Beiträge von Prof.Elsenbrink

    Zitat

    Original von Mona87
    "Blind Mountain" ist wahrscheinlich der Film, der mich am meisten beschäftigt hat und an den ich auch Jahre nachdem ich ihn gesehen habe, denken muss.


    Leider gibt es den Film nicht bei Amazon Deutschland...


    Hallo Mona87,


    interessanter Tipp - der Film war mir völlig unbekannt.
    Ich hab mir den Trailer auf youtube (watch?v=T6JZ0WF-WGE) angesehen. Er lässt ahnen, dass es sich um ein sehr gut inszeniertes Drama handelt, aber wohl auch um wirklich schwere Kost.
    Mal abwarten, ob zum Beispiel rapideyemovies "Blind Mountain" eines Tages in Deutschland veröffentlicht ...


    LG

    Hallo Rosenstolz,


    Du hast meinen Abend gerettet!
    Vor ein paar Wochen hörte ich ein tolles Lied im Radio, verstand aber den Namen des Sängers nicht richtig. Irgendwas "von und zu", oder so ...
    Meine Google-Blindflugsuche brachte mich dann zu Hubert von Goisern, aber das ist ja 'ne ganz andere Baustelle. :lache


    Aber jetzt, als ich es hier las - natürlich: Gisbert zu Knyphausen. Und das Stück habe ich auch wiedergefunden: Grau, Grau, Grau


    Übrigens wirklich klasse ...
    DANKE! :anbet


    LG :wave

    Bonsoir! :-]


    Kennt zufällig jemand "Vogelfrei" von Agnès Varda?
    Ich hab ihn in grauer Vorzeit (1985) :alter im Kino gesehen und war nachhaltig beeindruckt. Ist allerdings so ziemlich das Gegenteil eines Feelgoodmovies. Schwere Kost, um genau zu sein.


    ***
    INHALT (von http://www.dieterwunderlich.de/Varda_vogelfrei.htm)


    An einem kalten Wintermorgen findet ein nordafrikanischer Landarbeiter in einem französischen Weinberg die Leiche einer jungen Landstreicherin. Vermutlich erfror sie während der Nacht. Menschen, die ihr in den letzten Tagen und Wochen flüchtig begegneten, erinnern sich an das Mädchen ...


    ***
    Hier noch ein Link:
    http://www.filmstarts.de/kritiken/1052.html


    Da gibt's auch 'nen Trailer.


    Der Film ist scheinbar nicht ganz so leicht zu beschaffen. Ich habe nur die 4-DVD-Box (s.u.) gefunden und das hier:
    http://www.amazon.de/ARTIFICIA…agabond-DVD/dp/B0058O8WSU


    LG

    „The Bird People in China“ ist ein außergewöhnlicher Streifen – in mehrfacher Hinsicht.
    Außergewöhnlich ist die Geschichte, außergewöhnlich sind die fantastischen Landschaftsaufnahmen und außergewöhnlich ist dieser eher ruhige und nachdenkliche Film auch für seinen Regisseur Takashi Miike, in dessen Werken ja sonst – salopp gesagt – ganz gerne extrem die Fetzen fliegen und die Leinwand zuweilen einen Blutrot-Anteil von 90% und mehr erreicht. :grin


    INHALT (von amazon.de)
    Weil sein Kollege plötzlich erkrankte, muss Jungkaufmann Wada im Auftrag seines Jade-verarbeitenden Betriebes nach China reisen, um in einem abgelegenen Bergwerk nach dem rechten zu sehen. In seiner Begleitung befindet sich sehr zu Wadas anfänglichem Verdruss der vierschrötige Yakuza Ujiie. Eine abenteuerliche Odyssee durch Chinas Provinz schweißt die unterschiedlichen Herren jedoch bald zusammen. Am Ziel der Reise warten weitere Überraschungen und gänzlich neue Perspektiven.


    Ausführliche Inhaltsangaben und Kritiken gibt es u.a. hier:
    http://www.japankino.de/2007/the-bird-people-in-china/
    http://www.filmtipps.at/kritiken/The_Bird_People_in_China/


    Mir hat dieser relativ unbekannte Miike-Film sehr gut gefallen – absolut sehenswert!
    In den Kundenrezensionen bei amazon.de las ich über die deutsche DVD-Fassung leider wenig Gutes. Sowohl die deutsche Synchro als auch die Bildqualität seien indiskutabel. Das ist ein Jammer, aber ich kann selbst nichts dazu berichten, denn ich habe den Film gekauft, bevor er offiziell in Deutschland erschien (japanische OF mit engl. UT); diese Ausgabe ist völlig okay.


