Beiträge von Kerry

    Sibylle Aurich hat einen Alptraum: Ihr Sohn wird in ein Auto gezerrt und entführt. Als sie erwacht, muss sie feststellen, dass sie in einem Krankenhaus zu sein scheint, auch wenn das Zimmer sehr merkwürdig anmutet, es hat z. B. kein Fenster. Und auch ihr Mann Johannes und ihr Sohn Lucas sind nicht bei ihr - was ist passiert? Sie weiß lediglich noch, dass sie mit ihrer Freundin Elke essen war und auf dem Heimweg im Park niedergeschlagen wurden. Was genau ist geschehen?


    Kurz nach ihrem Erwachen teilt ihr der Arzt Dr. Muhlhaus mit, dass sie 8 Wochen lang im Koma gelegen hat. Soweit scheint sie gut genesen zu sein, doch als sie den Arzt nach dem Verbleib ihres Mannes und Sohne fragt, teilt dieser ihr mit, dass sie gar keinen Sohn hat. Jede ihr gestellte Frage des Arztes kann sie beantworten - sie scheint geistig gesund zu sein, doch sie beharrt darauf, dass sie einen Sohn hat. Dr. Muhlhaus beschließt, dass Sibylle weiter im Krankenhaus verbleiben muss, da sie in ihrer verqueren Welt, in der sie der Meinung ist, ein Kind zu haben, sich und andere gefährden könnte. Doch Sibylle gelingt es, den Arzt nieder zu schlagen und zu fliehen. Nur mit einem Krankenhausnachthemd bekleidet, tritt sie die Flucht an und hat Glück. Rosemarie Wengler sieht die junge Frau von ihrem Auto aus und hilft ihr.


    Rosemarie bringt Sibylle nach Hause zu ihrem Mann. Dieser scheint sie nicht zu erkennen, doch Sibylle verschafft sich energisch Zugang zu ihrem Heim. Als sie sich umzieht, sieht sie, dass auf dem gemeinsamen Hochzeitsbild eine andere Frau abgebildet ist. Warum? Als sie herausfinden will, was hier gespielt wird, wird sie von zwei Polizisten erwartet, Kriminalkommissar Martin Wittschorek und Kriminaloberkommissar Oliver Grohe. Es gelingt Sibylle nicht, zu beweisen, dass sie sie ist und wird von daher von den Beamten mitgenommen. Ihre gelingt abermals die Flucht, doch noch immer weiß sie nicht, was passiert ist und warum jeder behauptet, sie hätte keinen Sohn, obwohl sie genau weiß, das Lucas existiert. Sibylle ist auf sich allein gestellt, lediglich Rosemarie steht ihr hilfreich zur Seite. Gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis um Sibylle zu ergründen. Dann nimmt Christian Rössler mit Sibylle Kontakt auf, denn auch seine Schwester behauptete, bevor sie verschwand, dass auch sie ein Kind hätte. Wird es den Beiden gelingen, das Geheimnis um die vermeintlichen Kinder zu lüften?


    Ein überaus faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel! Der Plot wird aus der Sicht von Sibylle geschildert. Immer wieder fragt sich der Leser, was wahr ist und was Einbildung. Die Figuren wurden sehr detailliert und facettenreich in Szene gesetzt, ganz besonders gut hat mir hier Rosemarie gefallen, ein absolutes Original (60 Jahre alt, gefärbte Haare, unternehmenslustig und dennoch, hart wenn es darauf ankommt). Der Schreibstil war leicht und verständlich zu lesen, vermochte es aber nicht, mich dermaßen zu fesseln, wie es bei "Das Wesen" der Fall war. Dennoch gehe ich schon jetzt stark davon aus, dass das nicht das letzte Buch war, das ich von dem Autoren gelesen habe.

    1241 ist Krystian sechs Jahre alt und lebt in Krakau. Seine Mutter, eine Magd, hat ihn früh verkauft, sein Vater ist unbekannt. Gekauft hat ihn seinerzeit der Menschenfresser-Marek um ihn in einer Ausstellung von lebenden Kuriositäten auszustellen, denn Krystian hat ein Schlangenzeichen. Schläge und Misshandlungen waren bei Marek an der Tagesordnung und in einem günstigen Moment gelang dem kleinen Jungen die Flucht. Doch jetzt muss er auf der Hut sein, noch immer ist eine Belohnung auf ihn ausgesetzt, die derjenige bekommt, der ihn zu Marek zurückbringt. Und tatsächlich werden zwei Gerber-Lehrlinge auf Krystian aufmerksam und wollen ihn fangen - doch genau in diesem Moment greifen die Tataren Krakau an. Wie durch ein Wunder ist Krystian einer der wenigen Überlebenden dieses Angriffs - doch sein Bein ist gebrochen, als er von einem Pferd begraben wurde. Er weiß, dass er von nun an ein Krüppel bleiben wird, doch er hat etwas, das ihn Mut schöpfen lässt. Einem Tataren hat er ein Amulett entrissen - welches ein Mischwesen aus Schlange und Mensch darstellt. Bruder Matteo, der Krystian unter dem toten Tier entdeckte und befreite, nimmt sich des Jungen an und kümmert sich die nächsten Jahre um ihn.


    1252 ist Krystian 17 Jahre alt und noch immer begleitet er Bruder Matteo auf seiner Reise durch das Land, um den Armen zu helfen. Immer wieder wird er angefeindet, denn das Schlangenzeichen gilt allerorts als Unglückszeichen. Es ist Matteos Wunsch, dass Krystian in seinen Orden eintritt und ebenfalls sein Leben im Dienste Gottes widmet.


    Derweil entsendet König Ludwig Frater Wilhelm zu den Tataren, um diese zu bekehren und um zu prüfen, ob Khan Sartach wirklich den christlichen Glauben angenommen hat, wie ihm berichtet wurde. Frater Wilhelm ist alles andere als begeistert über diesen Auftrag, fügt sich jedoch seinem Schicksal. Von Konstantinopel aus will er seine Reise in die wilde Ebene starten.


    Krystian ist, aufgrund eines Vorfalls mit einer giftigen Schlage, auf der Flucht. In einem Dorf biss eine solche Schlange einen Jungen, der Krystian zuvor einen Streich gespielt hat - und die Dorfbewohner machen ihn dafür verantwortlich. Matteo gelingt es, seinen Schützling zu retten - dieser soll nach Italien ins Kloster gehen, um seine Ausbildung aufzunehmen. Krystian hingegen will herausfinden, ob es solche Mischwesen, wie auf dem Amulett dargestellt, wirklich gibt und begibt sich auf die Reise zu den Tataren. Auch er macht Zwischenstation in Konstantinopel, wo er von einem reichen Kaufmann freundlich aufgenommen wird. Krystian will sich der Reisegruppe Frater Wilhelms anschließen, doch dieser lehnt dies vorerst ab. Er besinnt sich jedoch, sodass Krystian die Reisegruppe begleiten darf. Während seines Aufenthaltes in Konstantinopel gerät Krystian mit einem Sarazenen namens Abdallah zusammen, nur um später feststellen zu müssen, dass dieser als Dolmetscher die Gruppe begleiten wird. Denn auch Abdallah hat es auf das Amulett abgesehen, das sich in Krystians Besitz befindet.


    Gemeinsam begibt sich die Gruppe auf die gefahrenvolle Reise ins Land der Mongolen, jeder mit eigenem Antrieb, jedoch ohne zu ahnen, welche Gefahren sie bestehen müssen, bis sie am Ende ihrer Reise angekommen sind ...


    Eine Reise in ein unbekanntes Land! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und farbenreich in Szene gesetzt. Die Protagonisten, allen voran Krystian, wurden ganz wunderbar erarbeitet, sodass ich sie mir jederzeit bildhaft vorstellen konnte. Gerne hätte ich jedoch mehr über die Beweggründe und Gedanken der Handelnden erfahren. Hier konnte ich bestimmte Vorgänge nicht immer vollständig nachvollziehen. Der Schreibstil ist leicht gehalten, sodass sich das Buch ohne große Schwierigkeiten lesen lässt.

    Nur wenig Zeit ist ins Land gezogen, seit Doreen Graichen und Norbert Löwe einen Mörder überführt haben (Band 1: Kind vermisst). Norbert ist noch immer in Doreen verliebt, was diese durchaus weiß, die seine Gefühle allerdings nicht in dem Maße erwidert. Es ist ruhiger geworden im Leben der beiden Detektive. Ihre Aufträge bestehen, wie schon zuvor, aus Recherchen zu Ehebruch und Schwarzarbeit. Zurzeit bearbeiten sie einen Fall in der Boutique, in dem sich Ladendiebstähle häufen. In diesem Fall steht von vorneherein fest, dass sie den Täter bzw. die Täterin fassen werden, doch im Anschluss liegen noch keine weiteren Aufträge vor.


    Dann verschwindet eines Tages die 15-jährige Madeleine Stove. Das Mädchen ist früher schon von zu Hause "abgehauen" und von daher machen sich ihre Eltern, allen voran der Tyrann von Vater, keine allzu großen Sorgen. Als das Mädchen sich jedoch nach 5 Tagen immer noch nicht bei seinen Eltern gemeldet hat, beauftragt der Vater Doreen und Norbert mit der Suche nach seiner Tochter, allerdings eher in Hinsicht auf seine Frau, die er dadurch beruhigen will. Er selbst ist nach wie vor der Meinung, dass sie nur von zu Hause verschwunden ist, um bei ihrer Rückkehr einige Bedingungen an ihren Vater zu stellen.


