenant - ein Untoter, dessen Aufgabe es ist, nach Möglichkeit das Leben anderer Menschen zu retten - selbst zum Preis seines eigenen unsterblichen Lebens. Kate muss sich entscheiden, ob sie mit Vincent eine Zukunft aufbauen will oder nicht. Doch nicht nur das belastet Kate - Vincent und seine Freunde haben Freunde, die wie sie sind und diese sind Kates Familie schon bedenklich nahe ...


    Ein eher mittelmäßiger Auftakt! Der Plot weißt eindeutig Parallelen zu den Büchern von Stephenie Meyer auf (die guten Revenanten gegen die bösen Revenanten) und auch die Protagonisten Vincent und Kate wirken wie abgekupfert (Vincent, der ewige Einzelgänger, der nicht an das Glück für sich glaubt und Kate, die von allen als wunderschön betitelt wird, sich selbst allerdings "nur" für Durchschnitt hält). Die Story des Buches war, gerade auf Grund der vielen Parallelen zu o. g. Saga, mehr oder weniger von Anfang an klar, sodass hier leider die Spannung abhanden gekommen ist. Auch hat mich unheimlich gestört, dass es in diesem Buch nur wunderschöne bzw. gottgleiche Revanten/Menschen gibt, niemand wurde auch nur annähernd als durchschnittlich beschrieben. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, sodass es hier zu keinen größeren Längen kam. Ich bin durchaus gewillt, den 2. Band der Reihe zu lesen, allerdings eher um meine Neugierde zu befriedigen, ob auch dieser dem 2. Band der Biss-Saga mehr als nur ähnelt.



    Die Autorin:
    Geboren wurde Amy Plum in Birmingham, Alabama. Schon bald lockten sie große Städte wie Paris oder London hinaus in die Welt. Eine Zeit lang arbeitete sie als Kunsthistorikerin in New York, bevor sie schließlich mit ihrem Ehemann ein großes Bauernhaus in der französischen Provinz bezog. Wann immer es die turbulenten Tage mit ihren beiden Kindern und ihrem Hund Ella erlauben, sitzt Amy Plum in dem kleinen alten Steinhäuschen in ihrem Garten und schreibt an ihren Romanen.

    Sie weiß nicht, wer sie wirklich ist. Was sie weiß ist, dass sie wie ein 16-jähriges Mädchen aussieht, mit blasser Haut, braunen Haaren, braunen Augen und für ein Mädchen sehr groß zu sein scheint - zumindest ist das der Hauch eines Bildes, den sie sieht, wenn sie in einen Spiegel schaut. Doch wer sie ist, weiß sie nicht und was genau sie ist, auch nicht. Sie nennt sich Mercy, diesen Namen scheint sie sich bereits vor längerer Zeit gegeben zu haben, aber woher soll sie das so genau wissen. Nichts ist beständig in ihrem Leben - wenn man von einem solchen sprechen mag, denn sie besitzt noch nicht einmal einen eigenen Körper. Sie überlebt, indem sie Körper von anderen Mädchen in deren Besitz nimmt, jedoch nicht freiwillig, sie wacht einfach in ihnen auf. Das einzig beständige in ihrem Leben findet sie in ihren Träumen: Luc, von dem sie weiß, dass sie ihn unbedingt finden muss, damit sich ihr Dasein endlich aufklärt. Doch sie hat auch Feinde, vor denen Luc sie gewarnt hat: die Acht.


    Als Mercy erwacht, befindet sie sich mitten in einer Mädchengruppe in einem Bus. Sie nimmt wahr, dass die Gruppe unterwegs nach Paradise ist, doch wer genau sie diesmal ist, weiß sie nicht. Erst bei ihrer Ankunft stellt sich heraus, dass sie die 16-jährige Carmen Zappacosta ist, ein Mitglied einer Chorgruppe, die in Paradise an einem 2-wöchigen Austauschprogramm teilnimmt. Wohnen wird sie bei der Familie Daley, bestehend aus den Eltern Stewart und Louisa und deren etwa 18-jährigen Sohn Ryan. Doch etwas stimmt mit dieser Familie nicht - Mercy alias Carmen kann es spüren. Eine tiefe Traurigkeit und Verzweiflung hängt über dem Leben der Familie. Es dauert nicht lange, bis sie herausfindet, dass vor etwa 2 Jahren Ryans Zwillingsschwestern Lauren verschwunden ist. Es wurde jede Menge Blut gefunden, aber keine Leiche. Seitdem lebt die Familie im Ungewissen. Stewart und Louisa haben sich damit abgefunden, dass sie nie genau erfahren werden, wie ihre Tochter ums Leben kam, aber Ryan ist nicht bereit zu akzeptieren, dass seine Schwester tot sein soll - er hätte es gemerkt, sie ist schließlich sein Zwilling.


    Ryan hat nie aufgegeben, nach seiner Schwester zu suchen. Er hat sein eigenes Leben sozusagen auf Eis gelegt, um in Erfahrung zu bringen, wo seine Schwester ist. Noch immer empfängt er Empfindungen von ihr - sie lebt noch. Mercy versucht derweil, aus Carmens Leben das bestmögliche zu machen. Nach anfänglichen Hürden gelingt es ihr, die Achtung der Leute vor Carmen zu erlangen, doch auch sie spürt, dass in Paradise irgendetwas nicht stimmt. Die Bewohner von Paradise halten Ryan für einen Freak, weil er einfach die Wahrheit nicht akzeptieren will - doch Mercy weiß, so unwahrscheinlich es auch ist, Lauren lebt noch und ist in der Nähe. Sie beschließt Ryan bei der Suche nach seiner Schwester zu helfen und kommt Ryan immer näher. Doch sie weiß auch, dass ihre Zeit als Carmen jederzeit vorbei sein könnte ...


    Ein wunderschöner Auftakt! Der Plot wurde ganz gut ausgearbeitet, bietet allerdings wenige Überraschungen. Es ist leider schon von Anfang an mehr oder weniger ersichtlich, in welche Richtung sich das Buch bewegt. Jedoch muss ich zugeben, dass ich von den Protagonisten, allen voran Mercy und Ryan sehr angetan bin. Ryan wird als der typische Teenager dargestellt, außen hart und innen noch härter, doch Mercy und auch der Leser sehen hinter diese Fassade und entdecken, dass Ryan förmlich zerfressen von Schuldgefühlen gegenüber seiner Schwester und deren Verschwinden ist. Auch die Figur der Mercy fand ich ganz bezaubernd. Obwohl sie nur sehr wenige und sehr wage Erinnerungen an die Leben vor Carmen hat, weiß sie von sich aus, was für eine Persönlichkeit sie ist und ist nicht bereit, sich unterkriegen zu lassen, egal was ihre Umwelt dazu sagt. Auch die Entwicklung der Mercy/Carmen-Figur hat mir sehr gut gefallen. Der Leser wird, genau wie Mercy, in die Szene hineinkatapultiert und entdeckt mit ihr zusammen nach und nach ihr neues Leben und dessen Schwierigkeiten. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen und mir hat dieses Miteinander und Gegeneinander der Protagonisten so gut gefallen, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mochte und es an einem Abend durchgelesen habe. Leider gibt es auf Grund des vorhersehbaren Plots einen Punkt Abzug, was mich jedoch nicht daran hindert, auf den nächsten Band der Reihe "Erweckt" gespannt zu sein.