Beiträge von Dani

    Ich habe im Juli ziemlich viel gelesen :-]


    Petra Hammesfahr; Der Puppengräber; 2,0; Rezi
    Nicole C. Vosseler; Der Himmel über Darjeeling; 1,0; Monatshighlight; Rezi
    Simon Beckett; Die Chemie des Todes; 1,3; Rezi
    Simone van der Vlugt; Klassentreffen; 2,7; Rezi
    Sibylle Weischenberg; Ich hasse den Sommer; 2,0; Rezi
    Patricia Highsmith; Der talentierte Mr. Ripley; 1,8; Rezi
    Lionel Shriver; Wir müssen über Kevin reden; 1,2; Rezi
    Sam Savage; Firmin; 3,0; Rezi

    Ich habe "Firmin" nun schon vor der Leserunde gelesen, werde aber natürlich trotzdem mitdiskutieren :-)


    Hier ist meine Rezension:
    Firmin, die kleine Kanalratte aus Boston, wird als 13. Rattenbaby und lästiges Anhängsel in ein trauriges und kurzes, aber vom Glück gespicktes Leben geboren. Kam es zur täglichen Raubtierfütterung Rattenmamas Brust mit nur 12 Zitzen, die alle den großen Geschwistern vorenthalten waren, blieb Firmin nichts weiter übrig, als sich eine alternative Nahrungsquelle zu suchen. Da er unter einer Buchhandlung aufwächst, werden Bücher die heißersehnte und notwendige Nahrung. Anfangs noch sättigendes Beiwerk, erkennt Firmin schnell, dass in Büchern noch viel mehr steckt - die Kanalratte wird zur Leseratte und lebt fortan in einer Traumwelt von Menschwerdung und Literatur.


    Der Autor Sam Savage ist Philosoph und man wird den Eindruck nicht los, dass er hier über sich selbst erzählt und die Rattengeschichte als verarbeitende Maßnahme für ein gebeuteltes Leben nutzt. Zunächst einmal möchte ich die Aufmachung des Buches lobend hervorheben. Neben der kreativen Umschlaggestaltung wird der Leser auch noch mit dem sogenannten Rough Cut überrascht, der hier als außergewöhnliches Stilmittel fungiert, da damit die angeknabberten Ecken dargestellt werden sollen (ich muss zugeben, dass ich das Prinzip des Rough Cuts nicht kannte und zu Beginn dachte, ich hielte einen Fehldruck in den Händen; jetzt, wo ich es kenne, ist es jedoch wunderbar). Doch leider hielt das Buch inhaltlich nicht, was es versprach. Die Leseprobe war für mich eine Art Einführung, wie das bei Anfangskapiteln halt so ist. Doch die Geschichte kommt nicht in Gang, es fehlt an Spannung, es passiert einfach nichts. Nach der letzten Seite frage ich mich immer noch, was mir dieses Buch jetzt sagen soll. Vielleicht erschließt sich mir der philosophische Gehalt auch nur einfach nicht. Ich habe Firmin trotzdem beendet und das ist den vier Übersetzern zu verdanken. Sprachlich ist dieser Roman nämlich ein absoluter Volltreffer, bezaubernd und reichhaltig. Auch die eingearbeiteten Zitate aus Werken der Weltliteratur wirken passend und sind den jeweiligen Situation (falls man das wenige, was geschieht, denn so nennen kann) perfekt angepasst.


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch nur an Leser weiterempfehle, die Lust auf ein kleines sprachlich gelungenes Werk haben, aber nicht denjenigen, die eine spannende Geschichte über eine vermenschlichte Ratte lesen möchten.


    Es gab 6 von 10 Punkten für das Buch.

    Zitat

    Original von Toebi


    Ich habe das Buch noch nicht gesehen, aber so wie Ihr es beschreibt würde ich auch behaupten, das ist gewollt. Eine schöne Marketingaktion. Eine Ratte, die Bücher frisst und dann dieses Buch ebenso zu gestalten ist doch genial!


    Naja, ich finde es nicht gelungen, angenagt sieht anders aus, ich spreche da, dank Kaninchen aus Erfahrung :lache Bei mir sind die Seiten unterschiedlich breit, so dass es ausschaut, als hätte man in 'nem Ordner falsch gelocht. Also beim Kauf würde ich nie auf die Idee kommen, das sei gewollt ... aber ich will nicht nörgeln, freue mich ja über das Buch :anbet


    Edit: hab mir das nun nochmal genauer angeschaut. Also von oben gesehen passt es wieder; ließ sich vielleicht nicht anders realisieren (anders = mit angeknabberten Ecken) :wave

    Ich auch, werde mir vielleicht Notizen machen müssen und nachposten, weil ich ab 1.8. noch eine Leserunde habe. Andererseits habe ich es vielleicht auch in 1-2 Tagen durch, ist ja nicht so dick :-)


    Ich freue mich, dass wir alle Glück hatten und Rezensieren dürfen :lesend


    Ach so: auf dem Cover der eng. Version sieht es aus, als hätte die Ratte einen Rüssel :lache Sie sitzt eh ein bisschen .. öbszön da *find* :gruebel Das Cover der deutschen Ausgabe gefällt mir besser!


    :wave

    Ich hatte "Firmin" heute überraschend auch im Briefkasten :anbet Habe mich sehr darüber gefreut. Die Leseprobe hat mir, entgegen der LP von Anne Holt, ziemlich gut gefallen.
    Ich bin natürlich bei der Leserunde dabei, habe aber ab 1.8. noch eine Leserunde, aber vielleicht schaffe ich es ja Ende Juli und danach dann "Das Hexenmal".