    Was allerdings weder Doreen noch Norbert und auch nicht das Ehepaar Stove wissen: Madeline ist tot - vergewaltigt und ermordet von Wolfram Kippling, einem Lateinlehrer an ihrer Schule, der ihr heimlich Nachhilfe gegeben hat. Wolfram Kippling ist ein überaus integerer Mann - allseits beliebt bei den Schülern und geachtet von seinen Kollegen. Grundsätzlich ist er höflich und zuvorkommend und niemand ahnt, dass dies alles nur Fassade ist. Denn der wahre Wolfram liebt junge blonde Frauen, die es zum Glück auch an der Schule gibt und er hat nur ein Ziel: er will sie besitzen. Madeleine war seine "Principessa" - doch sie verweigerte sich ihm, weshalb sie sterben musste. Nach Beseitigung ihrer Leiche ist Wolfram jedoch wieder auf der Jagd nach einem neuen Mädchen und wie der Zufall es will, bittet ihn die junge Maren um Nachhilfe in Latein. Wolfram Kippling sagt natürlich zu, denn Maren entspricht genau seinem Ideal einer Frau - die er besitzen muss.


    Doreen und Norbert ermitteln indes im Freundeskreis von Madeleine, um eine Spur zu erhalten, wo sie stecken könnte. Dabei kommen sie dem Täter unmerklich immer näher ...


    Was für ein anspruchsvoller und tiefgründiger Psychokrimi. Auch in diesem Buch ist der Plot wieder sehr gut, erschreckend real und abgründig erarbeitet. Die Protagonisten weisen sehr viel Tiefe und Wärme auf - ich freue ich, mit jedem Band mehr über Doreen und vor allem Norbert zu erfahren. Bei ihm habe ich immer das Gefühl, dass er noch sehr viele Geheimnisse für mich parat hält. Den Schreibstil kann ich nur als erschreckend realistisch und brutal-tiefgründig beschreiben. Wer hier große Actionszenen erwartet, ist fehl am Platz, wer jedoch in die Psyche eines Mörder schauen will, den sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Obwohl in diesem Band der Mörder von Anfang an feststand, habe ich dennoch bis zum Schluss mit Doreen und Norbert gezittert. Korrekterweise würde nach diesem Band "Eiseskälte" an der Reihe sein, da ich jedoch mal wieder in der Mitte angefangen habe, eine Reihe zu lesen, werde ich mich als nächstes dem 4. Band "Dunkelhaft" widmen.

    Toni (Antoinette) Freitag ist 17, Leadsängerin in der Band ihres Freundes Robert und anders als andere Mädchen in ihrem Alter, was nicht nur an ihren bunt gefärbten Haaren liegt. Ihre Mutter ist Ärztin, deren Lebengefährte Anwalt und ihre Schwester macht ein Praktikum beim Fernsehen, nur Toni ist mehr oder weniger die Rebellin der Familie. Bei einem Auftritt ihrer Band lernt sie Valle (Valentin) Behrmann kennen und ist total perplex, weil dieser sie, an statt ihren Auftritt zu loben, eher rund macht. Doch dieser Valle ist anders als andere Jungen - er geht Toni nicht mehr aus dem Kopf, sie trennt sich sogar von Robert, obwohl es nicht danach aussieht, dass Valle etwas von ihr wollte. Doch wider erwartend findet doch noch ein Treffen zwischen den Beiden statt, doch auch hier kommt es zum Streit.


    Erst ein paar Tage später meldet sich Valle wieder bei Toni und erklärt ihr klipp und klar, dass er Satanist ist. Toni nimmt diese Tatsache ziemlich gelassen auf und noch mehr. Um ihm zu beweisen, was sie für ihn empfindet, ist sie bereit ihre Grenzen auszutesten - und zu stehlen. Doch der Diebstahl misslingt, sie wird vom Kaufhausdetektiv erwischt, der bei einem Unfall getötet wird. Toni ist vollkommen fertig mit den Nerven und bittet Valle um Hilfe. Dieser lässt mit Hilfe seiner Satanistenschwester Giltine die Leiche verschwinden. Doch damit fangen die Probleme für Toni erst an, immer tiefer gerät sie in dem Strudel um Geheimnisse und Abhängigkeit. Als sie beschließt, das Geheimnis Valles herauszufinden gerät sie in tödliche Gefahr ...


    Jugendliche in der Satanisten-Szene. Der Plot des Buches ist an sich gut ausgearbeitet, allerdings an vielen Stellen auch vorhersehbar. Den Schreibstil hätte ich mir deutlich dramatischer bzw. mystischer gewünscht, in Anbetracht der Umstände, in welcher Szene dieses Buch unterwegs ist. Mit den Protagonisten konnte ich leider auch nicht allzu viel anfangen, hier hat mir die Tiefe der Figuren gefehlt und auch die Beweggründe waren mir nicht immer ersichtlich. Alles in allem ein Buch was man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.

    "Kleine Elfe", so nennt er die 8-jährige Annie Singer aus Rebau. Auf dem Weg von der Schule nach Hause wird er der kleinen Annie habhaft, er missbraucht und tötet sie und entsorgt anschließend ihre Leiche in einem Wald. Währenddessen macht sich Annies Mutter Sorgen, weil ihre Tochter noch nicht zu Hause ist, sie ruft alle Schulfreundinnen ihrer Tochter an und dennoch, sie scheint nirgends zu sein. Auch die Suchaktionen der alarmierten Polizei bleibt erfolglos - Annie bleibt verschwunden. Einige Tage später findet ein Pilzsammler im Wald Annies Leiche - ihr Tod ist traurige Gewissheit.


    Er wird nervös - so schnell sollte die Leiche nicht wieder auftauchen. Wie konnte das passieren? Und dennoch, der Drang ist wieder da, er will ein neues kleines Mädchen, eines das jünger ist, denn Annie war ihm eigentlich schon zu alt. Am liebsten hätte er Annies kleine Schwester, aber die kann er erst mal nicht haben, zu auffällig wäre auch ihr Verschwinden. Doch es gibt ja noch andere kleine Mädchen - und er hat auch schon eines erspäht, seine "Prinzessin". Und tatsächlich, genau eine Woche nach Annie, wird er der kleinen Melanie Sandberg, seiner "Prinzessin", habhaft.


    Melanies Mutter Yvonne ist verzweifelt, doch auch hier bleibt die Suchaktion der Polizei erfolglos. In ihrer Not wendet sich Yvonne an Doreen Graichen, ihre ehemals beste Freundin, die zusammen mit Norbert Löwe ein Detektiv-Büro leitet. Doreen steht Yvonne sofort zur Seite und zusammen mit ihrem Partner übernehmen die beiden die Ermittlungen zum Verschwinden von Melanie. Schnell stellen die Beiden Zusammenhänge zwischen dem Verschwinden von Annie und Melanie fest, doch bei der Polizei will ihnen niemand so recht glauben schenken, sodass sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind. Doch können es zwei einfache Privatdetektive schaffen, das Verschwinden Melanies aufzuklären und sie retten?


    Was für ein Debüt! Der Plot ist wahnsinnig bildreich und detailliert ausgearbeitet und auch die Figuren weisen eine erstaunliche Tiefe auf - kaum zu glauben, dass es sich hierbei um ein Debüt handelt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser von Beginn an in die Gedankenwelt des Täters eintaucht, jedoch bis zum Schluss nicht weiß, wer genau es ist. Den Schreibstil empfand als sehr angenehm und flüssig zu lesen. Wer Schießereien und ähnliches erwartet, liegt mit diesem Buch falsch - wer aber einen tollen Thriller mit Tiefgang und Raffinesse lesen möchte, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt.

    John Reckless verschwand vor einem Jahr spurlos und lies seine Frau und seine zwei Söhne Jacob und Will zurück. Sein ehemaliges Arbeitszimmer ist ein Tabu - niemand betritt diesen Raum, bis auf Jacob. Immer wieder schleicht er sich nachts in das Zimmer, versucht herauszufinden, was passiert ist, wohin sein Vater verschwand, vergebens. Bis er eines Nachts den Spiegel, der im Arbeitszimmer hängt, berührt - dieser führt ihn in eine andere Welt, die Spiegelwelt. Dieser erste Ausflug währte nur kurz, doch es sollte nicht der letzte sein.


    Zwölf Jahre später, die Mutter der Jungen ist inzwischen verstorben, ist Jacob nach wie vor fasziniert von der Spiegelwelt. In ihr verbringt er Wochen und Monate, ehe er in die reale Welt zurückkehrt. Immer hat er darauf geachtet, dass sein jüngerer Bruder Will nichts davon mitbekam - doch nun ist dieser ihm gefolgt. Doch hinter dem Spiegel herrscht Krieg und bei seinem ersten Ausflug wird Will von einem Goyl verletzt. Diese Verletzung führt dazu, dass seine menschliche Haut durch (Edel)Steine ersetzt wird und so wie die menschliche Haut verschwindet, verschwindet auch das menschliche Wesen des Wirtes. Wenn die Transformation abgeschlossen ist, wird er ein Goyl sein, eine Tötungsmaschine.


    Jacob jedoch hat beschlossen, dass er seinen Bruder nicht töten wird, um ihm dieses Schicksal zu ersparen, nein er will das Unmögliche wagen - die Heilung vom Steinernen Fleisch. Doch noch bevor er mit seinem Bruder aufbrechen kann, tritt Clara, Wills Freundin, durch den Spiegel. Diese hatte sich Sorgen gemacht, da Will nicht erreichbar war und wollte nach ihm sehen. So gelangte sie in diese Welt. Zusammen machen sie sich auf den Weg, um Heilung zu finden, denn die Zeit ist knapp und wenn die Wandlung vollständig stattgefunden hat, gibt es kein zurück mehr. Doch auch vor den Goyl, allen voran deren König Kami`en, seiner Geliebten "Der schwarzen Fee" und seinem Adjutanten Hentzau müssen sie sich in Acht nehmen. Zuerst versucht Will beim Schatzjäger Albert Chanute Hilfe zu finden, doch dieser kann ihm nur einen Rat mit auf den Weg geben. Als dieser Plan misslingt, weiß Jacob, dass er sich nur noch an einen wenden kann: den verräterischen Zwerg Evenaugh Valiant - doch dieser hat ihm vor Jahren bereits fast das Leben gekostet. Wird Jacob es trotz dieser Umstände schaffen, ein Heilmittel für seinen Bruder zu finden oder muss er hilflos mit ansehen, wie Will jeden Tag mehr zu einem Goyl und somit seinem Feind wird?


