Beiträge von Kerry

    Andin ist ein junger Mann aus Pandema. Er ist mit einer Botschaft seines Königs auf den Weg nach Leiland, um seine Nachricht zu überbringen und sich endlich vor seinem Vater zu beweisen. Doch anstatt der üblichen Route über die Grenze, beschließt er, durch einen sagenumwobenen Wald zu ziehen und ihm wird hier so mancher Streich gespielt, denn die Wahrnehmung des Geistes verändert sich in diesem Wald. Doch er ist nicht allein, auch Niedergeister treiben ihr Unwesen - mit dem Ziel, den Reisenden zu töten. Andin ist ein guter Kämpfer, sodass er es unverletzt aus dem Wald und Moor herausschafft und er in Leiland ankommt - doch hier beginnen seine Abenteuer erst.


    Einst war Leiland in der Welt des Ostens ein blühendes Königreich, doch eine Prophezeiung der drei Feen brachte dem Königreich Unglück. Einst wurde von Ihnen geweissagt, dass die drei Prinzessinnen des Landes Leiland nur die wahre und dauerhafte Liebe in den drei Prinzen des Landes Pandema finden werden und daraufhin sich Wohlstand und Glück allerorts heimisch ist. Doch die jüngste Prinzessin war eine Frühgeburt und starb. Fast zwanzig Jahre sind seit diesem Ereignis vergangen. Das Königspaar hatte neben den zwei überlebenden Töchtern keine weiteren Kinder und auch die Königin starb recht bald nach der Geburt. Der König von Leiland versank daraufhin in eine Starre, aus der ihn niemand zu erwecken vermag. Es ist ihm nicht sonderlich wichtig, wie es um sein Volk steht und wie es seinem Land generell geht, er wiegt sich noch immer im Schmerz um den Verlust seiner Ehefrau. Diesen Umstand machte sich Herzog Korta zu Nutze, um das Volk von Leiland zu knechten und zu unterdrücken. Jetzt hat er den König sogar soweit gebracht, ihm die Hand seiner ältesten Tochter Eline zu zusichern, jedoch unter einer Bedingung: Er soll den Räuber "Die Maske" endlich unschädlich machen, der seit zwei Jahren das Land in Angst und Schrecken versetzt.


    Bei "Der Maske" jedoch handelt es sich um ein 17-jähriges Mädchen namens Vic, das vom Volk geliebt und verehrt wird, denn es entspricht den Tatsachen, sie raubt, jedoch lässt sie dieses Geld immer den Armen zukommen und hilft ihnen, ihre durch Plünderung und Kriegslust zerstörten Dörfer wieder aufzubauen. Vic weiß, dass es ihre Aufgabe ist, das Königreich Leiland endlich vom Joch der Unterdrückung zu befreien, seit ihrer frühesten Kindheit wurde sie auf diese Aufgabe vorbereitet, doch sie ist immer noch ein 17-jähriges Mädchen. Es ist ihr nicht vergönnt, sich zu verlieben, selbst ihre eigentlichen Namen muss sie vor aller Welt geheim halten. Dann trifft sie eines Tages im Wald einen jungen Mann und rettet ihm das Leben. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen, doch hüten Beide ein Geheimnis, das um jeden Preis gewahrt werden muss. Wir es den beiden trotzdem gelingen, zueinander zu finden?


    Ein wunderschöner Auftakt einer fantastischen Trilogie! Der Plot des Buches wurde sehr fantasiereich und harmonisch ausarbeitet. Sehr schnell wird klar, wer sich wirklich hinter dem Mädchen Vic und dem jungen Mann Andin verbirgt und dennoch war es mir ein Vergnügen, die Beiden durch ihre gemeinsame Geschichte zu begleiten. Der Schreibstil ist sehr bildhaft gehalten, jederzeit konnte ich mir die beschriebenen Szenen und Ort vor Augen führen. Leider kam es, auf Grund einer teilweise etwas zu detaillierten Schreibweise zu kleineren Längen, die dem Lesevergnügen im Allgemeinen jedoch keinem Abbruch getan hat. Die Charaktere, allen voran Andin und Vic wurden sehr tiefgründig in Szene gesetzt. Von Anfang an konnte ich mich unheimlich gut in die Figur der Vic hineinversetzten, verstand sofort ihre innere Zerrissenheit zwischen dem eigenen Willen und ihrem Pflichtbewusstsein gegenüber ihrem Land. Fakt ist jedoch: Nachdem ich mich in die Welt von Leiland eingelesen hatte, konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, zum Schluss habe ich sogar alles um mich herum ignoriert und habe das Buch in einem Rutsch durchlesen müssen, weil mich die Geschichte einfach nicht mehr losgelassen hat. Bedauerlicherweise gibt es den nächsten Band "Das Gift des Herzogs" zur Zeit nur als ebook, aber vielleicht habe ich ja Glück und es wird doch noch gedruckt und geleitet mich im Buchhandel zur Kasse.

    Vor 200 Jahren verschlug es den Obsidian-Gargoyle Grim von Italien nach Paris. Seitdem wacht er über das Leben der Menschen in Paris. Er ist ein Schattenflügler der OGP (Oberste Gargoyle Polizei). Seit 3 Wochen treibt sich ein Killer in Paris rum, bereits 17 magische Wesen gehen auf sein Konto. Doch Grim, der strafversetzt wurde, darf in diesem Fall nicht ermitteln. Stattdessen ist es seine Aufgabe, Dämonen aufzuspüren und zu vernichten, ehe die Menschen von deren Existenz erfahren. Nach eine erfolgreichen Auftrag will Grim sich zurückziehen. Er bevorzugt die Ruhe und Einsamkeit und taucht so in einem leerstehenden Haus unter. Vom Fenster aus sieht er jedoch etwas Sonderbares. Der Gargoyle Moira, einst seine Mentorin, trifft sich mit einem Menschen und übergibt ihm etwas. Grim ist fassungslos, der Kontakt zu Menschen ist strengstens verboten.


    Grim spürt Moira auf, doch es ist kurz vor Sonnenaufgang. Er will sie zur Rede stellen, doch sie kann ihn lediglich bitten, auf den Jungen aufzupassen. Dann übergibt sie ihr Leben der Sonne. Moira war eine gute Freundin, sodass er es als ihr Vermächtnis ansieht, den Jungen zu schützen. Es handelt sich um Jakob Lavie und er ist ein Hartide, ein Mensch, der andere (magische) Welten sehen kann und über eigene Magie verfügt. Doch nicht nur Grim ist hinter dem Jungen her, auch ein Hybride (halb Mensch / halb Gargoyle) hat es auf Jakob abgesehen. Er will, was Jakob anvertraut wurde. Es gelingt Grim, Jakob aufzuspüren, doch seine Feinde sind ihm auf der Spur. Sie können ihn stellen, doch bevor Jakob irgendetwas über den Verbleib des ihm anvertrauten Gegenstandes verraten kann, beschließt er, sich das Leben zu nehmen. Grim ahnt, dass Jakob den ihm anvertrauten Gegenstand dem Mädchen gegeben hat, mit dem er sich kurz zuvor getroffen hat. Es handelt sich um Mia Lavie, seine Schwester, die ebenfalls eine Hartidin ist. Es gelingt Grim, sie in letzter Sekunde vor den Verfolgern ihres Bruders zu retten.


    Gemeinsam machen sie sich an, das Rätsel zu lösen, den der Jakob übergebene Gegenstand ist eine Schriftrolle aus alter Zeit, die nur vom Träger des Geheimnisses geöffnet werden kann. Jakob gab diese Gabe an seine Schwester weiter, doch ist weder sie noch Grim in der Lage, die Schriftrolle zu lesen. Sie machen sich auf die gefährliche Suche nach dem Gargoyle Pheradin, denn nur er kann ihnen bei der Entschlüsselung des Rätsels helfen.


    Zu viel!!! In diesem Buch tauchen meines Erachtens einfach zu viele magische Wesen auf. Gargoyles, Schwarzmagier, Hybriden, Kobolde, Vampire, Werwölfe, Feen usw. es war mir definitiv zu viel des Guten. Der Plot an sich war sehr schön ausgearbeitet, wobei ich ihn an einigen Stellen als zu detailliert empfand, sodass hier Längen aufgekommen sind. Die Figuren hingegen fand ich ganz wundervoll in Szene gesetzt, gerade diese Zwiespältigkeit des Gargoyles Grim hat mir unheimlich gut gefallen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei es allerdings, wie bereits erwähnt, zu einigen Längen kam. Alles in allem sorgt das Buch für kurzweilige Unterhaltung, wenn es auch einige Schwächen hat. Allerdings muss ich gestehen, dies ist das erste Buch, das ich gerne als ebook gelesen hätte, es war mir einfach zu schwer und kompakt.

    Klappentext:
    Der Tatort: die Suite 4602 im luxuriösen Palace Hotel in New York City.
    Das Mordopfer: ein Zimmermädchen.
    Die Tatwaffe: ein dünner Silberdraht.
    Der Tatverdächtige: Sylvester Yost, ein Profikiller.
    Sein Markenzeichen: Er hört Musik, wenn ermordet.
    Doch für Lieutenant Eve Dallas wirft der Fall zu viele Fragen auf: Wer heuert einen Profikiller an, um ein Zimmermädchen zu ermorden? Ist ihr Mann Roarke, der Besitzer des Hotels, das eigentliche Ziel? Und welche Rolle spielt Mick Connelly, ein früherer Freund ihres Mann aus seiner dunklen Zeit in Dublin? Koste es, was es wolle, Eve Dallas muss die Geheimnisse der Vergangenheit ans Licht zerren, erst dann kann sie den wahren Killer überführen ...


    Rezension:
    Es ist das Frühjahr 2059 in New York City. Eve Dallas nimmt an einem offiziellen Empfang teil, den ihr Mann gibt. Begeistert ist sie nicht, sie hasst geradezu solche öffentlichen Auftritte, aber was macht Frau nicht alles aus Liebe. Stilecht findet dieser Empfang natürlich in einem von Roarkes Hotels statt, dem Palace Hotel. Noch während des Empfanges, wird in Suite 4602, dessen Bewohner als James Priory eingecheckt hat, das 22-jährige Zimmermädchen Darlene French erst gewürgt, dann verprügelt, anschließend vergewaltigt und zum Schluss mit einem Silberdraht stranguliert.


    Eve Dallas übernimmt noch vor Ort den Fall. Schnell steht fest, dass es sich bei dem Täter im Sylvester Yost handelt, einen Profikiller, der bereits seit mehr als 20 Jahren nach dieser Methode mordend durch die Welt zieht. Bis dato ist es noch keiner Behörde gelungen, den Profikiller zu stellen und ihm endgültig das Handwerk zu legen. Roarke und Eve sind geschockt, dass ein solcher Mord in einem der sichersten Hotels der Welt, dass auf Grund einer Auktionsveranstaltung auch noch übermäßig Sicherheitspersonal und Polizei aufzuweisen hat, gesehen kann. Eve sucht nach dem Motiv. Wer heuert einen Profikiller an, der unter 2 Millionen Dollar keinen Auftrag annimmt, um ein einfaches Zimmermädchen zu ermorden? Liegt das Motiv in Roarkes Vergangenheit? Roarke, der das Verbrechen unbedingt gesühnt sehen will, steht seiner Frau bei den Ermittlungen mehr als einmal hilfreich zur Seite.