    Hier kann man sich übrigens einen kleinen Eindruck von dem unbeachteten Juwel verschaffen:
    yt – watch?v=lvmlWe558Tc



    LG :wave

    Hallo liebe Filmeulen,


    nach „Heimweg“ und „Yentown“ möchte ich mit „Takeshi Kitanos Dolls“ den dritten absolut herausragenden Film aus Asien lobpreisen. Er ist sicherlich viel bekannter als die beiden Erstgenannten, darf aber in diesem Thread auf keinen Fall fehlen, finde ich.


    INHALT (von amazon.de)
    In kraftvoll-poetischen Bildern erzählt der japanische Kultregisseur TAKESHI KITANO von drei Spielarten der Liebe - Verzweiflung, Hoffnung und Leidenschaft. EIN JUNGER MANN hat seine große Liebe in Stich gelassen, um auf Druck der Eltern die Tochter seines Chefs zu heiraten. Die Geliebte begeht daraufhin einen Selbstmordversuch und erkennt ihre Umwelt nicht mehr. Schuldig kehrt er zu ihr zurück, nimmt sich ihrer an. EIN ALTERNDER GANGSTER besucht nach dreißig Jahren den Park, in dem er sich als junger Mann von seiner Freundin verabschiedet hatte. Er wollte fort, um genügend Geld für ein gemeinsames Leben zu verdienen. All die Jahre hat die Frau jeden Samstag dort auf ihn gewartet, aber nun erkennt sie ihn nicht mehr. EIN POPSTERNCHEN schließt sich von der Außenwelt ab, weil niemand ihr durch einen Unfall entstelltes Gesicht sehen soll. Ihr hingebungsvollster Fan blendet sich selbst, damit sie sich nicht ihrer Entstellung wegen vor ihm schämen muss.


    ***
    Ich muss gestehen, dass ich mich anfangs etwas schwer getan habe mit Dolls. Der Film beginnt mit Szenen aus dem traditionellen japanischen Puppentheater Bunraku. Etwas sperrig und spröde kam mir das Ganze zunächst vor, sogar das böse Wort „Kunstkacke“ spukte kurzzeitig durch meine Hirnwindungen, aber das sollte sich rasch ändern …


    Die Hauptgeschichte von Matsumoto und Sawako, die nach der Einleitung beginnt, gefiel mir schon besser, nur die zunehmende Wortkargheit der Protagonisten befremdete mich etwas. (Ich habe die DVD kurz nach ihrem Erscheinen in 2002 gekauft und war noch nicht groß mit asiatischen Filmen vertraut.)


    Nach gut einer halben Stunde gibt es dann eine Szene, in der Matsumoto, dem mittlerweile klar geworden war, was er angerichtet hatte, Sawako umarmt und ein schlichtes „Verzeih mir“ ausspricht. Die Wirkung war unglaublich! Wie ein Stich ins Herz. Aber diese Intensität hat die Szene wohl nur, weil vorher kaum noch gesprochen wurde. Und das ist eine Sache, die ich seither an vielen asiatischen Filmen (Kim Ki-duk etc.) schätze: Dadurch, dass man die Darstellung und die Dialoge sehr zurücknimmt, entfalten dann knappe Aussagen, manchmal auch nur kleine Gesten und Gesichtsausdrücke eine gefühlsmäßige Wucht, die man aus westlichen Filmen so nicht kennt.
    Jedenfalls war ab diesem Augenblick Dolls „mein“ Film – und es kam ja noch viel heftiger …


    Ich möchte unbedingt noch die kongeniale, traumhafte Filmmusik von Joe Hisaishi erwähnen, ohne die Dolls – bei allen Qualitäten – einfach nicht so betörend und ergreifend wäre, wie er es ist.


    Insgesamt darf man wohl ohne Übertreibung sagen, dass Dolls ein visionäres Meisterwerk ist. Ein meditativer, traurig-schöner Farben- und Bilderrausch – einmalig!


