Beiträge von Prof.Elsenbrink

    It's All About Love (Thomas Vinterberg - 2003)


    INHALT (Quelle: http://www.itsallaboutlove-derfilm.de/)
    Anno 2021 in New York. Die Welt hat ihren Lauf genommen, Menschen fallen einfach tot um und keinen kümmert es wirklich. Schnee im Sommer scheint ebenso eine Selbstverständlichkeit zu sein. Mitten in diesem abstrusen Geschehen macht sich John (Joaquin Phoenix) ein polnischer Literaturprofessor auf den Weg nach Calgary zu einem Vortrag. Er verbindet seine Reise mit einer Verabredung auf einem der Airports New Yorks, um von seiner ehemals geliebten Eisprinzessin Elena (Claire Danes) die Unterschrift unter die Scheidungspapiere zu erlangen.


    Doch mysteriöse Dinge lassen ihn aufhorchen, anstatt seiner Ehefrau tauchen zwei Herren ihres Managements auf. Er stellt fest, dass irgendetwas nicht stimmt und entscheidet sich, seiner noch Ehefrau zur Seite zu stehen, nachdem sie um seine Hilfe fleht. Er flieht mit ihr nach Brooklyn. Eine Mischung aus Krimi, Liebesfilm, Endzeitthriller, Katastrophenfilm und Science-Fiction verleitet den Zuschauer zu verschiedenster Betrachtungsweise. Eine Welt in der Gefühlskälte vorherrscht, Katastrophen an der Tagesordnung sind, und dennoch entfacht die Chemie zweier Menschen, die sich eigentlich aufgeben wollten aufs Neue. Und eben diese Geschichte trotzt der vielen merkwürdigen Ereignisse und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise, die zum Nachdenken und Mitfiebern verführt.


    Eine geheimnisvolle Atmosphäre, Spannung pur und eine abstruse Welt beschreibt der Drehbuchautor Thomas Vinterberg in seinem Film It´s All About Love, gemeinsam mit Mogens Rukow – der Vinterbergs Professor an der Filmhochschule war.


    Die Laufzeit des Filmes, der 2002 in Schweden Premiere hatte, beträgt 103 Minuten und ist freigegeben ab 12 Jahre.


    ***


    Ich fand diesen sehr eigenwilligen, rätselhaften, surrealen und ergreifenden Film großartig! Hervorragende Darsteller (Joaquin Phoenix, Claire Danes, Sean Penn u.a.), erstklassige Kameraarbeit, ein fantastischer Soundtrack. Kurzum: Ein echter Augen- und Ohrenschmaus.


    Trailer: http://www.filmstarts.de/kriti…ove/trailer/19314641.html

    Zitat

    Original von Zimööönchen
    Gerne immer mehr davon :bruell :lache


    Na, da leg ich doch gleich noch mal nach ... :grin
    Takashi Miikes Gozu, der natürlich außerdem in den Asienfilm-Thread gehört, sollte hier keinesfalls unerwähnt bleiben. Dieser Streifen - offiziell als "Yakuza-Horror-Theater" eingestuft - ist ganz einfach eine groteske, skurrile und oberschräge Komödie. Ein echter Miike eben. :lache



    Ich sag nur: Das ist ein Yakuza-Angriffshund! :chen :chen :chen


    Hier ein Trailer: http://www.nipponcinema.com/trailers/gozu


    ***
    VideoMarkt
    Beim Versuch, im Auftrag des Paten den persönlich hochgeschätzten, doch leider psychologisch auffällig gewordenen Triadenbruder zu liquidieren, gerät der Gangster Minami von der Route und landet, auf geisterhafter Weise der Leiche entledigt, in der offenbar ganz und gar von schrägen Vögeln bevölkerten Kleinstadt Nagoya. In einer dortigen Herberge macht Minami die erhellende Bekanntschaft einer medial hochbegabten Wirtsfamilie, findet eine neue Freundin und feiert schließlich gar ein Wiedersehen mit dem totgeglaubten Kumpel.