    Doch gerade während die Ermittlungen laufen, taucht Michael Connelly im Palace Hotel auf. Er ist ein alter Freund und Weggefährte Roarkes, sodass dieser ihn umgehend in sein Haus einlädt. Eve ist nicht wirklich begeistert, zumal Michael, im Gegensatz zu Roarke, noch immer kein wirklich gesetzestreuer Bürger ist. Doch ihrem Mann zu liebe arrangiert sie sich mit der Situation. Eve, die alle Hände voll mit den Ermittlungen zu tun hat, bekommt es plötzlich mit dem FBI zu tun. Die Special Agents James Jacoby und Karen Stowe beanspruchen den Fall für sich, da Yost ein weltweit agierender Killer ist. Doch so leicht lässt sich Eve den Fall nicht aus den Händen nehmen, denn ihr geht es nicht um Prestige, ihr geht es um die Opfer. Dann wird ein weiterer Angestellter Roarkes ermordet. Jonah Talbot, der in einem von Roarkes Printmedien arbeitetet wurde nach der gleichen Vorgehensweise wie Darlene French ermordet, doch Jonah war für Roarke mehr als nur ein Angestellter, er war ein Freund. Sylvester Yost zieht die Schlinge um Roarke und Eve immer enger und noch immer scheint nicht klar, wer von den Morden profitiert.


    Der 12. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt kurze Zeit nach dem Ende des 11. Bandes "Sündige Rache". Mittlerweile muss ich gestehen, ich bin absolut Eve-Dalls-süchtig, ich möchte mir gar nicht ausmalen, was ich machen soll, wenn ich, was die Buchreihe angeht, auf dem aktuellen Stand angekommen bin. Auch dieser Band lebt wieder durch seine Protagonisten Eve Dallas und Roarke, wobei wir in diesem Band mehr über Roarkes nicht ganz so rühmliche Vergangenheit erfahren. Leider vermochte mich der Schreibstil in diesem Band nicht so zu fesseln, wie ich es gewohnt war, schlimmer noch, zwischendrin tauchten doch tatsächlich einige kleiner Längen auf. Auch hat mir hier der verbale Schlagabtausch zwischen Eve und Roarke gefehlt. Nichts desto trotz freue ich mich bereits jetzt auf den nächsten Band "Das Lächeln des Killers", der sich zum Glück bereits in meinem Besitz befindet.

    Klappentext:
    Rory kann Dinge sehen, die anderen verborgen bleiben. Er hat Zugang zu der unglaublichen Welt von Mannahatta, die mitten in New York City existiert. Hier werden die Munsee-Indianer seit Jahrhunderten gefangen gehalten, und er ist auserwählt, sie zu befreien. Doch Rory, seine Schwester Bridget und das Indianermädchen Soka haben einen mächtigen Gegner: den skrupellosen Kieft, der den Hass zwischen Göttern und Munsees schürt. Voller Entsetzen merkt Rory, dass sein eigener Vater Handlanger von Kieft war. Oder ist manchmal nicht alles so, wie es scheint?


    Rezension:
    Ein Monat ist vergangen, seit Rory als das "Licht" erwacht ist (Band 1). Er hat sich dagegen entschieden, die Barriere zu öffnen, die den Munsee-Indianern ihre Freiheit wieder geben würde. Seit diesem Abenteuer lebt er, so gut er kann, ein ganz normales Teenager-Leben. Doch die Geister und Götter der Parallelwelt Manhattans wissen nach wie vor um die Gefahr, die von ihm ausgeht. Nur mit Hilfe seiner Freunde, u. a. der Kampfkakerlake Fritz M´Garoth mit seiner Reitratte Clarence konnte er vor Anschlägen gerettet werden. Seine Freunde wissen, dass die Zeit der Ruhe fast vorbei ist. Nachdem der letzte Anschlag auf Rory beinahe geglückt wäre, ziehen sie in ins Vertrauen. Rory weiß, dass weder er, noch seine Schwester Bridget sicher sind, solange die Munsee-Indianer gefangen sind er die Barriere nicht geöffnet hat. Trotz triftiger Gründe, die Barriere zu erhalten, entschließt er sich, den Munsee nun doch bereits jetzt die Freiheit wieder zu geben.


    Doch leichter gesagt als getan. Was sich einfach anhört, wird mit der Zeit immer komplizierter. Rory und seine Freunde von der Rasselwache werden immer tiefer in die Geschichte um die Gefangennahme der Munsee verstrickt. Kurz bevor die Barriere errichtet wurde, tötete ein Mann namens Harry Meester den Sohn den Munsee-Häuptlings. Jeder fürchtet nun die Rache der Munsee. Rory will mehr darüber erfahren, warum dieser Harry Meester diesen Mord beging und stößt dabei auf die Spur der Tew´s Boys, einer Gruppe von Piraten, die sich so gut wie immer auf hoher See befinden, jedoch nie zusammen auf einem Schiff. Die Rasselwache und Rory müssen versuchen, dieser Spur zu folgen, denn sie müssen die Wahrheit über die damaligen Ereignisse, die immerhin schon 150 Jahre zurück liegen, erfahren, bevor sie endgültig die Entscheidung fällen, die sich auf ihrer aller Zukunft auswirken wird. Doch Harry Meester zu finden, ist schwieriger als gedacht, zumal unerklärliche Naturkatastrophen Manhattan heimsuchen, von denen jedoch die Geister und Götter wissen, dass diese auf der Gefangenschaft der Munsee beruhen.


    Während dessen ist Willem Kieft, erster Berater des Bürgermeisters und Hauptverantwortlicher für die Gefangennahme der Munsee, zu der Einsicht gekommen, dass es nur eine Möglichkeit gibt, die Zerstörung seiner Stadt zu verhindern. Das "Licht" muss die Barriere öffnen, ansonsten sind sie alle dem Untergang geweiht. Durch einen Handlanger lässt er William Poole aus dem Gefängnis befreien um Rory zu suchen und in Gewahrsam zu nehmen, ohne ihn jedoch zu töten. Eine Zusage, die William sehr schwer fällt, denn er ist ein Serienmörder, der nicht ohne Grund so lange in Haft saß. Rory und seine Freunde machen sich indes weiter auf die Suche nach Harry Meester. Durch Hex, den Gott, der Rory für seine Zwecke einspannen wollte, erfahren sie allerdings etwas Ungeheuerliches: Laut Hex ist Harry Meester niemand anderes als Peter Hennessy, Rorys und Bridgets Vater, der vor 8 Jahren die Familie verlassen hat. Wird Rory es schaffen, hinter die Wahrheit der Gefangennahme der Munsee zu kommen und sie endlich zu befreien?



    Eine gelungene Fortsetzung! Der Plot ist auch hier wieder phantastisch ausgearbeitet. Nach wie vor bin ich fasziniert von den vielen Gottheiten zu jeder Gelegenheit, die sich der Autor erdacht hat. Die Figuren wurden auch in diesem Band wieder sehr facettenreich dargestellt, wobei hier, gerade beim Protagonisten Rory mehr in die Tiefe und auf seine Vergangenheit eingegangen wurde. Den Schreibstil empfand ich als wieder als sehr angenehm und einfach zu lesen, das Buch las sich förmlich von selbst. Jetzt bin ich allerdings gespannt, wie die ganze Geschichte enden wird. Erfahren werde ich es im nächsten Band "Die Vergeltung".

    Julia Frost und ihr jüngerer Bruder sind auf dem Weg in das Elite-Internat Grace-College, das in den Rocky Mountains liegt. Sie sind spät dran, denn eigentlich begann das neue Semester bereits vor einer Woche. Die Beiden haben wenig Zeit sich einzuleben, da sie die meisten Einführungskurse verpasst haben, gilt für sie, der Sprung ins kalte Wasser. Die Geschwister haben Glück, beide werden im gleichen Flügel untergebracht, nur in verschiedenen Etagen, da die Wohnräume nach Geschlechtern etagenweise getrennt werden. Julia wohnt in Apartment 213, zusammen mit Deborah Wilder, genannt Debbie und überaus neugierig, Katie West, Koreanerin und überaus verschwiegen und Rose Gardner, eines der schönsten Mädchen, das Julia jemals gesehen hat und dennoch unnahbar. Robert wohnt genau eine Etage unter Julia in Apartment 113. Seine Mitbewohner sind David Freemann, der niemals ohne Videokamera zu sehen ist, Benjamin Fox, ein überaus liebenswerter Sunny-Boy und Christopher Bishop, ein Bad-Boy mit einer sanften Seele. Schnell schließen sich die beiden Geschwister den jeweiligen Gruppen ihrer Wohngemeinschaft an und dennoch, irgendwie scheint es, als hätte sie den Anschluss verpasst.


    Neben ihren neuen Freunden haben die Beiden noch Alex Cooper, einen überaus attraktiven, smarten, intelligenten Studenten aus einem höhern Semester (sprich, der Traum aller Mädchen) und Isabel Hill, Dozententochter, deren Eltern ebenfalls am Grace-College unterrichten, als Ansprechpartner. Bereits am ersten Abend geschieht etwas Merkwürdiges. Julia erhält auf ihrem Handy eine Einladung zu einer Party - doch woher hatte jemand ihre Nummer? Das Handy hatte sie sich gerade erst gekauft und noch niemandem die Nummer gegeben. Wird sie beobachtet? Auch Robert fühlt sich nicht wohl. Er ist ein sehr sensibler Junge, der mehr auf seine Gefühle und Wahrnehmungen hört, als andere Menschen und er weiß: Hier geschieht etwas Böses. Nach einigen Tagen hat sich zumindest Julia bereits etwas eingelebt, Robert fällt dies nach wie vor schwer.


    Beide beschließen, unabhängig voneinander, die Party zusammen mit ihren Freunden zu besuchen. Es handelt sich um eine Art Willkommensparty für die neuen Schüler, die von den älteren Semestern organisiert wurde. Die Party findet in einer Hütte am See statt und alle amüsieren sich, bis auf Robert, der lieber mit dem College-Hund Ike am Steg versucht zu angeln. Besonders erfolgreich ist er nicht, es scheint keinerlei Leben im Wasser zu geben. Dann geschieht jedoch etwas Sonderbares: Robert, der Wasser nicht sonderlich mag, springt auf einmal in den eiskalten See und schwimmt. Die übrigen Partygäste werden darauf aufmerksam und auch Julia kann es nicht glauben, doch sie weiß, Robert ist nicht stark genug, um aus dem Wasser wieder herauszukommen. Ehe sie ihm folgen kann, eilt Benjamin zu seiner Rettung. Erst ist unklar, warum Robert gesprungen ist, doch dann erzählt er von einem Mädchen, das von einem Felsen in den See gesprungen ist und nicht wieder aufgetaucht ist. Trotz intensiver Suche kann sie nicht gefunden werden und die beiden Jungs müssen die Suche abbrechen, da ein Unwetter aufkommt. Zurück am College will niemand Robert glauben, was er gesehen hat, er wird wie ein Freak behandelt. Doch dann wird bekannt, dass eine Studentin vermisst wird. Angela Finder wurde seit dem Tag der Party nicht mehr gesehen, doch sie kann nicht das Mädchen sein, das in den See gesprungen ist, denn Angela ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt. Wenig später wird ihre Leiche gefunden. Alle Indizien deuten auf Mord hin, der wer in diesem weit abgelegenen Tal hätte einen Grund gehabt, sie zu töten?