    Was für ein Auftakt! Auf Grund von einigen nicht sonderlich guten Meinungen zu diesem Buch habe ich mit einiger Skepsis angefangen, es zu lesen und war erstaunt. Der Plot ist ganz wundervoll, märchenhaft ausgearbeitet, immer wieder begegnen dem Leser diverse Figuren oder Gegenstände aus den Märchen der Brüder Grimm, die alle hervorragend in die Geschichte eingebaut wurden. Nicht umsonst haben wohl auch die Brüder Reckless die Vornamen der Brüder Grimm bekommen. Der Schreibstil ist sehr detailliert und farbenreich gestaltet, sodass sich das Buch förmlich wie von selbst gelesen hat. Auch die wundervollen Illustrationen in dem Buch haben ihr übriges dazu beigetragen, dass ich mir Goyl, Rindenbeißer, Pilzler, Fallensteller, Krähenmänner und so viele andere Wesen jederzeit bildlich vorstellen konnte. In diesem Buch erfährt der Leser sehr viel von Jacobs Lebenseinstellung und seiner Gedankenwelt, was jedoch nicht verwunderlich ist, da Will auf Grund des Steinernen Fleisches immer weniger ein Mensch ist.

    Klappentext:
    "Dann kommen uns zwei Männer entgegen. Einer von ihnen ist Beamter, er trägt Uniform. Neben ihm läuft ein kleiner, unscheinbarer Mann. Der Kleine lächelt höflich, fast ein wenig verlegen und grüßt leise. Erst im Vorbeigehen sehe ich, dass er an den Beamten gefesselt ist. Schnell sind sie vorbei und wir gehen weiter, bis Heidi S. mich am Arm packt und zischelt: Das war er!


    Ich bin begriffsstutzig. Wer er?


    Der L.!


    Ich kann es nicht glauben. Dieser schwächliche, farblose Mann mit dem weichen Babygesicht soll Mario L. sein der Täter, der die kleine Ayla auf bestialische Weise umgebracht hat? Ich bekomme eine Gänsehaut "


    Claudia Puhlfürst, die bekannte Zwickauer Krimiautorin, hat in ihren bisher erschienenen sechs Romanen schon von vielen Mördern und Verbrechen erzählt. Doch diesmal ist alles anders. Nicht sie entwickelt in ihrer Phantasie Figuren und Schauplätze, sondern das Leben weist ihr den Weg und die Geschichten, die sie vor den Lesern ausbreitet, sind alle wahr ...


    Nach umfangreichen Recherchen und Gesprächen mit Ermittlern und Betroffenen erzählt Puhlfürst die größten authentischen Verbrechen der letzten Jahre. Dabei dokumentiert sie solch Aufsehen erregende und aufwühlende Fälle wie den Mord an der kleinen Michelle aus Leipzig, die vierfache Bluttat von Eislingen oder die grausame Tat, der Ayla zum Opfer fiel. Trotzdem sie ihr angestammtes Metier als Psycho-Thriller-Expertin verlässt, erzählt sie diese Geschichten meisterhaft, mit vielen leisen Tönen, ohne Sensationslust. Seismografisch nimmt sie Personen und Orte ins Visier und liefert genaue und lesenswerte Reportagen.



    Rezension:
    Einen Blick hinter die Kulissen von vier authentischen Kriminalfällen gewährt Claudia Puhlfürst dem Leser in diesem Buch.


    1. Der Fall Andreas H. und Frederik B. (Vierfachmord in Eislingen)
    Ostern 2009 wird die Familie von Andreas brutal ermordet. Erst werden seine Schwestern erschossen, anschließend seine Eltern. Nur er überlebt, weil er bei einem Freund übernachtet hat. Oder? Im Laufe der Ermittlungen kommt zu Tage, dass der Vater überaus dominant war und gerade mit seinem Sohn immer wieder aneinander geriet. Andreas wird zusammen mit seinem Freund Frederik verhaftet. Wie kam es, dass diese jungen Männer zu Mördern wurden?


    2. Der Fall Mario L. (Ayla aus Zwickau)
    Im Dezember 2005 sieht die Autorin bei einer Buchlesung in der der JVA Zwickau Mario L. Sie kann es nicht glauben, dass dieser farblose, schwächliche Mann der Mörder der kleinen Ayla aus Zwickau seien soll. Doch eben besagter Mario L. entführte am 17. Mai 2005 die sechsjährige Ayla, direkt vor dem elterlichen Haus, missbrauchte und tötete sie. Bereits kurze Zeit später wird er festgenommen, aber wie kam es dazu, dass dieser Mann, der bereits wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verurteilt wurde, wieder die Möglichkeit bekommen hat, ein Kind in seine Gewalt zu bringen?


    3. Der Fall Daniel V. (Michelle aus Leipzig)
    Am 18. August 2008 kommt die achtjährige Michelle aus dem Hort nicht mehr nach Hause. Am 21. August 2008 wird ihr Körper in einem Tümpel im Stötteritzer Wäldchen entdeckt. Doch wer brachte sie um und warum? Die Polizei steht ohne heiße Spur da, wochen- und monatelang kommen ihre Ermittlungen nicht voran. Nur die Presse, die scheint einen Insider zu haben, denn immer wieder tauchen nicht-öffentliche Ermittlungsergebnisse in der Öffentlichkeit auf. Im Februar 2009 wird ein letzter Versuch gestartet, diesen Mord aufzuklären: Ein Massenspeicheltest soll an allen Männern er Umgebung durchgeführt werden. Am 8. März 2009 stellt sich der Täter, um dem Speicheltest zuvor zu kommen und Daniel V. war erst 18 Jahre alt, als er Michelle ermordete. Doch warum?


    4. Der Fall Egidius S. (Würger von Aachen)
    Egidius S. ist arbeitslos, in 3. Ehe verheiratet und Vater eines Sohnes. Als er bei einem Einbruch erwischt wird, gibt er freiwillig bei der Polizei einen Speicheltest ab - und kann so zur Aufklärung eines Verbrechens beitragen, das bereits Jahre zurückliegt. Denn er brachte die junge Frau seinerzeit um, nachdem er sie vergewaltigt hatte - seine DNA war in ihr. Im Ganzen können dem "treusorgenden" Ehemann 5 Morde nachgewiesen werden, 07/1983, 02/1984, 08/1984, 10/1987 und 06/1990. Doch Egidius S. wurde erst im August 2007 verhaftet. Hat er noch mehr Morde begangen? Warum sind so große Lücken zwischen den Taten und warum hörte er so plötzlich auf?



    Diesen vier Mordfällen ist Claudia Puhlfürst auf den Grund gegangen. Sie hat recherchiert und dargelegt, wie es zu den jeweiligen Taten kam, hat mögliche Motive offen gelegt und auch die Fälle verfolgt, nachdem sie nicht mehr so präsent in der Öffentlichkeit vertreten waren. Dieses Buch behandelt die reinen Fakten, nichts ist hinzugedichtet worden, alles was darin beschrieben ist, fand so statt, wurde so ermittelt und ging so in die Kriminal- und Gerichtsakten ein. Klar und deutlich schildert die Autorin diese Fälle, ohne diese jedoch zu verreißen, wie es die Tagespresse so gerne macht. An einige Fälle kann auch ich mich noch erinnern, doch wie vielen anderen, fehlte mir das Hindergrundwissen, gerade nachdem die öffentlichen Medien nicht mehr darüber berichtet haben.

    Am 1. Oktober 1754 bringt Großfürstin Katharina ihren Sohn und Thronfolger Paul zur Welt. Ihr Platz am russischen Zarenhof scheint gesichert, da sie endlich dem langersehnten Thronfolger das Leben geschenkt hat. Doch sofort nach der Geburt des Kindes wird ihr dieses von Zarin Elisabeth abgenommen, die junge Frau wird unversorgt zurück gelassen. Auf der Suche nach einer Stola der Zarin wird die Hofdame Valentina Swarowa auf Katharina aufmerksam. Durch eine List gelingt es ihr, dafür zu sorgen, dass es zu ihrer Aufgabe wird, sich um Katharina zu kümmern. Während dieser Zeit freunden sich die beiden Frauen an, doch es ist eine Freundschaft im Geheimen, da Feinde überall am russischen Zarenhof lauern.


    Katharina erholt sich nur langsam von der Geburt, die Zarin indessen kümmert sich sehr liebevoll um den Thronfolger. Großfürst Peter hingegen interessiert sich weder für seinen Sohn, noch für seine Frau, nur seine preußischen Soldaten interessieren ihn und jetzt, da der Thronfolger geboren ist, lässt die Zarin ihn auch gewähren. Peter organisiert sich mit der Zeit immer neue Spielzeuge, u. a. auch so genannte Menschenfresser - zwei verwilderte Kinder, die Gerüchten zu Folge, Menschen fressen würden oder doch zumindest Tiere reißen. Doch weit gefehlt, es handelt sich um Nandu und Kelip, zwei Kinder aus dem Norden, die von Menschenfängern geraubt und verkauft wurden. Da sich die Kinder nicht als das erweisen, was sie sein sollen, wird beschlossen, diese als Leibeigene im russischen Glauben zu erziehen. Kelip stirbt wenige Wochen später, doch aus Nandu wird Sinaida, eine Leibeigene, über die Großfürst Peter jederzeit verfügen kann.