    LG :wave



    P.S.
    Ich empfehle – wie üblich –, sich den Film in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln anzuschauen. Die Synchro fällt dagegen deutlich ab.

    Hallo Herr Palomar,


    tolle Idee! :-)
    Ich kann zwar einstweilen nichts Konstruktives beitragen, da Afrika für mich filmisches Neuland ist. Ich bin aber aufgeschlossen und sehr gespannt, was hier für Empfehlungen kommen.


    Danke!



    LG :wave

    Hallo Minusch,


    schöner Thread! Ich bin ja meistens in fernöstlichen Gefilden zugange, aber ich habe Freunde, die mir gelegentlich Filmperlen aus Frankreich empfehlen. Eine dieser Empfehlungen war "Der Hals der Giraffe", den ich wunderbar fand!


    Kurzbeschreibung (amazon)
    Die neunjährige Mathilde lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter zusammen und entdeckt eines Tages einen Packen Briefe von ihrer Großmutter an den Großvater, die der aus verletztem Stolz nie geöffnet hat, weil seine Frau mit seinem Freund durchgebrannt war. 30 Jahre ist das her und die Kleine will wissen, was wirklich passierte. Nachts marschiert sie heimlich los und holt den betagten Mann aus dem Altersheim, um sich mit ihm auf die Suche nach der Großmutter zu machen. Gemeinsam spüren sie der Vergangenheit nach.


    ***


    Wurde auf amazon.de auch schon von vielen gewürdigt.


    LG :wave

    „Yentown – Swallowtail Butterfly“ - diesen herausragenden japanischen Film aus dem Jahr 1996 möchte ich Euch ganz besonders ans Herz legen!


    Inhalt (von http://www.rapideyemovies.de/film/yentown)


    Yentown, eine armselige Barackensiedlung ausserhalb Tokios, ist der Ort an dem viele Nicht-Japaner ihre Wünsche wahr werden lassen wollen. Die Gier nach Geld, dem Yen, eint die Bewohner unterschiedlichster Herkunft.
    Dort lebt das schüchterne Mädchen Ageha (Ayumi ITO) nach dem Tod ihrer Mutter bei der chinesischen Sängerin Glico (Chara), die in Yentown zur Hure wurde.
    Als ein Ageha bedrohender Yakuza getötet wird und dieser spurlos verschwinden soll, findet sich eine Kassette in dem Leichnam. Die dort gespeicherten Informationen verändern das Leben aller Beteiligten. Die Bewohner Yentowns eröffnen einen Nachtclub und Glico kann endlich ihre Karriere als Sängerin starten.
    Die Jagd einiger dunkler Gestalten nach dieser Kassette bedroht aber das Aufleben eines Wunschtraums…


    ***
    Was in dieser Kurzbeschreibung vielleicht noch nicht soooo spektakulär klingt, entpuppt sich beim Anschauen aber recht schnell als ganz großes Kino. Ein packender, mitreißender und auch anrührender Film von rund zweieinhalb kurzweiligen Stunden flimmert da über die heimische Leinwand, der völlig unbekümmert die unterschiedlichsten Genres miteinander vermischt: Sozialdrama, Gangsterfilm, Thriller, schwarze Komödie, Coming-of-Age- und Musikfilm. Das dürfte eigentlich nicht funktionieren, tut es aber doch – und wie. Und auch sonst überzeugt „Yentown“ in jeder Hinsicht. Kamera, Licht, Farben, Ausstattung, die gesamte Darstellerriege und nicht zuletzt der Soundtrack – einfach alles ist herausragend.
    Szenen wie die, in der das schüchterne Mädchen von Glico auf den Namen Ageha „getauft“ wird oder der Gang durch die Opiumstraße mit der anschließenden Tätowierung Agehas sind atmosphärisch extrem dicht und für mich reinste Kinomagie.


    Auf dem Cover der DVD wird die Filmzeitschrift „Splatting Image“ zitiert: „Einer der besten Filme, die jemals das Licht der Leinwand erblickt haben.“
    Ich finde das nicht übertrieben!


