Beiträge von Andreas Gruber

    Zitat

    Original von xexos
    Allerdings kann ich nachvollziehen, dass es schwierig ist, die Grenze zu ziehen und eventuell auch nicht im Klamauk zu enden. Denn eigentlich müsste Sabine dann auch noch sehr viel münchnerisch reden (durch das "ja mei" zumindest mal angedeutet) und in Wiesbaden alle hessisch. Ab und an kommt ja zumindest das Holländisch von Snejder durch. Gibt man aber jedem sein sprachliches Recht, ist man hier wohl sehr schnell bei babylonischem Sprachgepansche.


    Vielen Dank für eure Antworten.
    In einer ersten Rohfassung habe ich Sabine Nemez einige bayerische Sprüche in den Mund gelegt. Aber ich habe dann beim Korrekturlesen gemerkt, dass es nicht passt. Es wirkte wie ein Fremdkörper im Buch. Also habe ich es - wie in "Todesfrist" - bei einem "jo mei" belassen.

    Zitat

    Original von Prombär
    Bis jetzt gefällt mir der Handlungsteil um Sabine viel besser als der um Melanie. Mit Melanie werd ich einfach nicht warm. Und mich stört es extrem, dass der Österreichteil so "verdeutscht" ist; das geht zu Lasten der Authentizität.


    Ich verstehe dein Problem, und sehe es zum Teil auch so, aber meines Erachtens hätte es nicht zusammengepasst, wenn ich aus dem Österreich-Teil einen Regional-Krimi gemacht hätte.
    Dadurch wäre das Buch nicht homogen gewesen und es wäre zwischen den Kapiteln immer eine tiefe Kluft gewesen.
    Hat da auch bei "Rachesommer", "Todesfrist" und "Herzgrab" gestört?
    Was meint ihr?

    Zitat

    Original von LeseBär
    Andreas : Kannst du deine Anekdote aus Wiesbaden vielleicht spoilern? Dieser Thread ist ja eigentlich für Themen gedacht, die "Todesurteil" nicht betreffen, und hier schauen sicher auch Leute rein, die das Buch noch lesen möchten. ;-)


    Danke für den Hinweis, ich habe die Anekdote soeben umformuliert.
    Danke.

    Zitat

    Original von xexos
    Das BKA kommt ja mitunter nicht gerade so positiv weg im Buch. Musstest Du Dir das Buch vom BKA freigeben lassen?


    Nein, musste ich nicht. Die Figuren im Roman sind fiktiv, ebenso Direktor Hess.


    Anekdote am Rande:
    Als ich abends in Wiesbaden mit einigen Kommissaren und mit meiner Frau Essen war und ihnen die Idee zur Story erzählt habe, dass eben ein Profiler und der Direktor des BKA einen langjährigen Streit haben, und sie dann auch noch erfahren haben, wer der Mörder ist, fanden die das sehr lustig.

    Zitat

    Original von LeseBär
    Piet van Loon begegnet uns sicher im nächsten Band, oder?


    Ja, stimmt, mit Piet van Loon gehts dann gleich im 3. Maarten S. Sneijder Fall weiter.
    Wenn das Buch so erscheinen wird, wie ich es jetzt einmal geplottet habe, wird man schon im Prolog erfahren, was es mit Piet van Loon und Sneijder auf sich hat ... da bitte ich noch um etwas Geduld.
    Davor erscheint jetzt aber mal im Herbst der Thriller "Racheherbst" (eben mit diesem Patrick, den ich oben erwähnt habe).

    Zitat

    Original von Groupie
    Wer ist denn Patrick? Stirbt der im nächsten Teil? :rofl


    Entschuldigung.
    Ich meinte Erik. Ich hab´s oben korrigiert. Danke für den Hinweis.
    Zur Erklärung: Ich arbeite gerade am Schluss von "Racheherbst", dem nächsten Roman, und da heißt der Freund der Heldin Patrick.
    Habt bitte Nachsicht mit einem verwirrten Geist.

    Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    Andreas, woher kam die Idee mit den Centipede-Morden? Ich habe dazu nur Angaben zu Horrorfilmen gefunden. Da war es wohl auch ein Arzt, der Menschen zu Tausendfüßlern gemacht hat.


    Ich kenne den Begriff "Centipede" sonst auch nur im Zusammenhang mit dem Horrorfilm "The Human Centipede". Es ist übrigens ein niederländischer Film. Verdomme!


    Bis auf den Begriff hat der Horrorfilm aber nichts mit den Centipede-Morden in "Todesurteil" gemein, die ich für den Roman erfunden habe.

    Zitat

    Original von belladonna
    Den Überlegungen von Lumos kann ich mich jedoch anschließen: ich hatte auch Probleme mir vorzustellen, wie so ein unproportioniertes Tier wie ein Basset es schafft, auf eine Schoß zu springen und dann auch noch oben zu bleiben! Mal davon abgesehen, dass Bassets ja auch nicht unbedingt Leichtgewichte sind.


    Ja, ihr habt Recht! "Springen" ist vielleicht ein wenig übertrieben.
    Ich war mal zu besuch bei Freunden, da saß ich auf einer niedrigen Korbcouch. Die haben zwei Bassets: einen ziemlich fettes Männchen und eine etwas "schlankere" Dame.
    Diese Dame ist auf die Couch geklettert und hat sich in meinen Schoß gelegt.
    Voll süß eigentlich, wenn diese Hunde nicht so groß und schwer wären und nicht soooo sabbern würden.
    Da dachte ich mir, dass ich diese Szene mal in einem Buch verwenden würde.

    Zitat

    Original von Gwendy
    Finde ich jetzt auch nicht so weit hergeholt, zumal sie ja auch in einer größeren Stadt leben. Wenn sie keinen Kontakt mehr hatten und vielleicht auch keine Todesanzeige in der Presse war...wie hätte sie davon erfahren sollen?