    Um die Ehe des Großfürstenpaares steht es schlecht, von Beginn an war keine Liebe im Spiel, doch nun ist daraus regelrechter Hass geworden, gerade auf Seiten Peters. Katharina ignoriert die Seitenhiebe Peters und seiner Geliebten Elisabeth Woronzowa, so gut sie kann und auch sie selbst nimmt sich verschiedene Liebhaber. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth spitzt sich die Lage zu und Katharina wagt mit Hilfe ihrer Verbündeten, u. a. den Brüdern Orlow, einen mutigen Staatsstreich, der aus der ehemaligen deutschen Prinzessin Sophie Auguste Friedericke von Anhalt-Zerbst nunmehr Katharina die Große macht.


    Dieses Buch behandelt die wohl wichtigsten Jahre im Leben Katharinas der Großen. Es beginnt 1754, in dem Jahr bringt sie ihren Sohn und Thronfolger zur Welt und endet 1762, nach dem erfolgreichen Staatsstreich und der Ermordung Peters. Der Plot ist gut durchdacht und ausgesprochen farbenprächtig ausgearbeitet, auch der Schreibstil ist sehr ist sehr angenehm und mitreißend zu lesen. Die Figuren wurden mit sehr viel Tiefe in Szene gesetzt, wobei hier natürlich das Augenmerk auf Katharina lag. Diese fand ich wundervoll dargestellt, da ich ihr jederzeit, was ihre Entscheidungen anging, folgen konnte. Alles in allem eine schöne historische Geschichte, die jedoch nicht unbedingt 100%ig mit den geschichtlichen Ereignissen übereinstimmt.

    Klappentext:
    Ängste sind nicht dafür da, vor ihnen wegzulaufen. Davon gehen sie nicht weg. Deinen Ängsten musst du dich stellen. Der Glanz, der Käthes Verwandlung in einen Vampir begleitete, ist verschwunden. Das Geschenk ewiger Jugend ist ein Fluch, der Käthe in den Schatten der Menschheit drängt. Sie ahnt nicht, dass man auf sie aufmerksam geworden ist. Sie ist nicht interessiert an Mord und Totschlag, sondern sucht einen Weg, ihrer Einsamkeit zu entkommen. Als ihre Tarnung aufzufliegen droht, verschwimmen die Grenzen zwischen Vampirismus und menschlichem Dasein. Käthe entlarvt die hässliche Seite ihrer Verfolger.....



    Rezension:
    Charlotte, genannt Lotta, ist mehr als glücklich, eine Ausbildung als Jägerin bei der Gesellschaft für paranormale Phänomene, kurz die "Gesellschaft" genannt, zu machen. Zurzeit arbeitet sie mehr an ihrer körperlichen Fitness, denn an der Theorie, aber allein der Gedanke, sie als Jägerin dieser geheimen Gesellschaft - irgendwann auf der Jagd nach Vampiren und das Gehalt wird auch noch pünktlich und nicht zu knapp bezahlt. Mit anderen Worten: Der perfekte Job für eine 19-jährige junge Frau, die auf Abenteuer aus ist. Außerdem gibt es ja noch ihren Ausbilder Jäger Philip, von dem sie auch gerne mal ein Stückchen abknabbern würde. Zumal der Job herrliche Zukunftsaussichten parat hat, denn die letzte Vampirjagd fand vor über 20 Jahren statt - mit anderen Worten, alles ganz easy.


    Was Lotta nicht ahnt, in ihrer Nähe gibt es tatsächlich einen Vampir: Käthe, genannt Königin der Nacht. Sie ist über 200 Jahre alt, doch vom einstigen Glanz ist nichts mehr übrig geblieben. Anstatt ein glamouröses Leben zu führen, wie es in den Büchern und Filmen oft beschrieben wird, arbeitet sie nachts als Krankenschwester in einem Krankenhaus - denn auch ein Vampir muss Miete zahlen. Sicherlich benötigt sie Blut, jedoch nicht so viel, dass sie Menschen aussaugen muss. Eigentlich handelt es sich beim Vampirismus auch eher um eine Krankheit, die die Blutgerinnung verhindert, weswegen sie fremdes Blut zu sich nehmen muss. Sodass auch noch Kosten für Lebensmittel anfallen, denn auch ein Vampir muss essen!


    Da Käthe in einem Krankenhaus arbeitet, stibitzt sie ab und an einen Beutel Blut. Nicht so viel, dass es irgendwem auffallen würde, aber so erspart sie sich den Beutefang. In der Tat jedoch bleiben ihre Diebstähle nicht unentdeckt. Die "Gesellschaft", allen voran Patron Horatius fallen diese kleinen Abweichungen von der Norm in diesem bestimmten Krankenhaus auf. Er beauftragt Jäger Philip und Lotta mit den Nachforschungen, ob hier wirklich ein Vampir zu Gange ist. Doch bereits in der ersten Nacht passiert, was nicht passieren soll. Direkt vor dem Krankenhaus wird Jäger Philip von einem Auto angefahren. Käthe, die gerade Feierabend machen will, kommt ihm zu Hilfe und erregt somit die Aufmerksamkeit von Lotta. Diese ist felsenfest davon überzeugt, dass diese junge Frau ein Vampir ist und beschließt diese zu beschatten. Doch ist tatsächlich alles so, wie es auf den ersten Blick aussieht?


    Ein Roman mit ganz neuen Ansichten zum Vampirdasein! Der Plot des Buches wurde gut ausgearbeitet, gerade den Aspekt des täglichen Lebens mit dem Vampirismus und den damit verbundenen Schwierigkeiten fand ich sehr gut dargestellt. Die Figuren der Käthe und Lotta wurden wunderbar in Szene gesetzt, wobei ich leider fand, das die übrigen Figuren sehr blass blieben, hier hätte ich mir etwas mehr Hindergrundinformationen gewünscht. Wundervoll fand ich aus dem Leben der Käthe anhand von Rückblenden zu erfahren. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, Käthe sowohl in der Vergangenheit, wie auch in der Moderne darzustellen. Den Schreibstil empfand ich als leicht und angenehm zu lesen, sodass sich das Buch fast wie von selbst gelesen hat.




    Der Autor:
    Björn Willems, geboren am 12. August 1976, lebt, studiert und arbeitet heute in Köln. Schon lange bevor er Autor bei EPIDU geworden ist, hat er die Literatur für sich entdeckt. Bereits in der Schule hat er mit dem Schreiben angefangen. Ursprünglich wollte er Comics entwerfen, allerdings war seine Zeichenkunst hierfür leider nicht gut genug.


    Seine schriftstellerischen Vorbilder sind Isaac Asimov und Harry Harrison. Von ihnen hat er gelernt, dass eine spannende Geschichte nicht zwangsläufig auf dem Schlachtfeld spielen muss…


    Da er für seinen Roman nach etwas anderem als Science Fiction gesucht habe, und keine Lust hatte, die üblichen Klischees zu bedienen, ist er auf die Idee für “Beiß mich, Käthe!” gekommen.

    Ein kleiner Junge, gerade einmal 1,5 Jahre alt, läuft allein, in einem Nachthemd bekleidet, nachts durch die Straßen. Er ist auf der Flucht, auch wenn er es selbst nicht weiß, denn in sein Elternhaus drang ein Mann namens Jack ein und tötet seine Mutter, seinen Vater und seine älter Schwester. Der kleine Junge war schon immer sehr unternehmungslustig und als er nachts wach wurde, ein Geräusch hatte ihn geweckt, ist er aus einem Kinderbettchen geklettert, die Treppen runter und durch die offene Haustür. Nicht weit von seinem Haus ist ein alter Friedhof, ein Naturschutzgebiet - und dieses zieht den Jungen magisch an. Er schafft es, in das Innere des Friedhofes vorzudringen und ist plötzlich nicht mehr allein. Die Geister der Verstorbenen wandeln auf diesem Friedhof, normalerweise unsichtbar für Menschen, doch der kleine Junge kann sie sehen. Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt - Jack folgt dem kleinen Jungen.


    Auch Jack kann in das Innere des Friedhofes eindringen, was ihm allerdings mehr Mühe bereitete, als dem Kind. Doch anscheinend ist er nicht allein. Er versucht, das Kind anzulocken, doch trifft er dort nur auf einen Mann, der sich als Friedhofswärter ausgibt und ihm den Weg aus dem Friedhof weißt. Wirklich erinnern kann sich Jack im Nachhinein allerdings nicht - nur das es logischer wäre, überall anders nach dem Kind zu suchen, als nachts auf einem Friedhof!


    Derweil hat sich der Geist von Mrs. Owens dem kleinen Jungen angenommen. Dann tauchen drei kürzlich verstorbene Geister auf - die Familie des Jungen - und bittet Mrs. Owens, sich um ihren Jungen zu kümmern. Sie verspricht es und auch Mr. Owens sagt zu, dem Jungen ein Vater zu sein. Doch damit fängt das neue Leben des Jungen gerade erst an. Es ist nicht gestattet, als Lebender auf dem Friedhof zu leben und diverse Bewohner desselben sind in eine hitzige Diskussion vertieft, ob das Kind bleiben darf oder nicht. Hierbei handelt es sich unter anderem um Caius Pompeius (vor über zweitausend Jahren verstorben), Josiah Worthington (vor dreihundert Jahren verstorben und ehemaliger Stifter des Friedhofes), Mutter Slaughter (vor über zweihundert Jahren verstorben) und Silas (weder tot noch lebendig). Erst die "graue Dame" auf dem weißen Pferd gibt den Ausschlag, dass der Junge bleiben darf. Mrs. Owens und Mr. Owens werden ihm Eltern sein und Silas, der die Möglichkeit hat, den Friedhof zu verlassen um u. a. Nahrung für das Kind zu holen, nimmt den Platz als Vormund des Kindes ein. Doch noch ist das Kind namenlos. Der Name aus seinem bisherigen Leben ist unbekannt und so einigt sich die Friedhofsgemeinschaft, ihn Nobody (genannt Bod) Owens zu nennen.