    LG :wave



    P.S.
    Falls die Verlinkung mit der ASIN-Nummer nicht klappt:
    Yentown @ amazon.de
    Da gibt es übrigens eine ganz ausgezeichnete Lobhudelei auf "Yentown" von einem gewissen "INS", die ich nur unterstreichen kann. ;-)

    Konbanwa allerseits! :grin


    Freut mich sehr, dass Ihr gleich am ersten Tag so unglaublich viele Beiträge/Empfehlungen gepostet habt - das übertrifft meine kühnsten Hoffnungen bei Weitem. :anbet


    Manches davon kenne ich bereits, "Nobody knows" und "Tampopo" (beide großartig!) wollte ich eigentlich auch vorstellen, aber einige Streifen sind mir unbekannt. Das bedeutet einen exponentiellen Titelzuwachs auf meiner Filmwunschliste. :write Ich sag schon mal ganz pauschal danke für die zahlreichen Tipps.


    Heute bin ich zu platt, aber am Wochenende werde ich ein paar Zeilen zu zwei japanischen Filmjuwelen schreiben: "Yentown" und "Dolls".


    Bis denne.



    LG :wave

    Da ich selbst ein großer Freund des aiatischen Kinos bin, starte ich hier mal einen Asienfilm-Thread. Ich werde nach und nach, wie ich Lust und Zeit habe, einige meiner Favoriten aus Fernost vorstellen.


    Über rege Beteiligung in jedweder Form bin ich natürlich nicht böse. ;-)


    Als erstes möchte ich Euch einen chinesischen Film ans Herz legen:
    "Heimweg - The Road Home" von Regisseur Zhang Yimou.


    Die Rahmenhandlung in Kürze:
    Der Sohn kehrt anläßlich des Todes seines Vaters ins Heimatdorf zurück, wo seine Mutter immer noch lebt. Sie besteht darauf, dass der Leichnam ihres Mannes - einer alten Tradition folgend - vom Krankenhaus ins Dorf zurückgetragen (!) wird, bevor man ihn dort schließlich beerdigt. Der Sohn ist von dem Wunsch zunächst nicht sehr begeistert und versucht, seine Mutter davon abzubringen, unter anderem, da dies auch ein organisatorisches Problem darstellen würde.
    Es beginnt dann eine sehr lange Rückblende, die das Kennenlernen und die Liebesgeschichte der Eltern erzählt. Sie ist der Kern des Films und hieraus ergibt sich letztlich auch, warum es für die Mutter so ungemein wichtig ist, dass ihr verstorbener Mann - die Liebe ihres Lebens - noch einmal diesen bestimmten Weg "geht" ...


    Mehr möchte ich zur Geschichte auch nicht verraten. Wer es gerne ausführlicher hätte, dem seien die sehr gute Rezension auf Filmszene.de oder die zahlreichen Besprechungen bei amazon empfohlen.


    Für mich ist Zhang Yimou mit "Heimweg" ein echtes Meisterwerk gelungen. Ein sehr anrührender und ergreifender Film, der eine einfache, aber elementare Geschichte erzählt. Er ist wunderschön fotografiert (Cinemascope!), hat großartige Darsteller - allen voran die berückende Zhang Ziyi, die die Rolle der jungen Mutter in der Rückblende spielt - und tolle Filmmusik. Was will man mehr?!


    Ich empfehle übrigens, sich den Film im chinesischen Original mit deutschen Untertiteln anzusehen - lohnt sich!


    Obwohl "Heimweg" u.a. den Silbernen Bären (im Jahr 2000) gewonnen hat, ist er hierzulande immer noch relativ unbekannt. Sehr schade! Aber das wird sich ja nun grundlegend ändern ... :chen


    "Heimweg" bei amazon

    Kurzbeschreibung (Klappentext)
    Marmelade, Käse, Wurst, hin und wieder Honig - damit ist die Auswahl auf vielen Frühstückstischen bereits am Ende. Wer mehr Abwechslung auf dem Brot wünscht, gesünder essen möchte und auch mal bereit ist, auf Aufschnitt oder Schinken zu verzichten, hat eine Möglichkeit: selbst ans Werk gehen.


    Für das Selbermachen von Brotaufstrichen gibt es viele Gründe: den Preis, das Verwerten von Überschüssen aus Küche und Garten, das Einhalten einer bestimmten Diät bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien oder - und das vor allen Dingen - den Spaß bei der Zubereitung.


    Dieses Buch gibt Anregungen für pikante Cremes, herzhafte Pasteten und fruchtige Obstmarks - und all das vegetarisch-vollwertig.


