Rezension:
Das Cover von Tessa Grattons “Blood Magic – Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut” sieht mit seinem roten, wie Blut wirkenden Spotlack sehr imposant aus und macht richtig Lust darauf, das Buch zu lesen. Was die Story an sich aber angeht, weiß ich nicht so ganz, was ich davon halten soll.
Die Autorin hat einen, für Jugendbücher typischen, leicht zu lesenden Schreibstil und das erste Drittel des Buches hat mich auch sehr begeistert und mitgerissen. Doch irgendwann wirkte das Ganze immer chaotischer auf mich. Wenn sich die Ereignisse mehr und mehr überschlagen, wirkt sich diese Unruhe auch schlagartig auf den Lesefluss aus und man überliest leicht Details.
Gut gefallen hat mir hingegen, dass man zwar sehr lange zu wissen glaubt, wer hinter allem Übel steckt, sich dies dann aber als Irrtum herausstellt und stattdessen eine Person in den Vordergrund tritt, die man auf keinen Fall mit dem Übersinnlichen in Verbindung gebracht hätte.
Außerdem hübsch ist die Aufmachung der Tagebucheinträge von Sillas Vater, welche in Handschrift abgedruckt wurden. Zwar ist es etwas schwer diese zu entziffern, gleichzeitig wird aber auch der Eindruck in persönlichen Aufzeichnungen zu stöbern angenehm verstärkt.
Man liest die Geschichte übrigens immer wieder abwechselnd aus Sillas und Nicks Sicht und zudem wurden dazwischen immer wieder von einer Frau namens Josephine verfasste Tagebucheintrage aus dem frühen 20. Jahrhundert eingeschoben. Erst nach und nach erfährt man, dass diese das Wesen ist, das Silla und ihrem Bruder Böses will und das wohl auch mit dem Tod ihrer Eltern zu tun hat.
Während sich Silla und Nick immer intensiver mit dem Handwerk der Blutmagie beschäftigen und sich damit vor Josephine schützen wollen, entstehen zwischen den beiden – wie sollte es in einem Jugendbuch aus anders sein – tiefe Gefühle. Das hätte man meiner Meinung nach ruhig weglassen können, da es für die Geschichte eigentlich nicht wirklich relevant ist. Aber ich bin mir sicher, die Zielgruppe – Teenies ab 13 – wird das toll finden.
Fazit:
Typischer Jugendbuch-Fantasy. Magie, der Kampf gegen böse Mächte und eine entflammende Liebe. Ganz nett, wenn auch gegen Ende etwas chaotisch, zu lesen.