    Ganz wunderbar fand ich die dänische Gaunerkomödie Flickering Lights! :chen Ist, glaube ich, nicht sooooooooo bekannt, und deshalb mal einen Tipp in diesem schönen Thread wert.


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Der 40-jährige Kleinkriminelle Torkild (Soren Pilmark aus Lars von Triers Geister) hat die Nase voll vom Gaunerleben, hat ihm doch eben erst die Freundin wegen seines ehrlosen Lebenswandels den Laufpass gegeben. Zusammen mit seinen drei Kompagnons plant er einen letzten Coup und anschließend die Flucht ins sonnige Barcelona. Während Ersteres gelingt, endet die Fahrt in den Süden in einem heruntergekommenen Waldrestaurant in tiefster dänischer Provinz.


    Im Gegensatz zu vielen seiner dänischen Regie-Kollegen hat Mifune-Autor Anders Thomas Jensen in seinem Film Flickering Lights mit den strengen Gesetzen der Dogma-Reihe nichts am Hut. Mit einer geradezu entwaffnenden Ehrlichkeit richtet der Regisseur den Fokus auf das gar nicht so simple Eigenleben der Hauptcharaktere. Besonders gelingen ihm dabei die elegant eingefügten Rückblenden, die die Kindheitstraumata der vier Gangster mit einer großen Portion schwarzen Humors erklären. Wer Spaß an durchgeknallten Gangster-Filmen hat, wird mit Flickering Lights bestens bedient. Tierfreunde werden dagegen kaum auf ihre Kosten kommen: In wüsten Schießorgien werden Eichhörnchen, Kühe und anderes Getier gnadenlos niedergemäht. --Marc Osmers


    ***
    Hier gibt's noch 'ne ausführliche Filmbesprechung:
    http://www.dieterwunderlich.de/Jensen_lichter.htm#com

    Schwarze Schafe ist ein Film, der ziemlich polarisiert. Schräg, skrurril, rabenschwarz - ich fand ihn klasse! :grin


    Inhaltsangabe & Details (Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/75662-Schwarze-Schafe.html)


    Speziell im Süden der Republik, sagen wir der Einfachheit halber in Bayern, hat man bekanntlich immer noch ein sehr idealisiertes Bild von der deutschen Hauptstadt Berlin. Die Stadt sei ruhig, freundlich, sauber und werde bewohnt von wohlhabenden friedliebenden Menschen, die fleißig ihr Tagwerk verrichten - so lauten die gängigsten Vorurteile. Mit der knallharten Realität hat das wenig zu tun. Das wahre Ausmaß äußerer und innerer Verwahrlosung weiter Teile der Bevölkerung Berlins legen Oliver Rihs (Regie und Buch) und Oliver Kolb (Kamera und Buch) in ihrer selbstproduzierten anarchistisch schwarzen Episoden-Komödie „Schwarze Schafe“ gnadenlos offen.

    Ein kanadischer Musiker, der unverständlicherweise immer noch den Status eines Geheimtipps hat, ist Patrick Watson. :anbet


    Sein Gesang erinnert gelegentlich etwas an Jeff Buckley, die Musik selbst ist schwer einzuordnen - sehr eigenwillig. Eines kann man aber sagen: Fans von Radiohead sollten mal ein Ohr riskieren. ;-) Ähnlich wie bei unseren Freunden von der britischen Insel, muss man sich allerdings auch bei Watson und seinen Mannen meist erst in die Stücke reinhören, was sich jedoch wirklich lohnt.


    Zum leichteren Einstieg hier mal eins seiner eingängigeren Lieder:


    Patrick Watson - The Storm (Offizielles Video)


    Weitere Anspieltipps:
    - Weight Of The World
    - Sleeping Beauty


    (Es ist aber das ganze Album hervorragend.)