    Enthalten sind auch Informationen zu Gerätschaften, eine kleine Warenkunde und Hinweise zur Haltbarkeit.


    Die Autorin (Text aus dem Buch übernommen)
    Die Autorin Jutta Grimm, Jahrgang 1962, studierte in Trier Haushalts- und Ernährungstechnik. Die Erfahrungen aus ihrem Studium und ihr Interesse an einer gesunden und ökologischen Ernährung brachten sie 1986 zum pala-verlag, in dem 1987 ihr erstes Buch "Brotaufstriche selbst gemacht" erschien.


    Meine Meinung
    Ein wunderbares kleines Büchlein, das mit rund 150 Rezepten für leckere Brotaufstriche aufwartet. Der umfangreiche Rezeptteil ist übersichtlich nach den Basiszutaten gegliedert: Aufstriche mit Butter, mit Quark und Käse, mit Hülsenfrüchten, mit Tofu, mit Getreide etc. So findet man sich leicht zurecht.


    Ich habe das Buch seit etwa 4 Jahren und dementsprechend schon einige Rezepte ausprobiert. Allesamt überzeugend bis suchterregend.


    Meine Favoriten: Linsenpaste mit Oliven (dafür bieten sich übrigens Belugalinsen an), Indischer Linsenaufstrich (den kann man mit einer zugefügten Chilischote schön feurig machen), die Senfpaste aus Sojabohnen und nicht zuletzt der oberleckere Dinkel-Marzipan-Aufstrich mit Rosenwasser (Tipp von mir: Arganöl verwenden!) - einfach klasse!


    Das Buch ist eine wahre Ideenfundgrube und Inspirationsquelle - auch für eigene Variationen und Kreationen. Kurzum: Ich kann es kulinarisch aufgeschlossenen Zeitgenossen nur empfehlen.


    Ein kleiner Hinweis noch: "Brotaufstriche selbst gemacht" enthält keine farbigen Hochglanzbildchen, sondern lediglich ein paar kleine SW-Illustrationen. Ich empfinde das allerdings nicht als Manko - im Gegenteil.


    Fazit: :bruell Das ist ein gutes Buch! :grin

    Weia, weia - schon der Trailer ist ja einfach nur zum Wegrennen! Hölzern, konstruiert und antiwitzig. Bestätigt leider sämtliche negativen Vorurteile, die man über deutsche Filme so mit sich rumschleppt. :fetch

    Ich kann wärmstens eine Doku empfehlen, die sich mit elementaren Dingen und Fragen beschäftigt: "Grenzen der Wahrnehmung - Eine Reise vom Mikrokosmos an den Rand des Universums".


    Der Film bietet einige spektakuläre Aufnahmen, vor allem aus dem Bereich des Mikrokosmos. Allein diese lohnen das Anschauen.


    Ansonsten zeigt er sehr beeindruckend auf, wie die verschiedenen Welten unterschiedlicher Größendimensionen ineinander verschachtelt sind, und wie sehr sie sich ihrer Struktur nach eigentlich ähneln. Das mag jetzt etwas theoretisch klingen, erweitert aber, in der präsentierten Form, durchaus den Horizont und zieht einem gleichzeitig mitunter auch ein bisschen den festen Boden unter den Füßen weg.
    Ich hatte im Nachhinein - etwas überspitzt ausgedrückt - das Gefühl, für ein paar Momente in Douglas Adams berühmt-berüchtigten totalen Durchblickstrudel geschaut zu haben. :yikes
    Kurz gesagt: Wer gerne eigene Bedeutungslosigkeit verspüren möchte, wird hier gut bedient! :grin


    Man kann die Doku bei amazon als DVD erstehen:
    http://www.amazon.de/Grenzen-W…-Universums/dp/B0002PZ9RW
    Man kann sie sich aber auch - in etwas geringerer Qualität - auf youtube anschauen: watch?v=VNunemrsb80


    Ich wünsche erkenntnisreiche Unterhaltung! :alter



    LG

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Danke für die Hinweise, Professor. Das klingt nachvollziehbar! :wave


