Beiträge von Seinfeld

    David Bowie - The Man Who Sold The World :anbet


    Edit1:
    Nirvana - Mr. Moustache
    Meiner Meinung nach eines ihrer besten Werke und vieeeeel zu unbekannt. Leider wird Nirvana immer nur auf SLTS etc. reduziert. :fetch


    Edit2:
    [URL=http://musik.plonki.com/musikvideo/3658725,mad-season-i-don-t-know-anything]Mad Season - I Don’t Know Anything[/URL]
    Diese Band war einfach soooooo gut, vielleicht sogar eine der Besten aus den 90er Jahren. Leider erschien nur ein einziges Album.


    Edit3:
    Mudhoney - Blinding Sun
    Ein absoluter Klassiker aus dem Jahr 1992, immer wieder hörenswert.


    Edit4:
    Testament - Rise Up
    Ohhhhhh ja. Das ist richtig upgefuckter Shit, sehr geil. :musik

    Obwohl mir auch dieser Abschnitt gefallen hat, muss ich doch einmal die Entwicklung von Antonia kritisieren. Hier fehlt mir einfach das gewisse Etwas, ein paar Szenen, die mir Antonia sympathischer machen. Schließlich ist sie doch die Hauptfigur in diesem Roman und nicht William. Leider wirkt es aber genau umgekehrt. William übernimmt die Plantage als Verwalter, arbeitet sogar beim Bau der Gräben mit, knüpft überall Kontakte und hat Antonia fest in seiner Hand. Und was macht Antonia? Sie verzieht sich in ihr Zimmer und jammert. Als Leser erwarte ich aber nach 200-250 Seiten mehr. Es ist IHRE Plantage und auch wenn sie hin und wieder mal aus sich herauskommt (beispielsweise als sie den Offizier anmeckerte) ist mir das alles noch viel zu passiv. Mir ist schon klar, dass dies eine Charaktereigenschaft von Antonia ist. Allerdings wird das so gnadenlos in die Länge gezogen, dass man irgendwann nicht mehr mit Antonia mitfühlt sondern einfach nur denkt "um Himmelswillen, was macht sie denn jetzt schon wieder?"...

    Interessant wie die Meinungen zu diesem Buch (nicht nur hier) auseinander gehen. Mir gefällt es bisher richtig gut, vielleicht liegt es auch daran, dass ich generell dialoglastige Romane mag.


    Dieses politische Gespräch zwischen William und Longuinius (S. 163-170) beispielsweise war fantastisch. :lesend

    Ich habe 2008, als das Spiel veröffentlicht wurde, die Demoversion gespielt. Damals konnte mich das Szenario aber nicht wirklich überzeugen. Ich werde mir das Spiel aber trotzdem bald aus der Videothek ausleihen, nachdem ich nun schon mehrere positive Rezensionen gelesen habe.

    Zitat

    Original von ConnyS77
    Gerade in den Südstaaten haben sie ja Skalven gehalten, während es ja in den Nordstaaten nicht so war (so ist mir das jedenfalls in Erinnerung).


    Beim Begriff "Nordstaaten" müssen wir vorsichtig sein: Dieser Roman spielt im Jahre 1781, zur eigentlichen und bis heute benutzten Unterteilung zwischen Nord- und Süd kam es allerdings erst 1860, nachdem Lincoln Präsident wurde und daraufhin aus Protest mehrere (Süd-)Staaten aus der Union austraten. Außerdem gab es geographisch auch einige politisch neutrale Staaten zwischen dem Norden und dem Süden. Die Nordstaaten zum Beginn des Bürgerkrieges 1861 waren bis auf Missouri, Kentucky und West Virginia Sklavenfrei, was allerdings nicht bedeutet, dass es auf diesen Territorien in früheren Zeiten keine Sklaven gab.

    Tim Weaver: Blutiges Schweigen (Originaltitel: The Dead Tracks)
    ISBN: 9783442472307
    Goldmann Verlag, 512 Seiten, 9.99 €


    Über den Autor:
    Tim Weaver, geboren 1977, ist Journalist und lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe von Bath. Nach "Totgesagt" ist "Blutiges Schweigen" sein zweiter Roman mit dem Ermittler David Raker.


