Protagonisten mit Asperger?

  • Vielleicht kommt dieses hier auch in Frage?! Der Junge hat aber nicht die Asperger-Variante meine ich... Ich fand das Buch interessant, neben der Geschichte um den Jungen ist es dazu ein spannender Reisebericht. Wenn ich mich recht erinnere, fand ich es aus fachlicher Sicht an manchen Stellen diskussionswürdig.

    Der Pferdejunge - Rupert Isaacson

    Eine Reise ans Ende der Welt eine Reise in die Seele des eigenen Kindes
    Als Journalist hat Rupert Isaacson die entlegensten Winkel der Erde erkundet, die Welt seines eigenen Sohnes aber bleibt ihm verschlossen. Denn Rowan ist Autist.
    Verzweifelt versuchen seine Eltern, ihm zu helfen. Doch keine Therapie schafft es, eine Bresche in die unsichtbare Mauer zu schlagen, die Rowan umgibt. Bis Rupert ihn, einer Eingebung folgend, zum Reiten mitnimmt. Und nun geschieht, worauf niemand zu hoffen gewagt hat: Im Umgang mit Pferden öffnet Rowan erstmals einen Spalt breit das Tor zu seiner Welt. Rupert ist überzeugt: Der Weg in diese Welt führt über das tiefe Verständnis zwischen Rowan und den Pferden. So bricht er mit seinem Sohn gegen viele Widerstände zu einer abenteuerlichen Reise auf. In der Mongolei, bei Pferden und Schamanen, hofft er Heilung für Rowan zu finden. Was er aber schließlich erlebt, übertrifft selbst seine kühnsten Erwartungen.

  • Schau mich an! Mein Leben mit Asperger- John Elder Robison

    Kurzbeschreibung
    Als Ausdruck seiner ehrlichen Zuneigung tätschelt er andere Kinder mit Knüppeln, grinst erleichtert, wenn ein Unbekannter stirbt und hält Halloween mit kleinen Explosionen im Vorgarten kinderfrei: Verhaltensweisen, die immer ein strenges Schau mich an! seiner Eltern zur Folge haben. John Elder Robison gilt in seiner Kindheit als unnormal und wird häufig gemieden. Doch als er sein großes Talent für elektrische Geräte entdeckt, öffnet sich ihm eine neue Welt: Er konstruiert flammenwerfende Gitarren für KISS und entwickelt die ersten elektronischen Spielzeuge für MB. Doch was ihn als Kind zum Außenseiter macht, lässt ihm auch im Job keine Ruhe. Erst mit vierzig Jahren erfährt er die Ursache für sein Verhalten: Er leidet am Asperger-Syndrom einer leichten Form von Autismus. In Schau mich an! erzählt John Elder Robison aus seinem Leben, wie es wirklich war: manchmal traurig, manchmal komisch, aber immer ergreifend

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Das hört sich für mich auch sehr interessant an:


    Heute singe ich mein Leben


    Kurzbeschreibung
    Sechsunddreißig Jahre lang versucht sich Dawn Prince-Hughes an eine Welt anzupassen, die ihr immer bedrohlicher erschienen ist. Dann erst steht die erschütternde Diagnose fest: Sie leidet am Asperger-Syndrom, einer seltenen Form von Autismus. In ihrer bewegenden Geschichte erzählt die heutige Anthropologin, wie sie trotz ihrer Kindheit in der Welt zurechtkommt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mark Haddon • Supergute Tage oderDie sonderbare Welt des Christopher Boone


    Hab ich im Original gelesen und fands gut.


    Amazon sagt:


    Christopher Boone ist fünfzehn Jahre, drei Monate und zwei Tage alt. Er kennt alle Länder und deren Hauptstädte sowie sämtliche Primzahlen bis 7507. Er liebt die Farbe Rot, hasst hingegen Gelb und Braun. Unordnung, Überraschungen und fremde Menschen versetzen ihn in Panik, denn Christopher leidet an einer leichten Form von Autismus. Als aber der Pudel in Nachbars Garten mit einer Mistgabel umgebracht wird, beginnt Christopher, aus seiner fest gefügten, kleinen Welt auszubrechen: Mutig stellt er den schändlichen Verbrecher und erfährt außerdem, was es heißt, in der Welt der Erwachsenen zu leben …

  • Hier wird Asperger zwar nicht direkt erwähnt, für mich als Laien weist die (männliche) Hauptfigur aber schon deutliche Züge auf.


    Die Einsamkeit der Primzahlen


    amazon:


    Alice hat es schwer in der Schule, wird aufgrund ihrer Behinderung gehänselt und gemobbt von der „Vier- Zicken- Phalanx“, einer "geschlossenen, gnadenlosen Front", geradezu gequält. „Dir ist es ganz egal, dass du mein Leben zerstört hast.“ Sie hasst ihren Vater, gibt ihm die Schuld für ein nicht gelingen wollendes Leben. Ebenso wie Mattia, den sie während der Schulzeit kennen lernt, trägt sie sich mit Schuldgefühlen: nie hat sie dem Wunschbild des Vaters entsprechen können. Tiefe Wunden auch bei Mattia, der die unausgesprochenen Vorwürfe der Eltern fühlt. Auch er zieht sich in sich zurück und was Alice die Essstörungen, das sind Selbstverletzungen für ihn. Sehnsüchte, verborgene Liebe auf beiden Seiten, und nirgendwo ein Weg sie auszuleben, mitzuteilen, die Wunden der Kindheit und Jugend zu überwinden. Nur immer wieder die starke gegenseitige Anziehungskraft: „...zwei Menschen, die im jeweils anderen die eigene Einsamkeit wiedererkannt hatten.“

  • @ Haruspex: Warum das so bekannt ist, oder ob es das überhaupt ist, weiß ich nicht. Aber sehr viele berühmte Menschen sollen Asperger haben/gehabt haben: Mozart, Darwin, Einstein, sogar Bill Gates.


