Beiträge von bibihexe76

    Der Krieg mit den Sachsen ist vorbei, das Hunnenproblem ist ebenfalls geklärt, Worms scheint wieder sicher zu sein, zumindest in der Außenpolitik. :grin Die Dinge am Hof nehmen ihren Lauf:


    Brunhild lebt nun am Wormser Hof, der Sprache dort nicht mächtig, verraten von Siegfrieden, dem einzigen, mit dem sie reden könnte. Sie lebt wie in einer Schockstarre, die ja auch nur verständlich ist. Uote gibt sich Mühe, Brunhild am Hof einzuführen und ihr Wichtiges zu erklären, was aber immer wieder an der Sprachbarriere scheitert.
    Die Hochzeitsvorbereitungen nehmen ihren Lauf, Krimhild und Siegfrieden scheinen froh und glücklich wie man das von einem Brautpaar erwartet, Brunhild und Gunther verhalten sich, als würden sie aufs Schafott gefahren.


    Der Begriff „Schnurtochter“ war mir auch neu, da werd ich meine Schwiegerma demnächst mal drauf ansprechen, ob sie das kannte.


    Inseltechnisch hätte ich auch auf Island wegen den „-dottirs“ getippt, hm, da lasse ich mich mal überraschen.


    Der Humor in diesem Buch ist grandios, als Brunhilds Jungfräulichkeit überprüft werden sollte, tritt sie Sinold in seine „Schlüsselgegend“, was ja auch aus der Aufklärungsarbeit Utes an Krimhild stammt – grandios!!! :anbet


    Gunther hat Angst vor der Hochzeit(-snacht), was sich später auch als durchaus berechtigt erweisen wird, Brunhild zeigt hier, was sie am besten kann, nämlich sich durchsetzen.
    Als Gunther verzweifelt nach Kudrun ruft, erinnerte mich das irgendwie an das Hörbuch „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ von Jan Weiler, wo Antonio seine Ursula ruft – ich weiß, völligst falsches Genre und falscher Bezug hier, aber das schoss mir gleich in den Kopf. :lache


    Siegfried und Krimhild turteln weiter herum, Gunther schmiedet mit Siegfried einen perfiden Plan – ich bin gespannt, was im nächsten Kapitel geschieht...

    Ich habe in Lemgo zwei nette Eulinnen kennengelernt, dann in Rauischholzhausen ganz viele nette Eulen und Eulinnen und letzten beim Handballspiel habe ich eine ebenso handballbegeisterte Eule wie ich es bin getroffen. Waren aber alles Verabredungen, nix zufälliges dabei.
    Und ich hoffe, dass zu den Bekanntschaften noch einige dazukommen ;-)

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    Original von Viola Alvarez
    Liebe Bianca,
    ich glaube, dass Lippe in vieler Form in all meinen Büchern wieder auftaucht .


    Bei dem Buch "Wer gab dir, Liebe, die Gewalt" hatte ich da mehrfach das Gefühl, dass dort Beschreibungen waren, die mich an Lippe und Lipper erinnerten :grin


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    Original von Viola Alvarez
    Aber immer: Lippe soll leben!


    Na das unterschreibe ich doch sofort - auch wenn ich jetzt in Nordhessen lebe, meine/unsere Heimat liegt mir noch sehr am Herzen!


    Wirst du mal zu Lesungen ins Lippsche kommen?


    Bianca

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    Original von milla
    Spätestens in diesem Abschnitt hat Siegfried für mich wirklich alles Sympathien verspielt. Erst seine selbstsichere Forderung, Krimhild zu heiraten (diese Arroganz!! :fetch) und dann sein Verhalten bei Brynhild. Er weiß ganz genau, dass sowohl Brynhild, als auch ihre Eltern denken, er selbst sei der Bräutigam, dies nicht aufzuklären ist eine Sache, sie aber dann noch zu entjungfern eine ganz andere... :hau


    Ich habe diesen Abschnitt noch nicht ganz durch, musste aber grad mal eine kleine Pause einlegen, weil mein lieber Mann ständig reinkam und Fragen hatte :schlaeger
    Das mit Siegfried habe ich aber genauso empfunden, seine Unaufrichtigkeit hat ihm die Sympathien endgültig verspielt.