    In einer gerechten Welt würde Patrick Watson ganze Stadien füllen! :-] :-] :-]

    Wilde Bilder - Cartoons mit großen und kleinen Tieren
    Herausgegeben von Wolfgang Kleinert und Dieter Schwalm


    2011 Lappan Verlag GmbH, Oldenburg


    Klappentext
    Das Verhältnis vom Mensch zum Tier ist schon sehr ambivalent. Reicht es doch von Streicheln bis Verzehren, von Vergöttern bis Fürchten, von Kuscheln bis Quälen, von Lieben bis Ausrotten ...
    Cartoonisten sind Tierfreunde! Auch, weil sich Tiere ausgesprochen gut eignen, um menschliches Verhalten und Charaktereigenschaften darzustellen.
    Vor allem aber sind Cartoonisten Tierversteher! Sie wissen nicht nur, wie Tiere denken, sondern auch, was sie uns zu sagen haben und bringen selbst Fische zum Reden!
    Es wimmelt in diesem Buch von gezeichneten Katzen, Hunden, Elefanten, Pinguinen, Hühnern, Krokodilen, Schweinen, Giraffen, Schlangen, Fliegen und vielen anderen Spezies aus heimischer und fremder Fauna. 250 Cartoons von 45 der besten Karikaturisten Deutschlands und Österreichs, die auf vergnügliche Weise zeigen, dass Tiere eigentlich auch nur Menschen sind und umgekehrt.


    Meine Meinung
    Ich bekam dieses tolle Buch vor kurzem geschenkt und hatte seither jede Menge Spaß damit. Viel zu lesen gibt es hier zwar nicht (von den „Sprechblasenfüllungen“ mal abgesehen), aber dafür um so mehr lustige Bildchen – und das ist doch zwischendurch auch mal ganz nett.
    In dieser Cartoonsammlung ist so ziemlich alles vertreten, was Rang und Namen hat: Rattelschneck, BECK, Rudi Hurzlmeier, Tetsche und viele, viele mehr (die vollständige Auflistung kann man in der Leseprobe bei amazon sehen).
    Dementsprechend ist auch das Humorspektrum breit gefächert: Seichtes , Derbes, Schwarzhumoriges und einiges aus dem Örtchen Kalau – für jeden Geschmack etwas.


    Ein Buch mit großem Spaßfaktor und eine super Geschenkidee, wie ich finde.
    Wertung: 9/10

    Titel: Gut gelaufen, Thisbe! – Ida Obersteyns Tagebuch 2011
    Autor: Monika Kubach


    Verlag: BoD
    ISBN: 9783844818918
    Seiten: 168
    Preis: 10,50 €


    Klappentext
    Eine Satire für Freunde, Bekannte und Neugierige.


    Das fiktive Tagebuch einer Mutter von sechs Kindern, die anscheinend in einer Amateur-Langzeitstudie beweisen möchte, dass Kinder auch ohne Erziehung wachsen, wenn man sie regelmäßig und ausreichend mit Tiefkühlpizza füttert. Wer nach dem Niveau dieses Buchs suchen möchte, dem empfehle ich den Keller. Presslufthammer und Schaufel nicht vergessen!


    Aus einem Interview mit Ida Obersteyn vom 13.2.2012:
    „(…) Als Mutter von sechs Kindern bin ich natürlich automatisch eine Multitasking-Expertin. Anders könnte man eine so große Familie auch gar nicht so erfolgreich managen. Ich kann zum Beispiel gleichzeitig die Spülmaschine laufen lassen, mit einer Freundin telefonieren, auf ein Paket warten, die Wäsche trocknen, die Fertigpizza im Ofen backen, unsere große Tochter beim Putzen beaufsichtigen und den Zwillingen über die Köpfchen streichen, wenn sie an mir vorbeirennen. Mein Mann kann immer nur eine Sache auf einmal. Männer sind eben vom Mars und wir Frauen vom Vesuv. (…)“


