Hallo Branka,
danke für die Rezi, ich stimme dir in allen Punkten zu, vor allem aber in dem Punkt, dass in Deutschland zu wenig passiert. Auch wenn ich in einer Organisation bin, die sich das Thema auf die Fahnen geschrieben hat und wir drei Projekte in Afrika (Burkina Faso, Kenia, Tansania) unterstützen - es muss noch viel getan werden.
Dieses Buch "Schmerzenskinder" ist kein Roman wie Wüstenblume oder Nomadentochter, sondern ein Sachbuch, das die Situation von FGM (female genitale mutilation) in Europa schildert.
Da ich mich seit Jahren mit dem Thema beschäftige, dachte ich eigentlich, dass ich da recht abgehärtet bin, aber die Lektüre dieses Buches ließ auch mir die Haare zu Berge stehen.
Ein paar Infos zur aktuellen Situation in D:
Wir hatten die Idee, für pädagogisches und medizinisches Personal Workshops zu veranstalten, da das Thema Weibliche Genitalverstümmelung kein Studienthema ist. Stuttgart war bisher die einzige Stadt, die unsere Idee gut und wichtig fand und diese Workshops laufen gerade in diesen Wochen in einer Klinik sowie im Gesundheitsamt.
Beim Fachvortrag sowie bei der Ausstellungseröffnung (es gibt eine Kunstausstellung zu dem Thema, von nigerianischen KünstlerInnen) waren auch ziemlich viele Leute, was mich sehr gefreut hat! Unsere Vorträge kamen gut an und eine tolle Diskussion folgte, in der Jugendamt wie Kinderärzte festgelegt haben, dass sie an der Problematik weiterarbeiten!!!
Anfang letzten Jahres wurde eine Umfrage gestartet, in der Frauenärzte/innen ihre Erfahrung mit Genitalverstümmelung schildern sollten, diese wurde ausgewertet und gemeinsam mit Unicef, dem Berufsverband der Frauenärzte und uns, also Terre des Femmes, vorgestellt.
Wer noch Interesse an weiteren Infos, auch zu Projekten vor Ort hat, kann sich gern bei mir melden!
Übrigens findet aktuell im Frauenmuseum in Wiesbaden eine Ausstellung von der Organisation Intact zu diesem Thema statt.
Bianca