    Gerne! :wave


    Und weiter geht's ... :grin


    Eine relativ unbekannte Preziose aus dem Bereich "bizarres Filmschaffen" sollte hier ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. "Screamplay" von Rufus B. Seder aus dem Jahr 1985.
    Der für eine Handvoll Dollar in dreckigem Schwarzweiss abgedrehte Streifen erzählt die Geschichte des angehenden Drehbuchautors Edgar Allen, der nach Hollywood geht, um dort durchzustarten. Da er kaum Geld hat, zieht er zunächst mit seinem einzigen Gepäckstück - einer Schreibmaschine - in ein heruntergekommenes Mietshaus. Dort wimmelt es von völlig schrägen Typen, die ihm mitunter gehörig auf den Geist gehen, was ihn dann wiederum zu Filmszenen inspiriert, in denen der jeweilige Quälgeist zumeist auf höchst unappetitliche Weise aus dem Leben scheidet ... Ich sag nur: "The killer enters ... " Herrlich! :grin


    Ich würde den Film als eine rabenschwarze Horrorkomödie bezeichnen. Der Unterhaltungswert ist in jedem Fall gigantisch! :chen


    Weitere Infos zum Film:
    http://whoknowspresents.blogsp…rror-drehbucher-wahr.html
    http://www.imdb.com/title/tt0088067/


    Trailer: yt: watch?v=THhTkkWvhho


    Zwei Haken hat die Sache allerdings auch:
    1) "Screamplay" gibt es nur in der englischen Originalfassung (ist aber recht gut zu verstehen)
    2) Der Film ist bei amazon.de nicht erhältlich (lediglich hier: http://www.amazon.com/Screampl…h-Bernstein/dp/B0007GP7NC )


    Ich hatte den Film seinerzeit mal bei "M sucht Film" in Berlin erstanden, aber den Laden gibt es ja leider nicht mehr.


    Ich wünsche schräge Unterhaltung! :wave



    LG

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Haze habe ich gesehen, wirklich brillant, tue mich aber mit einer eindeutigen Interpretation schwer. Klar ist, es geht bei dem Weg durch den engen Tunnel um einen schmerzhaften Weg der inneren Überwindung, mit vielleicht Befreiung?
    Dennoch, die Szene, die den Protagonisten ca. am Ende als alten Mann zeigt, verwirrt mich.


    Prof., kennst Du auch Vital von Tsukamoto? Den werde ich mir auch noch ansehen, denke ich.


    Hi,


    mit einer eindeutigen Interpretation tue ich mich auch schwer.


    SPOILERALARM
    Ich hatte es so verstanden, dass eigentlich alles Rückblenden sind, außer der vorletzten Sequenz, in der er als alter Mann die blütenweiße Wäsche anfässt usw. (und scheinbar sein Verlusttrauma überwunden hat). Die "Tunnelsequenz" hatte ich als eine Art Nahtoderfahrung aufgefasst, denn er steigt ja am Ende auf und findet sich (bzw. ist) schwer verletzt mit seiner verblutenden Frau in der Küche (Überfall oder gemeinsamer Selbstmordversuch bleibt unklar). Sie stirbt, er überlebt.
    SPOILERALARM ENDE


    Letztlich bleibt aber - ähnlich wie bei Lynch - Interpretationsspielraum, denke ich.
    Übrigens: Hier gibt es auch noch eine ganz interessante Deutung zu lesen (von "yun" - Spolier-Button ausklappen ...)
    http://www.filmtiefen.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=562


    "Vital" habe ich auch gesehen. Sehr guter Film, eher etwas melancholisch-traurig angehaucht. Ganz so abgedreht wie die beiden erstgenannten ist er allerdings nicht. Trotzdem: allemal sehenswert!


    Grüße vom Prof. :grin

    Kim Ki-duk kann ich auch nur wärmstens empfehlen!
    Ausgezeichnet fand ich von ihm auch "The Bow" und "Bin Jip" - wie so oft fast dialogfrei und gerade dadurch sehr eindringlich. Vielleicht nicht unbedingt "krank", aber sehr, sehr ungewöhnlich und eigen.