    Über die Autorin (Von der Autorin selbst verfasst)
    Monika Kubach wurde 1970 heimlich unters Volk gemischt. Nach vielen mit einem Beruf vergeudeten Jahren beschloss sie 2006, ihre merkwürdigen Gedankengänge, mit denen sie bisher nur ihren Ehemann (dem dieses Buch insgeheim gewidmet ist) fast in den Wahnsinn getrieben und ihre Freunde auf Abstand gehalten hatte, zu Papier zu bringen. Man sagt zwar, dass das zweite Buch das schwerste sei, aber in diesem Fall ist das hier vorliegende Buch das zweite, da das erste zu schwer war, um zu Ende geschrieben zu werden.


    Monika Kubach ist außerdem die Mitbegründerin der neuen Trendsportart Nordic Cocooning, bei der man sich in eine Baumwolldecke aus einem schwedischen Möbelhaus wickelt, eine Stearinkerze aus Dänemark anzündet, einen Tee aus finnischem Preiselbeerpulver, heißem Wasser und Zucker trinkt und dazu einen Norwegerpullover strickt. Fortgeschrittene schauen dabei noch nebenher eine TV-Doku über Grönland. (Sportmediziner bestätigten bei einem von ihr bezahlten Mittagessen, dass keine andere Sofasportart die Fingermuskulatur so intensiv trainiert wie Nordic Cocooning.)


    Meine Meinung
    Im Klappentext des Buches steht: „Eine Satire für Freunde, Bekannte und Neugierige.“ Ich bin weder ein Freund noch ein Bekannter der Autorin, sondern einer von den Neugierigen. Dazu wurde ich durch einige sehr erfrischende Beiträge von Monika Kubach im Forum des BoD-Verlages und vor allem durch die Leseprobe. Also habe ich das Buch bestellt. Und, soviel sei verraten, ich hab es nicht bereut.


    In „Gut gelaufen, Thisbe!“ bekommt der geneigte Leser quasi aus erster Hand 365 Tage im Leben der Ida Obersteyn (eine Frau, die man wohl lieber nicht in seinem Bekanntenkreis hat) geschildert, nämlich in Form ihres Tagebuches 2011.


    Ida Obersteyn ist Mutter von sechs Kindern und, etwas verkürzt gesagt, dummfrech, ignorant, arbeitsscheu und gefräßig; ein ganz leichter *hüstel* Stich ins Asoziale wird hier und da erkennbar. Und so haut sie verbal meist ordentlich drauf, wenn sie ihrem Ärger mit der eigenen Brut, dem auffallend häufig abwesenden Gatten oder der ätzenden Nachbarin im Tagebuch Luft macht. Aber auch das politische Tagesgeschehen kommentiert sie immer wieder gerne. Egal ob EHEC, Super-GAU in Japan oder Nahost-Konflikt – Ida hat selbstverständlich zu allem eine Meinung, wobei ihr im Allgemeinen ein paar im RTL-Mittagsmagazin aufgeschnappte Info-Brocken zur fundierten Meinungsbildung genügen. (Manchmal sind ihre politischen Bemerkungen allerdings doch ziemlich bissig-satirisch und gar nicht dümmlich, was nicht so ganz ins Gesamtbild dieser Figur passt. Aber das ist nur eine Randnotiz; es tut dem Lesespaß keinen Abbruch.)


    Insgesamt ist das alles sehr flott geschrieben und mit einigen schönen Running Gags garniert. Ich hatte viel Spaß bei der Lektüre (ein paar dreckig-fiese Lacher eingeschlossen). Besonders amüsant und originell fand ich den Tagebucheintrag vom 28.09.2011. Es geht darin um eine ungewöhnliche Séance im Hause der Obersteyns, aber ich werde hier natürlich nichts weiter verraten. Wer’s genau wissen will, muss sich schon das Buch kaufen, was ich übrigens mit gutem Gewissen empfehlen kann, denn es ist einfach witzig und unterhaltsam!