    Korrekt! An einer Stelle im Buch steht auch der Grund, warum der Ball bei Presse und Medien vor einem Jahr bewusst flach gehalten wurde, um kein Medienspektakel zu veranstalten.

    Zitat

    Original von logan-lady
    Der Therapiehund von Melanie Dietz und die Frau Staatsanwältin selbst sind mir direkt ins Herz gesprungen. Darf man das bei einem Thriller sagen? Ich finde die Idee der Staatsanwältin, mit einem Tier bei traumatisierten Kindern aufzuschlagen, genial! Gibt es zu ihr ein reales Vorbild?


    Es gibt ein reales Vorbild, das mich zu dieser Idee inspiriert hat.
    Und zwar der New Yorker Thriller Autor Andrew Vachss, der selbst nebenbei als Rechtsanwalt arbeitet bildet Therapiehunde für missbrauchte Kinder aus.
    Das hat mich sooooo fasziniert, dass ich mir vor Jahren dachte "So etwas musst du einmal in eine Story einbauen."


    Übrigens: Die Thriller von Andrew Vachss sind saugut!

    Zitat

    Original von Prombär
    Was mich irritiert, insbesondere, als ich eben gelesen habe, dass Andreas Gruber Österreicher ist, ist, dass das Buch so "deutsch" ist. Also zum Beispiel hat Melanie Jura studiert und nicht Jus, die Leute haben so untypische Nachnamen und Melanie stellt sich als Dietz und nicht als Mag. Dietz vor ... (ja, wir Österreicher lieben es, mit dem Titel genannt zu werden :grin ).
    Andreas, woran liegts? War das eine Vorgabe vom Verlag, deine eigene Entscheidung, bin ich zu eigen?


    Also, ich denke, dass nicht nur "Todesurteil" so deutsch wirkt, sondern auch meine anderen Thriller wie Rachesommer, Todesfrist und Herzgrab, oder meine älteren Thriller wie Judas-Schrein oder Schwarze Dame.


    Ich meine, es liegt daran, dass ich bewusst keine österreichischen Regionalkrimis schreibe, in der ein grantiger Wiener Polizist sagt "Gängans, gnädes Fräulein, mochen´s des Hundtrümmerl von der Stroßn weg!"
    Von diesen Regio-Krimis gibt es genug. Ich versuche etwas internationaler zu schreiben, daher auch die wechselnden Schauplätze. Bisher kam in meinen Thrillern immer Wien vor, aber auch Orte quer durch Deutschland, oder auch die italienische Toskana oder z.B. Prag.


    Hin und wieder versuche ich in der Rohfassung den typischen "Wiener Schmäh" einzubauen, aber das wirkt dann immer deplatziert, draum habe ich es dann immer rausgestrichen.


    Ja, in Österreich gibt es auch ein Bundeskriminalamt, und zwar in Wien, dort wo Hauser arbeitet, am Holaubeck-Platz. Allerdings wird es in Österreich BK abgekürzt, denn BKA steht in Österreich für Bundeskanzleramt. Ich nenne es aber der Einfachheit halber im Roman auch BKA, weil es sonst zu Verwirrungen führen würde.


    Meines Wissens gibt es in Mitteleuropa in jedem Land ein Bundeskriminalamt, nur heißt es in den anderen Ländern anders, weil es eben eine andere Sprache gibt.
    Sie arbeiten aber alle zusammen. Vor allem BKA Wiesbaden und BKA Wien arbeiten eng zusammen, denn das BKA ist ja gerade für länderübergreifende Kiminalität zuständig.

    Zitat

    Original von Luckynils
    die Morde in Berlin, am Strand und in der Eifel - entspringt der Tathergang Deiner Phantasie oder gab es diese Morde tatsächlich so ähnlich? Grübeln


    Morde und Tathergang habe ich frei erfunden.
    Auch Johann Belok und die Morde in Leipzig in den 80er Jahren sind frei erfunden.
    Einzig den Kannibalen-Mord gab es in Deutschland in ähnlicher Form: Der Kannibale von Rothenburg.
    Der Rest ist frei erfunden.

    Zitat

    Original von Lesefuchsla
    Ich wäre auch gerne dabei!
    Wie weit bist du denn mit dem Buch, Andreas?


    Das Buch ist zu Ende geschrieben.
    Jetzt bin ich am Feinschliff, d.h. ich korrigiere nochmal die einzelnen Kapitel durch und ziehe die Spannungsschraube an,
    dann bekommen es meine Testleser in die Finger und dürfen schonungslose Kritik üben.
    Am 31. März 2015 ist Abgabtetermin des Manuskripts an den Verlag.

    Zitat

    Original von Bücherfreund
    Vielen Dank Andreas Gruber, für diesen tollen, spannenden Thriller und die Begleitung dieser LR! :anbet


    Sehr gern, sehr gern.


    Ja, und was Erik betrifft: Mir tut es ja auch schrecklich leid, dass er am Ende doch noch gestorben ist, aber ich habe es einfach nicht verhindern können.
    Bell, dieser fiese Hund war daran Schuld!
    Dadurch hat Sabine nochmal einen starken Motivationsschub erhalten, um den Fall zu Ende zu bringen und die Schuldigen zur Strecke zu bringen.

    Zitat

    Original von Bücherfreund
    Und dort reicht dann tatsächlich ein Mehrheitsbeschluss, es muss kein einstimmiges Urteil sein?


    Anders als in den USA, reicht in Österreich ein Mehrheitsbeschluss.
    In USA hingegen muss (!) es immer einstimmig sein, und das kennt man ja aus dem s/w-Film "Die zwölf Geschworenen".