Beiträge von Nadja Quint

    Zitat

    Original von Nightflower


    Ich bin heut iwie hitze-verballert.



    Ach, sind wir das nicht alle. Ist ja schön, dass wenigstens die Post funktioniert. Und morgen soll die Hitze noch schlimmer werden.
    Lesehest und ich haben uns gerade für morgen Nachmittag am Rhein verabredet, um einen innigen Gedankenaustausch zu pflegen - jedenfalls so lange, bis uns ein Blitz erschlägt.


    Euch allen viel Spaß mit dem Buch! Ein heftiges Sommergewitter kommt übrigens auch darin vor, aber mehr verrate ich nicht...

    Da bin ich ja beruhigt, beo.


    Ich habe eigentlich ein schlechtes Gewissen, dass das Losglück keinen von den beiden Männern in der LR getroffen hat (die ja echt tapfer sind, bei so einem Frauenstoff mitzumachen). Aber so ist das nun mal mit dem Zufall.


    Beste Grüße


    Nadja



    @ alle Anderen, die auch kein Buch gewonnen haben


    Euer Gewinn liegt in der tiefen inneren Bereicherung, einerseits durch die
    erbauliche Lektüre, andererseits durch unseren intensiven Gedankenaustausch. Ach ja. :heiigenschein

    Danke, Richie, das ist sehr treusorgend. Hoffentlich reichen die weltweiten Wildschlehenbestände aus.


    @Alle:


    Es ist vollbracht! Ein unabhängiger Steueramtsrat in Form meines Ehemannes (einen Notar hatte ich gerade nicht da) hat sich vom ordnungsgemäßen Zustand aller dreißig zusammengefalteter Zettel und des Ziehungsgeräts (Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand) überzeugt.


    Hier sind die Gewinnerinnen der zehn Frei-Exemplare:


    abendsternchen
    Broken
    Büchersally
    chiara
    maikäfer
    Michi M.
    misswalker
    Moi
    Nastjenka
    Nightflower


    Herzlichen Glückwunsch!


    Wolke ist im Moment sehr stark beschäftigt. Darum kann sie mir zur Zeit keine Adressenliste fertig machen.


    Meine Bitte: Schickt mir Eure Adressen per pn oder E-Mail (info@nadja-quint.de). Ich werde diskret damit umgeben und die Daten nicht weitergehen, auch nicht an meinen Verlag.


    Beste Grüße


    Nadja :wave

    Zitat

    Original von LeseBär


    Auch das ist ein sehr interessanter Punkt. Wie manch andere hier in der Runde, denke ich auch darüber nach. Wie weit kann man den einzelnen Menschen zu Gewalt treiben? Sofern unter "Gewalttaten" auch die Gewalt gegen sich selbst zu verstehen ist, würde ich mich Zwergin anschließen. Für mich ist es allerdings nur schwer vorstellbar, dass jeder Mensch zu Gewalt gegen andere getrieben werden kann. Wobei es hier speziell ja auch auf die Art des (Leidens-)Drucks ankommt, der ausgeübt wird.


    Das ist individuell sicher ganz unterschiedlich, und ich stimme Dir gern zu, Lesebär, dass wir bei diesen Überlegungen die Gewalt gegen sich selbst einbeziehen müssen.


    Bei der Figur Katharina wäre m.E. grundsätzlich auch denkbar gewesen, dass sie tief depressiv wird oder eine Abhängigkeitskrankheit entwickelt (was ja auch eine Form von Gewalt gegen sich selbst darstellt) oder sich suizidiert.

    Zitat

    Original von Sabine Sorg


    Möchte auch gerne am Losverfahren teilnehmen, habe mich auch schon am 07. Mai angemeldet zu dieser Leserunde.


    Viele Grüße :wave


    Hallo Sabine,


    danke, dass Duch Dich meldest, und entschuldige bitte: Ich hatte Dich noch nicht auf die Folgeliste übernommen :bonk, mache ich jetzt aber sofort. Zum Glück achtet Wolke ja auch immer darauf, dass die Liste stimmt.


    Schönen Sonntag!