    Dass der Buchschnitt absichtlich "angenagt" ist, kann ich mir nicht vorstellen. Meint ihr wirklich, das soll so sein? :gruebel :-)

    Es gibt ja noch gar keine Rezension zu diesem Buch! Das werde ich hiermit schnell nachholen :-)


    Über das Buch:

    Die 12 schlimmsten Monate im Jahr einer Frau - Freche Geschichten für die nicht-perfekte Frau!


    "Haben Sie sie auch so satt? Diese perfekten Frauen, die sich bauchfaltenfrei in der Sonne räkeln, bevor sie mit triumphierenden Lächeln zur exquisiten Shopping-Tour tippeln? Und dort auch noch passende Schuhe finden! Für alle Frauen, die wie ich nicht ganz so perfekt sind, und denen die lieben Mitmenschen gehörig auf die Nerven gehen, die sich um nichts anderes als Modemagazine, Diäten, durchorganisierte Silvesternächte und anderen Perfektionsterror kümmern, habe ich dieses Buch über die 12 schlimmsten Monate im Jahr einer Frau geschrieben!" Ihre Sibylle Weischenberg.


    Über die Autorin:
    Sibylle Weischenberg ist eine Boulevard-Reporterin, die der ein oder andere vielleicht aus der Sat1-Morgenshow kennt. Dort moderiert sie die Sequenz W.I.P. (= Weischenbergs Important People). Aber auch in anderen einschlägigen Promi-Klatschsendungen ist sie oft zu sehen ;-)
    Dadurch, dass sie in der Ich-Form schreibt, stellt man sich Weischenberg auch als Hauptfigur vor, was zwar die Phantasie ein wenig einschränkt, aber auch wieder witzig ist, weil Sibylle Weischenberg einfach ein Unikum ist.


    Meine Meinung:
    Ich bin mit einer für einen Frauenroman typischen Erwartungshaltung an dieses Buch gegangen und wurde nicht enttäuscht. Es ist keineswegs platt, Weischenberg hat einen witzigen Stil zu schreiben und in der Art habe ich auch noch kein Buch gelesen. Es werden 12 Monate im Leben der Protagonistin beschrieben, welche die zu erwartenden Aufs und Abs durchsteht und - wie der Titel schon verrät - irgendwie durch den ihrer Ansicht nach überflüssigen Sommer kommen muss. Es war ein nettes Buch für zwischendurch, das sich entgegen des Titels für jede Jahreszeit eignet. Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

    Ich bin auf Grund der Kommentare, des Titels und der Inhaltsangabe mit einer anderen Erwartungshaltung an das Buch gegangen, denn ich dachte wie viele hier, dass es ein wirklicher Thriller sein würde. Tja, ruhig und dahinplätschernd trifft es wohl auf den Punkt. Ich habe es gerne gelesen, werde mir Schattenschwester aber noch eine Weile aufheben, denn der Schreibstil der Autorin ging mir ziemlich auf die Nerven (die Protagonistin auch). Aber ich habe nun Lust auf die Niederlande bekommen :-)


    Es gab 7 von 10 Punkten, denn vom Hocker gerissen hat es mich nicht.

    "Die Chemie des Todes" hat mich sehr beeindruckt; eine sympathische Hauptfigur, detailreiche Beschreibungen und eine spannende Story fesselten mich trotz wenig Zeit ans Buch.
    Leider ließ die Spannung zum Schluss nach und alles wirkte ein wenig konstruiert (daher auch "nur" 9 von 10 Punkten).
    "Written in Bone" werde ich mir nicht engehen lassen.

    Mein erster Indien-Roman und gleich so ein Volltreffer :-]


    Tja, wie soll ich es beschreiben? Ich habe irgendwo hier im Rezi-Thread gelesen, dass jmd. Indien gelebt, geschmeckt, gerochen und gefühlt hat und besser könnte ich es nicht sagen - ich war mittendrin im Geschehen, habe mit den Figuren mitgelitten, auch das ein oder andere Tränchen vergossen, und mitgefiebert.
    Dabei muss ich ehrlich zugeben, dass ich eigentlich nur durch Zufall auf "Der Himmel über Darjeeling" gestoßen bin. Jetzt nach dem Zuklappen des Buches bin ich so unendlich froh, es gelesen zu haben :wave.


    Für mich war alles in sich stimmig. Der Prolog war schon der Hammer, die tollen sonnigen Stunden in Griechenland; daraufhin folgten die kühle fast depressiv machende Zeit in England und natürlich das Hauptgeschehen in Indien. Und ich fühlte mich dank der blumigen und ausschweifenden Beschreibungen in jeder Szenerie zu Hause :anbet


    Ich habe 10 von 10 Punkten vergeben und werde mir auf keinen Fall die anderen Bücher von Nicole entgehen lassen.


    Nicole : vielen Dank auch von mir, dass du so viele Fragen hier zum Buch beantwortet hast :wave Es hat echt fast noch mal so viel Spaß gemacht, die LR und den Rezi-Thread hier zu lesen!

    Ich versuche jeden Tag mind. 1h zu lesen, am WE können es auch schon mal 2-3h werden. Kommt aber auch auf's Buch an!
    Durch Familie, Arbeit, Haushalt und andere Hobbies komme ich oft nicht dazu, mehr zu lesen, aber es soll ja auch keine Anstrengung werden ;-)