Beiträge von bibihexe76

    Zur Entstehung des Romans:


    "Aus Italien schickte Mann an die Neue Deutsche Rundschau, eine vom Berliner Verlag S.Fischer herausgegebene Zeitschrift, die Novelle "Der kleine Herr Friedemann", die er aus München mitgenommen hatte. Die Antwort, die er erhielt, übertraf alle Erwartungen: der Chefredakteur Oskar Bie akzeptierte die Erzählung, ja noch mehr: er bat den Autor, ihm alle Novellen zu schicken, die er in der Schublade habe. ... Der Herausgeber legte Mann nahe, einen Roman zu schreiben. Das war kein geringer Erfolg: das Wohlwollen eines der bekanntesten Verleger erlaubte es, mit Vertrauen in die Zukunft zu blicken und große Hoffnungen zu nähren.
    Fischers Gedanken fielen auf fruchtbaren Boden. Der Romanentwurf war noch nebelhaft, alles war ungewiß, bis auf eines: es sollte die Geschichte einer Bürgerfamilie werden, und den Hintergrund des Romans sollte das hanseatische Lübeck bilden." ...
    (S. 36)


    Palestrina, Italien
    "Hier also begann Thomas Mann an den Buddenbrooks zu schreiben. "In unserem kühlen, steinernen Saal", lesen wir in Heinrich Manns Erinnerungen, "auf halber Höhe einer Treppengasse, begann der Anfänger, mit sich selbst unbekannt, eine Arbeit, - bald sollten viele sie kennen, Jahrzente später gehörte sie der ganzen Welt. In dem Entwurf, den er unternahm, war einfach unsere Geschichte, das Leben unserer Eltern, Voreltern, bis rückwärts zu den Geschlechtern, von denen uns überliefert worden war, mittelbar oder von ihnen selbst." Vorläufig aber stand der Dichter am Anfang eines langen Weges: er stellte ein Schema der Genealogie der Familie Mann auf, ordnete die chronologische Folge, fixierte die Daten, legte eine Liste von Namen an, holte bei den Verwandten Informationen über Ereignisse ein, deren Schauplatz Lübeck und das elterliche Haus waren. Er sammelte Anekdoten und lustige Aussprüche, Redewendungen mit lokaler Färbung, Ausdrücke aus dem prätentiösen Sprachschatz der patrizischen Salons, er holte sogar die Küchenrezepte seiner Mutter ein." ...
    "Eine große Familie, ihre Freunde und Feinde mußten auf die Bühne gestellt, vier Generationen, die alte Stadt, ihre Häuser, Gassen und Gäßchen gezeigt werden. Der Autor wandte sich auch an seine Schwester Julia um Hilfe. Sie schrieb auf seine Bitte hin einen achtundzwanzig Seiten langen Bericht über die Tante, die Schwester des Senators, aus dem Hause Mann, nachmalig Haag, dann Elfeld, die zu einer der farbigsten Gestalten des Romans wurde. Aus Julias Bericht nahm Mann viele Einzelheiten in sein Werk auf und verwendete häufig fast wörtlich ihre Formulierungen. Er kam auch nicht ohne die Ratschläge der Mutter aus - als besonders wertvoll erwiesen sich die Erinnerungen an ihre Jugendzeit, als sie im Lübecker Pensionat des Fräuleins Therese Bousset ihre Erziehung empfing."
    (S.37)


    "Im Oktober 1897, aus Palestrina nach Rom zurückgekehrt, ging Thomas Mann daran, seinen Roman niederzuschreiben. Trotz der Vielzahl so sorgfältig zusammengetragener Details hatte das Lübeck seiner Kinderjahre noch sehr nebelhafte Umrisse. "Als ich die Buddenbrooks zu schreiben begann", erzählt der Dichter in "Bilse und ich", "saß ich in Rom, Via Torre Argentina trenta quattro, drei Stiegen hoch. Meine Vaterstadt hatte nicht viel Realitätfür mich, man kann es mir glauben, ich war von ihrer Existenz nicht sehr überzeugt. Sie war mir, mit ihren Insassen, nicht wesentlich mehr als ein Traum, skurril und ehrwürdig, geträumt vorzeiten, geträumt von mir und in dem Buche, mit Müh´ und Treue."
    Im Frühling 1898 verließ Thomas Mann Italien, das handgeschriebene Manuskript der ersten Kapitel der Buddenbrooks im Koffer."
    (S.37/38)