    Welch interessanter Auftakt! Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt der Tal-Reihe, wodurch hier meines Erachtens der Plot mit der Einführung etwas in die Länge gezogen wurde. Die Autorin führte mir die Umgebung sowie das College und die Figuren wunderbar vor Augen, doch bis wirklich etwas passiert war, dauerte es etwas. Die Figuren wurden allesamt sehr tiefgründig und facettenreich erarbeitet, es hat mir Spaß gemacht, jeden einzelnen kennen zu lernen und gerade mit der Figur der Julia konnte ich mich unheimlich gut anfreunden. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und sehr bildhaft zu lesen. Auf die weiteren Bücher der Reihe bin ich sehr gespannt, zumal sich der nächste Band "Die Katastrophe" bereits in meinem Besitz befindet.

    Klappentext:
    Das Theater ist für Jacqueline die Welt, von der sie ihr ganzes Leben schon träumt. Sie will seit ihrer Kindheit ein Star auf der Bühne sein. Herbe Enttäuschungen treiben die junge Frau jedoch zum Äußersten. Psychische Abgründe, Gewalt und ihre Phantasie allmächtig zu sein treiben sie in den Wahn, ihre perfekte Welt zu erschaffen.



    Rezension:
    Jacquelines Welt dreht sich um das Theater, schon als Kind spielte sie immer ihren Puppen vor und träumte davon, eines Tages auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. Sicherlich hätte Sie es geschafft, ihren Traum zu verwirklichen, wenn an ihr nicht ein Besonderheit wäre.


    Jacqueline hat ein Feuermal im Gesicht, durch das sie immer ausgegrenzt wurde. Ihre Mutter kennt sie nicht, sodass sie die ersten Jahre bei Pflegefamilien und in Heimen aufwuchs. Auch hier hätte ihre Leben noch in mehr oder weniger normalen Bahnen verlaufen können, doch die anderen Kinder wahren grausam zu ihr. Immer wurde sie geschnitten und ausgegrenzt und immer auf Grund ihres Feuermals, sprich einen Grund, für den sie absolut nichts konnte. Als 6-jährige hält sie es nicht mehr aus und weiß was sie will: Rache. Sie freundet sich mit Basti an und verleitet ihn dazu, im Heim Feuer zu legen. Nicht alle Kinder schafften es, den Flammen zu entkommen. Als Basti die Tat nachgewiesen werden kann, hält er nicht dicht und verrät Jacqueline. Beide landen in Anstalten.


    Doch in der Anstalt geht auch nicht alles mit rechten Dingen zu. Ein Arzt lässt sie jede Nacht an ein Gitterbett fesseln und setzt sie unter Drogen. Was in den Stunden danach geschah, erfuhr Jacqueline nicht und wollte es auch nicht. Doch sie weiß, dass von diesem Mann Gefahr droht und es gelingt ihr tatsächlich, sich seiner zu erwehren und ihn zu töten. Über Jahre wird Jacqueline daraufhin mit Drogen ruhig gestellt, an Schuldbildung erhält sie nur das nötigste. 16-jährig ist es dann soweit, Jacqueline darf zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen. Natürlich wird sie auch hier ausgegrenzt, diesmal jedoch eher auf Grund ihrer Vergangenheit, denn ihres Aussehens. Doch es gibt einen Jungen, der sieht hinter die Fassade, direkt in ihre Seele: Justus. Gegen alle Widerstände werden die beiden ein Paar, doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Die Wandlung von Jacqueline zu Jackie hat jedoch bereits seit längerem begonnen ...



    Leg dich nicht mit Jackie an! Kaum zu glauben, was alles in dem kleinen Buch drinsteckt. Der Plot wurde sehr gut ausgearbeitet, der Leser verfolgt das Leben der kleinen Jacqueline, die nicht wirklich mit Glück bedacht wurde in ihrem Leben, bis ihre Wandlung in Jackie vollzogen ist. Jackie wurde ausgesprochen tiefgründig dargestellt, immer wieder war ich erstaunt, dass dieses Mädchen, dem so viel Unerfreuliches widerfahren ist, dennoch versucht, gut und gerecht zu allen zu sein und dennoch immer und immer wieder mit Füßen getreten wird, sodass ihr eigentlich gar keine Wahl bleibt, als Jackie zu werden. Der Schreibstil war sehr detailliert und tiefgründig, wobei mir besonders gut gefallen hat, dass es immer eine Rückblende gab, die Jackies jeweilige Taten begründen bzw. erklären, woher sie das Wissen hatte, solche Taten auszuführen.



    Der Autor:
    DIE GEBURT im Jahr 1974 fand in einer unheimlich verschneiten Dezembernacht statt - genau am Heiligen Abend. In den Jahren danach wuchs er in der Nassauischen Residenz Idstein im Taunus auf.
    Nachdem er in der Schulzeit in Idstein und Taunusstein erfolgreich seine Deutschlehrer davon überzeugte, dass aus ihm garantiert kein Autor werden würde, studierte er in Frankfurt am Main Bauingenieurwesen. Er machte einen prägenden Abstecher nach Amsterdam, wo er nicht nur sein Studium, sondern auch weite Teile seiner Autorentätigkeit vorantrieb.
    Im Jahr 2004 beendete er sein Studium mit dem Diplom zum Bauingenieur und veröffentlichte seine ersten Bücher. 2005 erblickte seine Tochter Floria das Licht der Welt. Nun lebt Sascha Ehlert in Mittelhessen.

    Der 12-jährige Peter Schock lebt in London und führt ein behütetes und auch einsames Leben. Sein Vater John ist immer viel beschäftigt mit seinen Geschäften, sodass sogar die Feier zu Peters 12. Geburtstag verschoben werden musste. Doch selbst der neue Termin kann von John nicht wahrgenommen werden, wieder kommt ihm ein wichtiger Geschäftstermin dazwischen. Peter ist natürlich dementsprechend wütend. Margit, sein deutsches Au-pair-Mädchen, will mit ihm zum Trost aufs Land zu Freunden von ihr fahren. Peter ist natürlich nicht begeistert, fügt sich jedoch, denn Margit ist die einzige, die sich wirklich um ihn kümmert. Seine Mutter, eine erfolgreiche Produzentin, ist bereits seit Monaten beruflich in den USA und kann ihrem Sohn in dieser schwierigen Zeit nicht beistehen.


    An ihrem Reiseziel angekommen, werden Peter und Margit enthusiastisch von Familie Dyer aufgenommen. Peter fühlt sich dort etwas verloren, die Familie hat viele Kinder und er ist Einzelkind und hat keine Freunde, sodass es ihm mit unter schwer fällt, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren. Die älteste Tochter, Katherine Dyer, genannt Kate, ist sehr bodenständig und kann mit dem Großstadtkind Peter auch nicht viel anfangen. Kates Vater Andrew ist Wissenschaftlicher und arbeitet, zusammen mit einem Kollegen, an einem Prototyp einer Antigravitationsmaschine. Bei einem Laborbesuch mit Kate und Peter geht jedoch etwas schief. Die Kinder versuchen Kates Hund, der ins Labor eingedrungen ist, zu fangen ... und erwachen auf einer Wiese.


    Peter erwacht als erster und muss feststellen, dass er und Kate nicht allein sind. Ein Mann bestiehlt ihn und entwendet die Antigravitationsmaschine, die ebenfalls auf der Wiese angekommen ist. Mit dem Hinweis, ihn in London aufzusuchen, wenn sie die Maschine wieder haben wollen, überlässt er die Beiden ihrem Schicksal. Körperlich geht es Peter und Kate gut, doch wissen sie nicht, wo sie sind.


    Am nächsten Tag jedoch dämmert es Kate - sie sind nach wie vor in England, nur sieht hier alles ganz anders aus. Es gibt keine Strommasten, keine Telefone, nichts, was an Zivilisation erinnert. Als sie auf Gideon Seymour, einen jungen Mann auf dem Weg zu seinem Arbeitgeber, treffen, leuchtet den Beiden langsam aber sicher ein, dass sie nach wie vor am gleichen Ort sind, jedoch nicht mehr in der gleichen Zeit! Sie befinden sich im Jahr 1763 und sind vollkommen auf sich allein gestellt. Wie genau sie dort hingekommen sind, können sie nur erahnen, doch am wichtigsten ist erst einmal zu überleben. Peter und Kate weihen Gideon in ihr Geheimnis ein und dieser verspricht ihnen, ihr Geheimnis zu wahren und ihnen zu helfen, wieder nach Hause zu kommen. Doch das Jahr 1763 ist nicht ungefährlich, vor allem nicht für zwei Kinder aus der Gegenwart. Sie müssen viele Abenteuer und Gefahren der damaligen Zeit bestehen, um wieder nach Hause zu kommen. Doch wird es ihnen gelingen, zumal sie noch immer nicht genau wissen, wie sie überhaupt in die Vergangenheit gelangt sind?


    Ein wirklich phantastisches Buch! Der Plot ist eine gute Mischung aus Abenteuerroman, Historie und SciFi. Die Figuren der Protagonisten wurden sehr realistisch und ausgesprochen facettenreich in Szene gesetzt, immer wieder war ich überrascht, wie diese Kinder gehandelt haben und dennoch war es für mich immer nachvollziehbar. Den Schreibstil empfand ich als wunderbar leicht und flüssig zu lesen, ja schlimmer noch, eigentlich mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Wider erwartend hat es dieses Buch geschafft, mich zu fesseln und an sich zu binden, sodass ich jetzt zusehen muss, dass ich dem 2. Band der Reihe "Der schwarze Reiter" habhaft werde.

    10 Jahre ist es her, dass Erik Maria Bark das letzte Mal einen Patienten hypnotisiert hat - mit dramatischen Folgen. Er hat öffentlich zugesichert, nie wieder jemanden zu hypnotisieren. Beruflich ist es ihm gelungen, sich wieder in seinem Arzt-Beruf zu etablieren und auch privat ist er glücklich mit seiner Frau und seinem Sohn Benjamin. Doch eines Nachts erhält er jedoch einen Anruft, der alles verändert ...


    Joona Linna ist Kriminalkommissar in Stockholm und hat es mit einem schwierigen Fall zu tun. Auf einem Sportplatz wurde der Chemie- und Physiklehrer Anders Ek grausam ermordet aufgefunden. Waren seine Spielschulden das Motiv? Doch es kommt noch schlimmer. Als die Polizisten die Familie über das Verbrechen informieren wollen, finden sie ein Haus voller Leichen. Auch Anders Ehefrau, die Bibliothekarin Katja und die kleine Tochter Lisa wurden auf grausamste Weise hingerichtet. Nur der 15-jährige Sohn der Familie Ek, Josef, hat den Überfall schwer verletzt überlebt - doch ob er den Kampf um sein Leben gewinnen wird, ist ungewiss. Schnell ist klar, der Anschlag galt der ganzen Familie, doch ein Motiv ist nicht ersichtlich. Es waren jedoch nicht alle Familiemitglieder zu Hause. Die älteste Tochter Evelyn hielt sich nicht in ihrem Elternhaus auf, es ist jedoch auch nicht möglich, sie zu erreichen. Wo könnte sich die junge Frau aufhalten, befindet sie sich in der Gewalt des Mörders oder wurde auch sie ermordet und ihre Leiche nur noch nicht gefunden?