    Und da wir grad mal wieder in Asien sind:
    Nicht unerwähnt sollte auch Regisseur und Schauspieler Shinya Tsukamoto bleiben, der sich vor allem mit zwei cineastischen Juwelen in mein Gedächtnis gebrannt hat, nämlich "Haze" und "A Snake of June". Beide Filme sind höchst sonderbar - gelinde gesagt. Sie gehen mindestens als "semikrank" durch. :grin


    Hier zwei Links dazu:
    http://www.filmtipps.at/kritiken/Haze/
    http://www.filmzentrale.com/rezis/asnakeofjunegs.htm


    So, jetzt ihr wieder ... :chen

    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Peter Greenaway macht auch recht seltsame Filme.


    Wohl wahr! :grin "Der Koch ..." war für mich auch sehr zwiespältig; einerseits vollkommen kaputt und abstoßend, andererseits - kameratechnisch und visuell - total abgefahren .. "Der Kontrakt des Zeichners" habe ich übrigens bis heute nicht verstanden. :help


    Das Cronenberg-Buch kenne ich nicht. Klingt aber vielversprechend. Er gilt ja als Begründer/Erfinder des "Bio-Horrors". :anbet


    Zu Cronenberg gibt es eine sehr gute Seite, u.a. mit einigen Interviews:
    http://www.davidcronenberg.de/


    Zum Abschluß noch eine dringende Empfehlung :bruell SION SONO!


    Er spielt mindestens in der selben Liga wie Takashi Miike - aus meiner Sicht eher noch ein bis zwei darüber.


    Er hat u.a. "Suicide Circle" gedreht, "Strange Circus" und den vollkommen schrägen Horrorstreifen "Exte - Hair Extensions" - allesamt grandios abgedreht.


    Aber das absolut Durchgeknallteste und Beste, was er für meinen Geschmack bisher auf die Leinwand gebracht hat, ist der knapp 4-stündige Wahnsinnsfilm "Love Exposure". Definitiv einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Highly recommanded!


    LG

    Hallo,


    toller Thread - vielen Dank an den Themenstarter! :-)


    Ich möchte die Liste der "kranken" Filme gerne um ein paar abseitige Juwelen ergänzen, die hier bisher noch nicht genannt wurden.
    Allerdings meine ich in diesem Zusammenhang mit "krank" sowas wie extrem, außergewöhnlich, abseitig, bizarr. Also quasi "gut krank". ;-)
    Filme aus der Abteilung "tortureporn" (Saw, Hostel, Martyrs etc.) mag ich persönlich überhaupt nicht.


    Los geht's:
    Einer der kränkesten Filme, die jemals das Licht der Leinwand erblickt haben, ist für meinen Geschmack immer noch "Eraserhead" von David Lynch. Menstruierende Hühnchen auf dem Teller, ein röchelnder Kalbsfötus als Baby ... Das ist wahrer Horror! (Und noch viel extremer als Mulholland Drive und Lost Highway.)
    Trailer: (yt)watch?v=dU7OqGCIcak


    Sehr bizarr ist auch Darren Aronofskys erster Spielfilm "Pi" - sollte man gesehen haben, finde ich.
    Trailer: (yt)watch?v=gtLzuHd1mj4


    David Cronenberg wurde überraschenderweise noch nicht erwähnt. Dabei hat er mindestens zwei "oberkranke" Streifen abgedreht, die ich wirklich herausragend finde: "eXistenZ" und "Crash". Letzterer wurde 1996 in Cannes mit einem Spezialpreis der Jury für den "Wagemut" ausgezeichnet, diesen Stoff überhaupt zu verfilmen (es geht um eine Gruppe von Leuten, die durch Autounfälle sexuell erregt werden ...). Großartig!


    Trailer "eXistenZ": (yt)watch?v=dalTZOHHP5Q
    Trailer "Crash": (yt)watch?v=vZTYkmAcsvk


    Takashi Miike (Japan) wurde ja schon mehrfach genannt, aber ein paar seiner (ungenannten) cineastischen Glanzleistungen möchte ich noch hinzufügen:


    "Audition" - Trailer: (yt)watch?v=D__yb0vAgFo
    "Ichi the killer" - Trailer: (yt)watch?v=coiVr5Pl4-s
    "Gozu" - Trailer: (yt)watch?v=8UxmYnNI4H0


    Zum Abschluss - das muss einfach sein ;-) - noch die legendäre Mystery-Man-Szene aus "Lost Highway": (yt)watch?v=9GjRzHWGiZQ


    Ich wünsche kranke Unterhaltung! :chen



    LG
    Prof. Elsenbrink