    Inhalt:
    Die 17-jährige Megan Carver ist verschwunden, und ihre Eltern bitten David Raker, der sich auf die Suche nach vermissten Kindern spezialisiert hat, um Hilfe. Doch je mehr Raker sich des Falles annimmt, desto bizarrer wird er. Die Geschichte um Megan ist voller Lügen. Zeugen werden ermordet. Die übrigen Informanten hüllen sich in Schweigen. Eine Spur führt Raker an einen Ort mit einer blutigen Vergangenheit. Ist etwa das einstige Revier eines skrupellosen Serienmörders erneut zum Schauplatz eines Verbrechens geworden?


    Rezension:
    Das zweite Buch von Tim Weaver startet mit leisen Tönen, so erlebt man als Leser zunächst einmal jede Menge Ermittlungsarbeit. Zeugen werden befragt, diverse Lokalitäten werden untersucht und jedem noch so kleinen Anhaltspunkt wird nachgegangen. Der Autor lässt sich Zeit. Viel Zeit. Entgegen allen Befürchtungen, die man nun haben könnte, ist dieses etwas gediegenere Fundament allerdings keineswegs spannungsarm oder gar langweilig. Im Gegenteil, der langsame Aufbau der Geschichte ist eine schöne Hommage an die klassische Detektivarbeit.


    Zentraler Schauplatz des Geschehens ist London, doch nicht nur die Stadt selbst steht im Fokus: Auch angrenzende Waldgebiete oder verfallene Industrieanlagen werden in die Handlung eingebunden, wodurch eine stimmige, zuweilen sogar gruselige Atmosphäre entsteht. Wenn David Raker, Hauptprotagonist der Geschichte, sich auf Spurensuche nach Hark's Hill begibt, ist Gänsehaut garantiert. War da gerade ein Wimmern zu hören? Wer verursacht das Knacken der Äste? Und welch unheilvolle Vergangenheit besitzt dieser Ort wirklich?


    Mit der Figur des David Raker hat Tim Weaver einen tiefgründigen Charakter geschaffen. Die Trauer um seine verstorbene Frau versucht Raker mit Arbeit zu kompensieren, doch seine innere Zerrissenheit wird zunehmend zum Problem. Unterstützung erhält Raker von Colm Healy, einem unkonventionellen Polizisten mit ausgewiesener Streitsucht. Dessen vordergründig aggressive Art entpuppt sich als stetige Sorge um seine verschwundene Tochter, ein Fall, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Raker und Healy versuchen gemeinsam Licht ins Dunkel zu bringen und geraten dabei selbst ins Visier der Polizei, welche mit allen Mitteln ein Geheimnis hüten möchte...


    Leider erweist sich der Autor mit dem großen Umfang seiner Story keinen Gefallen. Im letzten Drittel des Buches zieht er das Geschehen mit eintönigen Verhören und einem gut gemeinten, aber schwach umgesetzten Finale künstlich in die Länge. Die Suche nach dem Motiv des Täters erweist sich als nichtssagendes Geplänkel und beschert der bis dato gelungenen Spannungskurve einen massiven Einbruch. Sicherlich ist David Raker ein guter Ermittler und seine Fähigkeit, Menschen zu "lesen", ist beeindruckend - aber ist er kein Psychologe und noch viel weniger ein Profiler. Infolgedessen wirken die Dialoge zu hölzern und verlieren jegliche Brisanz, das Duell zwischen Raker und dem Täter bleibt zu oberflächlich. Man vermisst hier die subtile Erzählweise, welche den Anfang der Geschichte noch so ausgezeichnet hat.


    Fazit: Trotz der schwachen Schlussphase sollte man diesem Buch eine Chance geben. "Blutiges Schweigen" hebt sich über weite Strecken deutlich vom Einheitsbrei vieler Neuerscheinungen im Thriller-Genre ab und hält zahlreiche spannende Momente für den Leser parat. Auch wenn es noch viel Luft nach oben gibt - wir können auf weitere Werke von Tim Weaver gespannt sein.