    Der einzige Zeuge, der Auskunft über das Verbrechen und den Aufenthaltsort von Evelyn geben kann, ist der schwerverletzte Josef. Im Krankenhaus offenbart die Ärztin Daniella Richards Joona Linna die Möglichkeit, mittels Hypnose Josefs Wissen zu offenbaren. Joona nimmt Kontakt zu Erik auf und kann ihn tatsächlich überzeugen, Josef zu hypnotisieren. Doch was sich hierbei offenbart, damit hätte niemand in seinen schlimmsten Alpträumen gerechnet ...


    Welch wunderbar blutrünstiges Buch! Anfangs war ich ja etwas skeptisch, aber was soll ich sagen, das Buch hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Der Plot wurde detailliert und blutig (wie ich es mag) in Szene gesetzt. Die Figuren, allen voran Erik Maria Bark, wurden mit einer außergewöhnlichen Tiefe erarbeitet, sodass es mir richtig Spaß gemacht hat, eine Schicht nach der anderen "abzutragen", um den Kern des jeweiligen Wesens zu erkunden. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei es zu kleineren Längen kam und auch leider am Schluss einige kleinere Fragen offen blieben. Jedenfalls hat dieses Buch mein Interesse geweckt und ich bin gespannt auf weitere Mordermittlungen mit Joona Linna. Der 2. Band der Reihe "Paganinis Fluch" ist bereits erschienen.

    Klappentext:
    Der kleine Christopher ist voller Bewunderung für Ernst Eckmann. Der sieht merkwürdig aus und hat keine Freunde, aber unglaubliche Fähigkeiten. Er ist ein Genie. Er kann unendlich kleine Skulpturen herstellen – das Tadj Mahal aus einem Sandkorn, ein Walross aus einem Zuckerkristall! Sein Traum: Eine Methode, diesen winzigen Skulpturen Leben einzuhauchen. Nahezu täglich kommt Chris in Eckmanns Galerie für die Kunst des Unmöglichen und bestaunt durch Mikroskope die Miniaturen. Eckmann verliebt sich in die Tänzerin Poppea, die Freundin von Chris’ Vater, die auf dem Platz vor der Galerie ihr Geld als lebende Statue verdient. Aber er ahnt, dass sie seine Liebe nie erwidern wird. So fertigt er wenigstens eine Skulptur von ihr an, für die sie ihm Modell steht. Chris ist begeistert von der fertigen Skulptur. Sie bewegt sich! Eckmann hat es geschafft. Oder hat Chris sich das alles nur eingebildet? Dann fehlt von Poppea plötzlich jede Spur. Und kurze Zeit später verschwindet auch noch Chris’ Vater. Spurlos. Ohne Erklärung. Chris ist allein auf der Welt und hat nur noch Mr Eckmann, der sich aufopfernd um ihn kümmert. Aber wie konnte der Vater gehen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen? Es vergehen Jahre, bis Chris auf die ungeheuerliche Erklärung dieses Rätsels stößt.



    Rezension:
    Christopher Mallan lebt zusammen mit seinem Vater Robert in einer Kleinstadt in England. Die Mutter hat die Familie bereits früh verlassen und Robert bringt durch seine Arbeiten als Maler sich und seinen kleinen Sohn durch. Doch der Männerhaushalt ist nicht ganz frauenlos. Poppea, eine Tänzerin, die sich als lebende Statur und Tanzlehrerin ihr Geld verdient, ist mit Robert liiert und hat auch den kleinen Christopher in ihr Herz geschlossen. Irgendwann, in nicht allzu naher Zukunft, könnte sie sich ein gemeinsames Kind mit Robert vorstellen, aber soweit ist es noch lange nicht.


    Doch nicht nur Christophers Vater ist in Poppea verliebt. Der missgestaltete Künstler Ernst Eckmann, der ganz wundervolle Miniaturskulpturen gestaltet, hat ebenfalls sein Herz an Poppea verloren. Diese jedoch kennt Eckmann nur vom Sehen, da beide im gleichen Viertel arbeiten, hat ihn aber als Mann nie zur Kenntnis genommen. Auch seine schüchternen Annäherungsversuche versteht sie nicht als solche, sondern eher als Freundschaftsbezeugungen.


    Poppea ist eher ein Freigeist, sodass sich Robert erst einmal keine Sorgen macht, als Poppea nach einem Streit verschwindet. Sie wollte sich einer Theatergruppe anschließen. Nachdem sie sich allerdings einige Tage nicht gemeldet hat, beginnt Robert nachzuforschen und muss feststellen, dass Poppea wie vom Erdboden verschwunden zu sein scheint. Doch so schnell gib Robert nicht auf. Unter einem Vorwand verschafft er sich Zutritt zum Atelier von Ernst Eckmann und macht dort eine ungeheuerliche Entdeckung ...


    Der kleine Christopher ist besorgt. Als er von der Schule nach Hause kam, war sein Vater nicht da - auch nach Stunden tauchte er nicht auf, obwohl seine Arbeitszeit bereits längst überschritten ist. Er macht sich auf die Suche nach ihm und durchstreift das Viertel, in dem er immer die Touristen portraitiert, doch erfolglos. Letztendlich landet er in der Galerie seines Freundes Eckmann und versucht ihm bei der Suche nach seinem Vater zu helfen - doch erfolglos. Auch die eingeschaltete Polizei und öffentliche Suchaufrufe bringen kein Ergebnis, Robert bleibt verschwunden. Um Christopher das Leben in Heimen zu ersparen, nimmt ihn Eckmann auf und wird zu seinem Vormund. Trotz des Verlustes entwickelt sich Christopher zu einem ganz ausgezeichneten Schüler und vorbildlichen Jungen, der jeden Mann mit Stolz erfüllt. Jahre später findet er in Eckmanns Atelier eine Glaskugel und seine ganze Welt bricht zusammen ...


    Ein wunderschönes Buch über Liebe und Verlust! Der Plot wurde sehr einfühlsam und detailliert ausgearbeitet, hier hatte ich allerdings immer die Probleme zu verwirklichen, dass das Buch in der heutigen Zeit spielt. Immer wieder hatte ich Szenen aus der Vergangenheit vor Augen, hier speziell aus dem letzten Jahrhundert. Die Figuren wurden sehr detailliert in Szene gesetzt, gerade Christopher und Eckmann weisen sehr viel Tiefe auf. Der Schreibstil war tiefgehend und anheimend, jedoch hatte ich, wie gesagt, immer wieder Probleme, mir den Zeitrahmen des Buches zu verwirklichen, in dem das Buch spielt.




    Der Autor:
    Alex Shearer begann seine Karriere als Schriftsteller als Drehbuchautor und hat großen Erfolg in diesem Bereich. In jüngerer Zeit hat er angefangen für Kinder zu schreiben. Alex Shearers Roman "The Speed of the Dark" (dt. Das Mädchen in der Glaskugel) war für den Guardian Fiction Prize 2002 nominiert.


    Alex Shearer lebt mit seiner Familie in Somerset. Er hat mehr als ein Dutzend Bücher für Erwachsene und Kinder, sowie zahlreiche erfolgreiche Fernsehserien, Filmen und Bühnen- und Hörspiele geschrieben. Er hatte über 30 verschiedene Jobs gehabt, und hat nie den Versuch aufgegeben, Gitarre zu spielen.

    Rory Hennessy ist 13 und lebt mit seiner Mutter und seiner 9-jährigen Schwester Bridget in Manhattan, New York. Der Vater hat die Familie vor vielen Jahren verlassen, sodass sich die Familie allein durchschlagen muss. Rorys Mutter geht den ganzen Tag arbeiten, sogar an den Wochenenden muss sie das teilweise tun und dennoch ist anscheinend nie genügend Geld im Haus, ein immer wiederkehrendes Streitthema in der Familie. Dieses Jahr ist es besonders schlimm, sodass Bridget nicht, wie gewöhnlich, die Ferien über in ein Ferienlager fahren kann, sondern Rory sich um seine kleine Schwester kümmern muss. Rory ist natürlich nicht begeistert, doch er weiß, dass die Familie zusammen halten muss.


    Bridgets 9. Geburtstag soll dennoch etwas besonderes sein. Ihre Mutter engagiert den Zauberer Hex, dessen Tricks Rory jedoch schnell durchschaut. Er mag Zauberer nicht, da für ihn die Zauberkunststücke immer nur billige Illusionen sind und er sie jedes Mal durchschaut. Auch diesmal durchschaut Rory alle Tricks. Als er jedoch als Freiwilliger für ein Kunststück ausgesucht wird, gelingt dem Magier das, was noch nie jemanden gelungen ist. Er vollbringt einen Trick, den Rory nicht durchschauen kann. Rory ist anfänglich verwirrt, dann kommt er jedoch zu der Erkenntnis, dass es sich um eine sehr gelungene Illusion gehandelt hat. Irgendetwas hat sich jedoch in Rory verändert, das bemerkt er spätestens, als er sieht, wie ein Wasserspeier eine Taube verspeist. Es fällt ihm immer schwerer, an Halluzinationen zu glauben, als er eine Küchenschabe auf einer Ratte reiten sieht. Als sich diese später als Fritz M´Garoth mit seiner Reitratte Clarence vorstellt, weiß Rory, dass er sich unbedingt mit diesem Zauberer in Verbindung setzen muss, um herauszufinden, was genau passiert ist.


    Zusammen mit seiner Schwester Bridget macht er sich auf die Suche nach Hex, doch ihn zu finden ist gar nicht so einfach. Stattdessen sieht er plötzlich Indianer in der Stadt und begegnet allerhand skurrilen Gestalten und auch seine Schwester scheint diese Wesen sehen zu können. Als er Hex endlich ausfindig machen kann, erzählt dieser ihm etwas Unglaubliches. Es gibt eine Welt hinter dieser Welt, durch nur ein "Licht" kann diese sehen und mit Hilfe dieses "Lichts" ist es auch möglich, dass normale Menschen diese andere Welt sehen. Rory ist ein solches "Licht" und mit seiner Hilfe kann Bridget die Welt hinter der realen Welt sehen und ist bezaubert. Doch in dieser anderen Welt ist alles anders. In ihr regieren Götter. Für jede Gelegenheit gibt es einen Gott, es gibt einen Gott-Bürgermeister und einen Rat der 12 (Götter), die über die Stadt regieren. Doch diese Regierung ist nicht unumstritten - die Rasselwache hat es sich zum Ziel gemacht, die Fehler im System aufzuzeigen. Bei der Rasselwache handelt es sich um 5 Götterkinder, die selbst zwar unsterblich sind, jedoch nie Götter sein werden. Hex hat Rory von der Vertreibung der Munsee-Indianer berichtet und dass es die Aufgabe des "Lichts" ist, diese zu befreien. Rory zögert erst, muss aber einsehen, dass seine Familie in Gefahr ist, solange er seine Aufgabe nicht erfüllt hat. Zusammen mit Bridget, Hex, der Rasselwache und dem letzen freien Munsee Wampage macht er sich auf in das Abenteuer, die Munsee aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Doch Verrat lauert überall, sogar in den eigenen Reihen ...