    Der junge Nobody Owens wächst zufrieden zwischen Geistern und Wesen der Nacht auf. Mit vier Jahren jedoch macht er eine Entdeckung in Form eines kleinen Mädchen: Scarlett Amber Perkins. Das fünfjährige Mädchen verbringt gern ihre Zeit auf dem Friedhof, sodass sie und Nobody sich anfreunden und so manches Abendteuer bestehen. Doch dann zieht Scarlett mit ihren Eltern nach Schottland und Nobody ist wieder allein. Den Friedhof darf er nicht verlassen, noch immer warten seine Feinde, allen voran der Mann namens Jack darauf, ihn zu töten. Doch warum? Bod wächst zu einem glücklichen Jungen heran, doch er weiß, das er in Gefahr schwebt - und dennoch will er eine Schule besuchen, damit er soviel lernen kann, wie möglich, um gegen seine Feinde gewappnet zu sein. Wird er es schaffen, unerkannt unter den Menschen und seinen Feinden zu leben? Denn nur innerhalb des Friedhofes kann ihn seine Familie beschützen, außerhalb davon ist er mehr oder weniger auf sich selbst gestellt.


    Was für eine faszinierende Geschichte! Der Plot, hier ein Kleinkind, das unter Friedhofsbewohnern aufwächst, ist sehr schön und detailliert ausgearbeitet worden. Ich hätte mir seitens der Figuren etwas mehr Tiefe gewünscht, einige blieben auch nach Abschluss des Buches noch sehr geheimnisvoll. Die Figur des Nobody fand ich allerdings sehr schön dargestellt, vor allem seine Entwicklung unter den Umständen, unter denen er aufgewachsen ist. Der Schreibstil ist durchaus angenehm zu lesen, wobei ich mir jedoch gerade was Szenen in Grüften und Gräbern anging, eine schaurigere Schreibweise gewünscht hätte. Alles in allein ein schönes Buch mit einer faszinierenden Idee, das mir schöne Lesestunden bereitet hat.

    Der 17-jährige Johnny Marco arbeitet immer nach der Schule im Schuhreparaturladen seiner Eltern in einem sehr vornehmen Hotel in Miami. Finanziell geht es ihm und seiner Mutter nicht sehr gut, seit der Vater die Familie vor 15 Jahren verlassen hat. Der Laden wirft nicht genug ab, um über die Runden zu kommen, sodass seine Mutter einen zweiten Job annehmen musste, was bedeutet, dass Johnny zurzeit den Laden alleine führen muss. Doch so trist sein Leben auch aussehen mag, immerhin arbeitet seine beste Freundin Meg im familieneigenen Kaffee, das sich ebenfalls in dem Hotel befindet, und steht ihm immer mit Rat und Tat zur Seite.


    Eines Tages checkt die partyfreudige Prinzessin Victoriana von Aloria in dem Hotel ein. Als Johnny einen Blick auf sie werfen kann, ist das für ihn ein Highlight seines Lebens, denn noch weiß er nicht, dass sich seine Bekanntschaft mit der Prinzessin vertiefen wird.


    Victoriana gedenkt ein paar Tage in Miami zu bleiben und tatsächlich sucht sie nach einem Partyaufenthalt den Schuhreparaturladen von Johnny auf, da einer ihrer Schuhe kaputt gegangen ist. Als Johnny ihr am nächsten Tag den reparierten Schuh bringt, erzählt ihm Victoriana eine unglaubliche Geschichte. Ihr Bruder, der alorianische Prinz und Thronfolger Philippe, wurde von der bösen zalkenbourigischen Hexe Sieglinde in einen Frosch verwandelt. Der Fluch kann nur von einer Frau gebrochen werden, die Liebe im Herzen hat. Doch Philippe alias der Frosch ist verschwunden. Victoriana konnte seine Spur bis nach Miami verfolgen. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Frosch zu finden, da sie andernfalls Prinz Wolfgang von Zalkenbourg heiraten müsste, um den Fluch zu brechen.


    Victoriana hat in den letzten Tagen Johnny beobachtet und festgestellt, das er guten Herzens ist und beschlossen, ihn mit der Suche nach Philippe zu beauftragen. Als Belohnung winkt ihm viel Geld und die Hochzeit mit Victoriana. Zwar ist er von letzterem nicht wirklich begeistert, aber mit Geld könnten er und seine Mutter ihre Schulden bezahlen und er könnte vielleicht doch noch nach Ende des letzten Schuljahres auf ein College gehen. Er stimmt also zu, sich auf die Suche nach Philippe zu machen - doch wo anfangen? In seiner Welt gibt es keine Magie, wie soll er da ein magisches Wesen finden? Hilfe findet er bei den sechs Schwänen des Hotels, allesamt verzauberte Menschen, die ihm den Weg weisen, den er gehen muss, um den Frosch zu finden. Doch dies ist erst der Anfang einer märchenhaften Suche ...


    Eine wunderschöne, märchenhafte Geschichte! Der Plot des Buches ist ganz wundervoll ausgearbeitet und enthält sehr viele märchenhafte Einflüsse. Die Figuren wurden mit sehr viel Tiefe in Szene gesetzt, wobei mir hier die Wandlung, die Protagonist Johnny durchmacht, sehr gut gefällt. Diese war überaus glaubhaft dargestellt und jederzeit aus meiner Sicht nachvollziehbar. Der Schreibstil war leicht und verständlich gehalten, wobei ich jedoch gestehen muss, dass ich eine fesselndere Schreibweise erwartet habe, wie ich sie aus "Beastly" kenne.

    Klappentext:
    Die Sünden der Mächtigen fordern unschuldige Opfer … Alex Cross schwört, den Killer zu fassen, der für die brutale Ermordung seiner Nichte verantwortlich ist. Doch schnell findet er heraus, dass sie nicht die unschuldige junge Frau war, für die er sie gehalten hat. Während der Jagd nach dem Mörder bringt Cross einige sehr mächtige und sehr gefährliche Männer gegen sich auf. Da verlangt das Weiße Haus, dass er seine Untersuchungen einstellt. Alex Cross wird klar, dass die Wahrheit die Welt erschüttern könnte – doch das hat ihn noch nie aufgehalten!


    Rezension:
    Zu Alex Cross Geburtstag haben sich alle eingefunden: Familienoberhaupt Nana, die Kinder Damon, Janelle und Ali, sein bester Freund Samson samt Frau und natürlich Bree, seine große Liebe. Der Abend, der so schön begann, endet jäh. Als er einen Anruf seines Chefs, Ramon Davies, erhält, weiß er, dass etwas Furchtbares geschehen sein muss. Und in der Tat muss Davies ihm mitteilen, dass im Auto des Kleinkriminellen Johnny Tucci die sterblichen Überreste seiner Nichte Caroline gefunden wurden. Das es sich hierbei um Mord handelt, steht außer Frage.


    Alex ist geschockt. Das letzte Mal, als er Caroline sah, war vor etwa 20 Jahren, kurz vor dem Tod seines Bruders Blake. Seine Witwe brach daraufhin den Kontakt mit der Familie Cross ab, doch vergessen wurden sie von diesem Teil der Familie nie. Alex weiß, er ist es sich und seinen Lieben schuldig, den Mörder von Caroline aufzuspüren.


    Im Laufe seiner Ermittlungen macht Alex eine schockierende Entdeckung. Seine Nichte hat, wie die Familie Cross, in Washington gelebt, doch ein Kontakt bestand nicht, denn Nicole hat als Hostess gearbeitet, als Edelhure. Hier hat Alex endlich eine erste Spur. Er findet heraus, dass mehrere junge Leute aus dem Milieu verschwunden sind, ohne bis dato wieder aufzutauchen. Wurden auch sie ermordet? Als es ihm mit Hilfe des FBI gelingt, den Club ausfindig zu machen, in dem Nicole gearbeitet hat, bringt ihn das auf eine erste heiße Spur - doch diese führt direkt in die Schaltzentrale der USA, ins Weiße Haus. Wird der Mörder etwa durch die Regierung geschützt?


    Endlich, endlich gibt es einen neuen Alex-Cross-Roman! Wie allgemein bekannt bin ich ein großer Fan von James Patterson und gerade die Reihe um Detektiv Alex Cross hat es mir angetan. Der Plot des Buches ist sehr detailliert und wahnsinnig kniffelig ausarbeitet. Immer wieder hatte ich einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte und doch habe ich mich zum Glück geirrt, denn so blieb es bis zum Schluss wahnsinnig spannend. Der Schreibstil ist wieder, dank der kurzen, übersichtlichen Kapitel, spannend und dynamisch gehalten, sodass ein Aufhören zwischendurch fast unmöglich ist. Solch kurze Kapitel verführen einfach zum Weiterlesen, zumal ich ja wissen musste, wie es weiter geht. Mittlerweile, immerhin ist dies Band 15, bin ich sehr vertraut mit den Figuren des Buches und nach wie vor schafft es Alex Cross, mich zu überraschen - mit seiner überaus faszinierenden Einstellung zum Leben und zu seiner Familie, aber auch mit seinen Entscheidungen. Dies ist eine Romanfigur, die ich unheimlich gerne mal im wirklichen Leben treffen würde. Nun heißt es leider wieder warten, bis der 16. Band der Reihe "Storm" endlich herauskommt.