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    Original von Viola Alvarez
    Hättet Ihr Euch beim Lesen gewünscht, dass es zwischen Siegfried un Brynhild eine wirkliche Romanze gewesen wäre?


    Nein, die zwei passen so gar nicht zusammen, aber sowas von ganz und gar nicht.


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    Original von Viola Alvarez
    Ich überlege mehr so aus dem Gedanken heruas, haben wir immer und alle die Sehnsucht nach dem Happy-end, auch wenn es unwahrscheinlich ist?


    Nein, nicht immer - aber wenn die Bedingungen eigentlich stimmen, bin ich schon traurig wenn es kein Happy-End gibt - allerdings in Romanen und Filmen genauso wie im realen Leben ;-) Andererseits wirken Geschichten ohne Happy-End bei mir wesentlich länger nach und berühren mich auch mehr...


    :write Das hat Milla schon so geschrieben, wie ich es denke und kopier das daher einfach mal ;-)

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    Original von beowulf
    Ihr seid euch alle so einig, dass Kriemhild die Oberflächlichkeit in Person ist, überseht ihr dabei nicht die Ursache des Verhaltens und den Vulkan unter der Oberfläche- ist das nicht zunächst nur der Panzer, danach das unlogische Verhalten von Liebe, die lange vermisst und nie gegeben wurde? Dass da noch was kommt wussten wir ja schon, bevor wir das Buch aufgeschlagenhaben.


    Und daher wissen wir ja auch, was mit Krimhild geschieht :grin nur aktuell, wie sie dargestellt wird, da ist sie sehr oberflächlich, barbiepüppchenlike. Da ich mich gern auch mal eines Besseren belehren lasse, gebe ich ihr auf jeden Fall noch eine Chance, sich sympathischer zu präsentieren. Mal sehen, was noch passieren wird...

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    Original von beowulf
    Es wird jetzt mehr inhaltlich breiter, aber was mir schon im ersten Teil so gut gefällt, der aufblitzende Humor bleibt erhalten


    *unterschreib* Langsam aber sicher erfährt man mehr, kann sich mehr zusammenreimen und durch den trockenen Humor zwischendurch wird das Ganze herrlich aufgelockert. Die Szene, wo Gunther entsetzt ist, weil Hagen krank ist und sie daher doch überhaupt nicht kämpfen können, ist einfach grandios.


    Erstaunlich fand ich, wie ätzend der Siegfried doch als Kind und Teenager war, bis Mime ihm seine Grenzen aufgezeigt hat und er sich erfolgreich gewandelt hat. Und sein passendes Gegenstück hat er ja in Ms.Oberflächlichkeit-in-Person, Krimhild, gefunden.


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    Original von ParadiseLost
    Er erinnert mich an Gilderoy Lockhart aus Harry Potter und so in der Art stell ich ihn mir auch vor ("Hab ich übrigens schon erzählt, dass ich 5 mal hintereinander den Preis für das goldenste Haar von ganz Xanten gewonnen habe?).