    Was für eine bezaubernde Geschichte! Der Plot ist ganz wundervoll und phantastisch ausgearbeitet, überall wimmelt es von historischen Persönlichkeiten in Geister- und Götterform und auch den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und einfach zu lesen. An einigen Stellen hätte ich mir allerdings etwas mehr Action gewünscht. Die Figuren wurden sehr detailliert und facettenreich in Szene gesetzt, sodass ich zwischendurch immer wieder mit mir ins Hadern kam, wer auf welcher Seite steht. Auf jeden Fall handelt es sich hier um einen interessanten Auftakt zur Gods-of-Manhattan-Trilogie und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band "Die Verschwörung".

    Klappentext:
    Jessica möchte einen günstigen Gebrauchtwagen kaufen. Als sie mit dem Besitzer alleine in dessen Wohnung ist, fällt er über sie her und vergewaltigt sie. Jessica will nur eines: Rache. Deshalb entführt sie den Mistkerl in die einsame Wildnis. Sie will ihn erschießen, er soll sterben. Aber die beiden befinden sich an einem bösen Ort. Die inzüchtigen Einwohner des Städtchens Hopkins Bend hüten seit Generationen ein grauenvolles Geheimnis - und Jessica kommt ihnen für ihre perversen Spiele gerade recht. Dieser Roman ist ein Albtraum in einem Albtraum in einem Albtraum.



    Rezension:
    Jessica Sloan will von Hoke Mitchell ein Auto kaufen, einen echten Klassiker. Alles scheint in Ordnung zu sein, doch als sie in sein Haus geht, um das Geschäftliche zu besiegeln, fällt er über sie her und vergewaltigt sie. Zum Schluss teilt er ihr noch mit, dass er ihr das Auto nicht verkaufen wird. Jessica steht wie neben sich, sie fährt nach Hause und holt sich ihre Waffe, die ihr Vater ihr zu ihrem 18. Geburtstag geschenkt hat. Dann fährt sie wieder zu Hoke, kidnappt ihn und zwingt ihn, in den Kofferraum seines Autos zu steigen. Sie fährt mit ihm raus aus Nashville in ein Waldgebiet um den Ort Hopkins Bend um ihn zu töten. Doch so weit kommt es nicht, denn bevor sie abdrücken kann, wird ihr im Wald aufgelauert. Es beginnt ein Wettlauf auf Leben und Tod ...


    Pete Miller und Megan Phillips sind ein junges Paar auf dem Weg zu einem Musikfestival. Doch unterwegs geht ihnen das Benzin aus, sodass sie in der Kleinstadt Hopkins Bend Halt machen, um zu tanken. Pete geht in den kleinen Tankstellenkiosk und wird zusammengeschlagen, vergewaltigt und entführt. Megan bemerkt zuerst nichts davon, da sie vollkommen in ein Buch vertieft ist, doch als sie nachsehen will, muss sie feststellen, dass der Kiosk geschlossen ist. Sie sieht, wie Pete durch die Hintertür in einen Lieferwagen verladen wird und dieser mit ihm die Stadt verlässt. Auf sich allein gestellt macht sie sich auf die Suche nach ihm, nicht wissend, dass in dieser Stadt alles anders ist als anderswo. Als sie den örtlichen Sheriff Rich DeMars um Hilfe bittet, bezichtigt er sie des Mordes und sperrt sie ein, nur um sie später in einen Stripclub mit angeschlossenem Bordell zu verkaufen. Pete wird derweil von einer ortsansässigen Sippe gefangen gehalten und lernt seine Mitgefangene Justine kennen, die bereits länger in ihrer Gefangenschaft aushaart.


    Abigail Maynard ist die zweite von drei Töchtern der Maynard-Sippe. Sie ist in Hopkins Bend geboren und aufgewachsen und dennoch unterscheidet sie sich grundlegend von allen anderen, denn mit ihren 20 Jahren hat sie noch immer kein Kind zur Welt gebracht - eine Unmöglichkeit in ihrer inzestverseuchten Familie. Ihre ältere Schwester Ruth hat immerhin 8 Kinder geboren, bevor sie starb und ihre 15-jährige Schwester Laura ist schon mit ihrem 3. Kind schwanger. Nur Abigail selbst war es bisher nicht vergönnt, Leben in sich zu tragen, egal von wem, nicht einmal ihr Cousin, der es bisher geschafft hat, alle Frauen ihrer Sippe zu schwängern, hatte bei ihr Erfolg. Derweil beschäftigt sich Abigail lieber mit dem Opfer für das große Sommerfest - Michelle Runyon, einer jungen Frau aus Philadelphia. Auch sie kam nach Hopkins Bend - wurde hier allerdings recht schnell von der Maynard-Sippe gefangen.


    Alle Einwohner von Hopkins Bend arbeiten fieberhaft darauf hin, dass das große Sommerfest, dass am kommenden Wochenende stattfinden soll, reibungslos über die Bühne geht. Das in diesem Jahr so viele Opfergaben nach Hopkins Bend kommen und ihnen förmlich in ihre Vorratskammern fallen, scheint ein echter Glücksfall zu sein. Doch nicht jede Opfergabe ist bereit, so ohne weiteres ihr Leben zu lassen ...


    Was für ein verkommenes Buch! In der Tat macht der Name dem Buch alle Ehre, von Inzest über sexuelle Gewalt bis Kannibalismus, fast jede noch so verkommene Vorstellung wird bedient. Der Plot ist sehr detailliert und schonungslos erarbeitet, den Schreibstil kann man unbedenklich als verkommen bezeichnen, angesichts der Tatsache, dass das Buch einige deftige Beschreibungen beinhaltet. Allerdings muss ich gestehen, so gut mir das Buch und vor allem auch der Plot gefallen hat, es fehlte für mich immer noch ein Stück dieses Gänsehautfeelings, das sich einfach nicht einstellen wollte, obwohl das Buch mit einigen Tabus bricht. Die Protagonisten sind sehr einzigartig gestaltet. Besonders interessant fand ich, dass sich diese während des Buches, das in einer kleinen Stadt spielt, nicht begegnen, sondern jeder alleine gegen die jeweilige Gefahr ankämpfen muss.




    Der Autor:
    Bryan Smith lebt in Tennessee/USA. Er ist Autor zahlreicher Horrorromane. Er schreibt mit einer explosiven Kraft. In Rekordzeit hat er sich an die Seite von Richard Laymon, Edward Lee und Jack Ketchum gekämpft, in die Riege der Kultautoren brutaler Trhiller.

    Nur 3 Tage sind vergangen, seit Zoey mit dem Meisterpoeten der Vampyre Loren Blake geschlafen hat, er eine Prägung mit ihr eingegangen ist und ermordet wurde. Zu allem Überfluss wurde sie auch noch von ihrem Freund Erik erwischt, während sie mir Loren zu Gange war. Dieser hielt aus gekränkter Eitelkeit natürlich mit seiner Beobachtung nicht hinterm Berg, sodass umgehend Zoeys Freunde wussten, was geschehen war. Als auch noch die vermeintlich tote Stevie Rae bei einer Zeremonie eine Wandlung zu einer neuen Art von Vampyr durchmacht, hat Zoey endgültig das Vertrauen ihrer Freunde verspielt, denn nur sie und Aphrodite wussten, dass Stevie Rae noch am Leben ist. Nun steht Zoey ziemlich alleine da, denn sowohl Stevie Rae, als auch Aphrodite sind aus dem House of Night geflogen und ihre Freunde sind so enttäuscht von Zoeys mangelndem Vertrauen in sie, dass sie nicht mehr mit ihr sprechen. Erik hat seine Wandlung zum vollwertigen Vampyr durchgemacht und hat das House of Night, wie es Tradition ist, verlassen.


    Als jedoch ein neuer Schüler namens Stark im House of Night erscheint, ist Zoey erst einmal abgelenkt, denn dieser Junge, den sie noch nie zuvor gesehen hat, übt eine starke Anziehungskraft auf sie aus. Doch damit nicht genug, Aphrodite, die zwischenzeitlich ins House of Night zurückgekehrt ist, hatte zwei Visionen bezüglich Zoeys Zukunft und in beiden stirbt sie. Zoey muss nun alles daran setzen, diesen Visionen entgegen zu wirken, denn noch ist die Zukunft veränderbar.


    Überraschend kehrt hoher Besuch ins House of Night ein. Shekinah, die Hohepriesterin aller Vampyre ist gekommen, um nach dem Rechten zu sehen, da sie vieles vernommen hat, unter anderem die Kriegserklärung an die Menschen, die Neferet ausgesprochen hat. Auch Zoey will sie kennen lernen, da es vor ihr noch nie einen Jungvampyr gab, der mit solchen Gaben wie sie gesegnet war. Zoey findet in Shekinah eine Priesterin, die voll und ganz nach den Regeln der Göttin Nyx lebt und hat das Gefühl, ihr vertrauen zu können. Zusammen arbeiten sie einen Plan aus, wie eine Annäherung zwischen Mensch und Vampyr möglich ist. Doch Neferet, anscheinend ihrer Stellung im House of Night beraubt, schmiedet eigene Pläne, um ein für alle Mal mit Zoey abzurechnen ...


    Nachdem mich der 3. Band "Erwählt" geradezu berauscht zurück gelassen hat, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mich auch diesem Band widme. In diesem Band habe ich den Eindruck, dass Zoey und ihre Mitstreiter deutlich erwachsener geworden und allesamt einen großen Schritt in Richtung vollwertigem Vampyr gegangen sind. Den Plot fand ich sehr schön und nicht unbedingt vorhersehbar ausgearbeitet, gerade die Ränkeschmiederein von Neferet haben es mir in diesem Band besonders angetan. Der Schreibstil war auch in diesem Band wieder einfach und angenehm zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Voller Vorfreude sehe ich nun dem 5. Band "Gejagt" entgegen, der sich zum Glück bereits auf meinem SuB befindet.

    John Wayne Cleaver ist 15 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter, deren eineiiger Zwillingsschwester Magaret und seiner Schwester Lauren Bacall Cleaver in Clayton Country. Sein Vater Sam hat die Familie früh verlassen. Familie Cleaver arbeitet in einem eher ungewöhnlichen Berufsfeld: Sie haben ein Bestattungsunternehmen, in dem alle Familiemitglieder tätig sind. John selbst geht zwar noch zu Schule, jedoch verbringt er seine gesamte Freizeit am liebsten bei den Toten und hilft bei deren Einbalsamierung. Auf den ersten Blick ist John ein ganz normaler Teenager mit einer etwas morbiden Faszination für Serienmörder, doch dieser Eindruck täuscht gewaltig, denn John ist ein Soziopath und er weiß, dass in ihm ein Serienkiller lauert. Die Anzeichen dafür lauern bereits in seinem Namen: John Wayne Cleaver = John Wayne [Gacy] (tötete in Chicago 33 Menschen), Cleaver (Hackmesser) und auf Grund seines Vaters = Son of Sam (Serienmörder in New York).