    Es ist Weihnachten im House of Night und somit Zoeys 17. Geburtstag. Sie hasst diesen Tag, vor allem, weil sie grundsätzlich Weihnachts-Geburtstags-Geschenke bekommt und so auch dieses Jahr. Damien, Jack, Erin, Shaunee und Erik finden die Idee sehr witzig, ihr Geburtstagsgeschenke mit Weihnachtsambiente zu schenken - sie wussten nicht, dass Zoey das auf den Tod nicht ausstehen kann. Dann bekommt sie auch noch ein Geschenk von ihrem (Ex-)Freund Heath, der ihr ein wunderschönes Armband schenkt. Hierbei fliegt jedoch ihre Abneigung gegen Weihnachts-Geburtstags-Geschenke auf, sodass ihre Freunde kurzfristig verstimmt sind. Abends trifft sich Zoey mit ihrer Grandma, um mit ihr ihren Geburtstag zu feiern. Überraschenderweise taucht auch Zoeys Mutter samt "Stiefpenner" auf - woraufhin diese Begegnung in einem Desaster endet. Nachdem Zoey sich von ihrer Familie getrennt hat, will sie eigentlich zurück ins House of Night, doch zieht es sie genau in die andere Richtung, zum alten Bahnhof, wo sie Stevie Rae das letzte Mal gesehen hat.


    Und tatsächlich gelingt es ihr, Stevie Rae aufzuspüren. Zoey kann nicht mit ansehen, was aus ihrer besten Freundin geworden ist und bietet ihr ihre Hilfe an, die Stevie Rae auch widerstrebend annimmt. Zoey muss jedoch einsehen, dass sie ihr nicht alleine helfen kann und muss sich hierzu mit Aphrodite verbünden.


    Derweil hat Zoey immer noch mit den Machenschaften der Hohepriesterin Neferet zu kämpfen und auch privat kommt ihr Leben einfach nicht zur Ruhe.


    Drei Männer sind mehr oder weniger mit ihr verbandelt - für jeden hat sie Gefühle, doch wie soll sie sich entscheiden? Ihren menschlichen (Ex-)Freund Heath kennt sie schon ihr halbes Leben, Erik Night ist ein stattlicher Jungvampyr und Loren Blake ist ein Vampryr-Meisterpoet. Immer wieder tauchen Zweifel in ihr auf, sie weiß, dass es so nicht weiter gehen kann. Doch Zoey ist entschlossen, ihre Probleme alleine zu lösen und weiht ihre Freunde von daher nicht ein. Dann überschlagen sich jedoch die Ereignisse, als ein Vampyr vor den Mauern des House of Night ermordet wird ...


    Nachdem ich von Band 2 "Betrogen" sehr angetan war, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mich auch diesem Band gewidmet habe und ich muss sagen, nach relativ langer House-of-Night-Abstinenz war es wieder ein wunderschönes Vergnügen, Zoey auf ihrem Lebensweg ein kleines Stück weit zu begleiten. Den Plot fand ich sehr schön ausgearbeitet, vor allem auf Grund der unterschiedlichen Handlungsstränge wurde es mir nie langweilig. Nach wie vor finde ich sehr großen Gefallen an den Figuren der Buch-Reihe, wobei ich hier allerdings gestehen muss, dass ich mit der Handlungsweise von Zoey nicht immer einverstanden war, wohingegen mir die übrigen Charaktere immer mehr ans Herz wachsen. Den Schreibstil ich als einfach und angenehm zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Nachdem mir auch dieser Band so gut gefallen hat, schaue ich voller Vertrauen auf den 4. Band "Ungezähmt" der sich zum Glück bereits auf meinem SuB befindet.

    Justine und Vanessa Sands machen mit ihren Eltern schon seit Jahren im Sommer Urlaub im beschaulichen Küstenort Winter Harbor. Die Mädchen verbringen ihren Urlaub grundsätzlich mit den beiden Nachbarjungen. Caleb und Simon Carmichael. Jeden Sommer sind Justine und Caleb ein paar, doch nur für wenige Wochen, dann müssen sie sich wieder trennen. Nach außen hin scheint es, dass es sich um einen wiederkehrenden Urlaubsflirt handelt. So auch in diesem Jahr - doch diesmal passiert etwas Schreckliches. Justine verunglückt tödlich. Zurück bleiben ihre geschockten Eltern und ihre Schwester, die ihren Urlaub sofort abbrechen und zurück nach Hause fahren. Doch die 17-jährige Vanessa findet keine Ruhe, sie will herausfinden, warum ihre Schwester verunglückte.


    Allein kehrt sie nach Winter Harbor zurück und muss feststellen, dass dort einiges nicht in Ordnung zu sein scheint. Justine ist nicht das einzige Opfer des Sommers, das ertrunken ist. Gewöhnlich stirbt jedes Jahr ein Mensch den Sommer über im Wasser, doch jetzt scheinen sich die Todesfälle zu häufen. Immer wieder, im Abstand von wenigen Tagen, werden neue Opfer ans Land gespült. Das einzige, was sie gemeinsam haben, ist: Sie starben mit einem Lächeln im Gesicht. Doch nicht nur die vermehrten Todesfälle scheinen seltsam. Immer wieder können ungewöhnliche Wettersituationen beobachtet werden, die allerdings nur in Winter Harbor vorkommen und nicht in einer der Nachbarstädte.


    Mit Hilfe von Simon Carmichael will Vanessa den unerklärlichen Geschehnissen auf den Grund gehen. Doch die beiden haben noch ein anderes Ziel: Kurz nach Justines Tod ist Caleb Carmichael verschwunden, ohne ein Wort zu sagen. Weiß er vielleicht, was passiert ist? Auf der Suche nach ihm und der Wahrheit kommen sich Vanessa und Simon immer näher. Nach und nach scheint sich eine Spur zu verdichten ...


    Ein wunderschön ausgearbeitetes Buch über die Suche nach der Wahrheit! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und bildreich in Szene gesetzt. Die Figuren weisen sehr viel Tiefe auf, wobei hier nicht davor zurück geschreckt wird, die Ecken und Kanten offen zu legen, wodurch für mich jederzeit eine Nachvollziehbarkeit der Figuren und ihrer Handlungen gegeben war. Der Schreibstil wurde sehr sanft und flüssig gehalten, wobei ich mir allerdings an einigen Stellen eine etwas fesselndere Schreibweise gewünscht habe. Besonders gut hingegen hat mir gefallen, dass die Autorin mir jederzeit einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Vanessa gewährt hat. Einige Fragen bleiben, vor allem zum Ende hin, offen. Hier hege ich Hoffnungen, dass diese im 2. Band "Im Klang der Sirenen" beantwortet werden.

    Mary Shaynes 17. Geburtstag ist auch ihr letzter Tag auf Erden. Mary lebt mit ihrer Mutter Dawn und ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Ellen in Upper West Side, sprich, genau auf der falschen Seite New Yorks. Ihr Vater Morton starb vor 10 Jahren, ein Ereignis, an das sich Mary nicht mehr genau erinnern kann. Doch sie hatte Glück, sie geht auf eine renommierte Schule auf der sie sehr angesehen und beliebt ist. Hier hat sie Freunde gefunden, die auf der richtigen Seite New Yorks leben und mit denen sie es schafft, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchte.


    Da wäre Scott Sanders, ein Genie, dass ihr immer wieder vor Prüfungen hilft, ohne dass sie sich dafür sonderlich erkenntlich zeigt. Amy Twersky ist eine ihrer besten Freundinnen und hat einen fantastischen Kleiderschrank, aus dem sich Mary immer wieder Sachen leiht, die dann in ihren Besitz übergehen und auch Joon Park hilft ihr in allen Lebenslagen. Dann ist da noch Patrick Dawes, ihr Freund, der von seiner Familie rausgeschmissen wurde und seitdem in einem noblen Hotelzimmer lebt, wo die besten Partys stattfinden.


    Marys 17. Geburtstag beginnt recht eigenartig. Sie wacht splitterfasernackt in einem Schaufenster eines Bettenhauses auf und hat keinerlei Erinnerungen, wie sie dort gelandet ist. Mit Hilfe einer Putzfrau gelingt es ihr, den Heimweg anzutreten, doch dort ist für sie alles andere als rosig. Seit dem Tod ihres Vaters ist ihre Mutter schwer depressiv, sodass sie und ihre Schwester Ellen sich fast rund um die Uhr um sie kümmern müssen, wobei hier Ellen grundsätzlich die Hauptlast trägt, da Mary mit ihrem außerschulischen Leben immer schwer beschäftigt ist.


    Kaum in der Schule angekommen, macht ihr Freund Patrick auch noch unerwartet mit ihr Schluss. Wie ein Zombie erlebt Mary den restlichen Tag, als einziger Lichtblick des Tages erscheint ihr der Student Dylan Summer, ein Freund ihrer Schwester Ellen. Als dieser sie bittet, mit ihr auszugehen, sagt sie zu, jedoch hauptsächlich um zu beweisen, dass sie noch immer beliebt ist. Doch der Abend endet anders als erwartet - Mary wird ermordet, von wem, weiß sie nicht.


    Als sie am nächsten Tag erwacht, hält sie das alles für einen Alptraum - bis sie merkt, dass sie nicht in ihrem Körper steckt. Den ganzen Tag über erlebt sie ihren 17. Geburtstag aus der Sicht ihrer Freunde und muss feststellen, dass jeder von ihnen Gründe hat, sie zu hassen. Doch hat einer von ihnen sie ermordet und kann sie diesem Schicksal entgehen?


    Ein überaus faszinierender Jugend-Thriller! Der Plot ist sehr gut ausgearbeitet, sodass es auch beim 2. Durchlauf des Tages, den Mary immer aus verschiedenen Perspektiven erlebt, nicht langweilig wird, diesen zu betrachten. Die Charaktere wurden sehr detailliert in Szene gesetzt, wobei mir hier jedoch ein wenig die entsprechende Tiefe gefehlt hat. Nicht immer konnte ich die jeweiligen Gründe nachvollziehen, die dazu führten, dass jeder ein Motiv hatte, Mary zu ermorden. Der Schreibstil ist flüssig und spannend gehalten, wobei es allerdings hier auch zu kleineren Längen kam, die sich jedoch relativ schnell überwinden ließen.