    Ich mach mir jetzt erst mal ’ne Tiefkühlpizza … ^^

    Zitat

    Original von rienchen
    Ebenfalls ein Track auf dem wiedergefundenen Mixtape.


    Rollins Band- Liar Da tun sich ja Abgründe auf! :rofl


    Hat schon mal jemand eine Lesung von Henry Rollins besucht? Soll tatsächlich gar nicht schlecht sein. :wow


    "Liar" iss 'n Hammer! Einfach geil. :chen (Wie übrigens das ganze Album "Weight".)


    Eine Lesung des Meisters habe ich leider bisher auch nicht besucht. Auf YouTube gibt es aber Live-Mitschnitte seiner Spoken-Word-Performances ...


    ***
    Ich hab da mal 'n stimmungshebendes Juwel für den geneigten Gitarrero; also für arter, der sich ja hier zuvor als solcher geoutet hat:


    Shawn Lane - Gray Pianos Flying :anbet :anbet :anbet


    yt - watch?v=tbPTeFta4lw


    Achtung, arter: Man darf natürlich beim Genuss dieses hochvirtuosen Stückes auf keinen Fall sein eigenes Können zu dem des Meisters in Relation setzen, sonst kippt die Wirkung sehr leicht von "stimmungshebend" auf "niederschmetternd" - ich weiß, wovon ich rede ... ;-)

    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ich glaube, dass an dieser Stelle Love Exposure noch nicht erwähnt wurde.


    Du hast erschreckenderweise recht, Salonlöwin. :bruell EIN SKANDAL!
    Handelt es sich doch bei Love Exposure um einen vollkommen durchgeknallten Wahnsinnsstreifen, den man - so meine unmaßgebliche Meinung - einfach gesehen haben muss!
    Hier eine angemessene Würdigung dieses einzigartigen Meisterwerks, meines aktuellen Allzeit-Lieblingsfilms:
    http://www.heise.de/tp/artikel/30/30886/1.html


    Apropos Sion Sono. Der Love-Exposure-Regisseur hat ja unlängst einen neuen Film herausgebracht, der mittlerweile auch auf DVD erhältlich ist, nämlich "Cold Fish". Leider habe ich es noch nicht geschafft, ihn anzuschauen, werde das aber in Bälde tun. Der Trailer und die bisherigen Kritiken bei amazon sind sehr vielversprechend ...


    Trailer: http://www.kino-zeit.de/filme/trailer/cold-fish


    LG :wave



    P.S.
    Vielen Dank auch für die anderen interessanten Filmtipps. ;-)

    Die große Hitze oder Die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi
    (Originalausgabe 1974 – Verlag Fritz Molden, Wien-München-Zürich)


    Klappentext
    Eine Hitzeperiode von unvorstellbarem Ausmaß überfällt in einer nahen Zukunft, die nicht zu übersehende Ähnlichkeiten mit der Gegenwart aufweist, Österreich und hat eine katastrophale Trockenheit zur Folge. Als nach zweiunddreißig Monaten selbst der vergangenheitsorientierte Beamtenstaat zusammenzubrechen droht, erreicht den Legationsrat Dr. Tuzzi, Mitglied des „Interministeriellen Komitees für Sonderfragen“, der dringliche Auftrag, Wasser zu beschaffen. Zu diesem Zwecke sei, wie der Auftrag weiter lautet, der Kontakt mit den Zwergen aufzunehmen.
    Unerschrocken und begünstigt durch den Umstand, daß der Ministerialrat Dr. Twaroch, zuständig für die Zwergenfrage, im Krankheitszustand weilt, macht sich Dr. Tuzzi an die scheinbar unmögliche Bewältigung der Aufgabe. Und der Legationsrat merkt bald, daß die Auffindung der Zwerge vordergründig eine Frage gesellschaftlicher Beziehungen ist …


    Vorsicht, Satire. Dieser Roman handelt von Ministerial-, Oberministerial-, Legations- und anderen Räten und nicht zuletzt von der unaufhaltsamen Verösterreicherung der ganzen Welt!
    Hermanovskys parodistisches Talent, Musils Ironie, Nestroys Sarkasmus, Qualtingers tiefgründiger Unernst – ein Wiener Praliné, höchstwahrscheinlich vergiftet.