    Mit Hilfe seines Therapeuten Dr. Ben Neblin versucht er, die düstere Seite in sich in Schach zu halten, doch die morbiden und gewalttätigen Gedanken kehren immer wieder in sein Bewusstsein zurück. Noch halten seine Abwehrmechanismen, doch die Frage ist, wie lange noch? Eines nachts dann wird der Mechaniker Jeb Jolley brutal ermordet. Ihm wurden die Eingeweide herausgerissen, bei der Autopsie wird später festgestellt, dass eine Niere fehlt. John ist natürlich sofort fasziniert, zumal in der Kleinstadt, in der er lebt, sonst nicht wirklich was passiert. Mit seinem Freund Maxwell versucht er die Beweggründe des Mörders zu ergründen, doch seine Faszination teilt niemand wirklich mit ihm. Etwa einen Monat später wird ein Farmer tot aufgefunden, auch er wurde ermordet und ihm wurde ein Arm abgerissen, der verschollen bleibt. Nunmehr ist sich John fast sicher, dass hier ein Serienkiller am Werk ist und auch die Medien werden auf den Fall aufmerksam. Allen voran der Reporter Ted Rask leitet die Berichterstattung um die Taten des Killers und dieser scheint tatsächlich auf eine heiße Spur gestoßen zu sein. Diese kündigt er noch in einem Beitrag an, doch bevor er seine Spur öffentlich machen kann, wird auch er ermordet aufgefunden - ihm wurde ein Bein abgerissen.


    John weiß nun, dass er all seine selbstauferlegten Regeln aufgeben muss und dem Monster in seinem Inneren, dass er Mr. Monster nennt, mehr Freiheit geben muss, um herauszufinden, wer der Täter ist. Die Gefahr ist groß, dass Mr. Monster anschließend nicht mehr bereit ist, sich durch Regeln wegsperren zu lassen, doch John bleibt kaum eine Wahl, denn der Mörder schlägt in immer kürzeren Abständen zu. Bereits nach kurzer Zeit hat er einen ersten Verdacht, wer hinter den Morden stecken könnte, doch dann wird er Zeuge einer weiteren Tat und kann kaum glauben, wer wirklich hinter dieser bestialischen Mordserie steckt ...


    Was für ein skurriler Thriller! Der Plot des Buches wurde interessant und mit unerwarteten Wendungen erarbeitet und auch den Schreibstil empfand ich als sehr ansprechend. Die Figuren, allen voran Protagonist John Wayne Cleaver, wurden sehr detailliert und facettenreich in Szene gesetzt. Gerade bei John hat mir diese innere Zerrissenheit, zum Einen möchte er ein ganz normaler Mensch sein, zum Anderen weiß er, dass ein Serienkiller und Soziopath in ihm steckt, gefallen. Alles in allem ein guter Auftakt zu einer interessanten Buchreihe um einen minderjähren Soziopathen der für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt. Auf den 2. Band der Reihe "Mr. Monster" bin ich durchaus gespannt.

    Klappentext:
    Die brutale Ermordung eines Polizisten in einem Nachtclub führt Eve Dallas in die gefährlichen Abgründe New Yorks. Was hat der Mann bei seinem Undercover-Einsatz herausgefunden, dass er sterben musste? Als ein weiterer Kollege tot aufgefunden wird, entdeckt Eve eine Spur, die zu dem König der Unterwelt, Max Ricker, führt. Ricker schreckt vor nichts zurück, doch ist er größenwahnsinnig genug, es mit der gesamten Polizei New Yorks aufzunehmen? Eve vermutet einen ganz anderen Drahtzieher hinter den Morden, der jetzt anscheinend sie selbst ins Visier genommen hat. Oder gilt seine eiskalte Blutspur einem anderen – ihrem Ehemann Roarke, dem der Nachtclub gehört?


    Rezension:
    Der Frühling 2059 in New York hat es mörderisch in sich. Eve Dallas wird in ein luxuriöses Striplokal namens Purgatorium gerufen. In diesem befindet sich die übel zugerichtete Leiche von Taj Kohli, einem Detektiv des Drogendezernates des hundertachtundzwanzigsten Reviere. Schnell wird klar, dass Kohli dort als Teilzeit-Theker gearbeitet hat, um das Familieneinkommen aufzubessern. Alles sieht nach einem Raubmord aus, doch Eve, die die Ermittlungen leitet, hat hier von Anfang an ihre Zweifel, zu methodisch ging der Mörder vor. Nur als wenig überraschend stellt sich heraus, dass dieses Lokal ausgerechnet ihrem Ehemann Roarke gehört, wie so ziemlich alles in New York. Verwundert stellt Eve jedoch fest, dass Rue MacLean, die Geschäftsführerin des Purgatorium nicht wusste, dass ihr Theker Polizist ist. Warum hat Kohli seinen Beruf verschwiegen? Bei der Überprüfung seiner Finanzen stößt Eve auf Geld, das er eigentlich nicht haben dürfte, es ist zuviel, um es als Cop ehrlich verdient zu haben. Wurde Taj Kohli bestochen und wenn ja, von wem?


    Eve erfährt von Seiten ihres Teams und aller Kollegen große Unterstützung bei den Ermittlungen, denn es wurde einer von ihnen ermordet, einer aus ihrer "Familie". Lediglich Captain Roth vom einhundertachtundzwanzigsten Revier würde die Ermittlungen lieber selbst leiten, immerhin war Kohli einer ihrer Männer. Als sich die Fronten zwischen Eve und Roth verhärten, gelingt es lediglich Sergeant Clooney zwischen den Streithähnen zu vermitteln. Clooney selbst ist auf dem hundertachtundzwanzigsten Revier für psychologischen Beistand zuständig.


    Im Laufe ihrer Ermittlungen stößt Eve auf keinerlei Feinde Kohlis, was für einen Cop eher ungewöhnlich ist. Er machte seine Arbeit nach Vorschrift, war jedoch nicht immer mit ganzem Herzen dabei, dafür hatte er ein gutes Auge für Details. Eve stößt auf einen zurückliegenden Fall, an dem er beteiligt war. Der Gangster Max Ricker wurde wegen Drogenhandels und anderer Delikte verfolgt, musste jedoch auf Grund einiger Verfahrensfehler und verschwundener Beweise wieder auf freien Fuss gesetzt werden. Liegt hier ein Motiv für die Ermordung Kohlis begraben und hat womöglich Max Ricker Kohli bestochen? Als auch noch Don Webster von der Dienstaufsicht an Eve herantritt und sie auffordert, die Ermittlungen, ohne große Wellen zu schlagen, schnell abzuschließen, weiß sie, das sie auf der richtigen Spur ist. Als Eve Lieutenant Mills und Detektive Martinez vom hundertachtundzwanzigsten Revier kennen lernt, weiß sie sofort, dass dort einiges im Argen liegt. Und tatsächlich, wenig später wird Mills aufgefunden, ermordet. Ohne Zweifel war es der gleiche Täter und bei der Überprüfung seiner Finanzen erhärtet sich der Verdacht, dass auch Mills Bestechungsgelder angenommen hat. Hat der Mörder auf korrupte Cops abgesehen? Und wer ist der nächste auf seiner Liste?


    Der 11. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt kurze Zeit nach dem Ende des 10. Bandes "Spiel mit dem Mörder". Nach wie vor übt diese Reihe eine ausgesprochen starke Sucht-Reaktion bei mir aus. Wie bereits in den ersten 10 Bänden sind auch hier die Protagonisten wieder sehr detailliert und einzigartig dargestellt. Besonders faszinierend fand ich die typischen Kommunikationsprobleme zwischen Mann und Frau, hier der göttliche Roarke und die taffe Eve, die zu einem ernsthaften Ehekrach führten. Der Schreibstil vermochte mich auch in diesem Band wieder zu fesseln, zumal sich das Buch förmlich wie von selbst las. Leider stand für mich der Täter relativ schnell fest, ich mag es eigentlich lieber, wenn mich die Autorin fast bis zum Ende zappeln lässt. Dennoch freue ich mich bereits jetzt auf den nächsten Band "Symphonie des Todes", der sich zum Glück bereits in meinem Besitz befindet.

    Christine Pfann ist psychisch krank, doch nicht krank genug, um nicht arbeiten gehen zu können. Zumindest hat es ihr so ihre Therapeutin für das Arbeitsamt bescheinigt. Das war vor zwei Jahren, doch immer mehr Frust und Wut über die Leute, die sie einfach respektlos behandeln, hat sich in Christine Pfann aufgestaut. Bei einem Blick in den Spiegel erscheint ihr die Lösung: Nemesis, die Rachegöttin. Mit ihr zusammen sowie einem "Lexikon merkwürdiger Todesarten" schmiedet Christine Pläne, wie sie sich ein für alle mal an ihren Widersachern rächen kann. Von vorne herein steht fest, das Beste bleibt bis zum Schluss: ihr Ex-Mann Thoralf.


    Christines erstes Opfer wird die unfreundliche Oberschwester Ursel. Ihr selbst geschieht nichts, Christine lässt ihre Wut lieber an deren Auto aus. Sie wird das einzige Opfer sein, das nicht körperlich geschädigt wird. Doch es gibt ja noch so viele andere ... Leider schafft es Christine nicht, während ihrer Planungsphase, alle aufzuspüren. Diese boshafte und karrieregeile ehemalige Kollegin ist einfach verzogen, ohne dass Christine wüsste wohin. Sie selbst kann keine Nachforschungen anstellen, es wäre zu auffällig, wenn der gesuchten anschließend etwas passieren würde. Mit dieser Aufgabe betraut sie das Detektivbüro Löwe.


    Im Detektivbüro Löwe ist derweil von Auftragsflaute keine Spur. Zum einen gibt es Paul Freiberger, dem Gegenstände aus seinem Keller gestohlen wurden. Nicht schlimm genug, dass dieser in der Vergangenheit eine immer wieder aufgewärmte Affäre mit Doreen hatte, nein, jetzt ist er auch noch Klient und anscheinend, sehr zu Norberts Leidwesen, wieder mit offenen Armen von Doreen aufgenommen worden. Auch Lothar Rosmann hat mit der Liebe so seine Probleme bzw. er zweifelt ernsthaft an der Treue seiner Ehefrau. Diese soll durch die Detektive beschattet werden und nach Möglichkeit, der Untreue überführt und jetzt noch die Adressenermittlung der ehemaligen Arbeitskollegin von Christine Pfann. Die beiden Detektive haben alle Hände voll zu tun.


    Während dessen macht sich Christine an die Bestrafung ihrer nächsten Opfer. Als nächstes kommt die Nachbarin Gerlind Erbstedt. Diese sorgt mit ihrer penetranten Art immer für Unmut im Haus - eine kleine Vergiftung kann hier nicht schaden. Anschließend rechnet Christine mit Andrea Kaufung, ihrer ehemaligen Therapeutin ab. Doch leider verstirbt diese etwas zu schnell, ein Fehler, der zukünftig zu vermeiden ist. Mit Angela Friedrich, ihrer Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt, lässt sie sich deutlich mehr Zeit, doch auch sie ist nicht die letzte auf der langen Liste Christines der noch zu strafenden Menschen, die ihr Unrecht getan haben ...