    Nadja :wave

    Zitat

    Original von Zwergin


    Allerdings, dass sie diesen Götten so spontan mit nach Hause nimmt und ihm zur Flucht verhilft, passt so gar nicht in das Bild, das ich mir von ihr gemacht habe.


    Ich kann es mir auch nur so vorstellen, dass sie sich heftig in ihn verknallt hat und nicht nachvollzieht, wer er wirklich ist und welche Konsequenzen ihr Handeln haben könnte. M.E. zeigt sich an dieser Stelle, wir gewaltig ihre Sehnsucht nach der großen Liebe ist.


    Dass wir über Götten so wenig erfahren, macht deutlich, wie überzogen die Reaktionen von Polizei und Boulevardpresse sind. Obwohl nicht klar ist, worum es tatsächlich geht, entspinnt sich eine Tragödie von griechischem Ausmaß. Clare hat Götten an anderer Stelle unserer LR als "Katalysator" bezeichnet, das finde ich sehr treffend.

    Zitat

    Original von Clare



    Der gleichen Quelle entspringt dann wohl auch der Wunsch der Nachkriegsgeneration etwas völlig Anderes zu schaffen, etwas Neues, Besseres, auf der einen oder anderen Seite mit unterschiedlich großem Eifer und Erfolg? Soweit für mich nachvollziehbar.
    Um einschätzen zu können, wie Gewaltbereitschaft aus dieser Traumatisierung entspringen kann, habe ich mich mit der RAF zu wenig beschäftigt, war einfach zu weit weg...Aber interessieren würde es mich schon.
    Magst du noch etwas dazu schreiben, Nadja? Das fände ich sehr interessant. :wave


    Ja, gern. Wobei ich mich bei einem so hoch komplexen Thema nicht verzetteln möchte. Beim Zusammenhang von Traumatisierung und Gewaltbereitschaft geht es selbstverständlich nicht nur um die RAF, sondern um das Festhalten an einer Ideologie um jeden Preis (als Heilungsversuch erlebter seelischer Verletzung) bis hin zur Entwicklung von Gewalt und Terrorismus gleich welcher politischer und/oder religiöser Couleur.


    Böll hat m.E. an der Figur Katharina aufgezeigt, wie die Entstehung von Gewalt nicht in Gruppen (z.B. RAF) oder Massen (z. B. Nazis)
    funktioniert, sondern bei einer Einzelperson. Katharina hat sich zwar eine äußere Selbstständigkeit geschaffen, ist aber durchdrungen von der Sehnsucht nach der großen Liebe zu einem Mann, der für ihre verletzte Seele eine Art Erlöser darstellen soll und mit dem sie in einer gerechten Welt ein harmonisches Leben führen kann.


    Mit dem erlebten Verrat dieser Lebensideale wird sie gewaltbereit.

    Zitat

    Original von Macska


    Allgemein muss ich sagen, ich kann Katharina immer weniger einschätzen. Während sie mir im ersten Abschnitt "nur" als einfache starke Frau vorgekommen ist, bin ich mir jetzt nicht sicher ob sie nicht doch eiskalt und berechnend ist. Wenn jemand wirklich so strukturiert lebt, läßt er sich auf einer Feier dann auf so ein Abenteuer ein und verhilft ihm dann noch ganz spontan nach einer gemeinsamen Nacht zur Flucht? Oder genießt sie gerade weil sie so ein Kopfleben hat einfach nur mal die Spontanität der Gefühle? Oder bei den Verhören, da zeigt sie ja kaum Gefühlsregungen. Und selbst wenn sie unschuldig ist, die vorgeworfene Zusammenarbeit mit einem Rechtsbrecher ist ja nun auch nicht von Pappe, von daher weiß ich nicht ob einen das so kaltlassen kann. :gruebel


    Sie ist eben nicht leicht einschätzbar, das macht ihre Persönlichkeit so spannend. All diese Beschreibungen sind zutreffend, aber keine stimmt ganz. Und vor allem: Katharina ist m.E. nirgendwo wirklich psychisch gefestigt. Im geschützten Raum ihres Autos ist sie noch am ehesten in der Lage, sich einer lebendigen Außenwelt auszusetzen, ansonsten sucht sie Geborgenheit in ihrer Eigentumswohnung und anderen Haushalten.