    :rofl :rofl :rofl Gilderoy trifft ihn perfekt! :anbet



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    Original von Grisel
    wir haben einen namenlosen "Zwerg", der von schnell zu unsichtbar wird, also Alberichs Gegenstück


    DANKE Grisel, ich habe gestern die ganze Zeit überlegt, wie er hieß, auf Alberich bin ich partout nicht gekommen *andenkopfhau*


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    Original von Herr Palomar
    Die langen Schilderungen der Belagerung Worms durch die Sachsen und die Hunnen sind, vermute ich stark, authentisch und glaubwürdig geschildert.
    Ich will aber nicht verschweigen, dass gerade dieser Abschnitt bei mir etwas Durchhaltevermögen abgefordert hat, dass ich aber gerne investiert habe


    Das war bei mir ganz anders, ich fand diese Belagerungsszene wesentlich spannender und interessanter geschildert als z.B. die Kriegsszenen in „Die Kastellanin“ von Iny Lorentz, wo mir die Kriegsszenen die Lesefreue massiv geraubt haben. Hier war ich aufgrund der sprachlichen Ebene total gebannt und fasziniert.


    Ich bin gespannt, wie sich Dankwart weiter entwickelt und suche verzweifelt mein "Deutsche Heldensagen"-Exemplar, auch um einiges anderes nachzulesen...Hagen und er Brüder? Sie sind sich schon erstaunlich ähnlich und Dankwart kümmert sich rührend um den kranken Hagen - aber irgendein Geheimnis wartet doch da noch auf uns, oder?! Auch die Frage, wohin Hagen immer wieder verschwindet, bleibt im Hinterkopf verankert.


    Es ist und bleibt spannend, dann will ich mal weiterlesen...

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    Original von Viola Alvarez
    Und mal ganz ehrlich: Wenn es keine Leserunde wäre, würdet Ihr nach den ersten 100 Seiten gleich weiterlesen - oder weglegen?


    Weiterlesen, ganz klar. Dass ich ein Buch weglege, kommt sehr sehr selten vor und muss dafür schon richtig schlecht sein und dass von dir so schlechte Bücher kommen können, wage ich sehr zu bezweifeln. Die zwei Vorgänger fand ich schon wunderbar und dies toppt das nochmal.

    Mein erster Eindruck vom Buch ist sehr gut, lagen doch die Erwartungen nach dem wunderschönen Buch über Walther von der Vogelweide sehr sehr hoch, hier wurden die Erwartungen aber noch übertroffen, da ich finde, dass sich Viola Alvarez nochmals gesteigert hat. Das Buch ist wieder ganz wunderbar geschrieben und das Mystische passt doch wirklich gut zu den sagenumwobenen Nibelungen.


    Die Aufmachung des Buches mit Stammbaum und Karte ist sehr hilfreich und auch noch schön gestaltet worden.


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    milla
    Schon in dem ersten Kapitel wird klar, das ist kein Buch zum Mal-eben-Weglesen, nein, anspruchsvoll und intensiv ist die Sprache, was zu einem bewussten Lesen führt, gefällt mir sehr gut!!


    Das liebe ich auch so an den Büchern von Viola Alvarez.


    Bücher mit Ich-Erzählern finde ich meist sehr eingewöhnungsbedürftig, aber hier ist einem der (erst mal) namenlose Erzähler sehr sympathisch, die Spannung wird hier schon extrem gesteigert.


    Die Erzählung des Sündenfalls fand ich hervorragend beschrieben, nahezu lustig und es war interessant, das mal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.


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    Paradise Lost
    Bei der Beschreibung von Brynhilds Geburt musste ich irgendwie an Ronja Räubertochter denken, die ja auch so ein kleiner Wildfang war und in einer Gewitternacht geboren wurde.


    So ging es mir auch und seither habe ich immer Ronja vor Augen, wenn von Brynhild die Rede ist


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    ViolaAlvarez
    Meine Fragen an Euch wären:
    Wie nehmt Ihr Bryndt auf den ersten 100 Seiten als Person wahr?
    Welche Familiengeschichte interessiert Euch mehr: die auf den Inseln oder die am Rhein?


    Für mich gibt Bryndt als Ich-Erzähler klar subjektiv in seinen Erzählungen, aber bislang durchaus gerecht. Er ist ein sehr nachdenklicher, verletzter und emotionaler Mensch.


    Aktuell finde ich noch beide Familiengeschichten spannend.