    Über den Autor (Quelle: http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.m/m354140.htm)
    Mauthe, Jörg, * 11. 5. 1924 Wien, † 29. 1. 1986 ebenda, Journalist, Schriftsteller und Kulturpolitiker (ÖVP). 1950-55 Leiter der "Abteilung Wort" des US-Radiosenders Rot-Weiß-Rot, für den er mit P. Weiser, W. Davy und I. Bachmann die Serie "Radiofamilie" sowie die kritisch-satirische Wochensendung "Der Watschenmann" (1950-55 und 1967-74) gestaltete; 1967-74 Kulturredakteur und Programmplaner für den ORF (Fernsehen). 1978-86 Wiener Stadtrat, bis 1983 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats.


    ***
    Hier noch ein interessanter Artikel auf ZEIT-ONLINE:
    http://www.zeit.de/1992/04/dic…zwergerln/komplettansicht



    Meine Meinung
    Ich habe mich beim Lesen dieses Buches königlich amüsiert!


    Jörg Mauthe zeichnet darin zum einen die eher private Seite des Legationsrates Dr. Tuzzi sehr genau (Herkunft, Kindheit, umfangreiche Auflistung seiner Schwärmereien und Liebschaften ---> „Persönlichkeitsbildung eines Österreichischen Legationsrats“ xD). Zum anderen schildert er detailliert das berufliche Leben dieses Vollblutbeamten – mit allem, was dazu gehört.


    Ein Glanzlicht (von vielen) war dabei für mich das „Dritte Zwischenkapitel“, das sich ausschließlich mit den Grußformeln (bzw. „der ordnenden Macht des Grüßens“) im „Interministeriellen Komitee für Sonderfragen“ beschäftigt. Dem nichtösterreichischen Leser wird allerdings gleich in der Überschrift wenig Hoffnung gemacht, das darin Beschriebene wirklich begreifen zu können.
    Herrlich!


    Großartig auch, wie Dr. Tuzzi die stenografierten Protokolle der Ministerratssitzungen „übersetzt“. Im Hand- bzw. Wortumdrehen wird da aus belanglosem Geschwätz Geschichtsbuchtaugliches. Einfach nur köstlich!


    Und überhaupt: An dem ganzen Buch hat mich, neben diesem wohl typisch österreichischen Sinn für Abseitiges und Skurriles, die große sprachliche Genauigkeit von Jörg Mauthe beeindruckt. Die Art, wie er Dinge beschreibt, seine teils sehr verschachtelten Sätze, die sich auch schon mal über eine halbe Seite erstrecken – vom Feinsten. (Sein – im besten Sinne altmodisch wirkender – Schreibstil erinnerte mich manchmal an den von Hermann Hesse, wenngleich die beiden Schriftsteller inhaltlich natürlich gar nichts gemein haben.)


    Unter anderem deshalb ist „Die große Hitze“ keine ganz leichte Lektüre, kein Buch, das man so locker-flockig nebenbei „wegliest“, sondern eher eines, das eine gewisse Aufmerksamkeit fordert.
    Aber dafür gibt’s dann auch großes komisches Kino.
    Mir, als Nichtösterreicher, sind vermutlich sogar noch viele Feinheiten und Anspielungen entgangen, aber das macht nichts, denn ich habe mich auch so oft genug vor Lachen gebogen.


    Fazit
    „Die große Hitze“ ist für mich ein Juwel feiner satirischer Erzählkunst – ein großartiges Buch!