    Meine Dezemberausbeute war folgende:


    Iris Kammerer - Der Pfaffenkönig ++
    Michael Borlik - Der Geheimbund der Vampire ++
    Marjaleena Lembcke - Als die Steine noch Vögel waren +/++
    Iny Lorentz - Die Pilgerin ++/+++
    Martina Sahler - Cyberschokolade ++
    Jürgen Reitemeier/Wolfram Tewes - Strandgut +++
    Rüdiger Nehberg - Karawane der Hoffnung o
    Horst Seidenfaden/Frank Thonicke - Fullewasser +
    Kai Meyer - Die fließende Königin ++
    Kai Meyer - Das steinerne Licht ++
    Kai Meyer - Das gläserne Wort ++
    Wally Lamb - Früh am Morgen beginnt die Nacht (noch dabei, bisher +++)
    Thomas Jeier - Emmas Weg in die Freiheit ++
    Monika Detering - Herzfresser +/++
    Marcel Magis - Mein Leben mit Mitsu +++
    Daniel Glattauer - Gut gegen Nordwind ++/+++
    Hermann Schulz - Auf dem Strom +/++


    HIGHLIGHT:
    Jürgen Reitemeier/Wolfram Tewes - Strandgut

    Cassie, da stimme ich dir zu, Kinder bekommen mehr mit, als Erwachsenen wahrscheinlich lieb ist. Ich bin total beeindruckt, wie gut Monde dies im Buch umgesetzt hat.


    Den Prolog fand ich sehr gut, hier bleibt ganz viel Platz für Spekulationen und ein Spannungsbogen ist sofort da. Sprachlich gefällt mir das Buch sehr, das Cover find ich ebenfalls sehr ansprechend.

    Zu den ersten Seiten gibt es folgendes zu schreiben:


    "Johann Siegmund, der sein Vermögen als Lieferant des Napoleonischen Heeres abgerundet hatte, erlag 1848 einem Schlaganfall, als ihn die Nachricht über die Revolutionsunruhen erreichte. Diese Szene schilderte ein halbes Jahrhundert später sein Urenkel in den Buddenbrooks, in die Thomas Mann übrigens auch andere seiner Vorfahren und Bürger von Lübeck einführte, was unter den Bewohnern der Hafenstadt nicht geringe Erregung hervorrief.


    Der Urgroßvater des Dichters hinterließ eine blühende Firma, mit Schiffen und Speichern am Ufer der unteren Trave, und das stattliche, weitläufige Haus in der Mengstraße, einer engen, schlecht gepflasterten Straße, die zur Küste führte. Besonders imponierend in diesem mit hohem Kostenaufwand errichteten Haus war der Salon, riesengroß und prunkvoll ausgestattet. Hier ließ der Dichter bereits im ersten Kapitel seines Romans die ganze Familie der Buddenbrooks und ihre Bekannten sich versammeln. Den großen Salon zierten Tapeten mit "Landschaften": da ging die Sonne träge am Horizont unter und warf ihre letzten Strahlen auf fröhliche Winzer, emsige Ackerleute und Schäferinnen, die am Wasser saßen und Lämmer im Schoße hielten oder Schäfer küssten. Die Landschaft war einer Erinnerung an die Rokokozeit. Durch das hohe Fenster an der anderen Straßenseite fiel der Schatten einer früheren Epoche: dort herrschte das gewaltige Massiv der gotischen Marienkirche."


    S. 10 der Bio

    Ich hatte ja versprochen, aus der Thomas Mann-Bio Infos zu den "Buddenbrooks" zu liefern, was ich hiermit gern tue. Nach und nach werd ich weitere Infos liefern :grin


    Quelle sämtlicher Informationen ist diese Biografie hier:


    Thomas Mann. Eine Biographie. FOCUS Edition Band 12


    Kurzbeschreibung
    Kaum ein anderer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat so sehr das Interesse der Nachwelt auf sich gezogen wie Thomas Mann (1875-1955). Die Werke des Nobelpreisträgers haben die deutsche Sprache und Literatur bis heute entscheidend geprägt. Roman Karst zeigt in eindrucksvoller Weise die Zusammenhänge zwischen dem Leben des Jahrhundertschriftstellers und seiner Zeit: das Ende der bürgerlichen Epoche, die Weimarer Zeit, das Nachkriegseuropa.