    Die Täter werden immer schlimmer! Diesen Eindruck habe ich zumindest, wenn ich die Krimi-Reihe um Doreen Graichen und Norbert Löwe Revue passieren lasse. Hier haben wir es mit einem besonders ausgefeilten Exemplar einer Psychopathin zu tun. Sie kennt keinerlei Gnade, wenn es um die Bestrafung der Opfer geht. Doch auch die Situation der Detektive miteinander spitzt sich zu, da Norbert Doreen nach wie vor liebt, diese sich jedoch mehr und mehr eine Zukunft mit Paul Freiberger aufbaut. Der Plot wurde sehr detailreich und informativ gestaltet - ich persönlich wusste gar nicht, was es alles für Folterarten gibt. Der Schreibstil ist sehr ruhig gehalten, wobei hier Geschichte aus der Sicht Norberts (melancholisch-ruhig) und aus der Sicht der Christine (psychotisch-ruhig) erzählt wird. Mit diesem Band endet vorläufig die Reihe um Doreen Graichen und Norbert Löwe. Ich hoffe jedoch, auf einen weiteren Band, da ich unbedingt wissen MUSS, wie es mit den beiden Privatdetektiven privat weiter geht.

    Klappentext:
    Aus Keiras und Adrians Begegnung ist Liebe geworden, aus ihren Forschungen über den Ursprung der Welt ein verhängnisvolles Chaos. Als Keira in den Gewässern des chinesischen Gelben Flusses verunglückt, ist für Adrian alles verloren. Monate später sind die körperlichen Wunden zwar geheilt, doch der seelische Schmerz bleibt – bis Adrian ein Foto erhält, das Hinweise darauf gibt, dass die Frau, die er liebt, den tragischen Autounfall überlebt haben könnte.


    Voller Hoffnung macht sich Adrian auf die Suche nach Keira und den fehlenden Teilen des rätselhaften Anhängers, der das Mysterium unserer Herkunft preisgeben soll. Doch die finsteren Mächte, die im Hintergrund die Fäden ziehen, sind felsenfest entschlossen, jeden zu beseitigen, der das Geheimnis lüften will. Und so muss sich Adrian zwischen seiner Liebe und der Wahrheit entscheiden ...



    Rezension:
    Adrian ist am Boden zerstört - bei einem Mordanschlag in China ist er nur knapp dem Tod entkommen, Keira konnte sich allerdings nicht mehr aus dem Auto im Fluss befreien. Seit nunmehr drei Monaten lebt er bei seiner Mutter auf einer Insel und versucht noch immer Keiras Tod zu verarbeiten. Erst jetzt, wo er sie verloren hat, weiß er, was sie ihm wirklich bedeutet. Dann bekommt er eines Tages ein Paket aus China - es beinhaltet einige Sachen, die er nicht mitgenommen hat. Unter anderem sind Fotos dabei und auf einem dieser Fotos ist Keira - aber sie hat eine Narbe auf der Stirn. Adrain weiß, dass dieses Foto erst nach dem Unfall gemacht worden sein kann, also könnte Kaira noch am Leben sein. Jetzt gibt es kein Halten mehr, Adrian macht sich umgehend auf den Weg nach China - und kommt doch nicht dort an. Noch im Flugzeug bricht er mit einer Lungenentzündung zusammen. Er hat nur überlebt, weil der Pilot umgedreht ist. Nach einigen Tagen im Krankenhaus, erlangt er wieder das Bewusstsein. Seine Mutter und Tante kümmern sich aufopferungsvoll um ihn, doch Adrian weiß, er muss nach China und Keira suchen. Mit Hilfe seines Freundes Walter gelingt ihm die Flucht aus dem Krankenhaus.


    Umgehend macht sich Adrian auf den Weg nach China um Keira endlich wieder zu sehen. Er muss jedoch feststellen, dass diese seit 3 Monaten im Gefängnis ist, denn sie hatte keinen Pass bei sich, der ja auf dem Grund des Flusses liegt und war demnach illegal im Land. Adrian setzt alle ihm möglichen Hebel in Bewegung, um Keira aus dem Gefängnis zu bekommen - er bedrängt sogar einen Richter, was ihn selbst in ebenjenes Gefängnis bringt. Tatsächlich werden beide jedoch am nächsten Tag entlassen, doch an statt zur Ruhe zu kommen, geht die Jagd nach den Artefakten weiter, die sie weiterhin immer wieder in alle Teile der Welt führt ...



    Die Geschichte um die Entstehung der Menschheit sowie die Liebe zwischen Adrian und Keira geht weiter. Auch in diesem Band führt der Autor den Leser wieder in die unterschiedlichsten Regionen der Welt, immer auf der Jagd nach den Artefakten, die ein Geheimnis in sich bürgen und verfolgt von einem unsichtbaren Gegner. Das Buch wird aus Sicht Adrians geschrieben, wobei ich mich damit nicht wirklich anfreunden konnte. Gerade auf Grund nur dieser einen Sicht, fand ich, dass die anderen Charaktere teilweise doch echt zu kurz gekommen sind. Auch in diesem Band war der Schreibstil wieder durchaus spannend, aber auf Grund der ständig wechselnden Handlungsorte hatte ich zwischendurch echt Mühe, mich geografisch noch zurecht zu finden. Alles in allem kann ich sagen, dass das Buch durchaus lesbar ist, mich jedoch nicht vollständig überzeugen konnte.

    Regina und Manfred Rabicht sind ein ganz normales Ehepaar, das in Dresden lebt. Die Beiden sind bereits seit einigen Jahren verheiratet, sie ist Hausfrau und schaut nach getaner Hausarbeit am liebsten Talkshows, er ist Hausmeister in einer Schule. Regina ist zufrieden mit ihrem Leben, doch in Manfred brodelt es. Seine Frau lässt sich immer mehr gehen und überhaupt hätte sie nicht sein Niveau. Kinder haben die beiden keine, dafür hat Regina eine Schwester, die sich nach deren Scheidung von ihrem Ehemann immer gerne lang und breit bei ihrer Schwester ausheult. Spätestens in solchen Situationen ergreift Manfred gerne die Flucht.


    Eines Abends sehen die beiden beim täglichen Abendessen vor dem Fernseher in den Nachrichten einen Bericht über den belgischen Kinderschänder und Mörder Marc Dutroux. Regina ist von dem Mann nur angewidert und auch Manfred kann nicht verstehen, wie jemand sexuelles Interesse an Kindern haben kann und vor allem, wie man so blöd sein könne, sich erwischen zu lassen - ihm würde so etwas nicht passieren. Vor kurzem ist der Nachtbar der Rabichts verstorben - sein Haus steht leer, da es keine Erben gab. Manfred kümmert sich ein bisschen um das Grundstück und als er einen Rundgang durch das Haus macht, um nach dem Rechten zu sehen, fällt ihm der Kohlenkeller ins Auge. Dieser ist fensterlos und nur ca. 3 x 4 m in den Ausmaßen. Könnte man diesen Raum nicht für seine eigenen Zwecken nutzen? Erben des Hauses gibt es ja keine und bis sich der Staat um die Versteigerung gekümmert hat ... und war es nicht schon immer sein Traum, eine 15 - 16jährige in die Kunst der Liebe einzuführen? Nach und nach nimmt sein Plan Gestalt an und er richtet den Kohlenkeller als "Gästezimmer" für sein Mädchen her. Als alles fertig ist, begibt er sich auf die Jagd - und findet die 16-jährige Helene Reimann, die sein "Gast" sein darf.


    Während dessen sieht es in der Detektei von Norbert Löwe und Doreen Graichen gar nicht gut aus. Die Aufträge sind alle abgearbeitet und neue nicht in Sicht. Wenn das so weiter geht, bleibt die Schließung der Detektei nicht aus. Dann taucht tatsächlich ein neuer Klient auf, Herr Lamm. Dieser hegt Zweifel an der Vaterschaft seiner Tochter, die Detektive sollen genetisches Material für einen Vaterschaftstest besorgen. Ein Auftrag der schnell erledigt ist. Auf Grund der Auftragsflaute beschließen die beiden, eine Woche Urlaub zu machen, Planung und Organisation übernimmt Norbert. Dann taucht auch noch Norberts Sohn Nils bei seinem Vater auf uns möchte von diesem mehr unterhalt - das Studium und die damit verbundenen Kosten fressen seinen Unterhalt förmlich auf. Norbert jedoch gerät ins Grübeln, nicht zuletzt durch seinen Klienten Lamm. Auch sein Sohn sieht ihm nicht sonderlich ähnlich, eigentlich haben sie gar nichts gemein. Könnte an seinem Verdacht was dran sein?


    Um den Alltag endlich einmal hinter sich zu lassen, reisen Norbert und Doreen eine Woche nach Dresden. Norbert fährt das volle Programm aus, ein tolles Hotel, wunderschöne Ausflüge - er macht einfach alles, um Doreen zu bezaubern, denn noch immer hegt er starke Gefühle für sie. Doch dann liest er in der Zeitung, dass ein junges Mädchen vermisst wird - es ist Helene Reimann. Noch ahnen die Detektive nicht, dass der Täter ganz nah ist ...


    Was für ein überaus perfides Buch über die Gedankenwelt eines Entführers! Die Geschichte ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt, wobei sich einer ausschließlich mit dem Täter befasst, wie dieser auf die Idee der Entführung kommt und nach und nach immer weiter zur Ausführung schreitet. Leider treffen in diesem Buch die Handlungsstränge erst recht spät aufeinander, sodass das Showdown um einiges hinausgezögert wurde. Der Schreibstil ist unheimlich detailliert und realistisch gehalten und auch die Protagonisten weisen wieder eine erstaunliche Tiefe aus. Immer wieder verwundert war ich, wie es die Autorin schaffte, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Detektive, aber auch des Opfers und des Täters einzufühlen. Mit großer Freude sehe ich dem 5. Band dieser Reihe "Rachegöttin" entgegen.

    Es ist fast Frühling im Jahr 2059. Eve Dallas und ihr Ehemann Roarke haben sich von den Strapazen ihres letzten Abenteuers gut erholt und ihr "normales" Leben wieder aufgenommen, sprich - Eve jagt nach wie vor jeden Tag Verbrecher und Roarke kümmert sich um sein Imperium, kauft und verkauft kleine Planeten, wie Eve immer so schön sagt. Natürlich sind mit der Hochzeit mit Roarke auch einige repräsentative Pflichten für Eve hinzugekommen, sodass sie sich gezwungen sieht, sich zum ersten Mal in ihrem Leben ein Theaterstück anzusehen. Selbstverständlich gehört das Gebäude Roarke und auch die Inszenierung des Stückes wurde von ihm finanziert. Doch Eve, die es geschafft hat, an diesem Tag eine Stunde nach einem Mord bereits ein Geständnis des Täter zu haben, ist guter Laune und in der Tat fesselt sie das Stück immer mehr, sodass sie sich mit Mutmaßungen nicht zurück halten kann, wer der Mörder ist. Doch Roarke schweigt eisern und gibt nichts preis. Als es zum Finale auf der Bühne kommt, wo eine Frau ihren untreuen Ehemann ermordet, geschieht das Unfassbare! Die Requisite ist ein echtes Messer und das vermeintliche Opfer stirbt tatsächlich. Eve wusste instinktiv, dass mit diesem Messer etwas nicht stimmt, konnte jedoch den Tod des Schauspielers nicht verhindern.