    Lisbeth Cooke hat ihren Geliebten J. Clarence Branson ermordet und anschließend die Polizei gerufen. Ein klarer Fall für Eve Dallas und ihre Assistentin Delia Peabody. So leicht hat sie es gewöhnlich nicht und Eve beschließt, hier die Hintergründe zu recherchieren. Derweil trifft sie sich mit ihrem Informanten Ratso, der ihr einige beunruhigende Informationen über Howard Bassi alias "Der Tüftler" übermittelt. Dieser soll im Auftrag von Unbekannten Bomben gebaut haben - und ist seit einigen Tagen verschwunden. Eve glaubt nicht so recht an die Informationen Ratsos, zumal sich dieser früher schon als nicht besonders zuverlässig herausgestellt hat.


    Wirkliche Ruhe kehrt allerdings nicht ein, denn Eve erhält einen Drohbrief mit Forderungen, die eine Gruppe namens "Cassandra" auch notfalls mit Gewalt durchsetzen will. Als Eve den Spuren des Briefes folgt, führt diese sie zu einem leeren Lagerhaus, das zufällig ihrem Mann Roarke gehört, wie so ziemlich jedes Gebäude in New York. Kaum dort angekommen, wird die Lagerhalle von "Cassandra" gesprengt - diesmal ohne Opfer, doch Eve weiß jetzt, dass die Drohungen ernst zu nehmen sind und dass um die Gerüchte um den "Tüftler" doch was dran sein kann.


    Während dessen bekommt Delia Peabody Besuch von ihrem jüngeren Bruder Zeke. Dieser wurde von Clarissa Benson mit Tischlerarbeiten beauftragt. Doch nicht nur die Arbeit führt den jungen Hippie nach New York - auch seine Auftraggeberin, die er vor einigen Wochen kennen gelernt hat, hat sein Interesse erweckt. Nur um sie wieder zu sehen, hat er den Auftrag überhaupt angenommen. Delia ist überrascht, als sie erfährt, für wen Zeke arbeitet, denn Clarissa Benson ist die Schwägerin von C. J. Benson, dem kürzlich Ermordeten. Einen wirklichen Zusammenhang können aber weder Eve noch Delia feststellen.


    Dann erhält Eve einen erneuten Drohbrief mit einer verschlüsselten Botschaft des Anschlagszieles. Wird sie es schaffen, die Drahtzieher der Gruppe zu stellen, bevor es zu spät ist?


    Der 9. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt wenige Tage nach dem Ende des 8. Bandes "Der Tod ist mein". Wie bereits in den vorangegangen Bänden weisen auch hier die Mitwirkenden wieder sehr viele Ecken und Kanten sowie Tiefe auf. Der Schreibstil war gewohnt actionreich, jedoch vermochte es der Plot dieses mal nicht, mich in dem Maße zu fesseln, wie ich es von den anderen Bänden gewöhnt bin und auch erwartet hatte. Es kann allerdings auch daran liegen, dass ich mich mit dem Thema Terrorismus hier nicht anfreunden konnte. Besonders gut hingegen hat mir in diesem Band gefallen, dass ich etwas mehr über das Leben von Delia Peabody, eine immer wichtiger werdender Charakter der Reihe, erfahren habe und nun einen durchaus guten Eindruck von ihrem bisherigen Leben habe und sie und ihre Handlungen nunmehr noch besser nachvollziehen kann. Nichts desto trotz bin ich wahnsinnig gespannt auf den nächsten Band "Spiel mit dem Mörder".

    Das Jahr 2059 ist erst ein paar Tage alt, schon hat es Eve Dallas mit einem neuen Mord in ihrer Stadt zu tun. Ein Obdachloser, Samuel Michael Petrinsky, genannt Snooks, wurde in seiner Behausung ermordet. Er wurde betäubt und anschließend wurde ihm das Herz chirurgisch einwandfrei entfernt. Snooks Kumpel Gimp, ebenfalls ein Obdachloser, der in unmittelbarer Nähe von Snooks lebte, kann lediglich berichten, dass er zwei Leute gesehen hat, die mit einem Beutel von Snooks Unterschlupf verschwunden sind. Eve ist ratlos - wer tötet einen Obdachlosen, um sein Herz zu stehlen? Organe werden doch künstlich hergestellt, Transplantationen mit echten Organen sind doch gar nicht mehr nötig.


    Eve stößt bei ihren Ermittlungen auf eine Tatsache, die sie nicht ignorieren kann - das Herz wurde äußerst fachmännisch entnommen. Hierzu sind lediglich sieben Chirurgen innerhalb von New York fähig. Hat einer dieser sieben, überaus erfolgreichen und hochgeschätzten Menschen einen einfachen Obdachlosen umgebracht, um sich sein Herz anzueignen? Bei der Autopsie von Snooks kommt heraus, dass er, wenn er nicht ermordet worden wäre, innerhalb eines halben Jahres auf natürliche Weise verstorben wäre - seine gesamten inneren Organe waren schwer geschädigt, so wohl auch das verschwundene Herz.


    Eve macht sich zusammen mit ihrer Assistentin Peabody, dem IT-Spezialisten McNab und ihrem Mentor Captain Feeney an die Ermittlungen. Hierbei wird sie wieder tatkräftig von ihrem Ehemann Roarke unterstützt, doch noch immer scheint ein Motiv zu fehlen. Erst als McNab einen ähnlichen Mord entdeckt, kann Eve beginnen, die losen Fäden zu verknüpfen und eine Spur zum Mörder zu finden.


    Während dessen hat Eve noch ganz andere Probleme. Bereits am ersten Tatort geriet sie mit Officer Ellen Bowers aneinander. Wie gewöhnlich hat Eve, als sie die inkompetente Arbeit von Bowers sah, kein Blatt vor den Mund genommen und dieser ihre Meinung kundgetan. Bowers reicht daraufhin Beschwerde über Eve ein. Diese kann abgeschmettert werden, doch wie der Zufall es will, geraten die beiden erneut aneinander und Bowers reicht daraufhin weitere Beschwerden gegen Eve ein. Nun hat die Dienstaufsicht keine Wahl und nimmt die Ermittlungen auf und diesmal könnte es für Eve Dallas nicht gut ausgehen ...


    Der 8. Band der Eve-Dallas-Reihe beginnt wenige Tage nach dem Ende des 7. Bandes Liebesnacht mit einem Mörder. In gewohnt fesselnder und actionreichen Schreibweise führt die Autorin ein weiteres Mal durch eine spannende, dennoch teils humorvolle und auch prickelnde Geschichte um die Polizeibeamtin Eve Dallas. In diesem Band erfahren wir weitere Details aus Eves Vergangenheit, wobei nach wie vor noch viele Dinge im Dunkeln liegen. Ganz besonders angetan war ich wieder von der Tiefe und Dynamik der handelnden Personen und was mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist, sind die Dialoge zwischen Eve und Roarke bzw. Eve und Peabody. Diese stellen für mich immer ein ganz besonderes Highlight dar und ich freue mich immer schon vor Beginn eines Buches um Eve Dallas darauf.

    Klappentext:
    Erst kam das Vergessen. Dann sein Wunsch nach Rache... Die junge Journalistin Lara Birkenfeld recherchiert den Fall einer mysteriösen »Plattenbauleiche«, von dem ihre berufliche Zukunft abhängt und der ihr einfach keine Ruhe lässt. Denn dass gerade jetzt ihre Halluzinationen wieder auftreten, verheißt nichts Gutes, gar nichts Gutes …



    Rezension:
    Als Matthias Hase im Fernsehen einen Bericht über die Zustände in einem Kinderheim in Jersey sieht, in dem unter anderem ein Kinderschädel gefunden wurde, beginnt es. Er weiß, er kam mit etwa 10 Jahren, zusammen mit seiner kleinen Schwester Mandy, in ein Kinderheim und hat dort schreckliches erlebt. An viel erinnert er sich nicht mehr, doch was er noch weiß, bricht sich seinen Bann in sein Bewusstsein. Alle Demütigungen, Misshandlungen und Quälereien seitens der Betreuer tauchen immer wieder und wieder auf, er kommt einfach nicht mehr zur Ruhe. Doch nun ist er erwachsen und bereit - bereit Rache zu nehmen an all jenen, die seinerzeit die ihnen schutzbefohlenen Kinder gequält und misshandelt haben. Seine Rache wird furchtbar sein - er wird sie mit ihren eigenen Mitteln bekämpfen ...


    Matthias weiß, was zu tun ist, doch verfügt er über wenige Informationen, zu viel hat er verdrängt. Doch im Internet wird er fündig. Ein ehemaliger Heimbewohner stellt eine Homepage über das Waisenhaus "Ernst Thälmann" ins Internet, sodass es Matthias auf diesem Wege möglich ist, langsam aber sicher an Informationen zu kommen. An wen er sich jedoch erinnert ist Siegfried Meller, genannt "Fischgesicht", der an den Kindern gerne die Wasserfolter zu Erziehungszwecken anwendete. Es gelingt Matthias relativ einfach, Siegfried Meller ausfindig zu machen - sein Schicksal ist besiegelt.


    Sein nächstes Opfer hat er auch schon erspäht - Isolde Semper, genannt "Die Walze". Diese Erzieherin war im Waisenhaus für die Mittagsmahlzeiten zuständig und hat immer einem Kind verdorbene Nahrung gegeben, die das Kind dann essen musste und wenn es den ganzen Tag dauert. Mit diesem Verhalten hat sie ihr eigenes Ende geprägt.


    Doch diese beiden sind erst der Anfang - noch sehr viele Menschen in diesem Heim haben den Kindern damals großes Unrecht angetan ...