    Über den Autor
    Der renommierte polnische Germanist und Thomas-Mann-Experte Roman Karst (1911-1988) lehrte an der Universität Warschau und als Professor an der State University of New York in Stony Brook. Neben Thomas Mann galt sein besonderes Interesse Franz Kafka und Heinrich Heine.

    Das Buch erinnerte mich an eine Zeit in meinem Leben, über die ich beim Schmökern des Buches sehr erschrocken bin - ich habe mich oft in Emmi wiedergefunden. Wahrscheinlich fand ich das Buch durch meine eigenen Erfahrungen mehr als realistisch. Es war ein absolutes Highlight zum Jahresende, was ich gestern abend in einem Rutsch durchgelesen habe. Glattauer schreibt toll, witzig und wunderschön, er findet die richtigen Worte an der richtigen Stelle - ein Buch, das ich wirklich gerne weiterempfehle!

    Zitat

    Original von geli73
    Der erste Teil des Buchs gefiel mir daher besser, weil es eine fortlaufende Geschichte war, die Geschicht(ch)en des 2. Teil sind erst auf den 2. Blick schön bzw. nahegehend.


    Besonders nahe gehend fand ich das Wiedersehen mit Mitsu, so ging es mir auch schon. Man trifft jemanden wieder, der einst alles war, doch man hat sich nichts zu sagen, kann es sich aber evtl. nicht eingestehen, dass es vorbei ist und hofft zumindest auf ein Wiedersehen.


    Aber im Ganzen wirkte das Buch ein wenig rätselhaft, fragmenthaft, einzel-teilig, was sich letzlich jedoch wieder ein großes Ganzes zusammenfügte. Ein kleines feines Büchlein, das ich bestimmt wieder lesen werde.


    :write Einfach ein wunderschönes Büchlein zum immer wieder lesen! Danke Nudelsuppe für einen fantastischen Samstagabend!

    Ich lese bereits seit einigen Tagen dieses Buch hier und bislang gefällt es mir ganz gut...


    Kurzbeschreibung
    Seit seiner Kindheit kümmert sich Dominick Birdsey um seinen Zwillingsbruder Thomas, der unter Schizophrenie leidet. Unterdessen ist sein eigenes Leben in die Brüche gegangen: Seine Frau hat ihn verlassen, er hat seinen Job verloren und seine Mutter ist gestorben, ohne ihm mitgeteilt zu haben, wer sein leiblicher Vater ist. Als Thomas nun die endgültige Verbannung in eine geschlossene Anstalt droht, unternimmt Dominick den verzweifelten Versuch, ihn davor zu bewahren

    Gut, ich bin da vielleicht nicht die objektivste (als Bahnertochter und Bahnerfrau) - ABER mir gefallen die Buchvorstellungen in der DB Mobil sehr. Man bekommt einen extrem guten Eindruck vom Buch (dank vier Doppelseiten Text) und einem Interview mit dem Autoren. So sind schon viele Bücher bei mir, bzw. auch nicht bei mir gelandet :grin


    Die aktuelle Ausgabe muss ich aber auch mal schleunigst besorgen :-]

    Den Kielkrimi habe ich von meiner Freundin bekommen, was auch das einzige Weihnachtsbuch war, aber ich habe mich riesig gefreut...


    Kurzbeschreibung
    Ein argentinischer Marineoffizier wird in Kiel ermordet, doch bevor die Kieler Kripo mit den Ermittlungen beginnen kann, wird ihr der Fall wieder entzogen. Ein unerschrockener Staatsanwalt und Kriminalrat Lüders vom polizeilichen Staatsschutz wollen sich jedoch nicht beugen - und die Hölle bricht über die Beamten und ihre Familien herein. Dennoch durchdringt Lüders Stück für Stück die verwobenen Machenschaften von Politik, Wirtschaftslobby und internationalem Waffenhandel, die niemand im beschaulichen Kiel vermutet hätte.

    Ich muss mich da uneingeschränkt Leseratte87 anschließen, ich habe "Die Pilgerin" förmlich verschlungen. Es ist eines der besten Bücher von Iny und Elmar Lorentz. Ich war persönlich ganz traurig, als die siebenhundert Seiten zu Ende waren und Tilla und Co. aus meinem Leben verschwunden sein sollten.
    Es ist ein Buch, das zwar auch wieder diese Frau-in-Männerkleidung-Thematik hat, aber das total anders ist als die anderen Schätze von Iny und Elmar. Es ist ein Buch, in das man total versinken kann...ich werds für die Leserunde auf jeden Fall nochmal lesen!