    7.5 / 10

    Ein kurzer, aber interessanter Abschnitt. Henry hatte stark mit Selbstzweifeln zu kämpfen und sich im Laufe der Zeit immer mehr von seien Idealen verabschiedet. Vom gefeierten Intellektuellen zum Sklavenfänger - ein brisanter Abstieg.

    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Ein Fremder fällt trotzdem immer auf. Umso mehr, je kleiner die Gemeinschaft ist. Und die Leute sind neugierig. Da wird rumgefragt und jeder kennt jeden.


    Dass mit dem plötzlich aufgetauchten Verwundeten auf der Plantage irgendetwas nicht stimmt, dürfte den Nachbarn auch ohne Akzent auffallen.


    Naja, Antonia hat eine Zeit lang in James Town verbracht. Da würde ich es als Nachbar schon für möglich halten, dass sie von dort einen neuen Verwalter mitgebracht hat. Und Menschen mit Verwundungen dürfte man zu dieser Zeit recht häufig angetroffen haben.


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Außerdem ist der Colonel ja berühmt-berüchtigt. Mit auf Dauer inkognito gehen oder sich unter andere Identität durchlavieren, ist es da schwierig.


    Klar, aber wir reden hier ja auch nicht über eine dauerhafte Situation, sondern über die ersten 100 Seiten. Früher oder später wird die Sache sicherlich auffliegen, aber im Moment steht das Lügengerüst noch auf einem sicheren Fundament. Dass die Handwerker oder die Banker einen englischen Offizier in Zivilkleidung nicht einfach so erkennen (trotz dessen Rufes) ist durchaus möglich, so lange nicht explizit irgendwo Fotos von ihm auftauchen.

    Catherine Tarley: Die Plantage


    South Carolina, 1781. Die junge Witwe Antonia Lorimer lebt allein auf ihrer vom Krieg zerstörten Plantage Legacy. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Anwesen wieder aufzubauen und einen verwundeten britischen Soldaten gesund zu pflegen: William Marshall. Dass ausgerechnet er in den Kriegswirren ihren Mann Henry erschossen hat, weiß sie nicht. Und so lässt sie sich immer mehr in den Bann dieses außergewöhnlichen Mannes ziehen. Ein Epos aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die Menschen sind verwundet an Körper und Seele, das Leben ist geprägt von Verlust und roher Gewalt, aber auch von einer unerschöpflichen Aufbruchsstimmung und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

    Zitat

    Original von Oleander
    Mit dem "grauen, naiven Mäuschen Antonia" kann ich mich bisher noch nicht anfreunden. Ihre Beweggründe sind für mich nicht nachvollziehbar.


    Antonia ist einerseits eine Humanistin auf der Suche nach Selbsterfüllung. Die Plantage wieder herzurichten ist ihr Weg, das eigene Potenzial auszuschöpfen.
    Andererseits ist Antonia aber auch ein Kind im Geiste der europäischen Aufklärung (siehe Seite 14).
    Frankreich stand nur wenige Jahre vor der Revolution und in Deutschland machte sich ein gewisser Immanuel Kant mit seinen philosophischen Werken einen großen Namen. Das ging natürlich an einer weltoffenen Person wie Antonia nicht spurlos vorüber.

    Zum Akzent: Ihr dürft nicht vergessen, dass wir uns im Jahre 1781 befinden. Zu diesem Zeitpunkt lebten gerade einmal drei Millionen Menschen auf dem Gebiet der heutigen USA. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts unterjochten die Briten große Teile von Amerika, erst seitdem konnte sich die englische Sprache dort entwickeln. Aufgrund der langen Kolonialzeit gab es damals sicherlich nicht wenige Amerikaner, die mit englischem Akzent sprachen (und umgekehrt). Zudem war James Town in Virginia, welches an North- und South Carolina grenzt, die erste englische Kolonialstadt, der britische Akzent dürfte dort also kaum groß aufgefallen sein.