    Und jetzt lese ich gleich wieder weiter in diesem wirklich wunderschönen Buch. Ich bleibe weiterhin bei meiner Meinung: Ich möchte einmal so schreiben können wie Viola Alvarez. ;-)


    Bianca

    WOW, was für eine Rezi, liebe Bat! Ich kann Geli da nur zustimmen, du hast alles total auf den Punkt gebracht und wunderbar formuliert!


    Bibi, ebenfalls Gescheiterte
    dafür stell ich grad fest, dass in "gescheitert" das Wort "gescheit" steckt ;-)

    Liebe Viola,


    da du ja, genau wie ich, ursprünglichst aus Lemgo stammst, würde mich mal interessieren, ob du nicht auch mal die dortige Stadtgeschichte "verbuchlichen" möchtest/könntest, denn Lemgo, bzw. Lippe hat in dem Bereich ja auch einiges zu bieten.


    Bianca

    Liebe Corinna,


    herzlich Willkommen bei den Eulen! *freu*


    Ich bin zwar noch nicht sooooooo eine Alteule wie der Voltaire ;-) aber auch ich kann das Buch mit bestem Wissen und Gewissen empfehlen! Wenn die Autoren keine Werbung machen sollen (was ja vernünftig ist), dann mach ich das jetzt halt...LOS, EULEN, KAUFT DIES BUCH! *hypnotisier*


    Bibi

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    Original von Iris
    Sollte man einen anderen Ort mit insgesamt besseren Argumenten (!) zur Wahl stellen, dann bin ich durchaus bereit, mich eines besseren belehren zu lassen.


    Ist nicht das Hermannsdenkmal und der "Nationalstolz" der Lipper Argument genug? :lache Wir haben doch sonst nicht so sehr viel...außer wir Lemgoer, wir haben die meisten deutschen Nationalspieler beim Handball und eine seltsame patentierte Straßenbeleuchtung, das Hexenbürgermeisterhaus, Engelbert Kämpfer und - natürlich Viola Alvarez ;-)


    Ach so, übrigens steig ich morgen in die Leserunde ein, ich bin heut handballtechnisch den ganzen Tag beschäftigt

    Auch ich wünsche allen kranken Eulen gute Besserung! Und drücke die liebe Fritzi mal ganz lieb!!!


    ot:
    ...weil ich immer noch so heiser vom Handballhalbfinale bin und das doch wohl spätestens morgen zum Finale wieder besser sein muss !

    Kurzbeschreibung:
    Eine Frau. Eine Geliebte. Eine Rabenmutter.


    Nach der Scheidung gibt Irene ihre Kinder in die Obhut des Vaters. Dieser lebt seine eigene Rache und entfremdet sie ihr gezielt. Irene verliert alles. Ihre Leere treibt sie in Karriere und sexuelle Exzesse. Erst eine flüchtige Begegnung mit einem Obdachlosen lässt die Mauer, hinter der sie erstarrt ist, zusammenbrechen. Irene macht sich auf die Suche nach sich selbst und nach ihrem Muttersein. Dabei gewinnt sie alles und verliert doch so viel.

    WOW, was für ein Buch!


    Corinna Lüdtke schafft es hervorragend, die verliebte Blindheit von Luisa äußerst realistisch darzustellen. Luisa gibt sich und ihr eigentlich sehr schönes Leben für Paul auf und lebt nur noch für ihn, seine Anrufe, seine Besuche.
    Sprachlich ist dies Buch auf ganz ganz hohem Niveau, wirkt dabei aber nicht abgehoben. Es fällt schwer, dies Buch aus der Hand zu legen, weil man unbedingt wissen muss, wie es mit Luisa und Paul weitergeht. Eigentlich will man Luisa nur packen und wachrütteln, aber ...


    Ein Buch, das UNBEDINGT viel bekannter gemacht werden muss!!!


    Bibi