    Bibi

    Liebe LeseRienchen,


    herzlichen Dank für


    "DIE GOLDHÄNDLERIN" von Iny Lorentz *freujubelhüpf* in der tollen Club-Ausgabe, sieht super aus!


    Ich hoffe sehr, dass deine Klausur nicht allzu schwierig war?!


    :knuddel1 von Bibi

    Zitat

    Original von beowulf
    Hat schon jemand den Fehler auf Seite 22 gemerkt- Heinrich redet mit Beatrix über Elisabeth und sagt: Wir alle liebten Beatrix- muß Elisabeth heißen.


    *meld* Ich hab´s auch entdeckt :-]


    Zur Gestaltung:
    Mir hat das Cover auch sehr gut gefallen, noch schöner fast finde ich allerdings die kleinen Bildchen am Kapitelanfang, die sind einfach wunderschön.

    Mr.Hexe liest grad dies Buch, bislang ist er wirklich begeistert, das Buch sei interessant geschrieben und auch sehr spannend.
    Er wurde auf das Buch durch eine Leseprobe im Zug aufmerksam, die hat er mir mitgebracht und ich fand die ersten dreißig Seiten ziemlich beeindruckend, mit dem Thema muss man sich wirklich mal auseinandersetzen.


    Kurzbeschreibung
    Sie wissen Bescheid über die Globalisierung? Dann wissen Sie auch, daß jährlich einige hunderttausend amerikanische Steuererklärungen in Indien erstellt werden, daß USRadiologen routinemäßig kurz vor Feierabend CT-Aufnahmen nach Australien schicken, um am nächsten Morgen die fertige Auswertung aus dem elektronischen Postfach zu nehmen, und daß Sie selber möglicherweise schon einmal, ohne es zu ahnen, in einem Callcenter angerufen haben, obwohl Sie nur einen Tisch im Restaurant reservieren wollten? Als der Pulitzer-Preisträger Thomas L. Friedman 2004 das »indische Silicon Valley« in Bangalore besuchte, begriff er, daß die Globalisierung seit der Jahrhundertwende in eine neue Phase getreten ist: Nicht mehr allein die Herstellung von Turnschuhen und T-Shirts, auch geistige Dienstleistungen werden heute dort erbracht, wo sie am wenigsten kosten. Friedmans Erkenntnis: Die Welt des 21. Jahrhunderts ist flach, der Globus eingeebnet durch die Möglichkeit, digitale Daten von beliebigen Winkeln der Erdkugel in andere zu verschicken, und zwar höchst billig und weitaus schneller, als man einen Stapel Papiere von Büro zu Büro tragen kann. Deshalb wetteifern Blogger mit Nachrichtenagenturen, deshalb haben selbst Nachhilfelehrer keinen Wettbewerbsvorteil mehr, wenn sie gleich um die Ecke wohnen – und deshalb müssen immer mehr Menschen in immer mehr Tätigkeitsbereichen auf einem globalen Arbeitsmarkt konkurrieren. Friedman folgt den Datenströmen und führt vor, wie sie die Existenz von Managern und Mittelständlern, von chinesischen Studenten und Hausfrauen in Utah entscheidend verändern. Sein Buch ist erhellend und fesselnd – lebendige Reportage und prägnante Einführung in die Dynamiken der globalen Gegenwart in einem. Die Veränderungen betreffen uns alle, egal, wo wir leben, egal, was wir tun. Wir sollten ihnen, so sein Plädoyer, mit gebotener Dringlichkeit, mit Realismus und Optimismus begegnen – er liefert das Anschauungsmaterial und die Anleitung.

    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Ich bin ebenfalls ein Opfer des versandkostenfreien Jokers-Wochenendes.


    Ich auch, das ist doch alles ganz ganz furchtbar, sowas verlockt einfach viel zu sehr und da es ein Buch bei Jokers, was ich ganz unbedingt haben musste...letztendlich wurden es dann drei Bücher. *augenroll* Gestern habe ich auch schon zwei gekauft, das geht alles wirklich nicht so weiter.


    Ich kann dann mein Lesezimmer gar nicht mehr genießen, weil es komplett voller Bücher ist. :lache