    Linnea Holmström: Weihnachten am Siljansee
    ISBN: 9783404165773
    Bastei Lübbe, 272 Seiten, 7.99 €


    Über die Autorin:
    Linnea Holmström entdeckte schon früh ihre Liebe zu verschneiten nordischen Winterlandschaften. Als Kind wollte sie Sankta Lucia von Stockholm werden. Auch heute noch ist sie begeistert von den schwedischen Weihnachtsbräuchen, sie backt leidenschaftlich gern Pfefferkuchen, und jedes Jahr unterm Tannenbaum singt sie „Nu tändas tusen juleljus“.


    Inhalt:
    Der Schnee knirscht unter den Stiefeln, und in den langen Nächten funkeln die Sterne: So romantisch ist Weihnachten am Siljansee. Doch Per aus der hektischen Großstadt hat für all das keinen Sinn. Er will das geerbte Kinderheim so schnell wie möglich wieder loswerden. Allerdings hat er nicht mit der kleinen Lotta gerechnet. Und auch die hübsche Inger sieht er plötzlich mit ganz anderen Augen...


    Kurzkritik:
    Auch wenn sich der Schnee in vielen Regionen Deutschlands zur Zeit noch zurückhält - langsam aber sicher kommt man doch in Weihnachtsstimmung. Zur Vorbereitung auf die Festtage kommt dieses Buch daher gerade recht, denn "Weihnachten am Siljansee" ist ein klassischer Roman zum Wohlfühlen. Das Leben in dem kleinen schwedischen Dorf am Siljansee wird dem Leser sehr detailliert präsentiert und so bekommt man schnell eine bildhafte Vorstellung von der gemütlichen Atmosphäre dieser Gemeinschaft.


    Diese Ruhe wird jäh von einem Unternehmer namens Per Holmqvist unterbrochen, der das örtliche Kinderheim erbt und damit rein gar nichts anfangen kann. Nachdem die beiden Leiterinnen des Heims, Inger und Malena, auch noch in finanzielle Schwierigkeiten geraten und die Miete nicht mehr aufbringen können, ist für Per Holmqvist klar: Das Kinderheim muss weg!


    Natürlich sind die Charaktere in diesem Buch von Anfang an klar definiert. Man weiß sofort, wer auf die gute und böse Seite gehört, dementsprechend wenig Abwechslung hält die Geschichte für seine Leser bereit. Aber letztendlich geht es darum auch gar nicht. Im Vordergrund stehen die Menschen des Dorfes mit ihren kleinen und großen Sorgen, die Themen Empathie und Nächstenliebe rücken in den Fokus.


    Linnea Holmström hat eine herzerwärmende Geschichte geschrieben, die trotz ihrer vorhersehbaren Spannungskurve zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Auch wenn die Figuren oftmals schon fast zu kitschig handeln und das Happy End sehr abrupt in Erscheinung tritt - wer ein schönes und besinnliches Weihnachtsbuch sucht kann hier ruhigen Gewissens zugreifen.

    Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an. Ein gut lesbares Buch, wie erwartet sehr vorhersehbar und natürlich mit Happy End. Dennoch, stellenweise war diese schwarz-weiß Malerei doch zu viel des Guten. 30 Seiten mehr für die Charakterzeichnung und es hätte sich bestimmt ein stimmigeres Gesamtbild ergeben. So wirkte vor allem der Schluss etwas gehetzt, frei nach dem Motto: Jetzt muss es einfach schnell das glückliche Ende geben.


    Aber wie gesagt, es ist ein schönes Buch für die Advents- oder Weihnachtszeit und mehr habe ich auch nicht erwartet.

    Zitat

    Original von Jasmin87
    Mir ist Per bisher auch am sympathischsten!


    Gut, dann ging es nicht nur mir so. Per ist bis hierhin klar am überzeugendsten, was vor allem daran liegt, dass er das komplette Gegenbild zu Inger und Malena ist. Diese ganzen Sorgen rund um ihre wirtschaftliche Situation existieren in der Welt von Per nicht und vielleicht sind Inger und Malena auch deswegen so sauer auf ihn. Er scheint den Erfolg magisch anzuziehen, während Inger und Malena einfach nicht in der Lage sind ein tragbares wirtschaftliches Konzept für das Kinderheim zu entwickeln.