    Während dessen hat die junge Journalistin Lara Birkenfeld immer stärkere und häufiger wiederkehrende Visionen von jemandem, der anderen Menschen weh tut und sie quält. Nach und nach kommt mit Hilfe eines befreundeten Psychologen dahinter, dass diese Visionen tatsächlich zeigen, wie jemand gequält und ermordet wird. Damit jedoch nicht genug, in ihrer Redaktion versucht ihr Kollege Tom Fränkel unentwegt, sie rauszuekeln, damit er in den Augen des gemeinsamen Chefs Gernot Hampenmann besser da steht, denn es ist bekannt, dass Hampenmann nach Berlin versetzt werden will und dann wäre seine Stelle frei. Lara hingegen hat das Glück, den Polizeibeamten Ralf Schädlich näher kennen zu lernen, der sie regelmäßig mit einigen Informationen zu Mordfällen versorgt. Sie erkennt, dass mindestens zwei dieser Morde zusammenhängen und beschließt, selbst nach den Hintergründen zu recherchieren. Doch sie ist dem Täter schon näher als sie denkt ...



    Wahnsinn - was für ein Buch, ich bin noch immer total perplex und absolut begeistert!!! Der Plot dieses Romans ist ganz fantastisch, detailliert und mit ganz wundervollen Irrwegen gearbeitet, es hat einen wahnsinnigen Spaß gemacht, Lara und auch Matthias durch ihre Geschichte zu folgen. Generell bin ich ja selten begeistert, wenn ich von Beginn an weiß, wer der Mörder ist, aber hier hat mich das überhaupt nicht gestört - nein, ich stand voll auf seiner Seite, von mir aus hätte er immer weiter machen können (ich habe hier förmlich Anfeuerungsrufe von mir gegeben), bis er alle erwischt hat. Selten habe ich für einen Mörder solch eine Sympathie empfunden. Die Figuren weisen eine sehr große Tiefe und Dichte auf, ich konnte mich von Anfang in sie hineinversetzen und habe mich jetzt erstmal sehr ungern von ihnen verabschiedet. Auch der Schreibstil war dermaßen packend und fesselnd beschrieben, dass mich dieses Buch von Anfang an gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Ich wurde hier total perplex und begeistert zurückgelassen! Es handelt sich bei diesem Band um den 2. Band einer Reihe um die Journalistin Lara Birkenfeld, den 1. Band "Ungeheuer" habe ich mir jetzt umgehend bestellt, den muss ich unbedingt noch lesen, bevor im Juni Band 3 "Sündenkreis" herauskommt.

    Klappentext:
    'Kommando 9. August. Wir befreien Sie vom Diktat des Stroms und der Herrschaft des Computers. Leben Sie natürlich.' Diese Sätze leiten das Ende der uns bekannten Welt ein: Als radikale Umweltschützer die gesamte Stromversorgung zum Erliegen bringen, bedeutet dies eine Katastrophe für die Menschheit: Atomkraftwerke explodieren, Tiere beginnen sich gegen die Menschen zu richten und die Natur erobert die Erde zurück.


    Hundert Jahre später fristen die Bewohner des industriellen Nordens ihr Leben in einer grauen Stadt voller Maschinen und Fabriken, während in der mittelalterlichen Gesellschaft von Panäa, dem verfeindeten Süden des Landes, alle technologischen Neuerungen verboten sind.


    In dieser Welt bekommt Pejo, ein junger Mann aus dem Norden, auf einer Expedition in den Süden ein geheimnisvolles Buch von einem sterbenden Mädchen anvertraut. Schnell stellt Pejo fest, dass die Mächtigen sowohl im Norden als auch im Süden des Landes alles daran setzen würden, in den Besitz dieses Schriftstückes zu gelangen, und dass er zwischen die Fronten eines alten Krieges geraten ist. Auf seinem Weg durch den Süden, auf dem er Heilerinnen, Mutanten und gefährlichen 'Viechern' begegnet, muss er nicht nur Gefahren trotzen, sondern sich auch der Vergangenheit seines Landes und seinen eigenen Gefühlen stellen - denn nur so kann er am Ende die richtige Entscheidung treffen.



    Rezension:
    Nach dem Zeitalter der Technologie: Vor 100 Jahren haben Aktivisten die Stromversorgung der gesamten Welt gekappt, mit ungeahnten Folgen. Nun steht die Menschheit wieder am Anfang - Strom kennen sie nur noch aus Sagen und Legenden, das bisschen Technologie, das überdauert hat, ist heiß begehrt, die Welt hat sich in zwei Teile gespalten. Nun existieren auf dem Kontinent, der ehemals Europa war, nur noch Panäa und Flusshaven. In Panäa wird Technologie vom Gesetz her abgelehnt, hier gibt es nur das ursprüngliche Leben. Ein paar Relikte aus der alten Zeit werden als Schmuggelware gehandelt. Hier ist die Armut und das Unglück groß und viele der Menschen in Panäa würden lieber im Norden, in Flusshaven, leben, denn dort gibt es noch Technologie. In Flusshaven gibt es noch Fabriken, doch nichts anderes. Tag für Tag, Jahr für Jahr schuften die Menschen in den Fabriken des Stromkönigs, noch nie sahen sie einen Baum oder ein Feld, denn in Flusshaven wird zwar produziert, aber nichts angebaut. So entsteht zwischen diesen beiden Teilen der Welt ein Abhängigkeitsverhältnis - und dennoch brodelt es überall. Die Menschen sind unzufrieden.


    Der junge Pejo aus dem Norden wurde vom Stromkönig nach Panäa gesandt, um das "Buch des Hüters" zu finden. Pejo ist Anfang zwanzig, doch auf Grund seiner sehr behüteten Kindheit, hat er von der Welt um sich herum nur sehr wenig Ahnung. Als seine Karawane überfallen wird, überlebt er als einziger, doch er ist vollkommen auf sich allein gestellt. Was soll er machen? Er spricht die Sprache der Menschen hier, es ist auch seine eigene, aber ansonsten ist ihm in Panäa alles unbekannt. Er weiß jedoch, wenn er entdeckt wird, wird er getötet, denn er ist aus dem Norden und somit ein Feind. Huya, eine fahrende Prostituierte und Kräuterfrau nimmt ihn auf und hilft ihm, sich in dieser Welt zurecht zu finden. Denn trotz aller Unwegsamkeiten hat Pejo nur ein Ziel vor Augen: Er will wieder nach Hause, nach Flusshaven.


    Während dessen wurde Walther vom Stromkönig entsandt, um das "Buch des Hüters" an sich zu nehmen, ohne Rücksicht auf Verluste. Walther ist ein sehr erfahrener Söldner und hat schon so manchen unschönen Auftrag für den Stromkönig ausgeführt, doch auch er hat ein Ziel vor Augen. Er muss dieses Buch finden, um jeden Preis, denn nur so kann er das Leben seiner Frau Maya retten.


    Während seines Aufenthaltes in der kleinen Stadt Waldfurth wird Pejo Zeuge eines Anschlages - das Ziel: Das Buch des Hüters. Junge Aktivisten wollen es zerstören, denn sie befürchten, es bringe nur noch weiteres Unglück über die Welt. Pejo wird als Beteiligter des Anschlages verdächtigt, kann jedoch fliehen. Er trifft auf Rosso, eine dieser jungen Aktivistinnen und kann mit ihr kurzfristig untertauchen. Doch Rosso ist verletzt und stirbt - zuvor gibt sie Pejo jedoch das "Buch des Hüters", das sie an sich genommen hat.


    Unerwartet hat Pejo seinen Auftrag erfüllt - jetzt steht ihm jedoch das größte aller Abenteuer bevor, die Reise zurück nach Flusshaven. Unterwegs muss er gegen Bestien und Mutanten kämpfen, doch auch seine Feinde sind ihm dicht auf den Fersen. Was steht in dem "Buch des Hüters", dass jeder, der es besitzt, kurz darauf sein Leben verliert?



    Was für düstere Zukunftsaussichten!!! In diesem Endzeitroman führt uns der Autor glaubhaft vor Augen, was mit der Menschheit geschehen würde, wenn wir plötzlich ohne Strom, ohne wirkliche medizinische Versorgung, jedoch mit mächtigen, von der Natur geschaffenen Feinden dastehen würden. Der Plot wurde sehr fantasievoll und auch erschreckend-realistisch dargestellt, denn in unserer heutigen Zeit möchte ich mir nicht einmal im Ansatz vorstellen, wie das Leben ohne Technologie wäre - Andreas Dresen hingegen ist es fantastisch gelungen, mir dies vor Augen zu führen.


    Die Figuren des Romans weisen sehr viel Tiefe und Dynamik auf, jederzeit konnte ich sie mir bildlich vor Augen vorstellen. Ganz besonders gut hat mir die Wandlung des Pejo gefallen, der anfangs wirklich nicht mehr ist als ein verwöhnter Sohn aus guten Hause, sich jedoch nach und nach seiner eigenen Stärken bewusst wird und es immer wieder schafft, über sich selbst hinaus zu wachsen. Ferner muss ich an dieser Stelle ebenfalls die innere Wandlung des Walthers positiv aufführen - diese fand ich auch ausgesprochen gelungen, ich hatte für ihn nie die Hoffnung aufgegeben.


    Der Schreibstil ist klar und leicht verständlich halten, sodass ich es zwischendurch sehr schwierig fand, dieses Buch überhaupt aus der Hand zu legen, da mich die ganze Geschichte um eine Welt nach der Technologie sehr gefesselt hat. Nun bleibt mir nur noch zu hoffen, dass es zu diesem Buch einen 2. Band geben wird, es gibt mit Garantie noch so viel über Panäa und Flusshaven zu berichten und auch über Pejos weitere Entwicklung, dass ich an dieser Stelle auf jeden Fall schon einmal Interesse für einen weiteren Band bekunden werde.