    Als ich zum ersten Mal "Rain Man" gesehen habe, hat mich Autismus schon fasziniert. Jetzt nicht so, dass ich mir alles Mögliche dazu angesehen oder gelesen hätte, aber ich habe immer mal wieder Dokumentationen darüber gelesen oder gesehen und fand das einfach sehr spannend.


    Auch das Asperger-Syndrom an sich finde ich total spannend. Für diese Menschen ist die soziale Interaktion meistens ganz schwierig. Wenn man Emotionen und Gesichtsausdrücke z. B. nicht deuten kann, führt das zwangsläufig zu Missverständnissen. Ich kenne niemanden persönlich, der das hat. Mich interessiert die Thematik einfach nur sehr. Daher wollte ich schon lange mal nach Büchern suchen bzw. fragen, die sich damit beschäftigen. Irgendwie habe ich es aber immer vergessen.


    Dann habe ich aber letztens noch mal den Film "Adam" gesehen, in dem der Hauptdarsteller am Asperger-Syndrom leidet. Da ist es mir wieder eingefallen. Den Film verlinke ich mal. Er hat mir übrigens sehr gut gefallen.


    Trailer

  • Die Stieg-Larsson-Trilogie habe ich gelesen. Ich muss aber sagen, dass mir dabei nicht wahnsinnig bewusst gewesen ist, dass Lisbeth Salander unter Asperger gelitten haben soll.


    "Supergute Tage ..." habe ich auch gelesen. Das fand ich auch gut. Ist allerdings schon ein bisschen her.

  • Hier wird zwar keine Diagnose genannt, aber das Verhalten Sylvias ist doch sehr typisch.


    Autismus allgemein scheint bei Protagonisten häufiger vorzukommen als speziell Asperger.

    Die gläserne Karte - Jane Urqhart


    Der junge Landschaftskünstler Jerome verbringt einige Monate auf einer winzigen Insel im Ontariosee. Er will beobachten, wie sich die archaische Schnee- und Eiswelt Kanadas unter dem nahenden Frühling verändert. Doch sein Idyll wird jäh erschüttert, als er im Eis die Leiche eines Mannes findet. Ein Jahr später steht Sylvia, die Geliebte des toten Mannes, vor seiner Tür. Während er noch immer von dem Bild der Eisleiche verfolgt wird, trauert Sylvia um den einzigen Mann, den sie je geliebt hat. Bevor ihr die Vergangenheit unwiederbringlich entgleitet, will sie dem Fremden von Andrew und seiner Familie erzählen, die einst Holz den Sankt-Lorenz-Strom hinunterflößten und ein ganzes Imperium schufen. In diese Chronik eines Familienunternehmens ist zugleich die Geschichte eines Landes und einer Landschaft eingeschrieben. Seit David Gutersons "Schnee, der auf Zedern fällt" ist die klirrendkalte Magie des Winters nicht mehr so eindrücklich beschrieben worden. Urquharts Gespür für Landschaft und die dichte poetische Atmosphäre des Romans sind meisterlich. Mit "Die gläserne Karte" hat sie eine mitreißende Erzählung über die Zerbrechlichkeit der Liebe und die heilende Kraft des Erzählens geschrieben.

  • Das hat mit gefallen:


    Als ich lernte zu fliegen - Roopa Farooki


    Zitat

    Wie schön könnte das Leben mit dreiundzwanzig sein: im Pub die Kumpels treffen, mit Mädchen knutschen ... Doch davon ist Asif weit entfernt. Sein Leben richtet sich ganz und gar nach den Bedürfnissen seiner autistischen Schwester Yasmin. Seit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter ist Asif ganz allein für sie verantwortlich, denn seine andere Schwester Lila will von den Problemen zu Hause nichts wissen. Immer dreht sich alles nur um Yasmin ═ die nicht ahnt, welche Gefühle sie aufwühlt. Die Musik in Farben sieht und sich an so vieles erinnert, dass ihr manchmal der Kopf schmerzt. Die nicht glücklich ist, aber weiß, dass sie besonders ist. Und die einen verheerenden Plan hat.

  • Ich kann jetzt nichts Neues beisteuern, aber "Supergute Tage" fand ich auch sehr gut. Besonders gelungen fand ich den Ansatz, dieses Phänomen aus der Perspektive des Betroffenen zu schildern. Es ist ja im Grunde ein Tagebuch, das einem die Weltsicht des Jungen auf sehr eindringliche Art und Weise nahe bringt. Dieses Konzept hätte auch scheitern können, ist in diesem Fall aber aus meiner Sicht voll aufgegangen. ich konnte am Ende die eigenartige Sichtweise des Protagonisten nachvollziehen, mich sogar in sie hineinversetzen. :wave

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Das sehe ich ähnlich ("Die Einsamkeit der Primzahlen").


    Gut zu hören, ich hab nämlich schon mal ein bisschen gegooglet und irgendwie noch niemanden sonst gefunden, dem das aufgefallen wäre. Ich hab mich schon gefragt, ob ich mir das eingebildet habe.... :wave


    Wenn hier schon auch Filme genannt werden:


    Noch nicht gesehen, aber steht definitiv auf der Liste, der Trailer ist toll!