    Gerade diese innere Labilität prägt ja die Persönlichkeit vieler Menschen aus, die im Krieg/Nachkrieg geboren wurden. Die Traumatisierung wirkt nach, auch wenn sie den Krieg selbst nicht bewusst erlebt haben. Aus diesem Boden entspringt m.E. auch die Gewaltbereitschaft der RAF-Mitglieder, die um jeden Preis ein (realitätsfremdes) Ideal von Gerechtigkeit suchen.

    Zitat

    [i]Original von Macska[/


    Ich bin von dem Buch absolut begeistert
    und habe mir vorgenommen, auf jeden Fall noch wenigstens ein Buch von ihm zu lesen.


    Unbedingt, liebe Macska. Böll war immer vor allem ein herausragender Chronist. Am besten haben mir die Romane "Haus ohne Hüter" und "Ansichten eines Clowns" gefallen, die beide m.E. kongenial verfilmt wurden. Aus dem Deutschunterricht der Siebziger Jahre weiß ich, dass diese beiden als Lektüre gemieden wurden: psychologisch hochgradig konflikthaft und zu freizügig. "Billiard um halb zehn" war da schon gefälliger (und m.E. langweiliger). Wer Böll als Satiriker mag, kommt natürlich nicht herum um den kleinen Band "Nicht nur zur Weihnachtszeit".


    Bölls literarisches Können wurde ja oft angezweifelt, und zu meiner Schande muss ich zugeben: Ich gehöre auch zu denen, die denken, dass andere deutsche Autoren dieser Zeit literarisch mehr drauf hatten. Aber mit dieser Haltung hänge ich mich weit aus dem Fenster und mache mich angreifbar, das weiß ich wohl.

    Zitat

    Original von -Christine-



    Ich bin noch etwas zwiespältig, was den "wahren" Charakter Katharinas angeht. Der Außenwelt gegenüber hat sie sich als prüdes Mauerblümchen präsentiert, was ihr allein schon aufgrund ihres Berufes definitv auch zugute kam. Was aber haben diese Männerbesuche zu bedeuten und vor allem, warum weigert sie sich, eine Erklärung dafür abzugeben ?


    Die Figur Katharina finde ich sehr interessant, nicht nur in der Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit ihrer eigenen Persönlichkeit, sondern auch wegen der gesellschaftspolitischen Entwicklung, die sich darin spiegelt.


    Sie ist in der Nachkriegszeit in kleinbürgerlichen Verhältnissen geboren, hat einen Volksschulabschluss und wird Haushaltshilfe. Alles sieht zunächst danach aus, dass hier die berufliche Karriere schon zu ende sein könnte.
    Aber sie besucht später eben doch noch die Fachschule, macht sich selbstständig, hat ein eigenes Auto und arbeitet teilweise in großbürgerlichen Kreisen, wo sie offenbar nicht nur als Servicekraft geduldet, sondern als eine Art Familienmitglied integriert wird.


    Außerdem wagt sie es, ihren Ehemann zu verlassen, selbst für den Preis, nach damaliger Rechtssprechung schuldig geschieden zu werden. Sie besitzt eine Eigentumswohnung und nimmt Männer mit nach Hause, auch wenn sie das nur ungern zugibt.

    Dieses Buch lese ich nach 37 Jahren wieder und staune darüber, wie anders ich es in Erinnerung hatte.


    Vor allem erstaunt mich Bölls lakonischer Erzählton, mit dem er m. E. eine Distanz zum Erzählten, vor allem aber zu den Figuren schafft. Dass er eingangs einen sachlichen Bericht ankündigt, empfinde ich als klugen Schachzug. Denn damit spiegelt er den ganz anderen, nämlich distanzlosen und aggressiven Ton der "Zeitung", die von sich selbst ja auch behauptet, sachlich zu sein.


    Die für uns aus heutiger Sicht völlig überzogene Vorgehensweise der Polizei, aber auch der journalistische Stil der "Zeitung" stellten (soweit ich mich erinnere) durchaus realistische Abbildungen der politischen Gefühlslage und gängiger boulevard-journalistische Praktiken in der Bundesrepublik dar.