    Eve übernimmt umgehend die Ermittlungen, noch bevor das Theater überhaupt geräumt ist. Doch ihre Suche nach einem Täter und einem Motiv gestaltet sich schwierig: Richard Draco, das vermeintliche und tatsächliche Opfer war allseits verhasst und wurde abgelehnt. So gut wie jeder hatte ein Motiv, ihm etwas anzutun. Areena Mansfield, die die weibliche Hauptrolle spielte und dadurch auch im wirklichen Leben zur Mörderin wurde, hatte mit Richard Draco bereits in ihrer Vergangenheit zu tun; Carly Landsdowne, welche eine Nebenrolle spielt, wurde von Draco vor der ganzen Crew abserviert und lächerlich gemacht; Michael Proctor war die Zweibesetzung für die Hauptrolle; Kennith Stiles kannte das Opfer seit Jahren und arbeitete immer wieder mit dem genialen, wenn auch privat verhassten Draco zusammen. Wer hatte das größte Motiv, Draco zu beseitigen und wer hatte die Zeit und Möglichkeit während des Stückes die Requisite gegen ein echtes Messer auszutauchen? Eve Dallas sieht überall nur Motive, was anderes ist gar nicht möglich, doch wem kann sie glauben schenken? Alle Verdächtigen sind Schauspieler und dazu noch sehr gute. Eve hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten, trotz der Hilfe ihrer Assistentin Delia Peabody und ihres Teams sowie ihres Ehemannes will sich kein eindeutig tödliches Motiv finden lassen.


    Dann wird der Inspizient des Theaters, Linus Quim, ermordet. Es sieht wie Selbstmord aus, doch Eve hat berechtigte Zweifel, die sich dann auch schnell bestätigen. Wer brachte den Mann um? Wusste er, wer Draco auf offener Bühne ermordet hat und musste deswegen sterben? Eve gräbt tiefer in der Vergangenheit des ersten Opfers und nach und nach kristallisiert sich eine Spur heraus. Doch ist sie überhaupt auf dem richtigen Weg, wo so viele Menschen einen Grund hatten, Richard Draco den Tod zu wünschen?


    Der 10. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt wenige Wochen nach dem Ende des 9. Bandes "Ein feuriger Verehrer". Ich muss gestehen, mittlerweile bin ich ernsthaft süchtig nach dieser Reihe. Wie bereits in den vorangegangen Bänden sind auch hier die Protagonisten wieder wundervoll facettenreich ausgearbeitet. Mittlerweile weiß der Leser, welche Figur welche Macken und Marotten hat und ich freue mich immer wieder, wenn Peabody von ihrem Heißhunger befallen wird, McNab in Peabodys Nähe förmlich stumm wie ein Fisch wird, Eve nur so vor Sarkasmus sprüht und Roarke einfach nur verrückt nach seiner Frau ist. In diesem Band vermochte mich der er Schreibstil wieder ungemein zu fesseln, nur zu gerne bin ich Eve auf der Suche nach dem Täter gefolgt. Mit großen Erwartungen und viel Vorfreude sehe ich dem nächsten Band "Sündige Rache" entgegen, der sich zum Glück bereits in meinem Gewahrsam befindet.

    Klappentext:
    Überzählige Zähne, übersinnliche Kräfte, Lichtempfindlichkeit und Jäger, die ihr das Leben schwer machen – Sarah Dearlys Vampirleben ist kein Honigschlecken. Zu allem Überfluss wird sie von Vampirjäger Gideon erpresst und muss sich ausgerechnet jetzt vom unwiderstehlichen Vampir-Meister Thierry trennen, wo ihre Beziehung doch endlich so gut lief. Werden sie noch in diesem ewigen Leben zueinander finden können … biss, dass der Tod sie scheidet?


    Rezension:
    1,5 Wochen sind seit dem letzten Band vergangen. Die 28-jährige Vampirin Sarah Dearly musste sich zum Schein von ihrem Freund Thierry de Bennicoeur trennen, da Gideon Chase damit gedroht hat, ihrer Familie und ihren Freunden etwas anzutun, wenn sie weiterhin mit Thierry zusammen bleibt. Gideon, einst der mächtigste Vampirjäger und deren Anführer wurde beim Kampf mit einem Dämonen schwer verletzt - seitdem brennt das Höllenfeuer in ihm, das ihn jeden Tag ein bisschen mehr in die Hölle hinabzieht, verbunden mit entsetzlichen Schmerzen. Sein einziger Ausweg: Die Wandlung zum Vampir, einst Feind, jetzt die einzige Möglichkeit. Beim nächsten Vollmond soll Sarah diese "Zeugung" vornehmen, da sie bereits das Blut von zwei Meistervampiren in sich hat und ihm damit ungeheure Kraft schenken wird.


    Derweil versuchen Sarahs Freunde George und Amy alles mögliche, um Sarah auf andere Gedanken zu bringen, da diese immer noch unter der Trennung von Thierry leidet. Doch auch in dem einzigen Vampirclub, der zur Zeit noch geöffnet hat, mag sie sich nicht recht entspannen. Immer wieder kommt ihr das Debakel mit Gideon Chase in den Sinn, der sie mit seiner Drohung, ihren Freunden und ihrer Familie etwas anzutun, fest in der Hand hat und da ist natürlich auch noch der Fluch, mit dem eine Hexe sie belegt hat. Sobald sie ihre goldene Kette nicht trägt, wird sie mehr und mehr zu einem Nachtmahr, der sowohl Menschen, wie auch Vampire angreift. Auch der "Ring" - die oberste Organisation der Vampire ist beunruhigt, denn Sarah stellt eine sehr große Gefahr dar. Doch ihr zur Seite stehen ihr ihre Freunde und der "rote Teufel", ein Vampir-Held, der eingreift, wenn Vampire in Not sind.


    Sarah ist hin und her gerissen, einerseits sucht sie noch immer ein Gegenmittel gegen den Fluch, denn die Hexe, die ihn ausgesprochen hat, wurde ermordet und kann ihn demnach nicht zurücknehmen, andererseits hat Gideon Chase sie voll in der Hand und über diese Tatsache kann sie mit niemanden sprechen. Eines Tages macht Gideon Sarah ein Angebot, dass sie kaum ablehnen kann. Er hat, bevor er die Hexe umbrachte, deren Zauberbuch an sich genommen und in diesem steht auch der Gegenfluch. Er würde Sarah das Buch überlassen, wenn sie ihm den "roten Teufel" ausliefert. Eigentlich eine perfekte Lösung - der "rote Teufel" ist ihr ja an sich reichlich egal, aber sie könnte wieder ihr normales Vampirleben aufnehmen und vielleicht doch noch mit Thierry glücklich werden, denn die Zeit drängt. Thierrys Ehefrau nämlich, die wunderschöne Vampirin Veronique hat ihr gesagt, dass die Kette, die ihr vermeintlich Schutz bietet, nur vorübergehend wird. Der Nachtmahr in ihr wird stärker und stärker werden und irgendwann die ganze Kontrolle über Sarahs Körper und ihr Denken übernehmen. Sarahs Entscheidung ist schon fast gefallen, da findet sie heraus, wer der "rote Teufel" wirklich ist. Wird sie ihn trotzdem ans Messer liefern?


    Ein würdiger Abschluss dieser Reihe! Mit diesem letzten Band enden die Abenteuer und Sarah Dearly und ihre Freunde. Den Plot fand ich diesmal eher vorhersehbar gestaltet, immerhin steht ja fest, dass die Autorin mit dem Band die Reihe zum Abschluss bringt und es war nicht wirklich schwer, das Ende zu erahnen. Der Schreibstil ist nach wie vor voller Sarkasmus und Witz, wobei hier nach wie vor Sarah Dearly einen hohen Anteil trägt. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Protagonistin erwachsen geworden ist, wenn man davon sprechen kann, dass sie nach wie vor schusselig ist und jedes sich bietende Fettnäpfchen mitnimmt. Jedoch muss ich gestehen, dass dieses Buch mich nicht vollkommen mitreißen konnte, zu klar war der Handlungspfad gelegt und auch das Ende erinnerte mich sich an eine Hau-Ruck-Aktion, mit der alles zum Abschluss gebracht wurde.

    Weihnachten steht vor der Tür und es sind bereits einige Monate seit Skulduggery Pleasants und Walküre Unruhs letztem großen Abenteuer vergangen. Noch immer sind die beiden auf der Suche nach Davina Marr, der Frau, die das Sanktuarium zerstört hat. Doch ihrer habhaft zu werden, ist gar nicht so einfach. Dennoch gelingt es ihnen, ihr auf die Spur zu kommen - doch sie kommen fast zu spät. Der Auftragsmörder Tesseract hat sie bereits gefunden und ist gerade dabei, seinen Auftrag - ihre Ermordung - auszuführen. Skulduggery und Walküre kommen jedoch im allerletzten Moment und ihnen gelingt, zusammen mit der schwer verletzten Marr, die Flucht. Noch ist Skulduggery nicht bereit, Marr den Behörden zu übergeben, erst will er herausfinden, wer der Anstifter ihrer Verbrechen war.


    Walküre hingegen plagen ganz andere Sorgen. Die mittlerweile 16-jährige ist seit einigen Wochen mit dem Teleporter Fletscher zusammen und glücklich in dieser Beziehung, doch auch der Vampir Caelan übt eine ungeheure Anziehungskraft auf sie aus, der sie sich kaum entziehen kann. Doch das Schlimmste ist, sie weiß, dass ihr wahrer Name Daquise lautet - die Daquise, die die Welt zerstören wird. Walküre glaubt fest daran, dass es einen Weg geben muss, um das zu verhindern und entschließt sich - ganz auf sich allein gestellt, da sie ihr Geheimnis mit niemandem teilt - zu einem lebensgefährlichen Schritt.


    Derweil entschließt sich der Totenseher Kranz, der Walküres Mentor ist, mit Hilfe eines Restanten aus dem Sensitiven Finbar heraus zu bekommen, ob Walküre der Messias sein wird, wie er es zu wissen glaubt. Doch während der Restant von Finbar Besitz ergreift, sieht dieser eine Vision der Zukunft, die ihm ausgesprochen behagt. Er sieht, wie Walküre/Daquise die Welt zerstört. Durch eine Liste gelingt es ihm, mit seinem Wirt zu entkommen. Er weiß, dass die Stunde seiner Art geschlagen hat und befreit umgehend die übrigen Restanten, die daraufhin von jedem menschlichen und magischen Wesen Besitz ergreifen, um Walküre ihren Weg zu Daquise zu weisen. Ab diesem Zeitpunkt herrscht der reinste Terror in und um Dublin.


    Mit diesem lang ersehnten 5. Band gehen die Abenteuer von Skulduggery und Walküre endlich weiter. Mit seinem gewohnt actionreichen und farbenfrohen Plot hat mich die Geschichte wieder in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Nach wie vor weisen die handelnden Personen, von denen es eine Menge gibt, sehr viele Facetten und Nuancen auf und gerade die Figuren der Walküre und des Skulduggery werden sehr detailliert dargestellt. Leider erfährt der Leser auch in diesem 5. Band nicht wirklich mehr aus der Vergangenheit Skulduggerys, jedoch hege ich hier Hoffnungen auf die nächsten Bände und ich bin fest davon überzeugt, dass mir seine Vergangenheit noch die Schuhe unter den Füßen wegziehen wird. Nach wie vor bin ich begeistert von der Schreibweise des Autoren, der es immer wieder schafft, gerade Skulduggery einen ganz eigenen Sarkasmus in den Mund zu legen.