    (Obwohl mich manchmal die Befürchtung beschlich, dass Mauthes Schilderungen in Wahrheit gar nicht satirisch überspitzt, sondern nur eine sehr genaue Beschreibung der Realität sind. :chen)


    Weitere Ausgaben von „Die große Hitze“
    http://www.amazon.de/gro%C3%9F…egationsrat/dp/370080346X (2 Kundenrezensionen)


    http://www.amazon.de/Die-Gro%C…egationsrat/dp/3217050045



    LG
    Prof. Elsenbrink

    Hallo Salonlöwin, hallo arter,


    freut mich, dass euch meine Empfehlung gefallen hat! :wave


    Ich leg, aus aktuellem Anlass, gleich nach:


    Jeff Buckley - Grace


    Das Stück lief nämlich am Samstag mal wieder im Radio. Einfach großartig! Und wahrlich magisch, finde ich.
    Ich hatte das große, große Glück ihn einmal live erleben zu dürfen, und zwar im Berliner "Loft" im Metropol; bis heute eines der besten Konzerte, das ich je gesehen habe (und das waren nicht wenige).


    Hier eine phänomenale Liveversion von "Grace":
    yt - watch?v=gg6JFNOn6YE


    R.I.P.


    ***


    @ Holle
    Kennst Du eigentlich auch die 3. Sinfonie ("Orgelsinfonie") von Camille Saint-Saëns? Falls nicht, sei sie Dir wärmstens empfohlen. Insbesondere der zweite Satz ist ein wunderbares, herzzerreißendes Stück Musik, ein zeitloses Meisterwerk!
    (Es kam übrigens unlängst zu neuen Ehren, denn Sion Sono setzte es in seinem wahnwitzigen Film "Love Exposure" u.a. im Finale ein. Die Wirkung, die es dort erzielt, lässt sich kaum in Worte fassen - das muss man gesehen bzw. erlebt haben. Aber das nur am Rande ...)


    Hier zwei sehr schöne Einspielungen:


    yt - watch?v=VohAWjjJM7Y
    yt - watch?v=tT4L2oIEFRo


    LG :wave

    Fast 30 Jahre hat dieser Klassiker nun schon auf dem Buckel, aber von seiner Magie hat er, für mich zumindest, nichts eingebüßt:


    Pat Metheny Group - Are You Going With Me?


    Es gibt viele Versionen dieses Stückes (die Studiofassung und diverse Livemitschnitte). Am besten gefällt mir allerdings nach wie vor die Liveversion vom großartigen Doppelalbum "Travels".


    Traumhaft! :anbet


    yt - watch?v=0HCwIuvTMuU



    LG :wave

    Zitat

    Original von Moloko
    A Tale Of Two Sisters


    Hier darf natürlich einer meiner Lieblingshorrorfilme aus Südkorea nicht fehlen. :-)


    Klasse, Moloko! :fingerhoch Den fand ich auch hervorragend! :wave


    ***



    Ebenfalls aus Korea stammt dieser wunderbare Film.


    Memento Mori - Gedenke des Todes


    INHALT (Quelle: http://www.moviepilot.de/movies/memento-mori)
    Min-Ah findet das geheimnisvolle Tagebuch ihrer Mitschülerinnen Hyo-Shin und Shi-Eun. Wie hypnotisiert liest sie sich in die Welt der beiden ein. Die zwei verbindet eine innige Liebe, für die sie von ihren Mitschülerinnen und Lehrern verspottet und gedemütigt werden. Eines Tages stürzt sich Hyo-Shin vom Dach des Schulgebäudes in den Tod. Schon kurz darauf häufen sich seltsame Ereignisse. Es scheint, als wenn die Mädchenschule von einer übernatürlichen Macht heimgesucht wird.