    Ja, ja, schon. Aber eine Sägekette ist nun mal keine Kettensäge. Oder hast Du schon mal was von einem Sägeketten-Massaker gehört?


    @ Zwergin


    Die Äxte und Beile waren damals alle stumpf, denn die Blankenheimer Herzöge hatten einen Schleifstein-Bann erlassen (Sie hatten sich dabei am Spinnrad-Bann im Dornröschen orientiert, dann aber dummerweiser irgendwas verwechselt.)


    @ Nightflower


    Du darfst noch mitlesen, aber nur wenn Du versprichst, dass Deine Beiträge durchdrungen sein werden von einem dem historischen Stoff und der Thematik angemessenem Ernst.

    Ihr Lieben,


    wir haben es geschafft: Der kälteste Mai seit 21598 Jahren liegt hinter uns, und wir widmen uns einem Buch, dessen düsteres Cover uns schon mal auf den Herbst einstimmt.


    Alle, die ich in unserer Runde noch nicht begrüßt habe, ein herzliches Willkommen.


    Soweit ich das verstanden habe, kommen zu der Liste am Anfang des Freds noch folgende Eulen dazu:


    Sabine Sorg
    Broken
    Kirsten
    Zwergin
    Moi
    Gronik
    Nightflower
    Michi M.


    Folgende Eulen möchten nicht am Losverfahren teilnehmen:


    Booklooker
    mazian
    Würmchen
    Lesehest


    Falls das so nicht stimmen sollte, bitte Bescheid geben.


    Ich schlage vor, wir warten bis zum 15 Juni ab, ob noch mehr Eulen mitmachen wollen, danach verlosen wir die 10 Exemplare.


    Gronik : Ob diese Runde auch so lustig wird wie die erste, kann ich nicht versprechen. Mein Lektor hat mir jedenfalls die Splatterszenen rausgestrichen. Er meinte, 1860 gab es noch gar keine Kettensägen.



    :wave

    Beste(s) büchergirl,


    auch auf die Gefahr, von Dir für eine besserwisserische verkalkte alte Schachtel gehalten zu werden und mich zu wiederholen (weil ich Dir vor ein paar Tagen dasselbe in einem anderen Fred geantwortet habe):


    Deine Posts wimmeln von Komma- und das/dass-Unterscheidungsfehlern. Solche Fehler sind durch kein Software-Programm zu beheben, weil die dazu gehörigen Rechtschreibregeln dem Sinnverständnis des Textes unterliegen. Deine Fehler zeigen, dass Du die Struktur der Sprache nicht nachvollziehst.


    Selbstverständlich kannst Du bei BoD auch ein Korrektat bestellen, aber auf Dauer wirst Du die Regeln lernen müssen, wenn Du die Schriftstellerei so ernst meinst, wie Du hier vorgibst.


    Damit will ich Dich nicht von einer BoD-Veröffentlichung abhalten, wenn Du glaubst, dass das der richtige Schritt für Dich ist.


    Liebe Grüße von Nadja :wave
    (besserwisserisch und seit 32 Jahren treusorgende Mama ;-))

    Na gut. Also ich freue mich auch auf Euch. :kiss


    LeseBär , weil Du schon nach dem passenden Getränk gefragt hast:
    In Düsseldorfer Altstadt-Cafés samstagsnachmittags an Japan-Tagen vor
    deutschdeutschen Königsklassefinalen trinke ich immer nur Hagebuttentee.


    Bis nachher! Euch schon mal einen wunderbaren Nachmittag!


    :wave

    Zitat

    Original von Lesehest


    Da sie ein bisschen schüchtern ist, müssen wir gaaaaannzzz lieb zu ihr sein, dann liest sie uns viellicht sogar etwas vor ;-)


    Jawoll! Ich lese Euch vielleicht was vor! :bruell Und zwar aus dem Strafgesetzbuch! Damit Ihr schon mal wisst, was passiert, wenn Ihr nicht gaaaaannzzz lieb zu mir seid! :schlaeger


    Im Übrigen hat Lesehest verdammt nochmal recht: Ich bin ein bisschen schüchtern :help