    ***


    Das in der Beschreibung angedeutete übernatürliche Element ist im Film zwar durchaus vorhanden, aber in erster Linie ist Memento Mori ein Drama und ein Liebesfilm. Wer einen reinen Horror- oder Geisterstreifen erwartet, dürfte also enttäuscht werden.
    Wer hingegen offen für eine Genremischung ist, wird mit einem überzeugend und packend gespielten, hervorragend fotografierten und noch dazu mit erstklassiger Musik unterlegten Film belohnt.
    Absolut sehenswert - 9/10! :-]


    Trailer: yt - watch?v=6M1HzFFiUQU



    LG :wave

    RE: Solaris


    Zitat


    Edit: Ich habe den Text entfernt, da er den Urheberrechten unterliegt. Ihr dürft Texte nicht einfach kopieren und hier einstellen! Lies bitte den verlinkten Beitrag dazu, klick. LG Wolke


    Zitat

    Original von magali


    Ja, es ist ein gutes Gedicht, aber trotzdem unterliegt es noch dem Copyright und die Rechte bei der Familie. Wenn Du die Erlaubnis zur Wiedergabe des vollständigen Texts nicht beim derzeitigen Rechteinhaber (Sohn) eingeholt hast, kannst Du ihn leider nicht hierher kopieren.


    Hallo Wolke, hallo magali,


    danke für die Hinweise. ;-)


    Ich dachte, mit dem Setzen des Links zu MovieMaze sei den urheberrechtlichen Belangen Genüge getan. Das war offensichtlich ein Irrtum. :-(
    Tut mir leid. Ich habe inzwischen auch den anempfohlenen Thread gelesen und gelobe Besserung! :wave


    ***


    Zitat

    Original von Voland


    Unfassbar, da habe ich mich wohl verlesen?!? :fechten


    Welcher Teil meiner Aussage war denn so unfassbar, dass er Dich zum Zücken des Degens bewog? :grin


    Dass ich Children of men überhaupt empfohlen habe oder dass mich das Ende nicht überzeugte. (Das Ende fand ich wirklich etwas zu schmalzig und zu süßlich inszeniert. Passte für meinen Geschmack auch nicht recht zum Rest des Streifens, der ja teilweise ziemlich hart und phasenweise wie eine Kriegsreportage gefilmt ist.)



    ***


    So, and now for something completely different: :grin


    Equilibrium


    Wohl kein epochaler Meilenstein, aber allemal sehenswert, finde ich - 8,5 aus 10, oder so ...


    HANDLUNG:
    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Equilibrium, ein aufwändiger Science-Fiction-Thriller im klassischen Gewand, erinnert auf gelungene Art und Weise an moralistische Fabeln wie Fahrenheit 451. Im Rahmen der Geschichte befindet sich die Menschheit nach dem Dritten Weltkrieg in einem Zustand schwerer emotionaler Unterdrückung: Wenn niemand etwas empfindet, wird auch keiner von düsteren Leidenschaften beeinflusst, die ihn dazu treiben, seinen Nachbarn anzugreifen.


    Regisseur und Autor Kurt Wimmers monochromatisches, von Metropolis inspiriertes Stadtbild bietet einen idealen Hintergrund für die diffizilen Einsätze von John Preston (Christian Bale), einem ausgezeichneten Polizisten, der "Gefühlsverbrecher" einbuchtet und sentimentale, sinnliche und künstlerische Relikte einer vergangenen Ära ausmerzt. Wie vorherzusehen entwickelt Preston eine Faszination gegenüber seinen Opfern und jenen Dingen, für deren Anbetung sie zu sterben bereit sind. Er unterlässt die Einnahme seiner obligatorischen, den Verstand abstumpfenden Droge und fühlt sich zudem auch noch zu einer verurteilten Gefängnisinsassin (Emily Watson) hingezogen.


    Wimmers verdrehte Szenen voller Martial Arts und Shootouts wirken geradezu albern (wobei ein Kampf um einen Hundewelpen nicht gerade hilfreich ist), aber Equilibrium sollte man sich allein schon wegen Bales bewegender Darstellung eines Mannes anschauen, der sich plötzlich wieder menschlichen Gefühlen gegenüber sieht. --Tom Keogh



    LG :wave